Jahr: 2015

Sonnenschein Update

Nein, es folgt nun kein virtueller Flug in den Süden. Wir bleiben irgendwo im südlichen Zipfel von Köln und schnuppern herbstliche Waldluft. „Was ist denn, Mama?“ ist im Moment die häufige, abwägende Antwort, die ich bekomme, wenn ich nach dem Sonnenschein rufe. Sie hat sich in den letzten Wochen stark verändert. Ich kann das schwer erklären und noch schwieriger finde ich es, diese kleine Metamorphose in Worte zu fassen. Aber wer häufig vom Sonnenschein umgeben ist, versteht durchaus was ich meine. Und ich bin mir sicher, dass gerade einige Erstklässler-Mütter nickend vor dem Rechner hocken, wissend. Ich betone immer wieder, dass ich mir von der inklusiven Beschulung nicht erhoffe, dass mein Kind das gleiche Lernpensum hinlegt, wie es die anderen vier Erstklässler in ihrer Klasse tun, aber zumindest soll sie die gleichen Möglichkeiten haben. Am Mittwoch ist der erste Elternsprechtag. Natürlich bin ich nervös. Ich glaube, das sind wir doch alle vor so einem Termin, oder? Auch, wenn Soneas Schulbegleiterin mich immer auf dem Laufenden hält, weiß ich ja auch doch nicht alles und es ist …

Mein Leben mit dem Besonderen #39 Besondere Begegnungen

Ich bin meinen Eltern sehr dankbar für ihre Offenheit, mich bewusst in eine Integrative Grundschule, in eine I-Klasse zu schicken. Wir hatten 4 Kinder mit Förderbedarf, die aber –in meiner Erinnerung- ganz normal zur Klassengemeinschaft gehörten, Freunde von uns waren. Ein Junge, Florian, ist mir in sehr starker Erinnerung geblieben. Er war geistig behindert und saß im Rollstuhl, hatte aber einen unglaublichen Charme, mit dem er um sich warf. Er hat immer wieder geübt, zu laufen, dann war es eines Tages soweit : Mein Klassenlehrer klappte die große Tafel komplett auf, schob Florians Rolli an die eine Seite, Florian stand auf und lief wackelig, sich festhaltend, einmal die gesamte Tafellänge entlang (ich krieg immernoch Gänsehaut wenn ich daran denk). Als er angekommen war, stand die ganze Klasse auf und applaudierte ihm begeistert. Er war soo stolz! Und wir auch. Vielleicht war diese Klasse auch ein Anreiz für mich, später mit behinderten Kindern arbeiten zu wollen. Erst in einem Wohnheim, dann, nach meiner Erzieherausbildung, in einer Förderschule, wo ich einen schwerst-mehrfach-behinderten Jungen 5 Jahre lang begleitete. …

Free – oder aber frei trotz Chaos

Ich sitze in der Bahn auf dem Weg nach Hause und kämpfe gegen die Nachmittagsmüdigkeit. War das wieder ein Chaos als wir vier heute Morgen das Haus verlassen haben! Wir müssen irgendwie schaffen das besser zu organisieren. Wenn ich morgens nur nicht immer diese Anlaufschwierigkeiten hätte und die Kinder ein bisschen kooperativer wären.. Bei den Gedanken an dem vollgekrümelten Tisch und der leeren Wurstverpackung darauf… der Wäscheberg, den ich noch in die Waschmaschine stecken wollte, bevor wir zum Auto gehen und der nun in guter Gesellschaft neben dem sauberen Wäscheberg steht, den ich gestern nicht mehr zusammengefaltet bekommen habe… das Waschbecken, in das mir heute Morgen mein Pudertopf gefallen ist und nun braun besprenkelt umgeben von von ein paar fliegenden Haaren, die mir beim Haare kämmen heute Morgen rausgefallen sind, sicherlich kein hygienisch, schöner Anblick ist… die halb ausgetrunkene Kaffeetasse, die noch auf dem Schuhschrank steht… oder die Spielsachen, die sich über den gestrigen Nachmittag wieder mal ins Wohnzimmer schlichen und nun zusammen mit den durchwühlten Sofakissen (oder soll ich besser sagen Höhlenmauersteinen?) ein ziemlich chaotisches Bild liefern… …

Mein Leben mit dem Besonderen #38 Mutierte Gene

Ich mag dir heute mal meine kleine Besonderheit verraten! Ich bin ein Mutant. 😉 Ich  bin selten und mich gibt es genau so nur eimal. Leider nicht im Sinne der X-Man. 🙁 Ich kann mich  nicht verwandeln, kein Feuer machen oder sonst was wunderbares, sondern ich hab ein mutiertes Gen. Aufgrund dieser kleinen Besonderheit in meinem Erbgut, habe ich eine angebornene und verebliche Muskelüberfunktion. Lange Zeit wussten wir, also meine Familie und ich, überhaupt nicht das es was besondere ist. Denn viele Generationen lebten einfach mit ihren „Springmuskeln“, und Muskelnkrämpfe hat ja jeder mal… aber dann wurden wir durch einen tragischen Vorfall entdeckt von einem engangierten Arzt. Er forschte und fand heraus, das diese Art der Muskelerkrankung sehr selten ist- zum damailgen Zeitpunkt Weltweit in drei Familien vertreten-  und war Feuer und Flamme sie zu erforschen. Damit hatten wir einen Namen für das Ganze:  „Ripplings-Muskel-Erkrankung“. Die Einschränkungen begannen früh, ohne wirklich tragisch zu sein. Als Kind war ein Zehenspitzengang nach Ruhe charakteristisch, Rangeln kaum möglich, weil ich immer wieder bei zu starkem Kontakt Muskelkrämpfe bekam, muskuläres Aussehen …

#FamilieMachtGlücklich oder aber – Stärker als Hulk und Batman zusammen

„Sei glücklich. Damit provozierst Du sie am meisten!“ Diesen Spruch habe ich irgendwann mal auf einer Postkarte entdeckt und seitdem steht er eingerahmt in unserem Flur. So treffend. Ist das Streben nach Glück nicht eine Sache, die wir alle gemeinsam haben? Manche suchen ihr ganzes Leben Lang nach DEM Glück, dass sie vor lauter Sucherei vergessen glücklich zu sein und nicht merken, dass das Glück in vielen kleinen, manchmal unscheinbar wirkenden Dingen liegt. Ich musste das auch erst einmal lernen. Das Glück zu erkennen. Manchmal ist man einfach blind dafür, obwohl es direkt vor einem steht. Früher bestand Glück für mich aus schön, erfolgreich und vermögend sein. Frustrierend wenn man seine Messlatte für das Glück so hoch setzt. Heute sieht meine Definition von Glück völlig anders aus. Mit der Geburt vom Sonnenschein hat sich damals ziemlich viel geändert. Wir wurden vor sechs Jahren nicht nur Eltern, sondern bekamen auch noch mitgeteilt, dass unser Kind anders sein wird, als wir uns das zunächst vorgestellt haben. Während ich in den ersten Monaten unglücklich verliebt in mein süßes …

Mein Leben mit dem Besonderen #37 Inklusion im Alltag – ein Spielplatzgespräch

Wer hier fleißig mitliest, kennt uns schon. Unser Wunschkind Emma, welches den Weg ins Leben auch und trotz ihrer Besonderheiten in die Welt geschafft hat. Dass wir stolz auf unser besonderes Kind sind, brauch ich an dieser Stelle nicht mehr zu schreiben. Jetzt steht der nächste Lebensabschnitt quasi vor der Türe. Die ersten Gespräche zum Thema Schule sind geführt, der Weg ist noch lange nicht klar definiert. Wir wünschen uns für unsere Tochter einen inklusiven Schulweg – der, in der heutigen Zeit nicht einfacher geworden ist, obwohl das Wort „Inklusion“ häufiger in der Öffentlichkeit auftaucht als früher. Aber was heißt überhaupt inklusiv? Inklusiv bedeutet nichts anderes, als ein passendes Lernumfeld für ALLE Kinder, egal ob Normal- oder Besonders-Syndrom, egal, ob schwarz, ob weiß, ob aus gut behütetem oder eher dem „schwierigen“ Elternhaus. Jedes Kind soll beim Lernen da abgeholt werden, wo es sich gerade befindet und gemäß seiner Fähigkeiten unterrichtet werden. Ich müsste jetzt ganz weit ausholen, um das für und wider der Inklusion zu beschreiben. Das wäre aber ein anderer Blogpost. Ich möchte Euch …

So schnell ist schon wieder RUMStag!

RUMS. Schon wieder Donnerstag? Aber das bedeutet auch, dass bald wieder Wochenende ist. Eine Stunde länger schlafen. Vielleicht. Yeah! Ich bin schon spät dran mit meinem RUMS für diese Woche und eigentlich habe ich auch gerade keinen Beitrag in der Pipeline, den ich damit verbinden möchte. Außer vielleicht ein kleines – Erste Ferien Update – Der Sonnenschein ist sehr glücklich bei ihrer Schulbegleiterin. Aber das war auch nicht anders zu erwarten. Jeden Nachmittag kommt sie gut gelaunt nach Hause und hat jede Menge zu erzählen. Da wir mit dem Schulbeginn bis zu den Herbstferien eine kleine Therapiepause gemacht haben, bekommt der Sonnenschein diese und nächste Woche nun eine Intensivtherapie und ist fast täglich zu Besuch in der Praxis Rodenacker. Aber mittlerweile gehört die kleine Maus ja auch fast schon zum Inventar!   Nächste Woche darf sie dann einen Tag die Kita besuchen und drei weitere Tage kommt die Oma und passt auf. Ich freue mich derweil schon auf zwei Tage in Langenhagen bei lillestoff. Einen meiner Stofflieblinge ist der Flowers’n’Dots von enemenemeins. Aber die Bestimmung …

Merkt er eigentlich, dass seine Schwester anders ist?

… diese Frage habe ich in letzter Zeit ein paar Mal gestellt bekommen. Oh. Ich bin ja jedes Mal froh, wenn Menschen offen ihre Fragen stellen, statt sich voreingenommen ein Bild zu machen… ohne zu hinterfragen. Wenn man den Löwen aktuell fragen würde, ob seine Schwester anders sei als er, würde er mit seiner treffend kindlichen Logik antworten „Sonea ist ein Mädchen. Ich bin ein Junge!“ oder aber „Ich bin ein Dinosaurier. Sonea ist ein Mensch.“, weil er im Moment ständig irgendein Dinosaurier ist oder aber ein ähnlich wildes Tier. Er sieht seine Schwester als Ganzes. Als die, die sie ist. Sonea. Und nicht als die, die sie sein könnte / sollte / müsste, wenn man die gesellschaftlichen Aspekte mit in die Betrachtung hinein bezieht. Er streitet sich genau so mit seiner großen Schwester, wie sich eben andere kleine Brüder mit ihren großen Schwestern streiten und er vermisst sie, wenn sie nicht da ist. Eigentlich ist alles ganz normal. Der Sonnenschein ist völlig normal in unserem kleinen Familienverbund. Im Moment kann ich also ganz klar sagen, …

Jättefint

Ich bin ein bekennender Online-Shopper. Aber… ich liebe auch kleine Läden, gefüllt mit liebevollen Accessoires und wunderschönen Dingen, die man am liebsten alle haben möchte. Und ich liebe Kinderkleidung. Aber das wisst Ihr sicherlich bereits alle. Einer meiner absoluten Lieblingsläden in Köln ist Jättefint. Vorrangig skandinavische Designs, ein Hauch von Retro und ein kleines bisschen Villa Kunterbunt erwarten Euch in dem sympathischen Laden in Köln-Sülz. Sonea liebt die Villa Kunterbunt und stürmt immer sofort zum Pipi Langstrumpf Haus durch, wenn wir Johanna in ihrem Laden besuchen. Johanna ist selbst Finnin und eine unglaublich beeindruckende Powerfrau. Seit fünf Jahren führt sie nun ihr Unternehmen Jättefint mit sehr viel Herzblut. Vor einigen Wochen waren wir zu einem Blogger-Event bei Jättefint eingeladen. Leider sind unsere Wochenenden manchmal ein vollgepacktes Organisationschaos und so wollte es das Leben, dass Herr Sonnenschein mit dem Sonnenschein alleine der Einladung folgte, da ich verhindert und der Löwe bei seinem besten Freund zum Geburtstag eingeladen war. Aber schließlich ist das Blog ja unser gemeinsames Baby. Warum also Herrn Sonnenschein nicht mal alleine losschicken? Ich …

Mama, ich hab Schulfrei!

„Mama, ich hab heute Schulfrei!“. Die ersten Schulferien haben begonnen und mit ihnen eine neue organisatorische Herausforderung. Am letzten Wochenende wurde ich vor allem eins gefragt „Wie läuft es beim Sonnenschein in der Schule?“. Die ersten Schulwochen, die nun hinter uns liegen, waren unerwartet gut. Das haben wir vor allem der Tatsache zu verdanken, dass wir einen riesen Glück mit unserer Schulbegleitung haben und auch mit den Lehrkräften, wie uns scheint. Natürlich erfahre ich längst nicht alles (und das gefällt mir natürlich gar nicht – loslassen müssen – mein Baby), aber das, was ich mitbekomme, ist einfach nur schön. Dieses gut gelaunte, glückliche, ausgeglichene Kind, das ich tagtäglich nach Hause bekomme, sagt manchmal mehr als sämtliche Worte. Heute hat sie mich damit verblüfft, dass sie sich ein ganzes Wort erlesen hat. Normalerweise zeigt sie Dinge ja erst, wenn sie sich 100% sicher ist, sie auch wirklich zu beherrschen. Das lässt einen manchmal ein bisschen verzweifeln, aber mit den Jahren lernt man geduldiger zu sein. Zumindest ein kleines bisschen. Der Sonnenschein ist in den letzten Wochen unglaublich …