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Freischwimmer fürs Leben

Dieser Beitrag enthält Werbung für Schuhe. Denn Schuhe kann man nie genug haben. Schuhe passen immer, auch wenn Du Dich mal wieder maßlos Deinem Schokoladenkonsum hingegeben hast. Maßlosigkeit beim Schuhkauf gibt es übrigens nicht. Denn Schuhe kann man nie genug haben. Und Sacha Shoes hat da ein paar besonders schöne Exemplare.

In den letzten 10-20 Jahren habe ich viel gelernt. Nicht nur über Schuhe, sondern über das Leben im Allgemeinen, aber vor allem über mich selbst.

Modal Lydiana – Natalie Zart – lillestoff

Ich würde nicht sagen, dass ich ein besserer Mensch geworden bin, aber ein vollkommenerer. Die Geburt von Sonea hat uns geerdet und uns für vieles die Augen geöffnet und uns andere Blickwinkel verschafft.

In zwei Wochen rutsche ich auf die letzte 3 vor der 40 und das bringt mich schon ein bisschen ins Grübeln. Der 29. Geburtstag scheint noch gar nicht so lange her. Und geht es Euch auch so? Denn irgendwie vergehen die Jahre seitdem ich Kinder habe, irgendwie viel, viel schneller. Wenn ich so darüber nachdenke, dass die Uhr von Jahr zu Jahr immer schneller tickt, werde ich ein wenig panisch.

Modal Lydiana – Natalie Zart – lillestoff

Und dann reflektiere ich die letzten 10 Jahre, die kürzesten und intensivsten Jahre meines Lebens. Alleine die Erinnerungen daran lassen mich glücklich lächeln und ich merke wie mein Puls sich wieder verlangsamt.

Mit 19 Jahren hätte ich niemals gedacht, dass ich mit 39 zwei wundervolle Kinder haben werde und einen Mann an meiner Seite, der keine utopischen Erwartungen an mich stellt, die ich niemals erfüllen kann. Der mich mit all meinen Macken akzeptiert und liebt, so wie ich bin.

Modal Lydiana – Natalie Zart – lillestoff

Damals, also mit 19, jagte ich der Liebe noch verzweifelt hinterher. Es war verwirrend und enttäuschend, aber vor allem ernüchternd. Und meine wichtigste Lektion in diesem furchtbaren Gefühlschaos war es mich erst einmal selbst akzeptieren und lieben zu lernen.

Und das war gar nicht so einfach, denn ich war umgeben von Menschen, die mich ständig kritisierten und versuchten aus mir einen anderen Menschen zu machen. Dabei war ich selbst noch auf der Suche nach mir selbst und wusste nicht wer ich bin. Oft habe ich mich angepasst, nur um zu gefallen, aber glücklich gemacht hat mich das natürlich nicht.

Modal Lydiana – Natalie Zart – lillestoff

Ich habe mich in den letzten 20 Jahren von einigen Menschen, vielen Dingen, zahlreichen Gewohnheiten und dem einen oder anderen Dämonen frei gemacht. An manchen Erfahrungen bin ich gescheitert, viele Spuren haben sie hinterlassen, aber vorangebracht hat mich jede einzelne.

Als Sonea vor 10 Jahren geboren wurde, hatte ich gerade ein paar schwere persönliche Niederlagen hinter mich gebracht. Die Diagnose Down-Syndrom war dann dieser eine Bauklotz, der den ohnehin ziemlich instabilen Turm kräftig ins Wackeln brachte. Wie sollte ich nun bitte damit auch noch klar kommen?

Modal Lydiana – Natalie Zart – lillestoff

Es brauchte eine ganze Weile, aber ich erkannte dieses Geschenk des Lebens, das man uns gemacht hatte. Down-Syndrom hin oder her. Da war so viel Liebe und einfach kein Platz für negative Gefühle und Traurigkeit. Wir strampelten uns kurz vor dem Ertrinken Stück für Stück ans Ufer und egal was noch kommen würde, damit würden wir auch schon fertig werden. Den Freischwimmer fürs Leben hatten wir definitiv in der Tasche.

Modal Lydiana – Natalie Zart – lillestoff

Hätte man mir all das als junge Erwachsene prophezeit, hätte ich mich nicht in der Lage gesehen das auch nur ansatzweise durchzustehen. Wer kann das schon? Wir neigen doch alle meistens dazu uns grundsätzlich weniger zuzutrauen, als wir tatsächlich in der Lage sind zu tragen.

Kurz vor Soneas zweiten Geburtstag saß ich mit ihr an einer Haltestelle und wartete auf die Bahn, da ergriff eine alte, südländische Frau plötzlich meine Hand und irgendwie war ich nicht in der Lage mich ihren rauen Fingern, die über meine Handlinien fuhren, zu entziehen. Sie sagte mir, dass ich schwanger sei und einen Sohn bekommen würde, der mich sehr glücklich machen würde. Tatsächlich erfuhr ich nur wenige Tage später, dass ich schwanger sei, verlor das Kind aber noch bevor man einen Herzschlag auf dem Ultraschall sehen konnte.

Modal Lydiana – Natalie Zart – lillestoff

Der angekündigte Sohn, der unser Glück vollkommen machen sollte, kam dann eineinhalb Jahre später. Und tatsächlich war es so, dass sich mit seiner Geburt ein Kreis schloss und sich viele Wunden glätteten und das Trauma, das ich nach Soneas Geburt erlitten hatte, überwunden war.

Natürlich war und ist das Glück ab da nicht immer an unserer Seite und es gibt immer wieder herausfordernde Zeiten, in denen ich nach Luft ringe und mich am liebsten brüllend auf den Boden schmeißen würde. Wie gut kann ich manchmal diese kleinen Menschen an der Supermarktkasse verstehen. Und wie oft fehlt mir das Verständnis und die Energie für die kleinen Rebellionen meiner eigenen Kinder. Schlaflose Nächte und Verzweiflung sind meine treuen Begleiter. Aber meine Intuition und das Vertrauen darauf, dass alles seinen Weg gehen wird, ebenfalls.

Sacha Shoes – Plateausneaker mit Schlangenmuster

Auch mit knapp 39 Jahren bin ich weit davon vollkommen oder ein perfekter Mensch zu sein. Das ist aber auch längst nicht mein Ziel. Ich bin voller Macken, unglaublich tollpatschig, extrem chaotisch und gehe mir manchmal selbst auf die Nerven. Bei Schokolade, schönen Schuhen und Blumenstoffen werde ich schwach. Aber nachdem ich im Haifischbecken das Schwimmen gelernt habe, mag ich mich heute deutlich besser leiden als vor 20 Jahren. Ich habe Frieden mit mir selbst geschlossen.

Sacha Shoes – Plateausneaker mit Schlangenmuster

Die Plateausneaker sind von Sacha Shoes und es gibt sie auch noch in anderen Varianten, ohne Schlangenmuster.  Der Modal Lydiana ist ein Design von Natalie Zart für lillestoff. Und der Schnitt ist aus dem tollen lilleMAG no. 03 und heißt AMENO. Ich muss die Träger noch ein wenig kürzen, aber sonst mag ich das Kleid sehr gerne. Und falls Ihr den Schnitt auch mögt: im Rahmen des lilleMAGsewalongs findet im Juli zu AMENO ein Sewalong statt.

Sacha Shoes – Plateausneaker mit Schlangenmuster

 

 

 

2 Kommentare

  1. Inge Knodel sagt

    Hallo Katharina, es freut mich, dass du dich so annimmst wie du bist. Ich habe dafür auch durch tiefe Täler gegen müssen. Seit vielen Jahren bin ich nun ein zufriedener ausgeglichener Mensch. Oft kann ich garnicht verstehen wo die Zeit geblieben ist. Nun bin ich 68 Jahre und sehe das auch wenn ich in den Spiegel schaue. Vom Gefühl her bin ich nicht so alt. Ich habe auch keine Zeit dazu. Enkelkinder, klöppeln, malen , nähen und lesen soewie Sport lassen mir keine Zeit über mein Alter nach zu denken. Gestern war ich mit meinem Erwin in Heilbronn auf der Wertwiese bei einem Konzert von Re Garvey. Die Karten habe ich gewonnen. Es war klasse. Hab keine Bedenken wegen der 4 davor. Je älter man wird, do gelassener wird man. Ich habe auch keine Angst vor der Sieben. Es ist so wie es ist. Ich habe noch eine Bitte an dich. Von wem hast du die TShirt Schnitte? Mein Enkel Samuel möchte von mir Shirts genäht bekommen. Im Moment hat er 128. Noah wird dann wohl auch welche wollen und er hat im Moment Gr. 154. Beide sind sehr schlank. Noch einen schönen Sonntag Liebe Grüße auch an Bärbel Inge

  2. Das hast du recht, Schuhe kann man nie genug haben. Aber leider geht der Platz eher aus, wie die Lust auf neue Schuhe :-).
    Und wie schön, dass du nun so in dir ruhen kannst. Nochdazu in einem schönen Kleid.
    Lg Iris

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