Monate: März 2017

Nach Hause kommen

Heute wird meine Oma 90 Jahre alt. Ein beachtliches Alter für eine wundervolle Frau. Die meisten wissen ja bereits, dass meine Oma in Dänemark lebt und für mich ist das heute ein bisschen wie „nach Hause kommen“. Århus, meine zweite Heimat. Ein wunderschönes Stück Kindheit ist in dieser freundlichen Stadt verwurzelt. Heute noch: das erste Vogelzwitschern am Morgen, die ersten Blüten, die sich zaghaft aus den Knospen der Pflanzen bilden, den Frühling, die Osterzeit… all das weckt bei mir Kindheitserinnerungen an eine wunderschöne und unbeschwerte Zeit in Dänemark. In meiner Kindheit waren wir im Prinzip jede Osterferien in Dänemark und darüber hinaus auch immer wieder. Aber vor allem Ostern und Dänemark gehörten für mich als Kind immer zusammen wie das Weiße und das Gelbe vom Ei. So waren meine ersten Worte auf Dänisch natürlich auch påske (Ostern) und påskehare (Osterhase). Nun ist es bereits Jahre her, dass ich das letzte Mal die Gelegenheit hatte meine Oma zu besuchen. Diesmal nehme ich den Löwen mit. Für ihn ist es der erste Besuch in meinem kleinen Stück Kindheit. Meine zweite …

Die Gedanken der anderen

… zum Welt-Down-Syndrom-Tag. Heute ist Welt Down-Syndrom Tag, ein Tag extra für Menschen, wie meine kleine große Tochter und deshalb am 21.03.,  weil bei Menschen mit Down-Syndrom das 21. Chromosom gleich dreimal vorhanden ist (bei Sonea ist es ja nochmal anders, aber das ist eine andere Geschichte…). Und genau dieses winzig kleine Chromosom dafür sorgt, dass Menschen mit dem Down-Syndrom eben ein bisschen anders aussehen, ein wenig anders denken und fühlen. Und doch sind sie Menschen, wie Du und ich. Mich hat es mal interessiert was andere Elternblogger für Erfahrungen mit dem Down-Syndrom gemacht haben. Kennen sie jemanden, der das Down-Syndrom hat oder haben sie sogar ein Familienmitglied mit dem Down-Syndrom? Gibt es jemanden, der sich selbst schon einmal intensiv mit dem Gedanken auseinander setzen musste, selbst ein Kind mit dem Down-Syndrom zu bekommen? Und wie fiel die Entscheidung aus? Nun, erwartungsgemäß war die Resonanz nicht sehr groß, aber ich freue mich dafür umso mehr über die zwei besonderen Beiträge von meinen Mitbloggerinnen Alu von Grosseköpfe und Julia von Frieda Friedlich. Die meisten von Euch …

Mein Leben mit dem Besonderen #96 Normal und irgendwie doch nicht normal

Nach außen hin sieht man uns als Familie. Familie mit 3 Kindern, 2 Hunden, Haus und so. Schaut man genauer hin, sieht man 2 Mädchen, 11 Jahre alt und 9 Jahre alt und einen lebhaften Jungen 5 Jahre alt. Eine Frau, Mutter, 35 Jahre alt und einen Mann, Vater, 45  Jahre alt. Und wieder sieht man nichts besonderes. Eigentlich. Aber unsere Älteste ist besonders. Mal mehr, mal weniger. Sie ist anders als andere. Sie leidet seitdem sie 6 ist unter Verlustängsten. Es kam für uns von jetzt auf gleich. Emmely kam überraschend in unser Leben, aber nicht weniger geliebt. Im Gegenteil. Aber wie die Schwangerschaft eine Überraschung und eine Herausforderung war, waren es auch ihre ersten Monate. Sie war ein Schreikind. 6-8 Std. am Tag. Nachdem wir als „Ersteltern“ alles durch hatten von Schreiambulanz, Ostheopath bis hin zu diversen Ärzten, war klar: Sie ist ein klassisches Schreikind. Zeitweise dachte ich sie wächst an mir fest. Ich konnte sie nicht ablegen. Nach 6 Monaten wurde sie ruhiger, ausgeglichener und entwickelte sich wie alle anderen Babys. War …

Wo die Helden der Kindheit Wirklichkeit werden

Man plant eine Überraschung für die Kinder und ist ganz aufgeregt, malt sich aus wie sie wohl reagieren würden und wenn der große Tag kommt, spürt man dieses Kribbeln im Bauch und freut sich einfach, dass man bald das kleine Geheimnis lüften kann. Und dann kommt Sonea, die morgens verkündet „Ich geh nicht mit dahin, wo Ihr hin geht, ich bleib zu Hause“. Nervös realisiert man, dass der eingeplante Zeitpuffer immer kürzer wird. Nach sämtlichen Versuchen sie von dem Ausflug zu überzeugen und verschiedenen Taktiken wie zuckersüß säuselnd über völlige Gleichgültigkeit scheitern, schnaubt man irgendwann nur noch ein zähneknirschendes „Gut, dann fahren wir eben ohne Dich zur Eiskönigin“. Fünf Minuten später sitzt man nur noch mit einer Semi-Überraschung endlich vollständig im Auto und findet sich ca. eineinhalb Stunden später in der großen Halle von Disney on Ice in Oberhausen wieder. Strahlende Kinderaugen. Die ersten Minuten ist man selbst beschäftig sich die Tränen aus den Augenwinkeln zu wischen. Teils, weil man einfach total gerührt und dann überwältig von den eigenen Gefühlen, aber vor allem von der Begeisterung …

wellcome – für ein kinderfreundliches Land

*Werbung* Als wir vor dreieinhalb Jahren in unsere Wohnung zogen, waren die große Terrasse und der Spielplatz direkt vor der Tür ein sehr starkes Argument dafür und ein Kompromiss zum eigenen Garten. Herr Sonnenschein und ich sind wahrlich keine Hobbygärtner und so sehr ich Blumen liebe, haben sie es woanders doch besser. Als wir vor einem guten Jahr dann unsere Wohnung kauften, ging mit dem Wohnungskauf auch 1/72 des Spielplatzes in unseren Besitz über. Eine riesige Grasfläche, mit einem ziemlich morschen Klettergerüst, einer durchlöcherten Rutsche, zwei Schaukeln, rostigen Kletterstangen und einem Sandkasten, in dem mittlerweile jede Menge Sand fehlt. Nach unserem Wohnungskauf stiegen die Verwaltungskosten für den Spielplatz auf das Vierfache, denn der Verwalter wechselte. Nun ist es so, dass sich auf 72 Teilen des Spielplatzes vielleicht eine Handvoll Kinder zugehöriger verteilen. Die meisten Eigentümer sind kinderlos und/oder verrentet. Die meisten Eigentümer plädieren dafür, dass der Spielplatz platt gemacht und statt dessen Parkplätze auf der Fläche errichtet werden. Denn dort, wo wir wohnen gibt es deutlich mehr Autos als Kinder, aber kaum Parkplätze. Die Verwaltungskosten gehen leider …

Mein Leben mit dem Besonderen #95 Ein Zuhause voller TCKs

Ich zähle zu den Lesern, die sich jeden Freitag auf einen neuen Beitrag dieser besonderen Rubrik freuen. Als „Mein Leben mit dem Besonderen“ noch in den Kinderschuhen war, habe ich bereits einen Artikel dafür geschrieben. In Beitrag Nr. 10 habe ich unseren Sohn Josia vorgestellt, der wie Sonea das Down Syndrom hat. Inzwischen ist er knapp 4 Jahre alt  und ich könnte hier jede Menge Geschichten aus unserem Alltag mit ihm erzählen, denn er hält uns wirklich sehr auf Trab! Aber heute möchte ich über etwas ganz anders schreiben. Wer unseren Beitrag damals gelesen hat, mag sich vielleicht noch vage daran erinnern, dass wir im Ausland leben. Dies war bis vor wenigen Monaten auch noch der Fall, aber seit Mitte 2016 sind wir zurück in Deutschland. Und das nicht wie sonst üblich für einen Besuch, sondern so richtig. Wir haben unseren kompletten Hausrat aufgelöst, die Projektarbeit an unsere Teamkollegen übergeben und sind mit unseren Kindern, unzähligen Koffern und unserer Katze nach Deutschland geflogen.  Für mich ist es eine Rückkehr in die alte Heimat, auch wenn …

RUMS mit Her Roses

In der letzten Woche habe ich den perfekten Schnitt und den perfekten Stoff miteinander vereint. Ich liebe Hahnentritt-Muster und dieses neue Rosen-Design von enemenemeins toppt das Ganze noch einmal. Nun ja, meine Idee daraus das Shirt aus der Ottobre 05/2016 zu nähen, war schon mal gut. Aber die Kombination von Shirt, Lederrock, Netzstrümpfen und High Heels führte dazu, dass ich nur mal eben zum Fotos machen das Auto verließ und dann nur noch schnell nach Hause wollte.  Vielleicht wäre das anders gewesen, wenn Herr Sonnenschein gewisse Kommentare einfach mal für sich behalten hätte. Oder ich eine andere, schlichte Strumpfhose gewählt hätte… oder eine Jeans statt des Rocks.   Für RUMS trau ich mich noch einmal kurz mit meinem Outfit in die Öffentlichkeit. Aber zukünftig tausche ich wohl Rock gegen Jeans ein… zumindest in Kombination mit meinem Her Roses Shirt. 

Dienstag ist Reittag

Dienstags startet Sonea meistens mit guter Laune in den Tag, denn dienstags ist Reittag. Normalerweise holt die Oma Sonea jeden Dienstag ab und fährt mit ihr in den Reitstall. Heute war Schulfrei und so nahmen wir uns einfach mal alle frei und erledigten noch ein paar Dinge, die erledigt werden mussten, wie Reisepässe für die Kinder erstellen lassen und der erste Physiotherapie-Termin vom Löwen. Dort waren wir auch zu viert. Aber ich beruhigte die Therapeutin direkt mal vorweg, dass es bei einer Ausnahme bleibt und sie uns nicht bei allen Terminen zu viert an der Backe hat. Zu viert waren wir diesmal also auch im Reitstall und der Löwe, für den es eine Premiere war, war ziemlich enttäuscht, dass Ihn kein Ponyreiten erwartete. Seit einigen Monaten ist Sonea in einer Voltigiergruppe und nicht mehr in der Einzelstunde beim therapeutischen Reiten. Inklusion pur, also. Und sie macht das wirklich richtig toll. Ich bin jedes Mal ganz baff und auch ein bisschen nervös. Einem fünften Teil von Bibi und Tina mit neuer Bibi-Besetzung steht also nix im …

Mein Leben mit dem Besonderen #94 Besonders

Ich habe viele Besonderheiten. Es fing schon früh an. Ich heiratete meine Jugendliebe. Das war besonders schön. Die nächste Besonderheit, wir sind immer noch verheiratet, glücklich. Auch besonders. Seit 23 Jahren. Besonders. Mittlerweile 6 Kinder. Besonders, vor allem weil es in meiner Jugend hieß, sie können auf natürlichem Wege keine Kinder bekommen. Unser letztes Kind ist ganz besonders. Zerebrale Parese. Ich wollte besonders schöne Begebenheiten erzählen. Und schwups, mischt sich diese Aussage dazwischen. Und wieder kullern die Tränen bei mir. Ich wollte so viel. Wollte diese Besonderheit positiv sehen. Ich kann es noch nicht. Ich lerne noch daran. Ich will aus meinem Leben erzählen. Vor allem von unserer größten Besonderheit. Ich muss ein bisschen weiter ausholen. Bei der Jugendliebe. Sehr früh haben wir uns kennengelernt. Für mich früh. Neunzehn war ich. Als wir uns das erste mal sahen, wussten wir, wir gehören zusammen. Die Hälften wurden zusammengefügt. Ein besonderes Gefühl, als ob du jemanden schon immer kennst, gleiche Ansichten hast, alles stimmt. Meine Familie war dagegen. Einen geduldeten Ausländer. Wir haben trotzdem geheiratet. Ohne Familie. …

Wochenende in Bildern mit kleiner Bibi und Tina Verlosung

Ein herrlich frühlingshaftes Wochenende liegt hinter uns und es war vor allem deshalb so schön, weil wir vier sehr viel Zeit zusammen verbringen konnten. Gestern haben wir vor allem den Tag für die Dinge genutzt, die man samstags so macht. Einkaufen, Haushalt… der Löwe war zwischendurch noch auf einem Geburtstag. Biometrische Bilder mussten gemacht werden, weil die Kinder noch keinen Reisepass haben und dann war auch noch genügend Zeit für eine Runde auf dem Spielplatz toben und für das erste Eis in diesem Jahr war dann auch noch etwas Zeit und Platz im Bauch Heute waren wir dann im Disney Mitmach Kino. Der Löwe war begeistert, aber Sonea ist scheinbar inzwischen ein bisschen zu „cool“ dafür. Sie möchte unbedingt endlich mal in den neuen und letzten Bibi und Tina Tohuwabohu total Film.     So sehr ich mich ja auf eine kleine Eiskönigin-Sendepause freue und nun statt „ich lass loooooos“ ein „sie jaaaagen den Wind, sie reiiiiiten geschwind“ aus Soneas Zimmer dröhnt. Oder aber, wenn ich die Arbeitszimmer-Türe mal wieder offen gelassen habe, schleicht sie sich …