Monate: Juni 2019

Lass die Sonne rein

… denn heute ist Geburtstag. Mit 39 näht man sich nicht mehr T-Shirts mit einer bunten Zahl drauf, sondern Kleider, die sich drehen, wenn man durch Leben tanzt. Mit 39 ist man wunschlos glücklich. Zumindest fast. Den einen oder anderen Wunsch hätte ich da schon. Im Moment träume ich wieder viel wirres Zeug. Neulich hatte ich so einen Traum, der mich so sauer machte, dass ich davon wach wurde. Mein Puls ging auch im Laufe des Tages jedes Mal in die Höhe, wenn ich nur daran dachte. Und auch Tage danach ist das so. In meinem Traum saß ein Mädchen schmollend auf unserem Sofa, ein anderes hatte sich bei uns heulend im Bad verschanzt. Töchter von Freunden. Der Grund für ihr Verhalten war meine Tochter. Diese wurde für „ekelig“ befunden. Ich muss Euch nicht sagen wie diese Reaktion mich traf. Obwohl es ein Traum war und trotz der Tatsache, dass diese Mädchen Sonea außerhalb meiner Traumwelt eigentlich mögen bzw. gar nicht kennen. Es war wie ein schwerer Schlag mitten ins Herz. Dieser Traum arbeitet seitdem …

Warum ist der Fisch in der Flasche gefangen?

Als ich im Alter meines Sohnes war, habe ich abends oft wach gelegen, weil ich plötzlich Angst hatte, dass die Welt untergehen könnte. Ich hab mir Gedanken über den Tod gemacht und wünschte mir nochmal Baby zu sein, damit ich noch ein paar Jahre mehr zu Leben hätte. Ich weiß auch noch, wie ich einmal in der Tagesschau einen Bericht über Waldbrände gesehen habe und dann nicht schlafen konnte, weil ich Angst hatte, dieser Waldbrand könnte auch meine Heimat erreichen und im Schlaf unser Haus und alles niederbrennen. Soneas Bruder ist genau so. Er macht sich über alles und jeden Gedanken. Und er stellt viele Fragen. Fragen, die mich manchmal an meine Grenzen bringen, weil ich nicht weiß wie ich sie kindgerecht beantworte. Plogging Seit einiger Zeit nehmen wir gerne mal für große Gassi-Runden Müllzangen und Eimer mit. Unterwegs sind wir sowieso und seitdem wir unsere kleine Plüschkanone haben und somit die Augen öfter am Boden, wird uns erstmal bewusst wie vermüllt es überall ist. Die Kinder haben Spaß beim Müllsammeln und lernen ganz nebenbei …

Freischwimmer fürs Leben

Dieser Beitrag enthält Werbung für Schuhe. Denn Schuhe kann man nie genug haben. Schuhe passen immer, auch wenn Du Dich mal wieder maßlos Deinem Schokoladenkonsum hingegeben hast. Maßlosigkeit beim Schuhkauf gibt es übrigens nicht. Denn Schuhe kann man nie genug haben. Und Sacha Shoes hat da ein paar besonders schöne Exemplare. In den letzten 10-20 Jahren habe ich viel gelernt. Nicht nur über Schuhe, sondern über das Leben im Allgemeinen, aber vor allem über mich selbst. Ich würde nicht sagen, dass ich ein besserer Mensch geworden bin, aber ein vollkommenerer. Die Geburt von Sonea hat uns geerdet und uns für vieles die Augen geöffnet und uns andere Blickwinkel verschafft. In zwei Wochen rutsche ich auf die letzte 3 vor der 40 und das bringt mich schon ein bisschen ins Grübeln. Der 29. Geburtstag scheint noch gar nicht so lange her. Und geht es Euch auch so? Denn irgendwie vergehen die Jahre seitdem ich Kinder habe, irgendwie viel, viel schneller. Wenn ich so darüber nachdenke, dass die Uhr von Jahr zu Jahr immer schneller tickt, werde …

Am Ende des Regenbogens fängt der Wahnsinn an

„Ab ins Bett! Es ist noch mitten in der Nacht!“ „Aber draußen ist hell!“ höre ich dumpf von ganz weit her Sonea und Herrn Sonnenschein diskutieren. Mein Gesicht tief im Kissen versunken. Es ist mitten in der Nacht, nicke ich zustimmend in mein Kissen hinein. Das merke ich an meiner schläfrigen Trägheit. Nicht mächtig auch nur einen weiteren Gedanken an diese Diskussion verschwenden zu können, reißt es mich auch schon wieder zurück in den Schlaf. Gefühlte fünf Minuten später weckt mich Herr Sonnenschein. Muffig reagiere ich auf seine Hand an meiner Schulter und drehe mich protesthaft zur anderen Seite, wohl wissend, dass mir das auch kein Zeitfenster für weiteren Schlaf verschafft. Blinzelnd schlurfe ich durch den Flur, gähne leise vor mich hin, bis mir der Atem stockt und ich auf einem Schlag hellwach bin. Ein riesengroßer Filzstift-Text ziert Soneas Zimmertür. „Bin in Centopia* Komm später wieder Ich bin Mia Ladybug bei Paris“ Okaaaaay…! Erstmal KAFFEE! Ich reibe mir mit den Händen durch das Gesicht, als wolle ich versuchen dieses Bild vor meinen Augen wegzuwischen oder …

Mein Leben mit… #126 Pflegekinder

Das Telefon klingelt. Oh, die Nummer des Jugendamtes….die Frage, wie es uns geht nehme ich kaum wahr, denn die nächste Frage ist wesentlich interessanter. Haben wir Zeit ein Kind aufzunehmen? Die Informationen sind noch spärlich. Soweit unsere zuständige Sachbearbeiterin weiß, ist es dieses Mal ein Mädchen, vier Wochen alt. Wann und ob sie kommt, kann sie nicht sagen, der Allgemeine Soziale Dienst setzt sich in den nächsten Tagen mit uns in Verbindung. Jetzt heißt es erstmal ruhig bleiben. Es ist nur eine Anfrage. Wer weiß, ob es überhaupt klappt. Trotzdem überlegt ein Teil meines Gehirns schon, ob wir genug Windeln haben, oder ob ich nicht ganz zufällig ohnehin in die Drogerie muss. Wieder klingelt das Telefon. Diesmal der ASD. Kind – ja ein Mädchen und vier Wochen alt – ist zur Zeit wegen Mangelernährung in der Klinik und soll morgen in Obhut genommen und zu uns gebracht werden. Klappt das? Ich sage zu. Kaum aufgelegt rufe ich meinen Mann an. Vorsichtig erzähle ich ihm von der jungen Dame. Auch er ist der Meinung, unseren Kindern …

Turbulente Zeiten

Dieser Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Werbung. So sehr ich mir manchmal die Wochenenden wünsche, an denen einfach mal nix ist, mag ich diese voller Erlebnisse und Ausflüge viel, viel lieber. Die terminlosen Wochenenden putzt man doch nur ein bisschen gründlicher die Bude oder verplempert seine Zeit nur mit dem Allernötigsten. Auch wenn Ruhe manchmal auch schön ist, empfinde ich sie oft als Zeitverschwendung. Dieses Wochenende wird ein planloses und doch freue ich mich darauf, weil hier wieder mal einiges liegen geblieben ist. Außerdem war das letzte Wochenende so voller Eindrücke, dass ich jetzt noch davon zehre. Letzten Samstag waren wir beim Tag der Begegnung in Deutz, eine riesige Veranstaltung für Menschen mit und ohne Behinderung, die jährlich durch den LVR initiiert wird. Dieser Tag war auch voller schöner Begegnungen und Wiedersehen. Aber auch geballt mit Eindrücken, was insbesondere Sonea immer ein wenig überfordert. Es gab zahlreiche Mitmach-Angebote und Gewinnchancen und die Kinder haben einiges ausprobiert. Ich hatte vor allem gehofft, dass ich ein paar neue und hilfreiche Erkenntnisse zur weiterführenden Schule bekomme. Aber gerade …