Monate: Mai 2016

Ist die aber süß!

Vor ziemlich genau einem Jahr meinte einmal eine andere Bloggerin auf einem Treffen zu mir „Glaubst Du den Leuten das wirklich, wenn die alle schreiben – ist Deine Tochter aber süß!“ ? Ich fühlte mich mit dieser Frage ein wenig überrumpelt, war etwas irritiert und anschließend ziemlich nachdenklich. Diese Frage hatte ich mir noch nie gestellt. Vielleicht, weil ich selbst niemals auf die Idee kommen würde ein Bild zu liken und zu kommentieren wie toll ich etwas finde oder wie süß ich jenes Kind finde, wenn es nicht der Wahrheit entspräche. Dafür bin ich viel zu ehrlich und transparent. Also warum sollten andere schreiben wie süß und wie hübsch sie meine Tochter finden, wenn es nicht so wäre. Weil ich das hören möchte? Nein, ich weiß doch selbst, dass ich ein süßes und hübsches Kind habe. Das denke ich jeden Tag, wenn ich sie verliebt anschaue und oft genug sage ich ihr dann auch was für ein tolles und schönes Kind sie ist. Nicht, weil sie das hören möchte, sondern weil es so ist. Und jedes Mal strahlt …

Vermopst und zugenäht

Gestern auf dem Heimweg von der Kita zeigte ich auf den Boden und sagte „Schau mal, da ist ein Feuerkäfer“. Der Löwe bückte sich, hob den Käfer im Pinzettengriff auf und hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. „Vorsicht! Du zerquetschst den armen Käfer noch!“. „Mamaaaa, darf ich den Feuerkäfer mit nach Hause nehmen?“ „Ach Vinni, dem Käfer geht es hier draußen viel, viel besser!“ „Aber dann habe ich ein Haustier!“ „Ich weiß nicht… vielleicht finden wir ja irgendwann mal noch ein Haustier, das wir alle mögen.“ „Jaaaaa, ein Yoda-Mops!“ „Hmmmm….“ Über das Wochenende hatten wir wunderbaren Mops-Besuch. Eine liebe Blog-Leserin hat mir großes Vertrauen entgegen gebracht und mir ihren Yoda für ein Wochenende überlassen. Ich bin immer noch total im Mopshimmel und vermisse den kleinen Kerl sehr. Mein Sohn scheinbar auch. In jedem zweiten Satz hört man den Namen Yoda und dabei ist das Star Wars Fieber bei uns glücklicher Weise noch gar nicht ausgebrochen (wir befinden uns derzeit noch irgendwo in der Jura oder Kreidezeit). Nun war das Wetter traumhaft schön und dieser Hund so unkompliziert und …

Einhorntherapie

Vor 4-5 Jahren rief eine übereifrige Mutter in einem Reitstall an, der Hippotherapie anbot und konnte es nicht verstehen, dass ihr Kind noch zu jung sei und die Warteliste darüber hinaus extrem lang. Die Wirbelsäule ist bei so kleinen Minimenschen einfach noch nicht stabil genug. Wir mussten warten. Uns blieb ja auch nichts anderes übrig. Und irgendwie geriet die Hippotherapie schon fast in Vergessenheit. Bis ich dann vor einigen  Wochen einen Anruf bekam… Sonea würde auf der Warteliste stehen und es sei ein Platz frei geworden. Großartig! dachte ich im einen Moment – Mist! im anderen. Wir hatten ein logistisches Problem. Herr Sonnenschein hat an dem gleichen Nachmittag Reha-Sport und ich kein Auto. Unsere Rettung war Oma Bärbel, die nun einmal wöchentlich Sonea in den Reitstall begleitet. Ich wusste nicht, wie Sonea reagieren würde, ob sie Angst davor hätte auf einem Pferd zu sitzen und Zeit bräuchte oder aber total begeistert sein würde. Bislang kannte sie nur Ponyreiten, das fand sie toll und das letzte Mal auf nem Pferderücken ist schon eine Weile her. Mit der …

Mein Leben mit dem Besonderen #64 Ein besonderer Job

Obwohl in meiner Familie viele tolle besondere Menschen sind, hat doch niemand ein gewisses Extra und ich selber kann bis auf Neurodermitis und selbstverursachtes Übergewicht da auch nichts bieten, aber viele besondere Menschen mit vielen unterschiedlichen Schicksalen durfte ich bereits kennenlernen und begleiten. Angefangen hat alles mit einem Jobangebot während der Schulzeit…ich glaube, ich war 16 als mich eine Bekannte meiner Eltern fragte, ob ich Lust hätte 1-2x pro Woche mit einem gleichaltrigen Mädchen spazieren zu gehen, es gäbe 5 DM die Stunde….in dem Alter braucht man Kohle und spazierengehen hört sich easypeasy an, also los…. Ich kam zum ersten Kennenlernen und landete völlig unvorbereitet in einer anderen Welt: in einer Wohnung, die komplett mit weißen Laken verhüllt war, mit der Bitte OP-Überschuhe über meine Strümpfe zu ziehen, mit einer Ladung Desinfektionsmittel in den Händen und damit, dass die Dame des Hauses ständig mit Hygienetücher über jede berührte Stelle wischt und mir nicht die Hand zur Begrüßung gab….ich durfte mich setzen und bekam von der Mutter erklärt, sie suche jemanden, der mit ihrer Tochter, die …

Im Gedankenchaos oder aber: eine Liebeserklärung

Herr Sonnenschein und ich ergänzen uns prima. Seine Stärken sind meine Schwächen und umgekehrt. Während er seine Entscheidungen mit dem Kopf trifft, überstürze ich sie schon mal mit dem Herzen. Ich bin eher der emotionale, impulsive Typ, der seine fixen Ideen unbedingt durchboxen möchte und mit dem Bauch und dem Herzen entscheidet und er ist der ruhende Pol, der erstmal alles abwägt, hin und her plant und dann nüchtern und rational seine Entscheidungen trifft. Auch wenn unsere unterschiedlichen Verhaltensweisen schon mal für Reibungspunkte sorgen, tun wir uns doch gegenseitig gut. Herr Sonnenschein mir, weil er mich gelegentlich davon abhält eine absurde, völlig verrückte Idee in die Tat umzusetzen und irgendwelche skurillen Gedanken weiterzuspinnen und ich sorge mit meiner Begeisterung und meinem Tatendrang manchmal dafür, dass meine Willenskraft und Euphorie über seine Rationalität und Vernunft siegt und er über seinen Schatten spring. So sehr ich manchmal über die komplizierte Denkweise von Herrn Sonnenschein schmunzeln muss, kopfschüttelnd in mich hineinlächle und nicht immer die Geduld und das Verständnis für seine akribische, detaillierte Planerei habe – er ist meistens derjenige, der …

Mein mutiges Kind

Nun, wo sich der Schulalltag ein wenig eingegroovt hat, habe ich mich mal nach Freizeitangebote für die Kinder umgesehen. Und wie es der Zufall so wollte, bekam ich nach nunmehr fast fünf Jahren einen Anruf vom Therapiereiten, dass wir ja auf der Warteliste stehen würden und nun ein Platz frei geworden sei. Sonea macht also seit zwei Wochen eine Einhorntherapie, denn es ist ja kein gewöhnliches Pferd, auf dem sie reitet, sondern ein richtiges Einhorn, das auf den Namen Luzie hört. Mutig wie Sonea ist, hat sie sich auch sofort auf den Pferde… äh… Einhornrücken getraut und keine Schüchternheit gezeigt. Die Reittherapie macht ihr einen riesen Spaß und ihre Oma Bärbel begleitet sie nun wöchentlich zu ihrer Einhornstunde. Außerdem habe ich Sonea im Schwimmkurs angemeldet. Ein bisschen spät, aber ich habe lange gezögert, weil meine Sorge war, dass sie dem Schwimmunterricht nicht wirklich folgen würde oder aber wir von vorne herein aufgrund Soneas Behinderung ausgeschlossen werden. Sonea liebt es im Schwimmbad zu plantschen und sich auszupowern und zeigt keinerlei Angst vor dem Wasser, was wir …

Meine Lieblingskleider

#lillestoffingeheimermission so lautete ein Hashtag Anfang letzten Jahres, unter dem viele Bilder der lillestoff-Designer zu sehen waren, die großartiges erahnen ließen. Kurze Zeit später erlöste Daniele, die lillestoff-Geschäftsführerin, uns Probenäher von unserer Neugierde und weihte uns ein in die Pläne, die hinter der „geheimen Mission“ steckten. Es sollte ein lillestoff-Nähbuch geben.  Bald schon durften wir die ersten Kleidungsstücke aus dem Buch „Meine Lieblingskleider“ nähen und ich war sofort verliebt in die Auswahl der Schnitte für dieses Buch und dieser Mischung aus Basic-Schnitten (die an meinen Kindern wirklich mal optimal sitzen) und kniffeligere Projekte, wie das Polohemd oder das Polokleid und das Passenkleid. Die Idee hinter dem Buch war, dass jeder Designer zu einem, von ihm entworfenen Stoff einen Schnitt entwirft. Nun kann ein Designer natürlich nicht einfach so plötzlich auch Schnitte entwerfen, die am Ende auch der breiten Masse passen. Aber dank der Zusammenarbeit mit einer professionellen Schnittdirektrice und der Unterstützung von Frau Liebstes von ki ba doo, wurde aus dem Buch ein rundum durchdachtes und gelungenes Werk. Neben den, von den Designerin entworfenen Kleidungsstücken, …