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Inklusion in der Schule – manchmal kommen Zweifel

Die ersten Wochen des ersten Schulhalbjahres sind nahezu verflogen. Doch genau so, wie sie in Blitzgeschwindigkeit vorüberzogen, waren sie auch sehr kräftezerrend.

Die Lockdown-Monate hatten hier starke Auswirkungen, die die darauffolgende Zeit erst so richtig zum Vorschein brachte.

Das 5. Schuljahr hat Sonea aufgrund der Lockdowns nur phasenweise in der Schule verbracht. Vieles habe ich im Homeschooling von zu Hause aufgefangen. Und nicht nur, dass ich permanent neben ihr saß, hatte sie auch noch so gut wie gar keinen Kontakt zu ihren (neuen) Mitschülern.

Das neue Schuljahr startete mit einigen Veränderungen, neuen Lehrern und Sonderpädagogen. Sonea braucht ihre festen Strukturen und eine gewisse Verlässlichkeit. Neue Lehrer, räumliche Veränderungen und andere Abläufe, brauchen deshalb bei ihr Zeit und Geduld.

Auch die Lehrer mussten sich erst einmal herantasten und schauen was Sonea kann und was nicht. Das führte zu jeder Menge Frust. Und manchmal saß Sonea bis in den Abend am Tisch, weil sie noch Aufgaben zur Winkelberechnung machen musste oder Vokabeln abschreiben. Oder aber sie verweigerte sich von vorne herein.

Mir fehlte da in vielen Bereichen die Differenzierung und Sonea die Motivation, weil sie einfach restlos überfordert war.

Glücklicherweise konnte ich das alles im letzten Elterngespräch vor ein paar Wochen ansprechen und seitdem scheint es wirklich gut zu laufen. Das Lermaterial ist zieldifferenzierter und auf Soneas Lernbedürfnisse angepasst. Sonea muss pro Woche nicht mehr 30, sondern nur 6 neue Vokabeln lernen und geht auch wieder deutlich motivierter in die Schule.

Beim Tag der offenen Tür vor einigen Wochen konnte der Papa mal ein bisschen in ihren Unterricht hinein schnuppern.

Ich wäre auch zu gerne dabei gewesen, aber aktuell steht die Suche nach einer weiterführenden Schule für Soneas Bruder an. Und da haben wir uns in den letzten Wochen einige Schulen angeschaut. Aber auch dort wurde inzwischen ein Favorit gefunden.

Egal welche Schulform man für sein Kind wählt. Es ist nie eine leichte Entscheidung. Es nagen immer wieder Zweifel an einem und dann fühlt es sich doch wieder richtig an. Ein richtig oder falsch gibt es nicht.