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König sein, das wär fein!

Bevor ich Kinder hatte, wollte ich auch eigentlich nie welche haben. Kinder sind laut, anstrengend und oftmals schlecht erzogen. Natürlich wusste ich auch besser wie das mit der Kindererziehung geht und, dass Konsequenz das A und O ist. Zum Glück gehörte ich zu denen, die ihre guten Ratschläge und Meinungen für sich behielten. Heute, sieben Jahre später, habe ich mit meinen eigenen Kindern schon so viele Situationen erlebt, die die Supernanny mit verschrenkten Armen, hochgezogener Augenbraue und einem langsamen, verständnislosen Kopfschütteln kommentiert hätte. Meine Kinder sind sehr lebhaft und lebenshungrig. Manchmal auch laut und wild. Es sind eben Kinder. Und die Sache mit der Konsequenz beherrsche ich leider auch nur so semi. Manchmal muss man eben abwägen, ob Konsequenz in einem bestimmten Moment die richtige Entscheidung ist. Und es gibt eben auch diese Situationen, in denen man sowieso aufgrund der Besonderheit des großen Kindes alle Blicke auf sich zieht. Nicht immer ist in solchen Momenten Konsequenz der angenehmste Weg und je nach Nervenkostüm gehe ich dann eben den, der in dieser Situation für weniger Aufsehen sorgt. …

Willst Du mein Freund sein? …

… Über die Schwierigkeit Freundschaften zu schließen und wahre Freunde zu finden habe ich mir nie so intensive Gedanken gemacht wie heute, als Mutter. Eigentlich sollte man meinen, Freundschaften entwickeln sich von alleine. Im Kindergarten hatte Sonea schnell ihren Platz gefunden und auch Freunde, wenn auch nur 1-2. Dafür haben sie seitdem einen festen Platz in ihrem Herzen. Beim Löwen ist das alles gar kein Thema, er ist immer mittendrin im Geschehen, eben durch und durch Löwe und er hat seine Kumpels, mit denen er sich super versteht. Er ist rundum glücklich und wird auch niemals Schwierigkeiten haben mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen, denn er ist sehr aufgeschlossen. Anders bei Sonea. Sie tut sich oftmals schwer mit fremden Kindern und die Kinder auch mit ihr. Der Punkt an dem sie wieder anders ist als andere. Es steht ihr im Weg. Eigentlich dachte ich, sie hätte ihren Platz gefunden und begonnen neue Freundschaften zu knüpfen. Das Freundebuch, das wir in den Ferien ausgefüllt haben und für das Sonea selbst ein Bild von sich ausgesucht …

Wie Feuer und Eis

Wir hatten sehr viele schöne Momente in den vergangenen Wochen. Kinder, die harmonisch miteinander spielten und sich gegenseitig für den anderen über die Geschenke freuten, die das Christkind für den Löwen und der Weihnachtsmann für Sonea mitgebracht hatte. Dieses idyllische Bild war natürlich nur eine kleine Momentaufnahme. *dies ist die Stelle, an der Ihr Euch dieses fiese, quietschige, Friede-Freude-Eierkuchen-Ende Geräusch einmal akustisch in Gedanken rufen müsst* Genau so idyllisch, wie es kurzweilig hier im einen oder anderen Moment zugeht, ist die Zeit vierfach geprägt von Schreierei, Rauferei (ja, sie ringen richtig miteinander!) und am Ende meistens Heulerei und einer kleinen Auszeit auf den Zimmern (in denen dann anschließend ein bisschen Rock’n’Roll im Hotelzimmer Feeling herrscht). Und so lange kein Blut fließt, soll man sich raushalten? Schwierig! Zumal dieses Geschrei und die damit einhergehende Heulerei ja auch einen gewissen Geräuschpegel erzeugt und unsere Wohnungstür davon einen Hauch von Nichts filtert. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich als Nachbar genug Stoff für ein Kopfkino. Wir brauchen also nicht nur eine neue Wohnungstür, sondern auch so …

Mein Leben mit dem Besonderen #47 Wenn das Kind einen Tumor hat

Ich erinnere mich noch sehr gut an den Tag im Dezember 2010 kurz vor Weihnachten. Meine Kontrolle beim Frauenarzt stand an und mein Mann sagte noch eine Woche vorher, dass er nicht mitkommen wollte, doch am Sonntags sagte er, dass er doch mit kommen würde. Als hätte er es geahnt. Nun saßen wir beim Frauenarzt und der Arzt schallte und schallte. „warum dauert das so lange?“ dachte ich mir noch. „Arbeitet ihr Vater noch in der Klinik? Ich habe hier etwas, was ich nicht genau diagnostizieren kann und es muss ein weiterer Ultraschall gemacht werden!“ – Bum… Das saß. Wir bekamen eine Überweisung und eine Krankmeldung für die Woche. Es war kurz vor Weihnachten. Die Arzthelferinnen schauten uns schon mitleidig an, aber ich war noch ganz locker, als ich die Überweisung anforderte. Dann unten auf der Straße rief ich meinen Vater an. Als ich seine Stimme hörte, da brachen bei mir alle Dämme und ich fing an zu weinen und mein Mann übernahm für mich das Gespräch. Zwei Tage später hatten wir den Termin in …

Im Schlafanzug zur Arbeit?

Gestern hatte ich einen ziemlich skurrilen Traum. Das ist in meiner Traumwelt nichts außergewöhnliches, aber von Traum zu Traum doch manchmal ganz schön irritierend. Ich saß in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit. Zu meinem alten Arbeitgeber, um ganz genau zu sein. Also einmal quer durch die ganze Stadt. Im Schlafanzug. Es war der Schlafanzug meiner Tochter, allerdings in meiner Größe – mintfarben mit Blümchenprint. Also nix, was nicht eindeutig als Schlafanzug erkennbar wäre. Ich hatte also die Aufmerksamkeit aller Bahninsassen. Und nicht nur das. Mein Plan, dass ich mich während der Bahnfahrt einfach umziehe, denn es wird schon keinem auffallen, wenn ich im Schlafanzug Bahn fahre, ging nicht auf. Wieso ich mich nicht bereits zu Hause umgezogen hatte, weiß ich nicht mehr genau. Und ich war sowieso viel mehr mit der Frage beschäftigt „Wie ziehe ich mich jetzt hier um, ohne dass es jemand mitbekommt“. Irgendwie muss es mir gelungen sein, denn ich erinnere mich nur noch an ein paar Bruchstücke vom Traumende, wo ich die Endstation in einer schwarzen, schlecht sitzenden Lederimitathose verließ. …

Willkommen im Jahr 2016!

Ich hoffe, Ihr seid gut rein gekommen oder aber einfach nur schlafen gegangen und am nächsten Tag aufgestanden – neuer Tag – so wie ich. Ich hasse Jahreswechsel und nachdem wir die Tage um Weihnachten herum einfach nur gelebt haben und das fast ausschließlich offline, die vielen neuen Spielsachen ausprobiert und die intensive Zeit miteinander genossen haben, fiel mir der Wiedereinstieg auf dem Blog ziemlich schwer. Ich war total blockiert und kurz beschlichen mich sogar Gedanken das Blog endgültig zu schließen. Die Zeit, die mir manchmal zum Schreiben fehlt, die wegfallenden Beiträge für die Freitagsreihe und noch ein paar andere Dinge, die wie ein dunkler Schatten auf meiner ganzen Kreativität lagen. Und als ich mich dann doch endlich mal aufraffen und einen kleinen Jahresrückblick verfassen wollte, klickte ich mich durch die ganze Blogwelt und fand überall Elefanten. #einElefantfürDich – damit nahm die liebe Mareice mit ihrer Familie nach nur vier Jahren Abschied von ihrer Tochter. Völlig unerwartet. Das hat mich dann restlos ausgeknockt. Auch wenn meine bisherige Begegnung mit Mareice nur flüchtig war und ich …

Weihnachtsmann oder Christkind?

Das ist hier aktuell ein brisantes Diskussionsthema zwischen meinen Kindern. Während Sonea sich dieses Jahr lieber vom Weihnachtsmann beschenken lassen möchte, beharrt ihr kleiner Bruder darauf, dass zu ihm das Christkind kommt. Dass beide kommen und Geschenke unter den O-Tannenbaum legen könnten, ist natürlich völlig abwegig. Weshalb hier ständig hitzige, lautstarke Diskussionen über den Geschenkelieferanten geführt werden, die nicht selten in Geschrei und Heulerei ausarten. Und ich dann oftmals dazwischen platze und rufe „Ruhe jetzt! Sonst kommen weder Christkind, noch Weihnachtsmann zu Euch!!“. Sonea hat ganz klar ihre Wünsche geäußert. Da wären neben dem Spielzeugkatalog rauf und runter noch ein paar Wünsche, die sie immer und immer (und damit es auch niemand verpasst…) und immer wieder genannt hat. Ständig schleppte sie irgendwelche, bereits völlig abgegriffene, Spielzeugkataloge mit sich herum, in denen sie alles mit Kulli ange-Xt hatte, was sie haben wollte. Klar, dass sie dieses Jahr den kräftigen Weihnachtsmann erwartet und nicht das zarte Christkind. Der gute Mann kann schließlich mehr schleppen als so ein Christkind. Ich glaube, von diesen Wünschen bleibt dieses Jahr keiner offen. …

Weihnachts-Bäckerei 2015

Eigentlich passt Weihnachten dieses Jahr überhaupt nicht in meinen Zeitplan. Aber was tut man nicht alles für die Kinder. Und für glücklich leuchtende Kinderaugen nimmt man doch gerne mal ein paar Hürden und Nachtschichten in Kauf. Dieses Wochenende hätte ich eigentlich ins Bett gehört. Denn natürlich musste mir so eine saublöde Erkältung dazwischen kommen und mein ganzes Zeitmanagement boykottieren. Ich habe es mir trotzdem nicht nehmen lassen und mit den Kindern 3 verschiedene Plätzchensorten gebacken (dieses Jahr seeeehr Dino-lastig) und die letzten Weihnachtsgeschenke, die genäht und verschickt werden wollten, genäht. Jetzt bringe ich schnell die Kinder ins Bett und dann wird eingepackt (allerdings haben wir dieses Jahr das Weihnachtskarten schreiben geschwänzt – für mehr Familienzeit und weniger Weihnachtsstress).   Und danach habe ich mir erst einmal eine heiße Zitrone mit Honig verdient. Euch allen einen wunderschönen 4. Advent und ein paar möglichst entspannte letzte Tage vor Weihnachten. P.S. wer den Beitrag von Freitag vermisst – ich hatte leider keinen in der Warteschleife und freue mich deshalb umso mehr, wenn Ihr mir „Eure Geschichte“ schicken wollt.

Und plötzlich hatte das Auto eine dicke Beule

Herr Sonnenschein ist ein sehr vorausschauender Autofahrer. Ihm fallen auch tausend Details während der Autofahrt auf und er ist trotzdem hoch konzentriert. Multitasking am Steuer, obwohl er ein Mann ist. Ich finde das immer wieder bewundernswert. Mindestens genau so nervig finde ich allerdings seine permanente Flucherei. Denn kein Mensch fährt so vorausschauend wie Herr Sonnenschein, was sehr viel Grund zur Flucherei lässt. Hinterm Steuer mutiert der große, gelassene Mann plötzlich zum kleinen Meckerheini. Aus diesem Grund finde ich Autofahren mit Herrn Sonnenschein manchmal seeeehr anstrengend… aber auch mindestens genau so sicher, weil er eben immer alles im Blick hat – die Straße, die Unfähigkeit vieler Autofahrer und das belustigende Schuhwerk vorüber ziehender Passanten. In den über acht Jahren, die wir nun zusammen sind, hat Herr Sonnenschein noch nie einen Autounfall gebaut. Bis vor ein paar Wochen als er mit dem Löwen unterwegs war und ihm ein LKW seitlich rammte und rasierte (natürlich war es die Schuld des LKW-Fahrers). Schlechtes Timing bei einem Leasing-Fahrzeug, das noch drei Wochen auf dem Buckel hat. Aber viel wichtiger ist eigentlich …

My new me and I

Mit einem neuen Job ist es wie mit einer neuen Liebe. Am Anfang ist alles spannend und wenn ein bisschen Routine rein kommt, bemüht man sich, investiert auch gerne mal etwas mehr Zeit als nötig oder aber man stellt ernüchtert fest, dass diese Liebe nur von kurzer Dauer ist. Von welcher Seite aus auch immer. Irgendwer macht Schluss. Oder aber es entwickelt sich eine Hassliebe. So eine neue Liebe kann aber auch beflügeln und man stellt ziemlich schnell fest – das ist genau das, was ich schon immer machen wollte! Man sprudelt voller Ideen und hat gar keine Lust seine Arbeit zu beenden. Sogar am Montag Morgen freut man sich auf neue Arbeit auf dem Schreibtisch. Ich bin gerade bis über beide Ohren verliebt. So sehr ich mich zunächst vor diesem Neuanfang und die berufliche Veränderung gefürchtet habe, so sehr liebe ich sie nun und bin froh diesen Schritt gegangen zu sein. Nach meiner Elternzeit brauchte ich erstmal was solides, einen stinknormalen Bürojob halt. Von der Milchflasche back too the roots. In meinen alten Job …