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Down-Sportlerfestival 2016

„Das ist unser Tag – unser Leben“, unter dieser Hymne starteten am Samstag rund 600 Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Alter von 4 bis 67 Jahren das 14. Down-Sportlerfestival. Für uns war es das zweite Mal, aber das erste Mal als Teilnehmer. Sonea startete hoch motiviert mit der Startnummer 79. Das 14. Mal in Folge veranstaltete HEXAL zusammen mit Sponsoren, wie ING Diba und der Novartis Stiftung FamilienBande das Down-Sportlerfestival. Und wie erkläre ich dieses bewegende und eindrucksvolle, fröhliche Fest jemandem, der nicht dabei gewesen ist? Jemand, der nicht diese tolle Eröffnung durch Joachim Hermann Luger, auch bekannt als Papa Beimer aus der Lindenstraße, der die Nationalhymne gesungen hat, am Klavier begleitet von der aufstrebenden Schauspielerin Carina Kühne, miterlebt hat. Und all denen, die nicht diesen imposanten Einzug der hoch motivierten Sportler*innen erlebt haben? Es war einfach – WOOOOOW! Mein kleines Mädchen unter über 600 Sportlern beim Einzug in die Halle, fröhlich tanzend und mit ganz viel Vorfreude dabei. In der Altersklasse 4 bis 7 Jahre standen die Disziplinen Weitwurf, Weitsprung und 25 Meter Lauf auf …

Blumenmädchen

An Pfingstsamstag hatte Sonea zum dritten Mal in Folge die große Ehre ein Blumenmädchen zu sein. Allerdings war es das erste Mal so richtig bewusst und voller Vorfreude. Beim ersten Mal war sie gerade mal 2 Jahre alt und vor ihrer Nase bekam ein anderes Mädchen den Blumenkorb in die Hand gedrückt und streute die Blumen. Beim zweiten Mal war sie schon zwei Jahre älter, aber irgendwie packte sie im letzten Moment die Schüchternheit. Wir waren also gespannt wie es diesmal werden würde. Die Vorfreude war riesig und es versprach ein toller Tag zu werden… Sie war ein wundervolles Blumenmädchen, auch wenn sie vor lauter Aufregung vergessen hatte die Blumen zu streuen. Dafür hat sie den (vollen) Korb anschließend die ganze Zeit mit sich rum getragen und ihre Aufgabe sehr ernst genommen. Das Blumenmädchenkleid sowie das Outfit vom Löwen sind von Ernstings Family. Ich habe bereits in diesem Post schon mal darüber geschrieben. Die Sneaker von Naturino retteten uns förmlich die Hochzeit, denn die Ballerinas, die ich Sonea extra gekauft haben, waren absolut nicht kompatibel mit …

Und wo bin ich da?

Als ich vor einigen Wochen mit Sonea darüber sprach, dass sie bald auf einer Hochzeit Blumenmädchen sein darf, sprang der kleine Bruder um mich herum „Und wer bin ich?“ „Du bist doch der Vinni“ „Und was mache ich?“ „Du feierst mit uns allen Hochzeit“ „Und bin ich dann ein Junge oder ein Mädchen?“ Manchmal ist es gar nicht so leicht all diese Fragen zu beantworten, die in diesem kleinen, zauberhaften Kopf vor sich gehen, ohne in einen Lachanfall auszubrechen, ohne sich über die Komplexität zu wundern und ohne auch mal ein kleines bisschen genervt zu sein.   Für uns ist das neu, all diese Fragen eines wissbegierigen Dreijährigen. Und ich bin mir sicher, dass viele dieser Fragen auch im Kopf einer Dreijährigen Sonea rumschwirrten, sie aber nicht in der Lage war, sie zu formulieren. Das erklärt auch so manchen Frust, den man in einem solchen Fall ganz bestimmt als Trotz abgetan hat. Manchmal wünschte ich mir, dass Sonea mein zweites Kind wäre und nicht das erste. Dass ich mich mit manchen Phasen eines kleinen Minimenschens besser …

Umarmungen für alle!

In unserem Alltag ist Sonea in erster Linie ein ganz normales 7-jähriges Mädchen mit einer Vorliebe für die Eiskönigin, Conni-Hörbücher und lauter Musik. Ein begeisterungsfähiges, willensstarkes Mädchen, das am liebsten den ganzen Tag Eis essen würde. Ein Mädchen, das gerade ihre Begeisterung für’s Reiten entdeckt hat und alles mag, was Mädchen in ihrem Alter eben so mögen. Das Down-Syndrom spielt erst dann eine Rolle, wenn mal wieder ein Brückentag ist und wir das Betreuungsangebot der Schule ohne Schulbegleitung während den Ferienzeiten nicht nutzen können. Oder vor einem Jahr, als wir noch mitten in den Anträgen rund um die Einschulung steckten. Das war in der Tat extrem nervenaufreibend, das wünsche ich niemanden. Aber wir haben das überlebt und rückblickend betrachtet, war es dann auch kein allzu großes Drama. Wir hatten das Glück an eine für uns perfekte Schulbegleitung zu geraten und eine Schule zu finden, an der Sonea willkommen ist. Das Leben meinte es einfach mal gut mit uns. Nun hoffen wir sehr, dass unser Antrag für die Schulbegleitung im zweiten Schuljahr keine Steine in den Weg räumt …

Ist die aber süß!

Vor ziemlich genau einem Jahr meinte einmal eine andere Bloggerin auf einem Treffen zu mir „Glaubst Du den Leuten das wirklich, wenn die alle schreiben – ist Deine Tochter aber süß!“ ? Ich fühlte mich mit dieser Frage ein wenig überrumpelt, war etwas irritiert und anschließend ziemlich nachdenklich. Diese Frage hatte ich mir noch nie gestellt. Vielleicht, weil ich selbst niemals auf die Idee kommen würde ein Bild zu liken und zu kommentieren wie toll ich etwas finde oder wie süß ich jenes Kind finde, wenn es nicht der Wahrheit entspräche. Dafür bin ich viel zu ehrlich und transparent. Also warum sollten andere schreiben wie süß und wie hübsch sie meine Tochter finden, wenn es nicht so wäre. Weil ich das hören möchte? Nein, ich weiß doch selbst, dass ich ein süßes und hübsches Kind habe. Das denke ich jeden Tag, wenn ich sie verliebt anschaue und oft genug sage ich ihr dann auch was für ein tolles und schönes Kind sie ist. Nicht, weil sie das hören möchte, sondern weil es so ist. Und jedes Mal strahlt …

Vermopst und zugenäht

Gestern auf dem Heimweg von der Kita zeigte ich auf den Boden und sagte „Schau mal, da ist ein Feuerkäfer“. Der Löwe bückte sich, hob den Käfer im Pinzettengriff auf und hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. „Vorsicht! Du zerquetschst den armen Käfer noch!“. „Mamaaaa, darf ich den Feuerkäfer mit nach Hause nehmen?“ „Ach Vinni, dem Käfer geht es hier draußen viel, viel besser!“ „Aber dann habe ich ein Haustier!“ „Ich weiß nicht… vielleicht finden wir ja irgendwann mal noch ein Haustier, das wir alle mögen.“ „Jaaaaa, ein Yoda-Mops!“ „Hmmmm….“ Über das Wochenende hatten wir wunderbaren Mops-Besuch. Eine liebe Blog-Leserin hat mir großes Vertrauen entgegen gebracht und mir ihren Yoda für ein Wochenende überlassen. Ich bin immer noch total im Mopshimmel und vermisse den kleinen Kerl sehr. Mein Sohn scheinbar auch. In jedem zweiten Satz hört man den Namen Yoda und dabei ist das Star Wars Fieber bei uns glücklicher Weise noch gar nicht ausgebrochen (wir befinden uns derzeit noch irgendwo in der Jura oder Kreidezeit). Nun war das Wetter traumhaft schön und dieser Hund so unkompliziert und …

Einhorntherapie

Vor 4-5 Jahren rief eine übereifrige Mutter in einem Reitstall an, der Hippotherapie anbot und konnte es nicht verstehen, dass ihr Kind noch zu jung sei und die Warteliste darüber hinaus extrem lang. Die Wirbelsäule ist bei so kleinen Minimenschen einfach noch nicht stabil genug. Wir mussten warten. Uns blieb ja auch nichts anderes übrig. Und irgendwie geriet die Hippotherapie schon fast in Vergessenheit. Bis ich dann vor einigen  Wochen einen Anruf bekam… Sonea würde auf der Warteliste stehen und es sei ein Platz frei geworden. Großartig! dachte ich im einen Moment – Mist! im anderen. Wir hatten ein logistisches Problem. Herr Sonnenschein hat an dem gleichen Nachmittag Reha-Sport und ich kein Auto. Unsere Rettung war Oma Bärbel, die nun einmal wöchentlich Sonea in den Reitstall begleitet. Ich wusste nicht, wie Sonea reagieren würde, ob sie Angst davor hätte auf einem Pferd zu sitzen und Zeit bräuchte oder aber total begeistert sein würde. Bislang kannte sie nur Ponyreiten, das fand sie toll und das letzte Mal auf nem Pferderücken ist schon eine Weile her. Mit der …

Im Gedankenchaos oder aber: eine Liebeserklärung

Herr Sonnenschein und ich ergänzen uns prima. Seine Stärken sind meine Schwächen und umgekehrt. Während er seine Entscheidungen mit dem Kopf trifft, überstürze ich sie schon mal mit dem Herzen. Ich bin eher der emotionale, impulsive Typ, der seine fixen Ideen unbedingt durchboxen möchte und mit dem Bauch und dem Herzen entscheidet und er ist der ruhende Pol, der erstmal alles abwägt, hin und her plant und dann nüchtern und rational seine Entscheidungen trifft. Auch wenn unsere unterschiedlichen Verhaltensweisen schon mal für Reibungspunkte sorgen, tun wir uns doch gegenseitig gut. Herr Sonnenschein mir, weil er mich gelegentlich davon abhält eine absurde, völlig verrückte Idee in die Tat umzusetzen und irgendwelche skurillen Gedanken weiterzuspinnen und ich sorge mit meiner Begeisterung und meinem Tatendrang manchmal dafür, dass meine Willenskraft und Euphorie über seine Rationalität und Vernunft siegt und er über seinen Schatten spring. So sehr ich manchmal über die komplizierte Denkweise von Herrn Sonnenschein schmunzeln muss, kopfschüttelnd in mich hineinlächle und nicht immer die Geduld und das Verständnis für seine akribische, detaillierte Planerei habe – er ist meistens derjenige, der …

Mein mutiges Kind

Nun, wo sich der Schulalltag ein wenig eingegroovt hat, habe ich mich mal nach Freizeitangebote für die Kinder umgesehen. Und wie es der Zufall so wollte, bekam ich nach nunmehr fast fünf Jahren einen Anruf vom Therapiereiten, dass wir ja auf der Warteliste stehen würden und nun ein Platz frei geworden sei. Sonea macht also seit zwei Wochen eine Einhorntherapie, denn es ist ja kein gewöhnliches Pferd, auf dem sie reitet, sondern ein richtiges Einhorn, das auf den Namen Luzie hört. Mutig wie Sonea ist, hat sie sich auch sofort auf den Pferde… äh… Einhornrücken getraut und keine Schüchternheit gezeigt. Die Reittherapie macht ihr einen riesen Spaß und ihre Oma Bärbel begleitet sie nun wöchentlich zu ihrer Einhornstunde. Außerdem habe ich Sonea im Schwimmkurs angemeldet. Ein bisschen spät, aber ich habe lange gezögert, weil meine Sorge war, dass sie dem Schwimmunterricht nicht wirklich folgen würde oder aber wir von vorne herein aufgrund Soneas Behinderung ausgeschlossen werden. Sonea liebt es im Schwimmbad zu plantschen und sich auszupowern und zeigt keinerlei Angst vor dem Wasser, was wir …

Von Wutlöwen und Astronauten

Gestern Nachmittag hing der Haussegen im Hause Sonnenschein schief, weil der kleine Löwe einen Wutanfall hatte. Es ging mal wieder um die Wurst… oder besser gesagt – um den Schinken. Wir hatten keinen im Haus. Oder doch, allerdings nur geräuchert. Es sollte aber natürlich Kochschinken sein. Gab es nicht. Der Löwe wütete. Ich habe mich daran gewöhnt, auch wenn ich früher immer alles auf die Trotzphase schob. Aber das ist ganz klar ein Wutanfall. Denn es hat mit seinem Willen und seinem Verhalten zu tun und nicht mit seinem Unvermögen etwas zu können. Ich weiß mittlerweile auch, dass es nichts bringt auf dieses Verhalten einzugehen und Alternativen anzubieten. Selbst unverzüglich in den Supermarkt zu fahren und eine ganze Umverpackung Schinkenwurst zu kaufen, wäre verkehrt (und sowieso nicht der richtige Weg). Ich verstehe das. Ein bisschen. Ich könnte mich auch manchmal wütend auf den Boden schmeißen und wild um mich treten, wenn mal wieder keine Schoki im Haus ist. Mach ich aber nicht. Eine kleine Anleitung zum Umgang mit Wutanfällen gab es in der letzten Lektion …