Herr Sonnenschein ist ein sehr vorausschauender Autofahrer. Ihm fallen auch tausend Details während der Autofahrt auf und er ist trotzdem hoch konzentriert. Multitasking am Steuer, obwohl er ein Mann ist. Ich finde das immer wieder bewundernswert. Mindestens genau so nervig finde ich allerdings seine permanente Flucherei. Denn kein Mensch fährt so vorausschauend wie Herr Sonnenschein, was sehr viel Grund zur Flucherei lässt. Hinterm Steuer mutiert der große, gelassene Mann plötzlich zum kleinen Meckerheini. Aus diesem Grund finde ich Autofahren mit Herrn Sonnenschein manchmal seeeehr anstrengend… aber auch mindestens genau so sicher, weil er eben immer alles im Blick hat – die Straße, die Unfähigkeit vieler Autofahrer und das belustigende Schuhwerk vorüber ziehender Passanten.

In den über acht Jahren, die wir nun zusammen sind, hat Herr Sonnenschein noch nie einen Autounfall gebaut. Bis vor ein paar Wochen als er mit dem Löwen unterwegs war und ihm ein LKW seitlich rammte und rasierte (natürlich war es die Schuld des LKW-Fahrers). Schlechtes Timing bei einem Leasing-Fahrzeug, das noch drei Wochen auf dem Buckel hat. Aber viel wichtiger ist eigentlich die Tatsache, dass den beiden überhaupt nichts passiert ist. Da ist so ein Blechschade sofort irrelevant. Der Löwe fand die ganze Aktion sehr spannend und scherzte mit den Polizisten rum.

Eine Woche vor dem Unfall haben wir den KIDFIX II XP SICT von Britax-Römer zum Testen bekommen, da der Löwe seinem Versafix bereits entwachsen ist und er den Fünkfpunktgurt inzwischen zunehmend störend fand. Ein großer Junge braucht außerdem auch einen großen Kindersitz. Wir haben uns für den Sitz in Black Marble entschieden, aber neben den tollen Design hat mich vor allem die SecureGuard Technologie, die für eine optimale Beckengurtpositionierung sorgt und der flexible Aufprallschutz (dafür steht das SICT in der Bezeichnung), neugierig auf den Sitz gemacht. Dass wir bereits eine Woche nach Erhalt des Kindersitzes davon Gebrauch machen würden, hätten wir niemals gedacht. Denn eigentlich sucht man einen Kindersitz ja für den schlimmsten Fall aus, dass er aber eines Tages kommen könnte, blendet man dabei völlig aus.

Völlig ausgeblendet habe ich auch die Tatsache, dass der Kindersitz nach dem Unfall unbrauchbar sein könnte. Es war ja zum Glück nur ein leichter Auffahrunfall und das Auto ist nur einmal leicht durchgerüttelt worden. Okay, die Hintertür hatte ne Delle und die Fahrerseite war zerkratzt, aber an Kind, Mann und Kindersitz keine einzige Schramme.

Trotzdem rät Britax-Römer dazu einen Kindersitz nach einem Realunfall zu entsorgen, da bereits bei einer Aufprallgeschwindigkeit von 10 km/h Schäden am Sitz aufgetreten sein können, die vielleicht für das bloße Auge nicht sichtbar sind, den Kindersitz aber unbrauchbar machen. Das gilt im Übrigen auch für, beim Unfall unbesetzte Kindersitze, insbesondere solche, die an ein Isofix-System befestigt waren. Die gute Nachricht ist, dass in den meisten Fällen die Versicherung die Kosten für die Neubeschaffung des Kindersitzes übernimmt.

Für alle, die sich ganz ausführlich über die Kinder-Sicherheit im Straßenverkehr informieren wollen, habe ich hier noch den Britax State of Safety Report für Euch, das europaweite Studienergebnis zur Kindersicherheit.

Da wir den KIDFIX II XP SICT innerhalb einer Woche gar nicht ausführlich (dafür umso intensiver) testen konnten, hat Britax uns einen neuen Kindersitz zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an dieser Stelle nicht nur dafür, dass wir den Kindersitz testen dürfen, sondern auch für das großzügige Angebot einen Ersatz zur Verfügung zu stellen.

Unfälle passieren, auch wenn man noch so vorausschauend fährt.