Sicherlich kann ich mit diesem Blog nicht die Welt retten. Aber ich kann zumindest einem winzig kleinen Bruchteil der Menschheit das etwas andere und doch so normale Leben mit Down-Syndrom erläutern und veraltete Bilder, Vorurteile und Berührungsängste nehmen. Ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber eine kleine Chance für mehr Akzeptanz von Kindern, wie Sonea und vieler anderer Kinder mit kleinem Extra.
Ich wünsche mir für Sonea so viel Normalität, wie nur möglich und eine glückliche unbeschwerte Kindheit. Anderssein ist nicht schlimm. Jeder will irgendwie anders und besonders sein. Aber Anderssein bedeutet nicht immer unbedingt cool zu sein, sondern kann auch einsam machen und sehr unangenehm sein. Wir haben schon mal kleinere unangenehme Erfahrungen mit dem Anderssein gemacht. Und die sind wiederum überwiegend auf das Nichtwissen und der Intoleranz anderer Menschen zurück zu führen. Wir werden immer wieder in unserem Leben solche Erfahrungen machen. Selbst, wenn Sonea nicht das Down-Syndrom hätte wäre das so… aber mit Down-Syndrom eben noch mehr als ohne. Das ist so.
Wie gut, dass es noch so viele andere Extra-Blogs gibt, die die gleiche Mission wie unser Blog verfolgen. Und wie gut, dass gerade in Zeiten, in denen Blutuntersuchungen, wie die PID, legalisiert werden, umso mehr in den Medien positiv auf das Down-Syndrom aufmerksam gemacht wird. Wie gestern erst in der Landesschau über die kleine Jolina, die so alt ist wie Sonea.
Ich bin unendlich froh, dass Sonea in eine Generation geboren wurde, in der man ein Kind mit Down-Syndrom nicht mehr verstecken muss und in der es so viele Fördermöglichkeiten gibt, dass erwachsene Menschen mit Down-Syndrom eine reelle Chance auf ein weitestgehend selbständiges Leben haben.
Und ich bin auch unendlich froh darüber, dass damals als wir die schockierende Diagnose, dass unsere Tochter anders ist, als wie wir sie uns all die Monate in der Schwangerschaft vorgestellt haben, wir im Internet ermutigende Berichte und Bilder gefunden haben und nicht zuletzt die wunderbaren Außergewöhnlich-Bücher von Conny Wenk, die in den ersten Wochen und Monaten meine absoluten Seelentröster waren. Ich hab damals nur noch da gesessen, die Bilder und Geschichten in mich aufgesogen und mir gewünscht, dass mein Mädchen auch mal so hübsch sein wird wie die kleine Lara-Sophie und so witzig wie Tamara und plötzlich war alles gar nicht mehr so tragisch. Ich freute mich auf die Zukunft mit unserem kleinen Sonnenschein.
Auch bin ich sehr froh darüber, dass ich in der Schwangerschaft nichts von Soneas Down-Syndrom erfahren habe und nicht vor die furchtbare Entscheidung gestellt wurde, ob ich das Kind denn trotzdem bekommen möchte.
Ich werde oft gefragt wie ich mich denn entschieden hätte, wenn ich es erfahren hätte. Die Frage kann ich nicht beantworten, weil ich glücklicher Weise nicht in der Situation war.
Aber ganz klar ist, dass ich niemanden verurteile, der sich bewusst gegen ein Kind mit Down-Syndrom entscheidet. Ich muss ja auch nicht anschließend mit dem Gewissen leben.
Traurig finde ich es trotzdem, wenn ich es höre oder lese.
Umso glücklicher machten mich heute diese Zeilen, die mich erreichten und es brauchte nicht lange bis mir die Tränen runterkullerten…vor Freude!
Hallo,
ich heiße Sophia, komme aus Österreich und lese euren Blog jetzt sei ca. 3 Jahren. Ich war damals mit meinem 2. Kind, unserem Sohn Lars, schwanger und bei der Nackenfaltenmessung kam heraus, dass ein ein sehr hohes Risiko bestände, dass Lars mit dem Down Syndrom zur Welt kommen könnte. Im ersten Moment war ich natürlich sehr geschockt und die Ärzte wollten mir weitere Tests näher legen, damit wir Gewissheit bekämen.
Ich setzte mich dann zu Hause vor den Laptop und googelte als erstes stundenlang und dabei stieß ich auf euren Blog und folglich noch auf einige andere.
Ich entschloss mich dann dazu keine weiteren Tests zu machen und mich im Fall des Falles einfach gut darauf vorzubereiten, euer Blog über eure süße Sonea hat mir dabei total gut geholfen und ich lese ihn bis heute täglich.
Unser Sohn kam nicht mit dem Down Syndrom zur Welt, obwohl die Ärzte zuvor fast sicher davon ausgegangen waren und überhaupt nicht verstanden hatten, warum ich dem Combine Test nicht zugestimmt hattte, denn dann hätte man ja noch „etwas machen können“. Für mich wäre das nie zur Debatte gestanden und ich hätte unseren Lars auch mit dem Down Syndrom genauso lieb gehabt.
So das war jetzt die kleine Geschichte wie ich Leserin eures Blog wurde.
Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen wie glücklich mich diese Zeilen von Sophia gemacht haben. Somit war nicht nur die Mission des Blogs erfolgreich, sondern hat auch noch ein winziges Stück dazu beigetragen ein Leben zu retten.
Sophia hat übrigens auch seit Kurzem einen Blog und näht wunderschöne Kinderkleidung.
Eben habe ich außerdem voller Freude festgestellt, dass dieses Blog (ich sag bis heute meistens dieseR Blog…für mich klingt das irgendwie besser) nun 500 feste Blog-Leser zählt…der absolute Wahnsinn! Ich freue mich soooo sehr und bin immer wieder erstaunt wo ihr alle her kommt und wie ihr zu diesem Blog gefunden habt. Ihr alle gebt mir für das Bloggen einen Sinn und es schwirren so unendliche Blog Themen in meinem Kopf herum. Einige davon schaffen es bis zur Veröffentlichung, andere aus meist zeittechnischen Gründen dann leider nicht. Das Nähen ist in den letzten Wochen und Monaten etwas zu kurz gekommen. Dabei gibt es einige Teilchen, die ich präsentieren könnte.
Leider ist die Kombination aus dem Blog, seiner eigentlichen Mission und dem Nähen etwas schwierig und es gibt immer wieder böse Zungen, die sich über die Kombination aus diversen Gründen den Mund zerreißen. Aber für einen zweiten Blog hab ich weder Zeit, noch Muße und meine Muse ist eben mein kleiner Sonnenschein.
Ich danke Euch für so viel Treue, für so viele liebe Kommentare und auch so viele unglaublich liebe Mails, für die lieben Worte, die mich sonst noch erreichen und für die vielen Klicks der Leser, die zwar mitlesen, aber dies lieber still tun.