Monate: Juni 2015

Aus der Trickkiste – bunt oder… was?

Ich gehöre nicht zu den Müttern, die bei einem völlig vermatschten Kind anfängt zu hyperventilieren. Aber ich gehöre ganz klar zu den Müttern, die es einfach nicht lernen den Kleiderschrank streng in Kitakleidung und Sonntagskleidung aufzuteilen. Und das wäre doch auch sehr schade drum, wenn einige Teile nur alle paar Wochen ausgeführt würden. Mein Universaltrick gegen Flecken ist Gallseife und Sonnenlicht. Das wirkt nicht immer Wunder, aber dennoch sehr zuverlässig. Und der Rest ist Risiko. Die Schuhe vom Löwenkind sehen nach einmal tragen so aus, wie auf dem Bild. Das Schicksal eines Bobbycar-Rennfahrer-Schuhpaars. Der kleine Löwe tritt ziemlich zuverlässig meine Erbfolge in „Flecken machen“ an. Als ich ein Kind war, hielt meine Mutter mir jedes Mal eine Standpauke, dass ich bitte aufpassen und mich nicht vollkleckern solle. Und es kam jedes Mal wie es kommen musste – in dem Versuch mich nicht einzusauen, passierte natürlich eben genau das! Murpy’s Law. Ich gehe mit Flecken in Kinderkleidung ziemlich entspannt um. In meiner grenzenlosen Tolpatschigkeit belege ich schließlich selbst Platz Nummer 1 in „im ungünstigsten Moment schlabbern“. …

Von Löwen und Piranhas

Heute gibt es schon wieder ein bisschen Löwencontent. Zum einen, weil ich mal etwas mehr für den kleinen Bruder genäht habe und zum anderen, weil es gerade unglaublich witzig und spannend mit ihm ist. Heute Nachmittag durfte der kleine Löwe mit seinem Patenonkel ein Fußballspiel gucken gehen (von der Jugendmannschaft, die der Patenonkel trainiert) und als er wieder kam, war er nicht nur schon wieder ein paar Zentimeter gewachsen, es sprudelte nur so aus ihm heraus und er wusste gar nicht was er zuerst erzählen sollte. Er ist der kleine wilde Junge, der Polizeiautos und Dinosaurier liebt. Der darauf besteht die Nägel lackiert zu bekommen, weil seine Schwester auch Nagellack auf den Nägeln hat. Der kleine Bruder, der sich unermüdlich mit seiner Schwester zankt und wenn er nicht mehr weiter weiß, zu mir kommt und sagt „Mama, kannst Du bitte die Sonea ärgern?“. Grundsätzlich will er genau das gleiche wie seine Schwester oder aber das Gegenteil davon. In wenigen Wochen ist der Sonnenschein nicht nur ein Schulkind, sondern aus unserer kleinen Raupe wird eine Biene …

Mein Leben mit dem Besonderen #22 Förderschule

Ich bin Bianca und 38 Jahre alt. Ich erzähle euch heute meine Geschichte. Ich bin Lehrerin und  arbeite seit über zehn Jahren an einer Förderschule. Das mag sich so wenig aktuell und fast langweilig anhören, in Zeiten von Inklusion. Als Katharina mich fragte, ob ich mal etwas über die Förderschulen schreiben möchte, habe ich sofort innerlich ganz laut „Ja, bitte, unbedingt“! geschrien.        Warum? Weil wir Lehrer an den Förderschulen in den aktuellen Diskussionen oft nicht mehr vorkommen, unsere Arbeit außerhalb der Regelschule wird  infrage gestellt. Oft fühle ich mich an den Rand gedrängt, in allen Diskussionen um die richtige Schule.  Sie ist gegen Inklusion, denkt ihr gerade? Oh nein, im Gegenteil, ich finde  Inklusion gut und wahnsinnig wichtig, wenn diese auch richtig läuft, wenn sie gelebt wird und nicht nur auf dem Papier steht. Wenn die Rahmenbedingungen geschaffen sind und das Kind wieder im Vordergrund steht.     Ja, zu viele „Wenn“- Sätze…..  Der Alltag ist anders! Der Alltag an der Förderschule ist wie unsere Schüler-  jeden Tag anders, laut, wild, persönlich. …

RUMS mit Grand Marrakesch

Ein toller Name für einen wirklich tollen Stoff. Da kommt direkt Urlaubslaune auf… und Kleiderlaune! Falls der rote Teppich dieses Jahr auf mich warten sollte oder aber eine Veranstaltung für die ein Abendkleid das einzig wahre Outfit ist,,, ich hab da mal was vorbereitet… Vielleicht führt Herr Sonnenschein mich aber auch einfach mal zum Essen aus… Mein neues Abendkleid ist ein verlängertes Onion Knotenkleid (ohne Ärmel… dafür war kein Stoff mehr übrig).  Grand Marrakesch, so heißt das neuste Design von enemenemeins für lillestoff und ist ab Samstag erhältlich. Der Stoff ist aufgrund seines großen Musters sehr vielseitig und inspiriert zu den unterschiedlichsten Kleidungsstücken. Noch mehr tolle Werke findet Ihr im aktuellen RUMS-Beitrag.

Über kleine Risiken und Nebenwirkungen

Wir bekommen oft zu hören „Toll wie Ihr das macht!“ und eigentlich machen wir doch alles ganz normal, nach dem besten Gewissen und Wissen, meistens rein intuitiv. Lob ist schön zu hören, trotzdem macht es mich verlegen. Aber es gibt Störfaktoren. Das sind Meinungen anderer, die es besser wissen. Das sind Artikel darüber wie es richtig funktioniert in der Erziehung (an denen man irgendwie nicht vorbei lesen kann). Viele Ansichten, die unterschiedlichsten Erziehungsmodelle und doch weichen sie irgendwie von den eigenen ab… plötzlich ist man verunsichert, weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist. Die Intuition, die eigentlich zum Elternsein als wertvolles Geschenk mitgegeben wurde, bröckelt vor sich hin. Es gibt Zeiten, in denen läuft ens rund bei uns. Manchmal ist das tatsächlich so. Aber die Regel ist es nunmal leider nicht. Ein Kind, das die Nacht über getobt und alle am Schlafen gehindert hat – der nächste Tag ist als Katastrophentag vorbestimmt. Alle sind müde. Stress im Job, die Kinder sind quengelig. Abends wollen sie nicht schlafen, weil sie unausgeglichen sind. Weil man …

Mein Leben mit dem Besonderen #21 Sophia

Ich bin 30 Jahre alt, habe einen tollen Mann und zwei gesunde Kinder. Einen Sohn mit 5 und eine Tochter mit 2. Wir sind also eine ganz normale „0815-Familie“ mit ihren, zum Glück, normalen Höhen und Tiefen. Aber, eigentlich habe ich nicht zwei Kinder, ich habe drei! Ich war dreimal schwanger und ich habe drei Kinder unter Schmerzen zur Welt gebracht. Nur zwei dürfen mich an meiner Hand begleiten, das dritte, Sophia, lebt im Stillen in meinem Herzen. Es war 2007, ich war gerade 23 Jahre alt, beschlossen mein Mann und ich (damals war er noch mein Freund) mit der Familienplanung zu beginnen. Nach kurzer Zeit war ich dann auch wirklich schwanger. In den ersten Wochen war alles in Ordnung, das Baby wuchs und ich habe mir in meiner jungen Unbefangenheit überhaupt keine Sorgen gemacht. Von Nackenfaltenmessung, Feindiagnostik, Fruchtwasseruntersuchung habe ich nie etwas gehört oder gelesen. Dass dieses Kind in meinem Bauch nicht gesund sein könnte, habe ich einfach nicht bedacht. Dann war ich endlich in der 20. Woche, Halbzeit. Ich hatte einen normalen Vorsorgetermin …

Kleider machen Leute

Ich bin ja so ein klassisches Modeopfer. Nein, ich muss nicht jeden Trend mitmachen und mir gefällt auch längst nicht alles, aber mich interessiert Mode. Vor allem Kindermode. Aber auch mal was für mich. Privat habe ich meinen ganz eigenen Stil, ein bisschen verspielt, auch erne mal bunt und vor allem Retro. Ich mag das. Das spiegelt sich sowohl in meinem Kleidungsstil als auch in unserer Einrichtung wieder. Im Job trage ich meistens eher das, was alle anderen auch tragen – die klassische Bürokleidung. Und trotzdem kommt immer wieder mal mein eigenes Ich durch. Ein selbstgenähtes Kleid, eine gemusterte Strumpfhose, unverkennbar Frau Sonnenschein. Unwohl fühle ich mich nur, wenn ich unangemessen gekleidet bin – overdressed oder auch mal underdressed. Als tägliche Nutzerin des öffentlichen Personenverkehrs könnte ich ein ganzes Blog nur mit Geschichten über meine Bahnfahrten schreiben. Wer braucht da noch Trash-TV? Ich fahre Bahn! Letzte Woche, ich saß mal wieder im Bus und kämpfte gegen meine Nachmittagsmüdigkeit, setzte sich eine junge Frau neben mich, eine Schülerin, wie sich später heraus stellte. Ich blickte müde …

Mit großen Schritten auf den steinigen Weg

Je näher der große Tag der Einschulung rückt, umso nervöser werde ich. An den Kita-Abschied mag ich gar nicht denken, den verdränge ich bis jetzt noch relativ erfolgreich. In der letzten Woche waren sie wieder da, diese immer wieder kehrenden Zweifel. Ich zweifle nicht an dem inklusiven Weg, den wir auch nach der Kita einschlagen werden. Wir sind diesen Weg bis jetzt immer gegangen und wenn man die richtigen Rahmenbedingungen schafft, funktioniert das auch. Welche Rahmenbedingungen sind wichtig? Alle Beteiligten müssen bereit sein – die Schule, die Lehrer und natürlich die Schüler. Es war wirklich nicht einfach eine Schule zu finden, die sich überhaupt in der Lage sah ein Kind mit Down-Syndrom zu beschulen. In unserem unmittelbaren Umkreis totale Fehlanzeige. Ich finde es traurig, dass der Sonnenschein nicht mit ihren Kitafreunden in die Schule gehen kann, dass sie sich alleine auf völlig neue und ihr fremde Kinder einstellen muss. Und ich mache mir ein kleines bisschen Vorwürfe, dass ich nicht auf das Recht der freien Schulwahl beharrt habe. Wohnortnah. Aber macht das Sinn, wenn nicht …

Neues vom Löwen

Heute lasse ich Euch ein paar Löwenbilder da. Entstanden sind sie gestern im Rahmen eines kleinen Vater-Sohn-Shootings, während der Sonnenschein und ich das Abendessen vorbereiteten. Ganz aufgeregt kam der kleine Löwe wieder und erzählte wo er alles mit seinem Papa gewesen ist und was für Tiere sie alles gesehen haben. Die Kinder lieben beide die Zeit ganz alleine mit ihrem Papa, ohne dieses ständige Kräftemessen mit dem Geschwister und ohne dem Buhlen um Aufmerksamkeit. Manchmal frage ich mich wie man sich so viel streiten kann. Im Moment habe ich das Gefühl, der Sonnenschein und das Löwenkind streiten sich mit der ersten Minute, die sie wach sind, bis hin zur letzten Minute, die sie abends wach sind. So sehr ich die Zeit mit den beiden genieße, so sehr genieße ich die Ruhe am Abend, ohne ständig das Wort „Maaaaamaaa“ zu hören. Es ist spannend den kleine Löwen im Alltag zu erleben. Gerade schlägt seine Entwicklung wieder Purzelbäume und die aufgeschlossene, neugierige, etwas hochmütige und schnell eingeschnappte Persönlichkeit, die immer mehr zum Vorschein kommt – ich liebe …

Mein Leben mit dem Besonderen #20 Das Leben mit all seinen Facetten

Mein Sohn mit DS kam vor guten 4 Jahren zur Welt… Mein Mann und ich waren 5 Jahre zusammen, sehr verliebt und wir wünschten uns ein Kind! Und nach etwa 3 Monaten hielten wir voller Glück einen positiven Schwangerschaftstest in Händen. Ich ging zu den Vorsorgeterminen und wir posaunten es in die Welt hinaus! Beim Termin in der 12. Woche kam mein Mann mit zum Arzt, er sollte unbedingt auch sehen, wie unser Krümel im Ultraschall aussieht, wie man Bewegungen sieht und sowas eben. Wir waren ganz freudig aufgeregt!! Als der Arzt geschallt hat, kam dann ein komisches Gefühl in mir auf, weil es mich gewundert hat, dass er so komische Ausschnitte des Ultraschalls ausgedruckt hat und nix geredet hat. Mein Mann wusste ja nicht, wie das die Male zuvor war und beim Anziehen sagte ich noch zu ihm, dass das nun doof sei, dass da gar kein so ’nettes‘ Bild dabei sei. Wir sind rüber ins Sprechzimmer und plötzlich fielen bei diesem ’12.Woche, wenn alles ok, dann könnt ihrs aller Welt erzählen‘-Termin Worte wie …