Jahr: 2019

Es ist meins! Beim Essen hört die Freundschaft auf

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Es ist meins! entstanden. Die Bilder und Inhalte in diesem Beitrag sind unsere eigenen.  Seit einem guten halben Jahr bin ich diejenige, die im Supermarkt steht und intensiv Produktetiketten studiert. Während Leute an uns vorbeiziehen und mich womöglich fälschlicherweise in die „Kalorienzählende Diät-Mutti“ Schublade stecken, steht neben mir ein erwartungsvolles, aber sehr geduldiges Mädchen „Und Mama? Ist das glutenfrei?“. „Moment… ah, nein! Da ist leider Weizen drin!“, gefolgt von einem enttäuschten „Oooooh…“, aber tapfer zieht sie weiter mit mir durch die Regale. Die Verkäufer im Supermarkt wissen alle Bescheid, denn jedem, wirklich jedem erzählt Sonea „Ich habe eine Zöli-Allergie! Und mein Papa und Lissy auch! Wir dürfen kein Gluten essen!“. Natürlich ist Zöliakie keine Allergie, sondern eine Autoimmunerkrankung und der Hund hat zwar keine Zöliakie, aber sollte per se ja auch kein Gluten essen. Also hat er das gleiche wie Sonea und ihr Papa. Ist doch klar! An der Wursttheke fragt man Sonea schon gar nicht mehr, ob sie eine Scheibe Wurst haben möchte. Grundsätzlich lehnt sie alles ab, was …

Löwengeburtstag 7.0

Löwenstark – so könnte man wohl Dein Jahr am besten zusammenfassen. Vor ein paar Tagen habe ich noch einmal den Beitrag zu Deinem 6. Geburtstag durchgelesen, weil ich mir nicht sicher war, ob ich mir das nur einbilde, oder ob Du Dich in dem Jahr wirklich so sehr gemausert hast. Als Mama fehlt einem da manchmal die Objektivität. Aber Du hast mich im vergangenen Jahr sehr oft platzen lassen. Meistens vor Stolz. Gerade ist Dein 7. Milchzahn gefallen und alleine das lässt darauf schließen, dass das Jahr mit Dir ganz schön turbulent war. Die Wackelzahnpubertät und ein riiiiesen Wachstumsschub – innerlich wie äußerlich – prägten das Jahr. Aber auch Dein erstes Schuljahr. Das war manchmal ein ganz schön herausforderndes Abenteuer und es ist nicht immer einfach Deine Launen nachzuvollziehen und mitzuhalten, wenn Deine Gefühlswelt gerade wieder einmal Achterbahn fährt. Während ich diese Zeilen schreibe, spielst Du mit Deinem Papa ein Würfelspiel und rennst immer wieder frustriert und wütend raus, weil Du kein Würfelglück hast. Verlieren ist gar nicht Dein Ding. Aber das vergangene Jahr war …

Die „Extra-Wurst“ oder aber Exklusion am Esstisch

Gemeinsames Essen ist für viele Familien ein wichtiges Ritual. Es stärkt das „WIR-Gefühl“, es schweißt zusammen, es tut einfach gut. Wenn Liebe durch den Magen geht, aber Inklusion vor der Küchentüre Halt macht. Jetzt stellt euch einmal die Situation vor, alle sitzen gemeinsam am Tisch und essen zusammen. Freuen oder ärgern sich über das heutige Menü. Und dann gibt es noch euch. Ihr wisst genau, ihr habt wie jeden Tag diese „Extra-Wurst“ dabei. Ein eigenes Essen. Morgens vorgekocht und in Thermobehältern mittags nur noch lauwarm. Kühlen bzw. Aufwärmen ist nicht erlaubt. Viele Gerichte eignen sich für dieses Prozedere nicht bzw. es schränkt einen eh schon durch den, aufgrund der Unverträglichkeit und den eigenen Geschmack, eingeschränkten Speiseplan enorm ein. Ihr würdet gerne bei den anderen mitessen und mitreden können, aber das geht nicht. So sitzt ihr also zwischen allen anderen, gehört allerdings schon wieder nicht dazu. Wie so oft. Dabei könnte es so einfach sein … #cut So, der Beitragtext ist erstmal vorbereitet und es fehlen nur noch der Feinschliff und die Bilder. Doch dann passiert …

Für Frühaufsteher und Schulkinder to be – die neuen ergobag Flik Flak Uhren!

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit ergobag entstanden. Die Inhalte, Meinungen und Bilder in diesem Beitrag sind unsere eigenen. Sommerzeit. Winterzeit. Tage, an denen die Sonne gar nicht unterzugehen scheint und andere, an denen es gar nicht richtig hell wird. Es ist schon sehr verwirrend. Über die Diskussion „Aber es ist doch noch hell“ sind wir inzwischen weg. Immerhin. Die Kinder haben verstanden, dass es im Sommer einfach länger dauert bis es richtig Nacht wird. Oder aber sie sind abends so kaputt vom Tag, um ein „Ab ins Bett!“ Veto einzulegen. Morgens sieht das anders aus. Leider. Ich wünschte mir ja, dass meine Kinder hinsichtlich ihres Schlafbedarfs ein bisschen mehr nach mir kommen würden. Ich konnte schon immer zu jeder Zeit und überall schlafen. Und das am liebsten lange. Soneas Bruder schafft es am Wochenende im Schnitt zumindest bis 8 Uhr. Wenn seine Schwester ihn lässt. Meistens fegt sie spätestens um 5 Uhr durch die Bude. Aber auch nur an Ferientagen und am Wochenende. Unter der Woche müssen wir sie mühevoll aus dem Bett pulen, um dann …

Was Hänschen klein kann, kann Sonea schon lange

Sonea im Shopping-Rausch Es war einer dieser Tage, der mit Geschwisterstreit startete, sich so durch den Vormittag schlängelte und in einem großen Einkaufszentrum endete. Ein typischer Samstag halt. Dort angekommen, war der Puls inzwischen wieder im Normbereich, die Grundharmonie resettet und ich den Kopf voll mit einer ellenlangen To-Do Liste. Sonea hatte auch ihre Pläne. Kaum hatten wir das Einkaufszentrum betreten, stürmte sie die Rolltreppe und war im Gewusel der Menschenmenge verschwunden, ehe wir ihr hinterher sprinten konnten. Da sie im Auto bereits die ganze Zeit von einem Geschäft gesprochen hatte, in das sie gehen wollte, blieben wir aber relativ entspannt, weil wir sie dort entweder bei den Tablets oder CDs vermuteten. Dort angekommen, trafen wir sie aber nicht wie vermutet an. Und auch in keinem der anderen Gänge. Routiniert teilten wir uns und unseren Suchbereich auf. Noch relativ gefasst, denn Sonea ist auf ihre Art und Weise doch recht berechenbar und läuft nicht einfach ziellos weg. Nachdem aber klar war, dass sie weder in dem großen Mediengeschäft, noch in einem der anderen Geschäfte im …

Lass die Sonne rein

… denn heute ist Geburtstag. Mit 39 näht man sich nicht mehr T-Shirts mit einer bunten Zahl drauf, sondern Kleider, die sich drehen, wenn man durch Leben tanzt. Mit 39 ist man wunschlos glücklich. Zumindest fast. Den einen oder anderen Wunsch hätte ich da schon. Im Moment träume ich wieder viel wirres Zeug. Neulich hatte ich so einen Traum, der mich so sauer machte, dass ich davon wach wurde. Mein Puls ging auch im Laufe des Tages jedes Mal in die Höhe, wenn ich nur daran dachte. Und auch Tage danach ist das so. In meinem Traum saß ein Mädchen schmollend auf unserem Sofa, ein anderes hatte sich bei uns heulend im Bad verschanzt. Töchter von Freunden. Der Grund für ihr Verhalten war meine Tochter. Diese wurde für „ekelig“ befunden. Ich muss Euch nicht sagen wie diese Reaktion mich traf. Obwohl es ein Traum war und trotz der Tatsache, dass diese Mädchen Sonea außerhalb meiner Traumwelt eigentlich mögen bzw. gar nicht kennen. Es war wie ein schwerer Schlag mitten ins Herz. Dieser Traum arbeitet seitdem …

Warum ist der Fisch in der Flasche gefangen?

Als ich im Alter meines Sohnes war, habe ich abends oft wach gelegen, weil ich plötzlich Angst hatte, dass die Welt untergehen könnte. Ich hab mir Gedanken über den Tod gemacht und wünschte mir nochmal Baby zu sein, damit ich noch ein paar Jahre mehr zu Leben hätte. Ich weiß auch noch, wie ich einmal in der Tagesschau einen Bericht über Waldbrände gesehen habe und dann nicht schlafen konnte, weil ich Angst hatte, dieser Waldbrand könnte auch meine Heimat erreichen und im Schlaf unser Haus und alles niederbrennen. Soneas Bruder ist genau so. Er macht sich über alles und jeden Gedanken. Und er stellt viele Fragen. Fragen, die mich manchmal an meine Grenzen bringen, weil ich nicht weiß wie ich sie kindgerecht beantworte. Plogging Seit einiger Zeit nehmen wir gerne mal für große Gassi-Runden Müllzangen und Eimer mit. Unterwegs sind wir sowieso und seitdem wir unsere kleine Plüschkanone haben und somit die Augen öfter am Boden, wird uns erstmal bewusst wie vermüllt es überall ist. Die Kinder haben Spaß beim Müllsammeln und lernen ganz nebenbei …

Freischwimmer fürs Leben

Dieser Beitrag enthält Werbung für Schuhe. Denn Schuhe kann man nie genug haben. Schuhe passen immer, auch wenn Du Dich mal wieder maßlos Deinem Schokoladenkonsum hingegeben hast. Maßlosigkeit beim Schuhkauf gibt es übrigens nicht. Denn Schuhe kann man nie genug haben. Und Sacha Shoes hat da ein paar besonders schöne Exemplare. In den letzten 10-20 Jahren habe ich viel gelernt. Nicht nur über Schuhe, sondern über das Leben im Allgemeinen, aber vor allem über mich selbst. Ich würde nicht sagen, dass ich ein besserer Mensch geworden bin, aber ein vollkommenerer. Die Geburt von Sonea hat uns geerdet und uns für vieles die Augen geöffnet und uns andere Blickwinkel verschafft. In zwei Wochen rutsche ich auf die letzte 3 vor der 40 und das bringt mich schon ein bisschen ins Grübeln. Der 29. Geburtstag scheint noch gar nicht so lange her. Und geht es Euch auch so? Denn irgendwie vergehen die Jahre seitdem ich Kinder habe, irgendwie viel, viel schneller. Wenn ich so darüber nachdenke, dass die Uhr von Jahr zu Jahr immer schneller tickt, werde …

Am Ende des Regenbogens fängt der Wahnsinn an

„Ab ins Bett! Es ist noch mitten in der Nacht!“ „Aber draußen ist hell!“ höre ich dumpf von ganz weit her Sonea und Herrn Sonnenschein diskutieren. Mein Gesicht tief im Kissen versunken. Es ist mitten in der Nacht, nicke ich zustimmend in mein Kissen hinein. Das merke ich an meiner schläfrigen Trägheit. Nicht mächtig auch nur einen weiteren Gedanken an diese Diskussion verschwenden zu können, reißt es mich auch schon wieder zurück in den Schlaf. Gefühlte fünf Minuten später weckt mich Herr Sonnenschein. Muffig reagiere ich auf seine Hand an meiner Schulter und drehe mich protesthaft zur anderen Seite, wohl wissend, dass mir das auch kein Zeitfenster für weiteren Schlaf verschafft. Blinzelnd schlurfe ich durch den Flur, gähne leise vor mich hin, bis mir der Atem stockt und ich auf einem Schlag hellwach bin. Ein riesengroßer Filzstift-Text ziert Soneas Zimmertür. „Bin in Centopia* Komm später wieder Ich bin Mia Ladybug bei Paris“ Okaaaaay…! Erstmal KAFFEE! Ich reibe mir mit den Händen durch das Gesicht, als wolle ich versuchen dieses Bild vor meinen Augen wegzuwischen oder …

Mein Leben mit… #126 Pflegekinder

Das Telefon klingelt. Oh, die Nummer des Jugendamtes….die Frage, wie es uns geht nehme ich kaum wahr, denn die nächste Frage ist wesentlich interessanter. Haben wir Zeit ein Kind aufzunehmen? Die Informationen sind noch spärlich. Soweit unsere zuständige Sachbearbeiterin weiß, ist es dieses Mal ein Mädchen, vier Wochen alt. Wann und ob sie kommt, kann sie nicht sagen, der Allgemeine Soziale Dienst setzt sich in den nächsten Tagen mit uns in Verbindung. Jetzt heißt es erstmal ruhig bleiben. Es ist nur eine Anfrage. Wer weiß, ob es überhaupt klappt. Trotzdem überlegt ein Teil meines Gehirns schon, ob wir genug Windeln haben, oder ob ich nicht ganz zufällig ohnehin in die Drogerie muss. Wieder klingelt das Telefon. Diesmal der ASD. Kind – ja ein Mädchen und vier Wochen alt – ist zur Zeit wegen Mangelernährung in der Klinik und soll morgen in Obhut genommen und zu uns gebracht werden. Klappt das? Ich sage zu. Kaum aufgelegt rufe ich meinen Mann an. Vorsichtig erzähle ich ihm von der jungen Dame. Auch er ist der Meinung, unseren Kindern …