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Mamakarma

Es ist gar nicht so lange her, da klagte ich mein Leid über meine eigenwillige Haarpracht und das Talent für Frisuren, die nicht das sind, was sie sein sollen. Oder wie auch immer.

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Vorgestern, es war bereits Zeit die Kinder ins Bett zu bringen. Die Schlafanzüge waren schon angezogen und ich war gerade dabei die Zahnbürsten vorzubereiten. Da kommt der Löwe aufgeregt angerannt und ich vernehme nur die Worte „…schneidet Haare…!“. Das war so ein Moment, in dem man nicht schnell genug dort sein kann, wo man sein möchte. Ich dachte nur „Nein! Nein! Nein!“ und fand dann meine Tochter in der Küche vor, umgeben von einer beachtlichen Pracht langer Haarsträhnen. (Für alle, die das Bild auf Instagram gesehen haben – es waren mindestens doppelt so viele Haare, wie auf dem Bild…).

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Das war so ein Moment, in dem ich still in mich hinein heulte und auch wenn Sonea meine Fassungslosigkeit trotzig mit den Worten „Ich will keine langen Haare mehr haben!“ kommentierte, glaube ich, dass sie insgeheim auch traurig über ihren neuen Stufenschnitt war. Allerdings würde sie das niemals zugeben.

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Und irgendwie war das Mamakarma, denn ich habe dieses Szenario förmlich heraufbeschworen, indem ich mich am Vortag noch über den Post von Daily Pia amüsierte, deren Sechsjähriger sich eine dicke Haarsträhne für eine Bastelei abgeschnitten hatte. Ein Glück, dass DIESER Kelch an uns vorbei gegangen ist.

Nicht.

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Aber wir sind in guter Gesellschaft, stellte ich nach meinem Instagram-Post fest. Irgendwie müssen da fast alle Mütter scheinbar einmal durch. Vom Löwen bin ich das ja inzwischen gewohnt. Sobald Herr Sonnenschein seinen Rasierer zum Aufladen rumliegen hat, kann ich mir sicher sein, ein zartes Büschel Haare im Waschbecken vorzufinden und wenn die Haare eine gewisse Länge haben, findet man ein kleines „Loch“ im Kopf vom Löwen. Er scheint Sidecut ganz cool zu finden. Gerade aktuell erst wieder sehr beliebt…

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Ansonsten waren Scheren, die aufgrund meines Hobbys herumlagen, bislang nie ein Problem und auch die Bastelscheren der Kinder immer frei zugänglich. Dass die Bastelschere vom Bruder nicht nur Papier schneiden kann, wissen wir nun.

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Und das Mamakarma hat natürlich auch dafür gesorgt, dass Soneas Friseur-Experiment erst dann stattfindet, wo wir die Haare schön lang gezüchtet haben und endlich Zöpfe und tendenzielle Ansätze einer richtigen Elsa-Frisur möglich sind.

Jetzt leider nicht mehr. Auch, wenn ich zu sauer und traurig war, um mit Sonea zu schimpfen. Das habe ich ihr dann noch sehr einsilbig mit auf dem Weg ins Bett gegeben „Eine Elsa Frisur ist nun erstmal lange Zeit nicht mehr möglich“. Zur Antwort streckte sie mir die Zunge raus.

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Und sicherlich gibt es größere Dramen als ein paar abgeschnittene Haarsträhnen. Haare wachsen nach. Und trotzdem war ich vorgestern unglaublich traurig über den neuen Haarschnitt meiner Tochter.

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Morgen geht es zum Friseur und mal schauen mit welcher feschen Frisur mein Kind nach Hause kommt. Von der Eiskönigin sind wir auf jeden Fall aktuell weiter entfernt als je zuvor und diese furchtbare Platinblonde Perrücke habe ich auch schon vor Wochen entsorgt. Das weiß sie aber noch nicht und sucht immer noch die ganze Wohnung danach ab….

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In den nächsten Wochen werde ich Euch noch das eine oder andere Label vorstellen, das uns diesen Herbst/Winter begleitet. Denn die Kinder wachsen wie Unkraut (im Gegensatz zu den Haaren) und brauchen neue Schuhe und neue Klamotten.

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Sofort verliebt waren wir in diese Stiefel in Heidelbeerfarben von Naturino und nun hoffe ich auf den kalten Winter, denn aktuell diskutiere ich jeden Morgen mit Sonea, dass sie die Stiefel noch nicht anziehen kann, weil sie zu warm sind.

Der Stiefel ist nicht nur mit warmen Lammfell gefüttert, sondern auch komplett wasserdicht und hat eine rutschfeste Sohle. Der ideale Begleiter also für den Winter.

Besonders angetan war ich nicht nur von der schönen Farbe und den Winter- und Wetterfreundlichen Eigenschaften dieses Naturino-Stiefels, sondern vor allem auch von dem Lochmuster. Denn ich liebe Schuhe mit Lochmuster.

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Weitere tolle Schuhmodelle für den Herbst und Winter findet Ihr hier.

Die Wickeltunika, die ich Sonea genäht habe, ist aus dem Buch Meine Lieblingskleider und der Stoff heißt Wachgeküsst von SUSAlabim für lillestoff.

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Der Strickmantel ist aus der Ottobre 4/2016 und aus dem Jacquard Flower pink von lillestoff.

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Zu Besuch bei isle of dogs

Ein wunderschönes Wochenende liegt hinter uns. Eins, dass nicht schneller vorbei war, als es angefangen hat. Eins, an dem wir alle vier rund um die Uhr zusammen waren. Eins, an dem wir spontan Pläne schmieden könnten und vor allem eins, das so entspannt war, wie schon lange nicht mehr. Ein Wochenende, wie wir es dringend mal wieder nötig hatten und das wir alle vier sehr genossen haben. So sehr, dass die Kinder sogar fast das Streiten vergessen haben.

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Ziemlich spontan planten wir für Samstag einen Ausflug zu isle of dogs nach Wuppertal. Wir standen schon eine Weile in Kontakt und eigentlich plante ich einen Besuch auf der Kind und Jugend. Aber meine Gesundheit hatte andere Pläne und sorgte mit einer dicken Erkältung und Heiserkeit dafür, dass ich es „nur“ bei dem lillestoff-Festival beließ. Das war turbulent genug.

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Der äußerst freundliche Mailverkehr mit isle of dogs machte mich neugierig und als man mir dann noch anbot extra am Samstag den Showroom für mich und meine Familie zu öffnen, sagte ich spontan zu und machte mich mit meinen Lieben auf dem Weg. Das Wochenende zuvor war ich ja bereits bei der #WUBTTIKA in Wuppertal und so langsam finde ich tatsächlich Gefallen an dieser Stadt.

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Isle of dogs steht für hochwertig verarbeitete und einmalige Kindermöbel und Textilien. Durch ihre individuelle Bemalung nach Wunsch, macht es die Möbelstücke zu ganz besonderen Unikaten. Isle of dogs wurde im Jahr 2000 von den beiden Geschäftsführerinnen Dr. Birgit Geisel und Dr. Dorothee Gahlen gegründet. Damals hatten die beiden selbst noch kleine Kinder und wie das eben so ist – mit dem Elternsein kommen eben die besten und nachhaltig erfolgreichen Ideen.

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So auch die Idee zu isle of dogs. Wir besuchten also am Samstag den wunderschönen Showroom von isle of dogs und lernten Dorothee persönlich kennen, die sich nicht nur viel Zeit für uns nahm, sondern uns auch noch das Atelier zeigte, in dem die Massivholzmöbel lackiert und individuell bemalt werden.

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Sehr ausdauernd und friedlich spielten die Kinder mit den Möbeln im Showroom und besonders angetan waren beide von den Spielbetten. Der Löwe spielte im Spielbett Segelboot Pirat und verkaufte in der Spielhöhle Fische und Krebse und Sonea nahm sofort das märchenhafte Spielbett Kaufladen in Beschlag und umhegte liebevoll die Puppe, die im Puppenbett schlummerte.

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Endlich mal ein Bett mit Vorhängen! Während ich ihr die Eiskönigin-Vorhänge, die sie sich bestimmt schon ein Jahr wünscht, verwehre, konnte Sonea im Spielbett von isle of dogs die Vorhänge nach Belieben auf und zu ziehen.

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Nicht nur wir hatten große Freude dabei die Kinder bei ihrem ausgiebigen und intensiven Spielen zu beobachten, sondern auch Dorothee war begeistert und fühlte sich rückversetzt in die Zeit, in der ihre Kinder klein waren.

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Die Kinder testeten ausgiebig die Möbel und auch die tollen Babybetten auf ihre Stabilität und ich war total begeistert von den Variationsmöglichkeiten der Betten. Durch das Stecksystem lassen sich die Möbel nach Belieben einfach umbauen. Elemente, wie der Kaufladen oder der Anker vom Segelschiffbett werden einfach reingesteckt und wenn man das Element an einer anderen Stelle haben möchte, ist man flexibel. Die einzelnen Elemente wie die Ablagebox oder das Ablagebrett und natürlich auch alle anderen Möbelstücke, lassen sich individuell bemalen. Zur Inspiration gibt es einige Motive von isle of dogs, die für die Bemalung ausgewählt werden können.
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Die Kindermöbel von isle of dogs haben ihren Preis. Allerdings haben sie auch beachtliche Qualitätsmerkmale und das Spielbett wurde zu Recht im Jahre 2014 mit dem 1. Platz  des Gruner + Jahr Family Consumer Award ausgezeichnet.

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Seitdem wir in unserer Wohnung leben, ist das Schlafen der Kinder in den eigenen Betten ein Krampf. Grundsätzlich haben Herr Sonnenschein und ich kein Problem damit, wenn mal eins der Kinder zu uns rüber kommt und bei uns schläft. Aber seit nunmehr fast drei Jahren teilen wir uns ein 1,60 m breites Bett zu viert. Sämtliche Versuche den Kindern ihre eigenen Betten schmackhaft zu machen, sind zum Scheitern verurteilt. Meistens. Denn phasenweise klappt es dann doch ganz gut. Allerdings empfiehlt es sich nicht bei der Anschaffung des Kinderbettes zu sparen.

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Wir haben für Sonea im letzten Jahr ein Hochbett gekauft, weil sie in ihrer gemütlichen Schlafhöhle nicht schlafen wollte und weil dies ihr ausdrücklicher Wunsch war. Da wir uns unsicher waren, ob der Plan aufgeht, entschieden wir uns für ein gebrauchtes Hochbett und achteten dabei vorrangig auf die Maße und die Farbe, statt auf die Qualität des Bettes. Leider.

Nach einem guten Jahr wirkt das Bett inzwischen recht instabil, eine Latte musste sogar nachgebessert werden, da sie beim Toben einen Knacks bekommen hatte. Mal eben das Kind ins Bett bringen und im Bett noch gemeinsam eine Geschichte vorlesen, trauen Herr Sonnenschein und ich uns seitdem beide nicht mehr zu. img_1052k-sonea-sonnenschein-isleofdogs

Gar kein Problem, dachte sich wohl unser Sonnenschein, die am liebsten sofort im Showroom von isle of dogs eingezogen wäre und das Spielbett enterte. Auch von der Qualität und Stabilität der Möbel konnten sich beide Kinder und auch wir während unseres Besuchs ausgiebig überzeugen. Da wackelte auch nach Stunden nix. Noch nicht mal die Babybetten.

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Und das Tolle an dem Spielbett ist ja, dass alles so gut durchdacht ist und das Bett irgendwann zu einem tollen Couchbett umfunktioniert werden kann. Übrigens auch absolut empfehlenswert für alle, die ein Bett mit großzügigem Rausfallschutz suchen.

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Wir sind rundum begeistert und Sonea hat schon einmal angefangen fleißig ihr Traumbett zu konfigurieren.

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Während ich mich in diese geniale Kissenkollektion von Pierre Frey verliebte.

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und in diesen zauberhaften Schwan.

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Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle an Dorothee von isle of dogs, die sich extra den Samstag Vormittag für uns Zeit genommen und ihre traumhaften Kindermöbel präsentiert hat. Man merkt, dass da sehr viel Herzblut drin steckt.

Mein Leben mit dem Besonderen #79 Lerntherapie

Ich musste immer viel lernen, dennoch machte ich das Abitur und studierte. Es gab Lehrer, die ich mochte, es gab aber auch die, die ich gar nicht mochte.

Dann wurde ich Mutter zweier Kinder. Als meine Tochter in die Schule kam, wurde schnell klar, dass es sehr schwer werden würde. Sie hatte eine Lese-Rechtschreibschwäche und Rechenschwäche. Die Hauptursache ist ihre Beidhändigkeit, hervorgerufen wahrscheinlich durch einen kurzzeitigen Sauerstoffmangel während der Geburt.

Meine Tochter besuchte noch die 1. Klasse, als die Lehrerin mir sagte, dass meine Tochter nie mehr als die Hauptschule schaffen würde. Heute spricht meine Tochter vier Sprachen und studiert BWL.

Später kamen die Probleme meines Sohnes dazu, der hochbegabt ist und sich in der Schule oft langweilte oder mit den Lehrern anlegte.

Als meine Kinder die Schule beendeten, war ich gerade arbeitslos. Irgendwie wusste ich plötzlich, dass ich Lerntherapeutin werden musste. So viele Jahre las ich alles, was es zu diesem Thema gab, besuchte ich Lehrerfortbildungen, leitete eine Selbsthilfegruppe, kurzum war zu einer Expertin geworden.

Ich studierte zwei Jahre lang Psychologie, ließ mich zur Legasthenietrainerin ausbilden und machte mich vor fast 14 Jahren in Berlin selbstständig. Dort führte ich zuletzt 2 Praxen mit fast 100 Schülern und 10 Honorarkräften.

Im Mai zog ich nach Paderborn. Hier eröffnete ich eine neue Praxis.

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich nun mit diesen Themen. Mein Beruf ist meine Berufung. Ich erarbeitete eine eigene Methodik, eigenes Arbeitsmaterial und eigne mir immer wieder neues Wissen und neue Methoden an.

Ich teile in einem Blog und auf Facebook mein Wissen und meine Gedanken zu diesen Themen, denn sie liegen mir am Herzen.

Ich verstehe einfach nicht,

warum immer noch viele Lehrer sagen, dass sie nichts über diese Themen wissen,

warum die LRS und die Rechenschwäche praktisch aus der Inklusion ausgeklammert werden,

warum Eltern immer noch gesagt bekommen, dass sich das vielleicht auswachsen würde oder dass sie ihr Kind nicht richtig erziehen,

warum Eltern faktisch immer wieder Alleinkämpfer sind,

warum die Studenten nach wie vor nichts über Legasthenie und Dyskalkulie während ihres Studiums vermittelt bekommen

… ?

Eines ist klar: Lernprobleme wachsen sich nicht einfach so aus. Die Betroffenen benötigen Unterstützung, und zwar so schnell wie möglich. Ist der Frust erst einmal da, verlieren die Kinder den Glauben an sich und hinken sie hinterher, dann können sie das in den meisten Fällen ohne Hilfe nicht mehr schaffen.

Nur ein Beispiel: Wenn ein Kind Probleme im Hunderterbereich hat, wie soll es dann im Tausenderbereich rechnen?

Heute haben die Lernprobleme der Kinder viele Ursachen, mit der Erziehung hat das jedoch wenig zu tun. Ein großes Problem ist die Schule selbst. Es wird zu viel zu schnell vermittelt, sehr selten Stoff wiederholt und zu wenig Rücksicht auf die individuellen Fähigkeiten der Kinder genommen. Das sind nur einige wenige Ursachen!

Ich zeige Ihnen in den nächsten Blogbeiträgen gerne, worauf Sie achten sollten und vor allem, wie Sie ihrem Kind helfen können. Im nächsten Beitrag erkläre ich, wie Kinder die Zehnerzerlegung mithilfe von Bildern schnell und effektiv erlernen können.

RUMS mit Re(tro)vival oder aber alte Verbündete

Das Jenke-Experiment ist ein Grund, der mich Montag abends vor den Fernseher zieht, obwohl ich sonst eher wenig fernsehe. Auch diesen Montag oder vor allem diesen Montag. Es ging um Magersucht. Ein Thema, das mir sehr vertraut ist. Das jahrelang auch ein Teil meines Lebens war.

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Auch wenn dieses Kapitel heute glücklicherweise keine Rolle mehr in meinem Leben spielt, wahrscheinlich, weil ich mein Ventil in meiner eigenen Familie gefunden habe, erinnere ich mich noch gut an diese Zeit. Ich weiß noch wie es sich anfühlt zu hungern, weiß welche Stärke es einem verleiht und dieses Kontrollgefühl – es gehört nur Dir allein und Du hast es voll und ganz unter Kontrolle. Ich erinnere mich an meinen (optisch) totalen Tiefpunkt, abgemagert auf 32 Kilo und das Wissen, wenn ich nicht augenblicklich anfange zu Essen, der morgige Tag im Sarg endet. Der Tod zum Greifen nah. Und auch, wenn Essen heute kein zentrales Thema in meinem Leben spielt (außer vielleicht Schokolade… das ist meine Schwachstelle), erinnere ich mich noch genau an die Zeit, in der sich mein ganzer Alltagsinhalt um Essen drehte. Ich weiß noch wie ich Kochbücher wälzte, statt Geschichtsbücher, Kalorientabellen studierte, statt Vokabeln zu lernen und mich nicht mehr aufs Wesentliche konzentrieren konnte, denn in meinem Kopf drehte sich alles ums Essen und darum nicht essen zu müssen.

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Heute esse ich gerne. Ich mag gutes Essen, achte weder auf Fettgehalt noch Kalorien oder sonst was. Wenn meine Laune nach Schokolade verlangt, bekommt sie diese. Wenn mein Bauch nach einer dicken Portion Pommes mit Mayo schreit, soll er die haben. Und wenn mein Wohlbefinden einfach mal einen schönen Salat mit Wallnüssen und Avocado wünscht, gibt es eben einfach mal nur Salat.

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Kaum vorstellbar, dass es mal eine Zeit gab, in der mich die Vorstellung auch nur ein einfaches Salatblatt essen zu müssen panisch gemacht hat. Innerlich war der Wunsch nach Nahrung vorhanden, aber es gab keine Speise, die meiner würdig war. So gerne ich wollte, ich konnte einfach nicht essen. Noch nicht einmal eine verflixte Scheibe Salatgurke.

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So hungerte ich mich innerhalb relativ kurzer Zeit jenseits von Gut und Böse. Die Ärzte hatten mich schon aufgegeben. Viel schlimmer als die Zeit der offensichtlichen Magersucht, war aber die Zeit danach. Eine Zeit, in der ich wahllos alles in mich hineinstopfte, kein Hunger- und Sättigungsgefühl mehr verspürte und die Kontrolle über mich und alle Nahrungsmittel verlor. Ich war ihnen ausgeliefert, hatte eine Fressattacke nach der anderen. Meistens nachts im Halbschlaf. Und da ich mich anschließend nicht übergab (glücklicherweise), nahm ich rapide wieder zu.

Für die Außenwelt war alles wieder in Ordnung. In mir drin war Chaos. Mein Körper rebellierte. Mir ging es gesundheitlich wirklich schlecht. Ich fühlte mich nur noch schlapp und müde und zudem absolut nicht zu Hause in meinem eigenen Körper. Mir fielen alltägliche Dinge plötzlich unsagbar schwer. Während ich früher gerne zur Schule ging, war es mir fast unmöglich mich auf den Unterricht zu konzentrieren, ohne einzuschlafen. Gelerntes wollte nicht den Weg in meinen Kopf finden. Ich war plötzlich unglaublich schwerfällig in vielen Dingen. Magersucht ist eben nicht nur starker Gewichtsverlust, sondern auch begleitet von starken Depressionen und körperlichen Mangelerscheinungen und Defiziten. Es ist nicht nur der Körper der hungert.

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Ich erinnere mich noch an diese innere Leere und diese Kälte, die sich auch nicht durch eine voll aufgedrehte Heizung und eine dicke Wolldecke beheben ließ. Es war eine emotionale Kälte und Leere. Man ist innerlich stumpf und emotionsarm.

Irgendwie habe ich die Kurve bekommen. Das war optisch ein schneller, aber innerlich ein langer Prozess und ist leider auch nicht die Regel. Jedes dritte Mädchen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren leidet heute unter einer Essstörung. Und das ist nicht nur eine Phase, sondern gesundheitlich wirklich kritisch und gefährlich.

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Ich habe heute ein gesundes Verhältnis zu mir und meinem Körper. Sicherlich würde es mir schwer fallen, wenn ich plötzlich 10 Kilo mehr wiegen würde und gewichtsmäßig bin ich in einem Bereich, in dem mir 10 Kilo mehr noch lange nicht schaden würden. Aber ich befinde mich auch in einer Komfortzone, die ich ungern verlassen möchte, weder nach unten, noch nach oben. Ich esse gerne, und oft auch mal aus Langeweile oder Geselligkeit. In Stress-Situationen (egal ob positiv oder negativ) bekomme ich dagegen keinen Bissen runter. Ich bin eher ein Sportmuffel, aber wenn ich das Gefühl habe, dass ich ein bisschen mehr Bewegung brauche, dann schwinge ich die Hanteln.

Selbstverständlich ist das leider nicht. Essstörungen sind ein treuer, hartnäckiger Begleiter. Manchmal sogar ein Leben lang.

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Meine liebe Lisa Harmann hat nach dem Jenke Experiment einen sehr interessanten Artikel geschrieben, den ich Euch an dieser Stelle zum Thema noch ans Herz legen kann. Einfach, weil Essstörungen so ein wichtiges und leider viel zu präsentes Thema sind.

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Stoff: Re(tro)vival von Kluntjebunt für lillestoff

Schnitt: Goldmarie von Goldkrönchen

Ihr findet mich heute außerdem bei RUMS.

Verblüffend, toll und einzigartig!

Vorgestern hat der Löwe seine Gabe „Dinge im Schlaf zu lernen und plötzlich zu können“ mal wieder unter Beweis gestellt, indem er einfach auf sein Fahrrad gestiegen ist, in die Pedalen trat und losfuhr. Als wäre es das Normalste auf der ganzen Welt ohne Stützräder Rad zu fahren.

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Vor zwei Wochen hatte der Löwe den Wunsch nach einem richtigen Fahrrad geäußert und war nicht besonders angetan, dass wir das Rad auch noch mit Stützrädern ausstatteten. Ich glaube, sie waren mehr Stütze für unsere Nerven als zur Sicherheit vom Löwen.

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Gestern Morgen wollte der Löwe dann mit seinem Laufrad und nicht mit dem Fahrrad in die Kita. Denn, dass er nun richtig Fahrrad fahren kann, sei ja schließlich ein Geheimnis!

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So ist er, mein Sohn. Immer wieder verblüffend und so völlig anders als seine große Schwester. Die beeindruckt natürlich auch immer wieder mit ihrem Können. Vielleicht jetzt nicht unbedingt mit dem Radfahren, aber ich bin mir sicher, dass das nach dem Erfolg ihres Bruders nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt. So ist sie eben, meine Tochter.

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Und während ich manchmal da stehe und meine Kinder mit offenem Mund betrachte, staunend über das, was sie entweder im Schlaf oder in mühevollster Arbeit erlernt haben, kommen dann irgendwelche Experten um die Ecke und machen die ganze Freude zunichte. Na ja, nicht ganz, aber ein bisschen vielleicht.

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Letzte Woche waren wir im Kinderzentrum, um feststellen zu lassen, ob und inwiefern der Löwe Förderbedarf hat (auf den Termin haben wir fast ein halbes Jahr warten müssen). Seitdem er laufen kann, versuche ich Physiotherapie für ihn zu bekommen, weil er stark nach innen läuft. „Abwarten“ war die Taktik vom Kinderarzt. „Das verwächst sich“ das Resultat von insgesamt drei Besuchen bei verschiedenen Kinderorthopäden. Und ich stand dazwischen und kam mir ein wenig blöd vor, weil ich akuten Behandlungsbedarf sah, wo aus Sicht der Ärzte keiner war. Mittlerweile denke ich aber auch, dass wir Mütter ein gutes Gespür dafür haben, wenn das Kind therapeutische Unterstützung benötigt oder eben auch nicht.

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Unsicher bin ich mir in anderen Bereichen. Jungs sind feinmotorisch grundsätzlich ein bisschen ungeschickter als Mädchen. Das trifft auch auf den Löwen zu, der ziemlich lieblos ein Strichmännchen zeichnete, als man es vergangene Woche von ihm verlangte und die Kreise, die er farblich ausmalen sollte, sehr großflächig füllte (von einem Kreis war da am Ende nicht mehr viel zu sehen). „Das kann er aber besser“ wusste ich. Bei anderen Übungen musste ich über seine eigene Interpretationsweise schmunzeln. Aber unterm Strich war diese ganze Testsituation grausam für mich. Denn auch wenn der Löwe es wirklich cool fand mit den Therapeuten im Wechsel zu spielen und zu toben, wusste ich, dass sie meinen Sohn gerade auf Herz und Nieren testen. Da wurde die Stifthaltung notiert, das Spielverhalten interpretiert und Notizen gemacht, von denen ich nicht sagen kann, ob sie gut oder schlecht waren. Für mich hat der Löwe die Testreihe mit Bravour gemeistert. Angesprochen wurde ich am Ende auf die Fußstellung mit sichtbarer Fassungslosigkeit, dass da therapeutisch noch nichts geschehen ist… denn verwachsen hat sich da bislang recht wenig und der Löwe fällt im Prinzip ständig über seine eigenen Füße. Auch bei der Untersuchungsreihe im Kinderzentrum.

Heute war dann die gesundheitsamtliche Untersuchung für die Vierjährigen in der Kita. Mit Bauchschmerzen bin ich zu den Termin gegangen, denn die vorschulische Untersuchung von Sonea habe ich nicht in besonders sonniger Erinnerung und weiß noch wie fertig mich die Empfehlung für die Förderschule gemacht hat… so seltsam das auch klingen mag in Anbetracht meiner offensichtlich behinderten Tochter.

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Aber heute ging es ja um mein anderes, verblüffendes Kind. Und auch die Ärzte vom Gesundheitsamt waren diesmal andere, sehr sympathische und freundliche Mitarbeiterinnen… mit denen der kleine Löwe schnell warm wurde.

Und so meisterte er interessiert und spielerisch die gestellten Testsituationen, bestand den Seh- und den Hörtest einwandfrei, zeigte ein gutes Mengenverständnis und auch sein Wortschatz und Wortverständnis war tadellos.

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Die Ärztin lobte letztendlich seine Entwicklung und sagte, dass sie hinsichtlich einer Einschulung in zwei Jahren keinerlei Bedenken sieht und der Löwe ein tolles, aufgeschlossenes und interessiertes Kind sei. Die „kleinen Baustellen“ wie das Malen von Formen und die Stifthaltung im Allgemeinen sowie die „sch“-Lautbildung, die immer noch Probleme bereiten, sieht sie nicht als gravierend und mit der Unterstützung vom Kinderzentrum sei das bald nicht mehr relevant.

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Große Erleichterung bei mir. Denn auch, wenn man sieht wo der Schuh drückt, ist es immer noch etwas anderes, man selbst stellt es fest, als jemand anderes spricht es offen an.

Bis der endgültige Förderbedarf vom Löwen festgestellt ist, wird es noch eine weitere (gesundheitliche) Untersuchung sowie ein Abschlussgespräch geben. Aber nachdem ich ihn bei der Untersuchung heute und letzte Woche erlebt habe, bin ich bei dem Gedanken daran innerlich nicht mehr so angespannt.

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Denn eins steht fest: ich habe zwei verlüffend-tolle Kinder, die beide auf ihre Art und Weise großartig sind.

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Die MAXI-Kletter Elche tobagoblau von Pololo haben wir bereits im Frühjahr zum Testen bekommen. Allerdings hatte ich mich in der Schuhgröße der Kinder um eine Nummer vertan. Und obwohl beide auf großem Fuß leben, so groß dann eben doch nicht. Inzwischen ist der Löwe allerdings bei Schuhgröße 31 angekommen.

Die Schuhe begeistern mich nicht nur wegen ihrer Unkompliziertheit. Denn sie lassen sich total bequem anziehen, da sie eine große Klettlasche haben und damit auch viel Freiraum zum „Einsteigen“ in den Schuh bieten. Sondern sie haben auch eine hochgezogene Sohle, die besonders Löwen-freundlich ist. Denn die Schuhspitze ist die Schwachstelle aller Schuhe, die dem Löwen zum Opfer fallen.

Außerdem kann sich der Löwe bei den MAXI-Kletter Elchen ganz wunderbar merken welcher Schuh an welchen Fuß gehört und es sind die ersten Schuhe, die nicht nur ruck zuck angezogen sind, sondern eben auch ohne „Entenfüße“, weil er weiß, dass das „rote Zeichen“ nach außen zeigen muss und somit an den richtigen Fuß.

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Sonea hat die MAXI-Kletter Elche übrigens auch, allerdings in rot bzw. berry. In aubergine oder waikiki würden sie mir aber auch sehr gut gefallen. Aber auch der MAXI-Boot Chelsea oder zum wiederholten Male die MAXI-Stiefel Yeti, wären eine Option, die ich mir für die kalten Jahreszeiten vorstellen könnte. Toll an den Schuhen ist auch die herausnehmbare Sohle. Ideal für Kinder, die eine orthopädische Einlage benötigen.

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Das süße Poloshirt ist nach dem Schnitt aus dem Buch Meine Lieblingskleider und der tolle Käferstoff… oder auch eklige Dinger, wie der Löwe die Gruppe der Insekten (liebevoll) umschreibt, heißt Käferforschung und ist von SUSAlabim für lillestoff.

 

 

Rückblick auf ein Jahr inklusive Schule – wie Tivoli!

Vor ziemlich genau zwei Jahren standen wir noch ganz am Anfang unserer Odyssee und auf der Suche nach einer geeigneten Schule für Sonea. Wie gerne hätte ich mein Kind einfach an einer der drei nahegelegenen Schulen angemeldet. An der, die mir am besten für mein Kind gefallen hätte. Aber wenige Telefonate und einen Hospitationstermin später, kam die Ernüchterung – wenn wir die Inklusion wirklich wollen, müssen wir nehmen was kommt.

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Eine einzige Grundschule im Umkreis von 10 Kilometern war bereit das Abenteuer Inklusion auf sich zu nehmen und das zweite Jahr in Folge ein Kind mit dem Down-Syndrom zu beschulen.

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Unsere Alternative wäre die Förderschule gewesen. Insofern praktisch, weil sie direkt um die Ecke ist und somit fußläufig erreichbar. Mein Bauchgefühl sagte mir aber, dass das nicht unser Weg sein wird und wir zunächst einmal den steinigeren Weg ausprobieren.

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Dass uns so viele Steine in den Weg gelegt werden, bevor wir diesen Weg erst einmal betreten haben, hätte ich nicht gedacht. Es war kräftezerrend und es gibt nichts zermürbenderes als kurz vor Schulbeginn immer noch in der Luft zu hängen bezüglich der Bewilligung der Schulbegleitung etc.

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Immerhin in diesem Punkt hatten wir großes Glück gehabt, denn während andere ihre Schulbegleitung bis kurz vor Schulbeginn noch gar nicht kennen, war Sonea mit ihrer Inklusionshelferin schon sehr vertraut.

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Nachdem ich mir auch unsere Förderschule noch einmal genauer angeschaut habe, entspannte ich mich. Denn auch, wenn ich für unsere Tochter den inklusiven Weg bevorzugte, obwohl mir einige Stimmen davon abrieten, wusste ich, dass es ebenso diesen anderen Weg gibt und ich sehe trotz unserer Entscheidung dagegen auf jeden Fall die Vorzüge einer Förderschule.

Stramme Waden hat das Kind nach diesem ersten Schuljahr bekommen. Auch, wenn es streckenweise sicherlich beschwerlich für sie ist, kämpft sie sich hartnäckig durch, hat große Freude am Lernen, sowohl am Rechnen, als auch am Lesen.

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Oft ertappe ich sie, wie sie für sich im Stillen übt. Heimlich, denn wenn sie sich ihrer Sache noch nicht so sicher ist, zeigt sie es nicht gerne.

Gestern stand die Tür zum Arbeitszimmer offen, als Sonea nach Hause kam. In letzter Zeit schließe ich die Tür meistens ab, denn in den Sommerferien hat Sonea nicht nur den ersten Umgang mit dem PC gelernt, sondern huscht auch schnell ins Zimmer rein und kennt den direkten Weg zu Youtube. Sie lernen schnell, diese Kinder… und nicht immer ist das erfreulich.

Gestern saß sie vor dem Rechner und tippte ein „KIKANINZEN“… immer wieder wiederholte sie, was sie geschrieben hatte und war unüberhörbar frustriert, weil ihr kein kleiner. blauer Hase angezeigt wurde „Oooooaaaaarr! KIKANINZEN! Ich habe das doch geschrieben! Warum geht das nicht?“.

Sonea hat in ihrer Parallelklasse eine gute Freundin gefunden. Ihre Freundin Zara. Die beiden sind inzwischen unzertrennlich. Eigentlich kennen die beiden sich bereits seit ihrer Babyzeit, denn wir waren zusammen bei der Frühförderung. In der Kindergartenzeit war der Kontakt ein wenig eingeschlafen und nun wollen die beiden am liebsten auch jeden Nachmittag zusammen verbringen.

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Sonea ist in ihrem ersten Schuljahr ganz schön gewachsen und ich glaube, die Tatsache, dass sie nicht mehr eine von den Kleinen ist, dass da Kinder sind, die ganz von vorne anfangen, denen sie schon einiges an Wissen voraus hat, macht sie nochmal ein Stückchen größer und selbstbewusster.

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Sie geht gerne in die Schule und auch, wenn ich nicht mehr so nah am Geschehen dabei sein kann, wie damals in der Kita, denke ich, dass sie ihren festen Platz hat und sich sehr wohl fühlt.

Sonea lernt gerne und hat einfach das große Glück, dass sie motivierte und engagierte Fachkräfte um sich herum hat. Das fängt bei ihrer Schulbegleitung an und geht über die Sonderpädagogen, die Klassenlehrerin und bis hin zur Schulleiterin, deren Worte von vor zwei Jahren mir immer noch im Ohr hängen „ganz ehrlich, wir würden uns riesig freuen, wenn Ihre Tochter zu uns auf die Schule kommt. Ein Kind mit Down-Syndrom ist eine Bereicherung für uns ALLE!“.

Ich weiß, dass wir einfach Glück hatten. Meine Gespräche mit anderen Schulen im Vorfeld waren frustrierend und ernüchternd und ich bin froh, dass wir Soneas Schule eine Chance gegeben haben, obwohl sie nicht gerade um die Ecke war. Aber es war unsere einzige Chance und Hoffnung auf Inklusion.

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Auch der klassenübergreifende Unterricht und somit der individuelle Unterricht ist durch und durch positiv für Sonea, aber auch alle anderen Kinder.

Morgen veranstaltet die Schule einen Tag der offenen Tür und von 10 bis 12 Uhr kann man einmal in den Unterricht hinein schnuppern. Ich weiß noch, wie kritisch ich vor zwei Jahren war und wie klar Herr Sonnenschein und ich beide nach diesem Besuch in unserem Entschluss waren. Diese Schule war unsere einzige Hoffnung auf Inklusion und nach einem Jahr können wir sagen, dass Inklusion an dieser Schule erfolgreich gelebt wird.

Wer Interesse an einem Besuch der Schule hat, kann sich gerne über das Kontaktformular bezüglich genauerer Daten melden.

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Tivoli – das ganze Jahr war wie eine große Kirmes. Die Schulsuche war wie eine Achterbahnfahrt und manchmal auch wie eine Geisterbahn und der Schulbesuch ansich war bislang wie Karussell fahren, abenteuerlich, aber schön.

Tivoli, so heißt auch das neue, fröhliche Design von SUSAlabim, das Euch ab morgen bei lillestoff erwartet.

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Mein Leben mit dem Besonderen #78 Wenn Feinde Freunde werden

Kling nach einer Allerwelts-Story.

Ist sie irgendwie auch. Nur, dass viele Menschen es gar nicht wissen.

Ich bin die Alex, 29 Jahre alt und war eine von aktuell 7,5 Millionen Menschen in Deutschland.

Eine große Zahl nicht wahr? Aber welcher Personenkreis wird diese Summe zugeordnet.

Mal sehen, ob Sie es herausfinden. Ich beschreibe einen ganz normalen Tag aus meiner Vergangenheit.

Der Wecker klingelt, ich bin nervös, denn heute steht die Sozialpädagogik Arbeit an. Das wird ein „Spaß“ werden.  Kurz bevor ich meine Wohnung verlasse, suche ich noch mein Spickzettel zusammen, auf dem ich mit unsichtbarer Tinte geschrieben habe. Bloß nicht den Schwarzlichtstift vergessen. Den restlichen Abend gestern habe ich schließlich damit verbracht Wort für Wort auf diesen Zettel zu schreiben. Habe gesucht und gesucht bis ich sie alle zusammen gejagt habe. Meine Feinde.

In der Schule haben meine Mitschüler alle Spickzettel, aber sie haben sich die Antworten abgeschrieben. Seltsam, noch nicht mal richtig spicken kann ich. Ich kenne doch die Antworten, schließlich habe ich gelernt. Aber meine Feinde hindern mich daran, sie zu Papier zu bringen. Wir werden herein gebeten, meine Aufregung ist nun ins Unermessliche gestiegen. Das leere Blatt liegt vor mir.

Als erstes kommt mein Name. Mir wird schwarz vor Augen. Wie war das nochmal A l e „x“ oder „z“? Ach verdammt, das mach ich später.

Die Fragen zu lesen ist eher nicht so schwer. Da kämpfe ich mich tapfer durch.

Aber die Antworten bzw. die schwiegen Wörter wie Trisomie, Integrationshelfer, und  Frühförderung bringen mich völlig aus dem Konzept. Ruhig Alex rede ich mit mir selber, unauffällig leuchte ich mit mein Schwarzlicht Stift auf mein anscheinend leereres Blatt. Doch es bringt nichts. Jetzt tanzen sie. Tanzen für mich den Tanz des Todes, die blöden Biester. Ein Blick auf die Uhr, nur noch zehn Minuten und ich habe noch nicht mal die Hälfte. Grenzenlose Panik und Selbsthass in seiner reinsten Form. Ich werde es nie schaffen.

Ring! der Wecker des Lehrers klingelt. Abgabe. Verdammt ich habe mein Namen vergessen. Also schnell.

„Alexßandra „wird schon stimmen.

Ich packe meine Tasche und gehe. Mich interessieren die restlichen sechs Schulstunden nicht. Ich muss hier weg. Luft, ich brauche Luft.

Auf dem Weg nach Hause im Bus das nächste Problem.

Die Busdurchsage funktioniert nicht. Jetzt muss ich schnell lesen. Die Gegend ist mir noch frem,d schließlich wohne ich erst seit einer Woche hier. Also schnell zusammenreißen und lesen.

„E..Esche“.. verdammt zu spät. Also steige ich aus und versuche den Rest zu laufen. Ich schreibe meine Straße vom Perso ab und frage Leute indem ich auf die gerade abgeschriebene Straße zeige. Heute schaffe ich nichts mehr. Mein Kopf tanzt Tango.

Zum Glück funktioniert der Trick immer. „Entschuldigung können Sie mir sagen wo diese Straße ist“. Dabei zeige ich mit dem Finger auf die abgeschriebene Straße. „Hubertusstraße“ na klar … jetzt hab ich den Namen wieder gehört und alles ist gut.

Können Sie sich vorstellen wer meine Feinde waren? Es waren Buchstaben. Ich konnte nicht richtig lesen und schreiben. Wobei lesen immer etwas besser ging, wenn der Stress nicht ins Unermessliche stieg.

In solchen Situationen konnte ich noch nicht mal meinen Namen schreiben.

Bei Klassenarbeiten habe ich schlecht abgeschnitten wegen der Rechtschreibung.

Keiner wusste es. Die Lehrer taten es als Faulheit ab.

Noch heute begleitet mich eine Legasthenie, die übrig geblieben ist. Es ist auch noch so, dass ich offizielle Dinge, wie Amtspost echt korrigieren lasse.  Denn meine Erfahrung zeigt, mit Rechtschreibfehlern wird man nicht so ernst genommen, manchmal sogar für „dumm“ gehalten und auch so behandelt.

An manchen Tagen hasse ich mich immer noch dafür, breche in Tränen aus. Gehört das richtige Schreiben doch so fest in unsere Gesellschaft wie Weihnachten.

Aber ich bin auch stolz. Ich habe es geschafft. Ich kann lesen und auch schreiben. Kann mich in die Welt der Bücher stürzen und Abenteuer erleben. Ich habe in all den Jahren mir vieles selbst beigebracht. Mit viel, viel Disziplin und Mut. Einiges wurde mir beigebracht. Aber dennoch fühle ich mich heute vollwertiger. Dabei ist es doch so schade, dass sich Menschen deswegen schämen müssen. Viel schöner wäre doch eine Gesellschaft, in der Betroffen mutig zu sich selbst stehen können, an die Hand genommen werden und man zusammen die Welt der Buchstaben erkunden kann.

Vielen lieben Dank fürs Lesen.

Hier noch ein Link für den der mehr wissen will.

lillestoff-Festival und jättefint Event 2016

Das Wochenende war Reizüberflutung pur. Aber im positiven Sinne, denn es fand zum dritten Mal in Folge das lillestoff-Festival statt. Dieses Jahr mit einem kleinen Perspektivenwechsel für mich, denn ich durfte diesem großartigen Spektakel diesmal nicht als Gast, sondern als Mitarbeiter beiwohnen.

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Eigentlich müssten auf diesem Bild noch unendlich viel mehr Menschen zu sehen sein, aber es ist eins von ganzen zwei Malen im Photo Booth zusammen mit Emilea, Frau Schnittchen, tausendbunt, SUSAlabim und Frau Lottemotte.

Das war sehr spannend und ich hatte mindestens genau so viel Spaß wie in den Vorjahren. Und letztendlich muss ich die durchweg positiven Eindrücke wie jedes Jahr erst einmal nachwirken lassen, bis ich eigene Worte dafür finde.

Aber am besten bringt das Video die Stimmung des lillestoff-Festivals rüber:

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Und auch, wenn der Job ganz klar vorgeht und ich glücklicher Weise ganz viel Hobby mit meinem Beruf vereinen kann, hätte ich mich am Wochenende am liebsten zweigeteilt. Ein bisschen fühle ich mich noch so als hätte ich es tatsächlich.

In den letzten Tagen war nicht nur das lillestoff-Festival 2016 in Langenhagen, sondern auch die Kind und Jugend in Köln. Und auch, wenn ich sämtliche Einladungen ablehnen musste, gab es eine, die ich nicht absagen konnte und wollte. Herr Sonnenschein hatte bereits im vergangenen Jahr so viel Spaß auf dem Blogger-Event von jättefint, dass er sich riesig darauf freute dieses Jahr wieder dabei sein zu dürfen. Wir ergänzen uns eben – Herr Sonnenschein fotografiert lieber und mag keine langen Texte und ich bin durch und durch wortverliebt und könnte stundenlang Texte verfassen… allerdings vergesse ich darüber auch das Fotografieren und werde auch niemals das Talent dafür aufbringen.

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Mein Beitrag über das diesjährige Bloggerevent bei jättefint ist also mehr theoretisch, aber nach sehr begeisterter Berichterstattung und unendlich vielen Bildern (an der Summe der Bilder sieht man alleine schon, wenn Herr Sonnenschein etwas richtig gut findet) doch recht lebendig und ausführlich.

Als Herr Sonnenschein mir Sonntag Abend die fantastischen Bilder vom jättefint-Event zeigte, war ich verwundert. Das neue Ladenlokal kannte ich ja bereits und habe Euch auch schon davon berichtet. Aber hatte Johanna dafür extra das Ladenlokal räumen lassen? Das neue Ladenlokal ist mit ca. 100 qm ziemlich groß, aber so geräumig hatte ich es von letzter Woche nicht in Erinnerung… da wusste ich allerdings auch noch nicht von dem großen Showroom, hinter der Tür zum Laden. Dort fand also das tolle Event außerdem statt.

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Neben den Produktvorstellungen der Label ebbekids, die Herr Sonnenschein unglaublich toll fand

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Lily Balou, von denen wir beide seit letztem Jahr total begeistert sind

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Maxomorra, Lipfish, Blade & Rose, die alle drei von jättefint gar nicht mehr wegzudenken sind

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Floryd, in deren Produkte ich mich unsterblich verliebt habe

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aber auch die wunderschönen Produkte von Blafre und Geggamoja

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und den zauberhaften Wölkchen von Färg&Form

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gab es viele nette Gespräche. Und man meint es nicht, aber Herr Sonnenschein ist ein sehr aufmerksamer Blogleser und kennt viele Blogger persönlich, auch wenn er sich selbst mit dem Bloggen eher zurück hält. Er war schwer begeistert und beeindruckt von der Arbeit der anderen Blogger

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Die Schuhe von der sympathischen Dame von Lily Balou fand Herr Sonnenschein besonders cool.

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Alle Blogger auf einem Blick, mit denen Herr Sonnenschein sehr nette Gespräche hatte und die ich selbst auch zu gerne getroffen hätte, um sie endlich mal wiederzusehen oder aber kennenzulernen: BloggermamanFrieda FriedlichMamiundBebiKinderkichernBaby, Kind &Meer, Emma bloggtNatürlich Anna. nenalisiEverywhereigo (ehemals Lulus Stern)MinimenschleinKinderglück, der FamilienblogMetterschling & MaulwurfnLotte & LiekeLiebling, ich blogge jetztJules kleines FreudenhausMycitykidsMabaki und Frollein Pfau.

Außerdem war die liebe Sonja von mycitykids da und stellte ihr tolles Familien-Gutscheinbuch vor, das ich hier auf dem Blog im vergangenen Jahr auch schon mal präsentiert und verlost habe.

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Neben den vielen netten Gesprächen und den interessanten Produktvorstellungen (besonders beeindruckend fand Herr Sonnenschein den Designer von Färg&Form) gab es noch ein reichhaltiges Lunchbuffet von der Fleischboutique und leckeres Eis von Kaiserlich. Nachhaltig geschwärmt hat Herr Sonnenschein aber von Marias selbstgebackenen glutenfreien Schokoladenkuchen (ich brauche unbedingt das Rezept) vom selbstgebackenen Kuchenbuffet.

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Eine Verlosung, für die jeder Blogger 3 Lose zu Beginn des Events erhalten hatte, diese auf dem Verlosungstisch in diverse Lostöpfe schmeißen konnte und so sein Glück herausfordern, rundete diese gelungene Veranstaltung ab. Herr Sonnenschein versuchte sein Glück bei ebbe, blafre und Maxomorra und zwei seiner Lose gewannen einmal ein tolles Maxomorra Outfit nach Wahl für die Kinder und eine coole Tasche von blafre.

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Ich könnte Euch noch unendlich mehr Bilder von diesem wieder mal sehr gelungenen jättefint Event zeigen, denn Herr Sonnenschein hat noch viel, viel mehr Bilder gemacht.

Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Maria von Artventure Public Relations, Johanna von jättetint und dem ganzen Team für die perfekte Organisation dieses fantastischen Events. Es war wieder mal ein sehr schöner Nachmittag und ich hoffe, dass ich beim nächsten Mal endlich persönlich dabei sein kann. Ein großes Dankeschön geht auch an alle Firmen für die großzügigen Goodiebags.

Für Euch habe ich nun auch noch ein kleines Schmankerl, denn ich verlose heute ein paar der Mitbringsel vom jättefint Event für Euch.

Alles, was Ihr tun müsst, ist einen Kommentar unter unter diesem Blogbeitrag hinerlassen und angeben für welchen Preis Ihr in den Lostopf hüpfen wollt.

Ist es diese farbenfrohe Sweatjacke von Maxomorra in Größe 110/116

image2-1 Oder ist es dieses zauberhafte Igel-Poloshirt von Lily Balou in Größe 104

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Oder möchtet Ihr lieber diesen süßen Strampler von Lipfish in Größe 62/68 gewinnen?

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Egal für welchen Preis Ihr in den Lostopf hüpft, ich bin mir sicher, dass sowohl jättefint, als auch Lily Balou, Maxomorra und Lipfish sich über Euer Like auf Facebook freuen (dies ist aber freiweillig und hat keinen Einfluss auf Euer Teilnahme an der Verlosung).

Die Verlosung endet am 30.09.2016 um 23:59 Uhr und die Gewinner werden anschließend hier unter diesem Beitrag bekannt gegeben. 

Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook oder Twitter. Jeder, der über 18 Jahre alt ist, darf teilnehmen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit der Teilnahme willigt ihr ein, dass Ich Euch namentlich hier auf dem Blog als Gewinner bekannt gebe und Euch über die angegebene E-Mail Adresse kontaktiere. 

Viel Glück!

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Die Gewinner der jättefint-Verlosung stehen fest! Unser Glückself hat die drei Gewinner ausgelost. Bitte meldet Euch per Mail bzw. Kontaktformular bei uns und teilt uns Eure Anschrift mit, damit Euer Gewinn bald schon bei Euch sein kann.

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edit: für alle, die nicht gewonnen haben und auch nicht in oder um Köln herum wohnen, gibt es auch den tollen jättefint-Onlineshop. Schaut doch mal vorbei!

Mein Leben mit dem Besonderen #77 Leben mit starker Schwerhörigkeit

Hallo,

ich heiße Conny und bin eine 36 jährige Turner-Frau. Nein um Gottes willen, ich bin zwar eine lebenslustige Kämpferin aber nicht besonders sportlich. Mit 13 Jahren stellte man bei mir das Ullrich – Turner –Syndrom fest. Die Betroffenen nennen sich selber gerne Turner-Frau. Es heißt mir fehlt  durch eine kleine Laune der Natur das zweite weibliche Geschlechtschromosom. Doch damit kann man gut leben, auch wenn ich nur 1,55m groß bin (trotz Wachstumshormone) und keine Kinder bekommen kann. Die größte Auswirkung hat es bei mir leider auf meinen Ohren. Durch erhöhte Anfälligkeit für Mittelohrentzündungen hatte ich bereits mit 4 Jahren eine starke Schwerhörigkeit. Zuerst auf einem Ohr, dann auch auf den anderen Ohr. Mit 7 Jahren bekam ich mein erstes Hörgerät. Haben Sie sich schon mal Gedanken gemacht was es heißt nicht mehr gut oder gar nichts mehr zu hören? Meistens macht man sich ja leider erst Gedanken wenn etwas nicht so funktioniert wie es sein sollte.  In einer Deutschstunde war es mal meine Aufgabe eine sinnliche Geschichte zu schreiben und ich nutzte dafür mein Erlebnis mit meiner fortschreitenden Schwerhörigkeit und mein erstes Hörgerät. Diese Geschichte möchte ich euch mal zeigen.

Hören

Was ist hören? Hören ist mehr als nur akustische Wahrnehmung seiner Umgebung. Es ist wichtig für die Kommunikation mit anderen Menschen. Ohne Kommunikation vereinsamt der Mensch. Wer einmal eine Zeitlang nichts gehört hat weiß wovon ich rede.

Mit vier Jahren verlor ich mein Gehör. Es folgten drei Jahre in der ich meine Welt wie durch eine Glasglocke erlebte. Es gab für mich kein Vogelgezwitscher mehr, keine plätschernden Regentropfen, keine wiehernden Pferde mehr. Es gab für mich einfach fast keine Geräusche mehr. Doch schlimmer war es, das es auf einmal auch die Stimme meines Vaters, meiner Mutti nicht mehr gab. Auch die Stimme meiner Schwester gab es nicht mehr. Meine große Schwester legte ihren Kopf auf den Bauch unserer schwangeren Mutter um den Herzschlag unserer ungeborenen Schwester zu hören. Ich tat es auch, doch ich hörte nichts. Ich spürte es nur.

Doch an einen Januartag des Jahres 1987 bekam ich mein Gehör wieder. Meine Eltern und ich fuhren dazu nach Halle. Ich wusste es damals nicht was für eine Überraschung dort auf mich warten würde. Ich bekam Kopfhörer auf. Das war für mich nichts neues, denn ich war die Hörtest mittlerweile gewohnt. Über den Kopfhörer bekam ich verschiedene Geräusche zu hören. Zum Beispiel das Summen einer Biene, das Brummen eines Bären oder das Piepsen eines kleinen Vogels. Jedes Mal, wenn ich einen Ton hörte, durfte ich mir einen Baustein nehmen und auf die andere Seite legen. Nach den Hörtest mussten meine Eltern und ich im Wartesaal warten. Als wir wieder rein durften, bekam ich auf einmal ein Gerät umgebunden. Ich war erstaunt, ließ es mir aber gefallen. Doch als sie das Gerät einschalteten, hörte ich auf einmal eine Stimme. Ich war erst mal erschrocken und schaute wo die Stimme plötzlich herkam. Doch ich merkte schnell, dass es die Stimme meiner Mutti war. Ich war total glücklich als würden Geburtstag und Weihnachten auf einen Tag fallen. Ich wollte nur noch schnell nach Hause, damit keiner mir das Wundergerät wieder wegnehmen konnte. Für ein weiteren Hörtest war ich nicht mehr bereit.

Während der Autofahrt durfte ich es leider nicht benutzen. Doch kaum waren wir zu Hause verlangte ich wieder nach meinem Hörgerät. Ich wollte endlich wieder die Stimme meiner Eltern und meiner Schwester hören. Obwohl ich mich erst langsam daran gewöhnen sollte, war es von dem Tag an mein ständiger Begleiter. Am nächsten Tag hörte ich zum ersten Mal das Lachen, Weinen und Schmatzen meiner damals zwei Monate alten Schwester. Ich hatte es bis dahin noch nie gehört. In den ersten Tagen gab es für mich akustisch viel Neues zu entdecken. Immer, wenn ich ein mir unbekanntes Geräusch hörte, wollte ich es wissen, woher es kam. Dazu fragte ich auch oft meine Mutti. Doch mir wurde es nicht zu viel. Ich strahlte übers ganze Gesicht wie ein kleiner König. Das Gerät hatte ich dann fast sieben Jahre, bis es dann bessere gab. Diese Zeit werde ich nie vergessen, und das Hören wird immer etwas Besonderes für mich sein.

Heute trage ich auf beiden Seiten teilimplantierte Hörsysteme und komme gut damit zurecht. Frühs wenn mein Lichtwecker geblinkt hat wird es als erstes angeschaltet und abends als letztes ausgeschaltet. Meine an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit und das UTS halten mich nicht davon ab, mich liebevoll um meine Senioren in einen Pflegeheim zu kümmern. Ich denke der Spruch: „Leben ist das, was man draus macht“ passt voll zu mir.

Viele Grüße Conny

Mehr über Conny erfahrt Ihr auf ihrem Blog.

RUMS mit viel Vorfreude

Wen von Euch sehe ich denn am Wochenende beim lillestoff-Festival?

Das dritte Mal findet dieses tolle Nähfestival inzwischen statt und ich war jedes Mal mit dabei. Die ersten beiden Male als Gast und dieses Wochenende als Mitarbeiter. Das ist schon ein komisches Gefühl. Ich bin mindestens genau so aufgeregt wie die Vorjahre und voller Vorfreude auf viele bekannte Gesichter, Menschen, die mir über die Jahre ans Herz gewachsen sind und Leute, die ich schon immer mal persönlich kennenlernen wollte.

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Im letzten Jahr habe ich bereits für meine Kollegin Nele, deren Elternzeitvertretung ich mache, die Festival-Bilder auf der lillestoff-Facebookseite hochgeladen. Und auch, wenn das für mich nichts Neues ist und ich privat und durch Sonea Sonnenschein mit Facebook recht vertraut bin, war es doch ein komisches Gefühl.

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Und auch dieses Jahr begleitet mich eine gewaltige Ladung Adrenalin aufs Festival. Solltet Ihr mich also bereits kennen, ich Euch aber nicht, sprecht mich bitte gerne an. Ihr könnt sicher sein, ich bin mindestens genau so nervös wie Ihr.

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Nun muss ich nur noch zusehen, dass ich bis Samstag Vormittag meine Stimme zurück bekomme, denn die verabschiedet sich gerade ein wenig. Ist doch typisch, oder? Immer vor Großveranstaltungen bekomme ich Probleme mit den Stimmbändern. Vielleicht ein Zeichen, dass ich weniger Quatschen soll. Ich lutsche schon die ganze Zeit Salbeibonbons. Leider schmeckt mir mein Kaffee in der Kombination gar nicht.

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In diesem Sinne… mich findet Ihr bei RUMS und das Kleid auf den Fotos ist eine Frau Selma von Schnittreif. Der wunderschöne Stoff heißt Fifties Love, entworfen hat ihn Mia Maigrün und erscheint am Samstag bei lillestoff.