Monate: Dezember 2015

Weihnachtsmann oder Christkind?

Das ist hier aktuell ein brisantes Diskussionsthema zwischen meinen Kindern. Während Sonea sich dieses Jahr lieber vom Weihnachtsmann beschenken lassen möchte, beharrt ihr kleiner Bruder darauf, dass zu ihm das Christkind kommt. Dass beide kommen und Geschenke unter den O-Tannenbaum legen könnten, ist natürlich völlig abwegig. Weshalb hier ständig hitzige, lautstarke Diskussionen über den Geschenkelieferanten geführt werden, die nicht selten in Geschrei und Heulerei ausarten. Und ich dann oftmals dazwischen platze und rufe „Ruhe jetzt! Sonst kommen weder Christkind, noch Weihnachtsmann zu Euch!!“. Sonea hat ganz klar ihre Wünsche geäußert. Da wären neben dem Spielzeugkatalog rauf und runter noch ein paar Wünsche, die sie immer und immer (und damit es auch niemand verpasst…) und immer wieder genannt hat. Ständig schleppte sie irgendwelche, bereits völlig abgegriffene, Spielzeugkataloge mit sich herum, in denen sie alles mit Kulli ange-Xt hatte, was sie haben wollte. Klar, dass sie dieses Jahr den kräftigen Weihnachtsmann erwartet und nicht das zarte Christkind. Der gute Mann kann schließlich mehr schleppen als so ein Christkind. Ich glaube, von diesen Wünschen bleibt dieses Jahr keiner offen. …

Weihnachts-Bäckerei 2015

Eigentlich passt Weihnachten dieses Jahr überhaupt nicht in meinen Zeitplan. Aber was tut man nicht alles für die Kinder. Und für glücklich leuchtende Kinderaugen nimmt man doch gerne mal ein paar Hürden und Nachtschichten in Kauf. Dieses Wochenende hätte ich eigentlich ins Bett gehört. Denn natürlich musste mir so eine saublöde Erkältung dazwischen kommen und mein ganzes Zeitmanagement boykottieren. Ich habe es mir trotzdem nicht nehmen lassen und mit den Kindern 3 verschiedene Plätzchensorten gebacken (dieses Jahr seeeehr Dino-lastig) und die letzten Weihnachtsgeschenke, die genäht und verschickt werden wollten, genäht. Jetzt bringe ich schnell die Kinder ins Bett und dann wird eingepackt (allerdings haben wir dieses Jahr das Weihnachtskarten schreiben geschwänzt – für mehr Familienzeit und weniger Weihnachtsstress).   Und danach habe ich mir erst einmal eine heiße Zitrone mit Honig verdient. Euch allen einen wunderschönen 4. Advent und ein paar möglichst entspannte letzte Tage vor Weihnachten. P.S. wer den Beitrag von Freitag vermisst – ich hatte leider keinen in der Warteschleife und freue mich deshalb umso mehr, wenn Ihr mir „Eure Geschichte“ schicken wollt.

Und plötzlich hatte das Auto eine dicke Beule

Herr Sonnenschein ist ein sehr vorausschauender Autofahrer. Ihm fallen auch tausend Details während der Autofahrt auf und er ist trotzdem hoch konzentriert. Multitasking am Steuer, obwohl er ein Mann ist. Ich finde das immer wieder bewundernswert. Mindestens genau so nervig finde ich allerdings seine permanente Flucherei. Denn kein Mensch fährt so vorausschauend wie Herr Sonnenschein, was sehr viel Grund zur Flucherei lässt. Hinterm Steuer mutiert der große, gelassene Mann plötzlich zum kleinen Meckerheini. Aus diesem Grund finde ich Autofahren mit Herrn Sonnenschein manchmal seeeehr anstrengend… aber auch mindestens genau so sicher, weil er eben immer alles im Blick hat – die Straße, die Unfähigkeit vieler Autofahrer und das belustigende Schuhwerk vorüber ziehender Passanten. In den über acht Jahren, die wir nun zusammen sind, hat Herr Sonnenschein noch nie einen Autounfall gebaut. Bis vor ein paar Wochen als er mit dem Löwen unterwegs war und ihm ein LKW seitlich rammte und rasierte (natürlich war es die Schuld des LKW-Fahrers). Schlechtes Timing bei einem Leasing-Fahrzeug, das noch drei Wochen auf dem Buckel hat. Aber viel wichtiger ist eigentlich …

My new me and I

Mit einem neuen Job ist es wie mit einer neuen Liebe. Am Anfang ist alles spannend und wenn ein bisschen Routine rein kommt, bemüht man sich, investiert auch gerne mal etwas mehr Zeit als nötig oder aber man stellt ernüchtert fest, dass diese Liebe nur von kurzer Dauer ist. Von welcher Seite aus auch immer. Irgendwer macht Schluss. Oder aber es entwickelt sich eine Hassliebe. So eine neue Liebe kann aber auch beflügeln und man stellt ziemlich schnell fest – das ist genau das, was ich schon immer machen wollte! Man sprudelt voller Ideen und hat gar keine Lust seine Arbeit zu beenden. Sogar am Montag Morgen freut man sich auf neue Arbeit auf dem Schreibtisch. Ich bin gerade bis über beide Ohren verliebt. So sehr ich mich zunächst vor diesem Neuanfang und die berufliche Veränderung gefürchtet habe, so sehr liebe ich sie nun und bin froh diesen Schritt gegangen zu sein. Nach meiner Elternzeit brauchte ich erstmal was solides, einen stinknormalen Bürojob halt. Von der Milchflasche back too the roots. In meinen alten Job …

„Mama, ich geh jetzt nähen!“

… wenn der Sonnenschein sich mit diesen Worten verabschiedet, bin ich inzwischen ganz entspannt. Ich weiß, sie geht jetzt nicht an meine Maschinen und drückt wild auf allen Knöpfen rum und ich weiß auch, dass das Verletzungsrisiko relativ gering ist, wenn sie mit ihrer eigenen Nähmaschine rumexperimentiert. Sorgen mache ich mir allerdings um meine Stoffvorräte. Die Tage erst war es sehr ruhig… zu ruhig und ich fand Sonea mit meiner großen Stoffschere und einem dicken Stück Stoff und sie guckte mich mit ihren großen Augen an „Ich brauch das! Ich will nähen!“. So gut, wie ich sie auch verstehen kann, DAS wollte ich dann aber doch nicht. Sonea hat seit einigen Wochen die Janome Sew Mini deLuxe DX vom Nähpark. Sie näht seitdem fleißig an ihrer eigenen Nähmaschine und hat großen Spaß dabei. Die Handhabung ist wirklich kinderleicht. Sonea weiß wie sie das Pedal anschließen und wie sie die Maschine bedienen muss. Beim Einfädeln braucht sie noch Hilfe und auch am Ende bedarf es einen kleinen Blick, denn sie versteht noch nicht so ganz, dass …

Mein Leben mit dem Besonderen #46 Raul Krauthausen – ich war selber auch nicht immer nur ein Engel

Raul Krauthausen ist bekannt als Aktivist, der sich für viele soziale Projekte einsetzt und vor allem, wenn es um Themen wie Barrierefreiheit, Inklusion oder allgemein um die Belange von Menschen mit Behinderung geht, ist Raul ein beliebter Ansprechpartner. Denn Raul ist nicht nur unglaublich sympathisch, sondern lebt selbst mit der Glasknochenkrankheit. Ich folge Raul schon lange mit großer Begeisterung und bin immer wieder sehr beeindruckt von den großartigen Projekten, die er auf die Beine stellt, wie zum Beispiel den Verein Sozialhelden, den er zusammen mit seinem Cousin gegründet hat. Oder aber sein Buch Dachdecker wollte ich eh nicht werden: das Leben aus der Rollstuhlperspektive. Und die 3D-druckbare Mini-Rampe, die er im vergangenen Jahr entwarf. Neben all seinen Projekten und seinem sozialen Engagement, interessierte es mich aber vor allem einmal zu erfahren – wie war das so in seiner Kindheit, als Raul so alt war, wie Sonea jetzt. Und ich freue mich wirklich sehr, dass Raul ohne zu zögern einem Interview mit mir zusagte. Here you are! Du bist allgemein bekannt als Aktivist, der sich für …

Unser Kurztrip in die Schweiz

Vor ein paar Wochen machte die ganze Familie Sonnenschein einen Nachmittagsausflug in die Schweiz. Herr Sonnenschein versucht mir schon seit acht Jahren die Bergluft schmackhaft zu machen. Erfolglos. Für die Kinder brauchte es aber nur die Nennung eines Namens und schon war ich überstimmt – Heidi! Heidi. Eigentlich sollte ich diesem kleinen Mädchen doch dankbar sein für den einen oder anderen Spätnachmittag, den sie gerettet hat und mir zumindest eine 20 Minütige Verschnaufpause verschaffte, als ich hochschwanger mit dem kleinen Löwen war und der Sonnenschein quietschfidel und unausgeglichen. Die Titelmusik von Heidi dürfte sich in dieser Zeit fast genau so in das Bewusstsein des kleinen Löwen eingebrannt haben, wie die Spieluhr, die ich immer wieder auf meinen Bauch legte. Und tatsächlich war sofort eine Verbindung da, als auch der Löwe  dann irgendwann mal Heidi im Fernsehen entdeckte. Er erkannte dieses kleine, quirlige Mädchen sofort und das Heidilied war eins der ersten, die er versuchte mitzusingen. Ich kann das ein Stück weit verstehen. Heidi war selbst die Heldin meiner Kindheit. Und dann wurde ich Mutter, lag mit dicker Kugel, gegen …

Wikingerleben

Letzten Freitag habe ich mit dem Löwen einen kleinen Ausflug nach Berlin gemacht. Er ist noch nie geflogen, findet Flugzeuge an sich aber sehr spannend und er fand es toll die winzig kleinen Dächer von „Köllen“ von weit oben aus der Luft zu betrachten. Wir folgten der Einladung von Ernstings Family und kochten zusammen mit sechs weiteren Mama-Bloggern ( Janinchen von W, Me Supermom, Elfenkind Berlin, Frau Mutter, Liebling ich blogge jetzt und Katharina von Stadt, Land, Mama) ein gesundes Weihnachtsmenü in der Kochschule Friedrich in Berlin-Charlottenburg. Nicht nur für den Löwen, der die ganze Fahrt über gefragt hatte, ob wir immer noch in Berlin seien und die Kinderbetreuung in der Kochschule ganz schön einnahm, war dieser Tag sehr spannend und voller neuer Eindrücke, sondern auch für mich. Ein paar Bilder von dem tollen Tag habe ich bereits auf Instagram gezeigt. Mindestens genau so spannend wie dieser Freitag ist es, den Löwen im Moment beim Großwerden zu beobachten. Sein Wortschatz ist natürlich viel größer als das seiner Schwester im Alter von drei Jahren und umso verblüffender finde ich …

Wolf im Schafspelz

Sonea ist genau die Tochter, die ich mir die halbe Schwangerschaft über gewünscht habe (also in dem Teil der Schwangerschaft, in dem ich dann wusste, dass ich ein Mädchen erwarte) und manchmal überfährt mich diese erschreckende Ähnlichkeit zu mir selbst. An manchen Tagen kann ich darüber schmunzeln und an anderen Tagen macht sie mich einfach nur stolz. Sonea ist wirklich ein wunderbares Kind und sie ist auf ihre Art und Weise unglaublich süß. Ich möchte sie am liebsten immer wieder knuddeln. Das findet sie aber nicht immer toll und deshalb halte ich mich dann doch meistens zurück. Am Samstag hat sie noch ein paar kleine Flunkereien gebeichtet, die sie vorher großzügiger Weise ihrem Bruder in die Schuhe geschoben hat und nachdem der Nikolaus seine Runde durch unser Treppenhaus gezogen hat, war auch das liebe Kind weg, das ich am Samstag noch hatte. Gestern hatte ich also wieder ein extrem erziehungsresistentes Schulkind, das plötzlich wieder in irgendeine trotzige Babyphase zurück gefallen ist. Ja, nach jeden Fortschritt muss man auch wieder mit Rückschritten rechnen. Weiß ich bereits …

Mein Leben mit dem Besonderen #45 Was „es“ mit mir macht

WUT Mein Sohn, mein Erstgeborener, mein Stammhalter, mein Wunschkind, mein Augenlicht, mein Stern, mein Mottenkäfer – ist „behindert“. BAH, was für ein Wort! Und welch elendig langer Weg bis zur Akzeptanz desselbigen. Also ICH akzeptiere es, mal mehr, mal weniger. Und dennoch macht es mich unglaublich WÜTEND !!! Doch gegen wen richtet sich die Wut einer Mutter, deren Kind so feine und doch massive Störungen mitbringt? Gegen „das Schicksal“? Ja, in besonders schwachen Momenten auch das. Aber im Alltag bin ich wütend auf reelle Menschen! Diese Art Behinderung akzeptieren ist kein Leichtes, das ist mir sehr schmerzhaft bewusst. Aber verurteilt man jemanden, nur weil man das was ihn beeinträchtigt nicht sehen oder skalieren kann? Unser Umfeld reagiert mit Augenrollen, Glotzen, Lästern, bösen Worten und Gezischel. Fremde motzen mich an, mischen sich ein, beleidigen uns. Details erspare ich euch. Und keiner von denen hat einen blassen Schimmer, was für ein Kind sie da vor sich haben. Aber es fragt auch niemand! Selbst die eigene Familie steht dem nicht-gesellschaftstauglichen Verhalten verständnislos gegenüber. Und als wenn all diese …