Monate: August 2016

Verständnis statt Mitleid

Wenn ich so auf die letzten siebeneinhalb Jahre zurück blicke, kann ich mich wirklich glücklich schätzen, dass wir nicht diesen dicken B Stempel haben. Na ja, vielleicht haben wir den ja doch. Vielleicht sind wir ja die mit der „behinderten Tochter“ und vielleicht sind wir auch in gewisser Weise Außenseiter. Aber glücklicher Weise fühlen wir uns als Familie (meistens) nicht so. Eigentlich fühlen wir uns ziemlich normal. Ich mich manchmal ein wenig gestresst, das aber nicht basierend auf der Tatsache, dass ich ein behindertes Kind habe (das vergesse ich im Alltag ständig)… sondern eben, weil ich zwei Kinder habe. Völlig losgelöst von der Anzahl ihrer Chromosomen, sind beide ziemlich lebhaft und eigensinnig. Diese Verbohrtheit oder auch Dickköpfigkeit ist eine Eigenschaft, die sie beiden Elternteilen gleichermaßen zu verdanken haben und die uns manchmal gewisse Situationen im Alltag erschwert. Wenn ich eins in den letzten sieben Jahren nicht hören mochte, dann dieses (pseudo)-mitleidige „Du hast es aber auch schwer!“. Das möchte eine Mutter nicht hören. Egal wie viele Kinder sie hat und ja, auch egal welche Anzahl an Chromosomen …

Mein Leben mit dem Besonderen #74 Integrationshelfer

Lang ist’s her…… (16 Jahre) Zwischen meinem Abitur und dem Beginn meiner Ausbildung bzw dem Praktikum vor der Ausbildung lagen ca. sechs Monate. Meine Mutter stellte mich vor die Wahl: Such Dir einen Job oder führe den Haushalt (5 Personen). Da ich damals auch schon wusste, dass ich eigentlich nichts anderes arbeiten wollte, als in meinem zukünftigen Beruf, entschied ich mich für den Haushalt. Ich meisterte alles zur Zufriedenheit meiner Mutter und es machte sogar Spaß :). Eines Tages kam sie dann allerdings doch noch mit einem Jobangebot. Jemand aus unserer Kirchengemeinde hatte ihr das für mich, als Überbrückung, angeboten. Relativ gutes Geld, für wenig Arbeit und es blieb noch Zeit für den Haushalt. Also sagte ich zu! Fortan war ich für den 11 jährigen Jens zuständig. Ups…. Mit Kindern konnte ich doch so gar nicht!! Alle Babysitterversuche waren im Keim erstickt worden. Und nun?? Ein Junge….. und auch noch behindert…… Ich fühlte mich dann doch überfordert. Bis dahin bin ich niemals mit Behinderten in Berührung gekommen. Ich hatte mal welche gesehen, aber niemals jemanden …

Dann lad ich Dich nicht zu meinem Geburtstag ein!

Letzte Woche kursierte da dieses Bild von dem völlig verdreckten, Blutverschmierten Flüchtlingsjungen im Netz. Der Blick ins Leere. Meine Augen mit Tränen gefüllt und ein dicker Kloß im Hals bei dem Gedanken daran, dass das auch mein Kind sein könnte, wenn wir zufällig in einem anderen Teil dieser Welt leben würden. Und dann war da dieser Wunsch einfach meine Kinder feste zu drücken. Ich war aber auf Dienstreise und beschloss dies einfach nachzuholen, wenn die Kinder und ich endlich wieder vereint sind. Krieg, Angst und Terror kennen meine Kinder zum Glück nicht. Und ich könnte mir das gar nicht vorstellen mit beiden aus einem Land zu fliehen. Das eine Kind nach 100 Metern laufmüde, das andere gerade einfach mal bockig. Leise zu sein, weil man es von ihnen verlangt und den eigenen (nicht) Willen einfach mal hinten anzustellen. Und manchmal kommt es mir so verkehrt vor, wenn meine Kinder die Spielzeugkataloge wälzen und sich ihre Gedanken einfach nur darum drehen was sie alles haben wollen, die Zimmerböden versteckt unter einem Berg von Bauklötzen, Plastiktieren und …

Ich will nicht!

… war der meist gehörte Satz in den letzten sechs Wochen. „Ich will nicht!“ wenn man diesen Satz von unserer Siebenjährigen hört, kommt man da selbst als fünf Mal Siebenjährige nur mit Samthandschuhen und viel Fingerspitzengefühl gegen an. „Ich will nicht!“ hat die gleiche Wirkung wie ne geschlossene Terrassentür, durch die man versucht durchzulaufen. Oder dieser Überraschungseffekt, wenn man beim Kuchen essen auf nen Kirschkern trifft. „Ich will nicht!“ kann so unglaublich zermürbend und anstrengend sein und eigentlich ist und bleibt es nur eine kleine Rebellion einer Siebenjährigen, die ihren eigenen Willen ganz klar zum Ausdruck bringt. Die Schwierigkeit bestand also darin, die Interessensschwerpunkte einer Siebenjährigen und einer fünf Mal Siebenjährigen (pssst… plus eins) auf einem Nenner zu bringen. Könnt Ihr mir noch folgen? Ich wäre an dieser Stelle nämlich zwischendurch gerne mal einfach ausgestiegen. Ab morgen geht es wieder los und ich bin mir sicher, dass ich morgen früh noch gefühlte 100 Mal „Ich will nicht!“ hören werde. Und ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich mich nicht auf den Schulstart freue. …

RUMS mit Catched Hearts

Die Ferienzeit ist fast vorbei. Sechs Wochen, die ich mir schlimmer vorgestellt habe, die wir genossen, aber auch verflucht haben, die gar nicht schlimm waren, aber dennoch endlich ein Ende haben. Genäht habe ich in den letzten Wochen und während meines Urlaubs kaum. Dafür haben die Kinder mit ihrem kreativen Verhalten und ihrer Unermüdlichkeit gesorgt und die Gürtelrose, die mir pünktlich zu Urlaubsbeginn Gesellschaft leistete. Aber in den nächsten Wochen kommen so viele tolle Stoffe, dass meine Maschinen inzwischen wieder glühen. Zwar ohne Licht, denn beim Nähen kam mir die Tage die Glühbirne meiner Overlock entgegen. Hatte das jemand von Euch schon mal? Ich glaube, langsam wird es echt Zeit für eine neue Ovi! Am Samstag kommt der wunderschöne grau-melierte Catched Hearts von Mia Maigrün. Mich hat er sofort zu einem lässigen Pull*ee von NipNaps inspiriert. Ein toller Schnitt! Ein weiterer Pullee ist fast fertig.   Ihr findet mich bei RUMS und in den nächsten zwei Tagen auch bei lillestoff vor Ort. Ich freue mich sehr darauf endlich mal wieder die Kollegen zu besuchen und …

me&i – die neue Kollektion ist da!

Die neue me&i Kollektion wurde heute Morgen gelauncht. Für mich als eingefleischter me&i-Fan ein aufregendes Ereignis… klingt vielleicht komisch, ist aber so. Bis zu meiner Homeparty muss ich noch knapp vier Wochen warten. Aber ein bisschen gestöbert habe ich natürlich jetzt schon und meine Highlights habe ich hier für Euch zusammengetragen. Liebe auf den ersten Blick war es als ich das Birds Dance Dress in der Sneak Peek gesehen habe. Wie gemacht für Sonea! Aber auch für mich selbst, denn das tolle Birds Dance Dress gibt es auch in einer tollen Damen-Variante Als ich damals me&i kennenlernte, war ich vorrangig an der Kinderkleidung interessiert. Für seine Kinder gibt man schließlich gerne mal ein paar Euro mehr aus und man achtet auch mehr darauf, dass die Kleidung ökologisch nachhaltig, robust und fair produziert ist. Bei sich selbst ist man da nachlässiger. So ging es mir zumindest lange Zeit. Inzwischen habe ich aber vor allem für mich selbst die me&i Kollektionen schätzen gelernt. Irgendwie fühlt man sich in der Kleidung IMMER wohl. Heute zum Beispiel trage ich das …

Trisomie 21 – Was wir von Menschen mit Down-Syndrom lernen können

Erinnert Ihr Euch noch an den Moment, als Ihr mit Eurem ersten Kind im Arm aus dem Krankenhaus nach Hause kamt? An dieses aufgeregte Gefühl, voller Vorfreude, voller Stolz, gepaart mit einer Prise Unsicherheit? Dieses merkwürdige Gefühl plötzlich Eltern zu sein und für ein kleines Menschlein verantwortlich zu sein? Ich erinnere mich noch ziemlich genau an diesen Tag. Wie verloren und winzig Sonea in ihrer Babyschale aussah. Ein leichtes Gefühl von Hysterie, als würden wir unser eigenes Kind aus dem Krankenhaus entführen. Unsicherheit, Unwirklichkeit. Freude. LIEBE. Und immer wieder Schatten von Angst und Traurigkeit. Wir wussten nicht was auf uns zukommen wird, wie es sein wird Eltern zu sein. Aber wer kann sich das schon vorstellen, bevor man selbst Eltern wird. Man weiß bestenfalls wie man es NICHT machen wird, um Jahre später dann genau diese Fehler zu machen. Wahrscheinlich. Hätte ich damals gewusst, was ich heute weiß, hätte ich mich einfach nur darauf gefreut Mutter zu sein. Sonea hat mir den Start wirklich leicht gemacht und uns dann gezeigt, dass vieles möglich ist, viel …

Märchenwald

Die ganze Familie Sonnenschein liebt Märchen und die Kinder mögen vor allem die Grimms Märchen, in denen der Wolf eine tragende Rolle spielt. Mein Lieblingsmärchen war schon immer Aschenputtel, aber auch der Froschkönig und das Rumpelstilzchen mag ich sehr. Doch wenn ich recht überlege, mag ich mich gar nicht festlegen, denn eigentlich bin ich durch und durch ein Märchenfan. Übers Wochenende hatten wir wieder Yoda, den kleinen Mops zu Besuch und gestern planten wir dann alle einen gemeinsamen Ausflug in den Märchenwald nach Altenberg, der morgen seinen 85. Geburtstag feiert. Die Kinder waren bereits bei einem Kita-Ausflug im Märchenwald und auch schon mal zusammen mit Herrn Sonnenschein. Für mich war das gestern eine Premiere. Mit seinem nostalgischen Charme fühlt man sich in dem Park in eine andere Zeit zurück versetzt. Ein wenig romantisch und verwunschen wirkt die ganze Parkanlage und es ist auch völlig losgelöst von den einzelnen Märchen-Attraktionen ein sehr schöner Spazierort für die Familie. Die Kinder haben großen Spaß die Knöpfe der einzelnen „Märchen-Stationen“ zu drücken und sich die Geschichten erzählen zu lassen. Ein besonderes Highlight …