Monate: Oktober 2016

Süßes, saures oder Genähtes!

Seitdem es im Kindergarten thematisiert wurde, freut sich der Löwe auf Halloween. Mit leuchtenden Augen erzählt er mir zu jeder sich bietenden Gelegenheit, dass bald Sankt Martin UND Halloween ist. Ich liebe Traditionen, aber mit Halloween kann ich mich noch nicht so recht anfreunden. Das mag aber auch daran liegen, dass ich mich zwar für Kürbis und Kürbisschnitzereien begeistern kann, aber weder Theaterblut noch Speisen mit Gruselfaktor appetitlich finde. Für mich muss Nahrung visuell ansprechend sein. Wenn mir also Blätterteigstangen oder Würstchen, die wie abgehackte Finger aussehen oder diese komischen Weingummis, die aussehen wie Augäpfel und was es nicht alles gibt an Gruselspeisen (also die, die gewollt gruselig aussehen… es gibt ja auch noch die anderen) auf Instagram, Facebook oder Pinterest in meiner kompletten Timeline entgegen springen, bin ich mit dem Thema Halloween durch. Mein Bedarf an Grusel und Ekel ist gedeckt. Ein bisschen Grusel ist okay, aber wenn es anfängt ekelig zu werden, hört es einfach auf schön zu sein. Früher konnte ich das besser ab. Also in meinem Leben vor den Kindern und vor …

Maileg – mit viel Liebe zum Detail

*Werbung* Kuscheltiere. Das Graus einer jeden Mutter. Diese kleinen Plüschmonster scheinen ein einziges Ziel zu verfolgen –  die Kinderzimmer invadieren und für mächtig viel Chaos, Unordnung und vor allem noch weniger Platz in den Betten sorgen. Die meisten von ihnen sind ein großzügiges Mitbringsel irgendeiner entfernten Großtante, die scheußlich bunte, Styroporgefüllte Polyesterbärchen aus den 80ern und 90ern im Keller hortet. Nur für den Zweck diese unaufhaltsame Invasion im Kinderzimmer zu forcieren. Jeder von uns hat so eine Tante. Oder? Es ist wirklich grausam. Die Tage erzählte meine Schwiegermutter mir noch von ihrem Kuschelbären aus ihrer Kindheit. Gefüllt mit Stroh. Und vor Weihnachten war der Bär dann immer verschwunden, um an Weihnachten mit einer neuen Strohfüllung wieder aufzutauchen. Ein Kuscheltier mit Stroh gefüllt, das stelle ich mir sehr ungemütlich vor. Aber früher war es das Größte und manchmal auch das Einzige, was Kinder hatten. Ich hatte nie ein Lieblingskuscheltier. Meine Kinder haben eine ganze Reihe an Favoriten und nachts liegen sie mit ihren Plüschfreunden fest umklammert im Bett. Meistens in unserem. Aber es gibt glücklicherweise auch wirklich wunderschöne …

Mein Leben mit dem Besonderen #83 Schwerbeschädigt

Bei den jetzigen Temperaturen denke ich gern an diesen Sommer zurück. Wir hatten tolle Sonnentage und noch nie waren wir so oft im Freibad wie dieses Jahr. Meine Töchter haben inzwischen ein Alter erreicht, wo Freibad auch Freizeit bedeutet. Die kleine ist 6 und kann schwimmen und die Große ist 10 und kann noch viel besser schwimmen 😉  Bei meiner großen Tochter ist das für uns mehr als ein Wunder, denn sie kam mit einer seltenen Generkrankung auf die Welt und nie hätten wir gedacht, dass sie Sprechen, Laufen, Fahrradfahren und sogar Schwimmen lernt. Genau genommen leben wir ein ganz normales Familienleben. Ihre geistige Behinderung bringt mich von Zeit zu Zeit an meine Grenzen, aber welche Kinder tun das bei ihren Müttern nicht 😉 Doch manchmal gibt es Situationen, in denen unser ganz normales Familienleben eben nicht ganz normal ist. Eine dieser Situationen ergab sich diesen Sommer an der Kasse im Freibad. Eine nette ältere Dame im Kassenhäuschen begrüßte uns freundlich. Meine Töchter standen neben mir, als ich den Behindertenausweis meiner großen Tochter rausholte und …

Donnerstag ist RUMStag!

Ein kurzer knackiger RUMS am Donnerstag? Bitteschön! Ich liebe elastische Stoffe. Das muss nicht immer Jersey oder Sweat sein. Diesen Herbst mag ich vor allem die tollen Jacquards, die lillestoff produziert oder aber ganz neu – die Wolljerseys. Der ideale Stoff für effektvolle und trendbewusste Kleidung. Seit letzter Woche gibt es den Wolljersey Ginkgo, ein traumhaftes Design von SUSAlabim. Und bei mir wurde daraus eine, zum Cardigan gekürzte Zsazsa. Der Schnitt ist ebenfalls von SUSAlabim für lillestoff. Abgesetzt habe ich den tollen Wolljersey mit dem Jeansjersey von lillestoff. Mein Matching-Partner Nummer 1 im Moment. Außerdem war ich wieder mal sehr glücklich um den kleinen Knöpfeschatz, den mir meine Schwiegermutter einst vermacht hat.   Mein Wolljersey-Cardigan mit wildem Knopfmix gefällt auch Herrn Sonnenschein gut und das ist mitunter das größte Kompliment, dass ich für meine Nähwerke bekommen kann. Aber uiuiui… zum Friseur muss ich ganz dringend wieder mal! Jetzt aber erstmal rüber zu RUMS und all den großartigen Nähwerken.

Von Raketen und kleinen Sternchen – Mini Boden

*Werbung – dieser Beitrag enthält außerdem Affiliate-Links*  Wie Ihr wisst, liebe ich Kindermode. Ein Thema, mit dem ich mich stundenlang befassen könnte und noch viel, viel spannender finde als Erwachsenenmode. Ich gehe auch viel lieber für die Kinder shoppen, als für mich. Vor allem für Babies und Kleinkinder gibt es so sagenhaft süße Kleidung, dass man fast nochmal schwach werden könnte. Aber nein, das Thema ist durch. Mindestens genau so gerne wie Kindermode shoppen, liebe ich es eigene Unikate zu kreieren und insgeheim träume ich schon lange von einer ganz eigenen Kollektion. Was hätte ich für eine Freude daran selbst Kindermode zu entwerfen. Dass das aber auch kein Kinderspiel ist, weiß ich zum Beispiel von Helen, der Gründerin von me&i. Man sollte meinen, dass die Franzosen, die Spanier, die Italiener und natürlich die Schweden und Holländer die absoluten Vorreiter in Sachen Kindermode sind. Und auch, wenn sie zu meinen Favoriten gehören, sind es auf jeden Fall auch die Briten, denen mein Modeherz gehört. Oh, ich glaube, in London würde ich mich schon wohl fühlen. Obwohl… …

Eine TRAUMhafte Ferienzeit mit isle of dogs

*Werbung* Mit dem Ende der Sommerferien hatte ich sowas wie die Gesellenprüfung zum examinierten Superhelden abgelegt. So oder so ähnlich muss es gewesen sein. Kein Scheiß! Zumindest habe ich die vergangenen zwei (Herbst)Ferienwochen sehr entspannt in Erinnerung. Okay, okay… die erste Ferienwoche war Sonea tagsüber bei ihrer Schulbegleiterin (das war Gold wert) und die zweite Ferienwoche, also die vergangene Woche, arrangierten Sonea und ich uns ganz gut: ich im Homeoffice und sie… weitestgehend in ihrem Zimmer. Das wäre vorletzte Woche noch undenkbar gewesen, dass sie sich lange Zeit sinnvoll und alleine in ihrem Zimmer beschäftigt, ohne dass ich Angst haben muss. Angst, dass wir neu renovieren müssen oder mir zumindest eine wilde Putzorgie bevorsteht, weil Sonea mal wieder ihre Bastelleidenschaft ausgelebt hat… mit viel Uhu, Wasserfarben und klitzekleinen Papierschnipseln. Einmal musste ich ihr Gesicht schrubben, das sie mit pinken Filzstift „geschminkt“ hatte und auch, dass sie sich und ihre Umgebung im Radius von 2 Metern mit meinem Glitzernagellack manikürt, wusste ich noch rechtzeitig zu verhindern. Aber im Großen und Ganzen war die letzte Woche recht entspannt. …

Mein Leben mit dem Besonderen #82 Luna

Diagnosen: unklarer Symptomenkomplex mit Mikrocephalie, Epilepsie mit nicht klassifizierbaren Anfällen, CSWS-Syndrom (Epileptischer Status), Innenohrschwerhörigkeit bds, Wachstumshormonmangel mit Kleinwuchs frühkindlicher Autismus ADHS deutliche Intelligenzminderung kombinierter Entwicklungsrückstand Leukopenie unklarer Ursache Luna kann nicht sprechen, sich nicht allein an-und ausziehen, muss gefüttert werden, braucht Windeln und ist auf ständige Hilfe und Betreuung angewiesen. In einer kalten Januarnacht hat Luna beschlossen, dass dies der richtige Moment ist, um uns kennen zu lernen. Sie hat uns überrascht, eigentlich hatte sie noch ein bisschen Zeit – aber da war sie: klein, zerbrechlich und wunderschön. Ich musste sie ständig anschauen und war völlig überwältigt von ihr. Beim Hörscreening fiel auf, dass Luna nicht richtig hören kann. Egal, dachte ich, dann bekommt sie eben Hörgeräte. Die Zeit mit Luna war anstrengend und irgendwie nicht so, wie ich mir die Tage mit einem Baby vorgestellt habe. Luna hat ganz schlecht geschlafen, sie wollte nur auf meinem Arm sein, unsere Nächte haben wir sitzend im Schaukelstuhl verbracht. Und dann hatte Luna immer wieder komische Phasen, die ich nicht einordnen konnte. Sie schrie ganz merkwürdig, war …

Vater ist, was Du draus machst!

So lautet der Slogan der Väterkampagne des Familienministeriums zur aktiven Vaterschaft. Und genau darüber haben wir am Montag zusammen mit Ministerin Christina Kampmann im Familienministerium diskutiert. Das Problem an aktiver Vaterschaft sind ja nicht die Väter, denn da hat zum Glück inzwischen ein Umdenken stattgefunden und für die Kindererziehung ist nicht nur ausschließlich die Frau zuständig. Allerdings wird es spätestens aus unternehmerischer Sicht problematisch, wenn der Vater zum Beispiel die Elternzeit in Anspruch nehmen möchte. Das (unter Umständen)  nicht unbedingt verlockende Elterngeld kommt noch erschwerend hinzu. Es muss politisch gesehen noch einiges geschehen, damit eine aktive Vaterschaft vollumfänglich möglich ist und auch die Unternehmen die Väter dabei unterstützen. Unsere Nachbarländer, wie die Niederlande, Frankreich, aber auch Schweden zeigen zum Beispiel, dass auch Modelle möglich sind, in denen Job und Kinder sich gut und ohne schlechtes Gewissen vereinbaren lassen. Vereinbarkeit im Allgemeinen war ein großes Thema. Das schlechte Gewissen, dass Arbeitnehmer ihren Arbeitgebern gegenüber haben und der schlechte Ruf der eigentlich sehr wertvollen Teilzeitstellen. Vorrangig muss politisch noch einiges geschehen, damit berufstätige Eltern entlastet werden, damit …

Gemüsephobie

*Werbung* Während ich mir bei Sonea keine Gedanken darüber machen muss, dass sie mir vom Fleisch fällt, weil sie bei ihrer Nahrungswahl nicht allzu wählerisch und ein dankbarer Esser ist, der genüsslich alle Mahlzeiten mit einem „Schmeckt!“ kommentiert und hingebungsvoll Kartoffeln, Gemüse und Fleisch in sich hinein stopft, hampelt Ihr Bruder beim Essen rum und zieht ein Gesicht… wenn er nicht schon sauer davon gestapft ist, weil man drei Erbsen auf seinen Teller gelegt und ihn mit einem milden „Nur mal probieren“ bedacht hat. Und während ich mich in der Babyzeit von Sonea noch in die Küche gestellt und mühevoll Pastinaken- und Kürbisbrei gekocht habe, schwenkte ich beim Löwen direkt um auf BLW. Es gab also das, was auf den Tisch kam und alles wurde interessiert angelutscht und angenuckelt… oder eben auch nicht. Schon damals war die Liebe für Nudeln und später auch für Würstchen groß. Das hat sich bis heute nicht geändert und manchmal darf sogar ein klitzekleines bisschen Tomatensoße mit auf die Nudeln. Das höchste der Gefühle, denn außer Kartoffeln werden sonst sämtliche Gemüsesorten verschmäht. Beim …

Das Leben braucht Farbe!

Letzte Woche haben Herr Sonnenschein und ich endlich den Film 24 Wochen im Kino gesehen. Er hängt mir immer noch nach. Und trotzdem kann ich jedem nur empfehlen ihn zu schauen. Ich finde diesen Film sehr wichtig, auch wenn das Ende unsagbar traurig ist und im Verlauf des Filmes sicherlich keine Augen im Kinosaal trocken geblieben sind. Ich musste an mehreren Stellen weinen. Gerade hatte die kleine Emma Geburtstag. Ihre Eltern haben von ihrem Extra und ihrem Herzfehler schon in der Schwangerschaft erfahren und sich trotzdem ganz selbstverständlich für ihr Kind entschieden. Wir haben Emmas Eltern bereits vor der Geburt kennengelernt, waren sie wenige Tage nach der Geburt und auch nach ihren Herz-OP’s besuchen. Eine aufwühlende und sichtbar zermürbende Zeit, voller Angst und Sorge. Sogar als Außenstehender hat man das gespürt. Aber heute sehe ich dieses aufgeweckte Kind, das sich ganz wunderbar entwickelt hat. Bekomme Videos von der Mama geschickt, wie Emma am Flügel sitzt und irgendwelche spontan selbstkomponierten Stücke spielt und dazu sing. Emma ist ein Kind voller purer Lebensfreude. Sie leidet nicht. Weder …