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Mein Leben mit dem Besonderen #122 Geburt nach sexuellem Missbrauch – heilsam oder traumatisierend?

Ich bin als Jugendliche sexuell missbraucht worden und das über einen längeren Zeitraum. Diese viele Frauen betreffende „Besonderheit“ in meinem Leben wirkt sich in viele Bereiche meines Lebens aus. Ich könnte also gleich mehrere Berichte schreiben. Wie sich mein sexueller Missbrauch auf meine Gesundheit ausgewirkt hat, auf meinen Beruf, meine Beziehung, mein Sozialverhalten, meine eigene Sexualität, mein Umgang mit meinen Kindern, meine Ängste….

Ich möchte aber gern über die Geburt meiner Kinder berichten. Denn ich finde immer wieder, dass dieses Thema viel zu wenig in den Köpfen der Menschen präsent ist: was passiert eigentlich mit einer Frau, die sich traut, trotz Gewalterfahrungen, Kinder zu bekommen. Ich habe mal gelesen, die wenigsten Frauen sprechen diese Erlebnisse bei einer Vorsorge oder in der Klinik bei der Geburtsplanung an. Werden sie aber gefragt, berichten erstaunlich viele Frauen von ihren Erlebnissen. Und dies ist so wichtig – denn eine Geburt ist etwas Sexuelles. Als solche sollte sie wahrgenommen werden und die mit ihr einhergehenden Ängste – getriggert aus schlimmen Erfahrungen, sollten wahr und ernstgenommen werden.

Aber nun zu meiner Geschichte:

Als ich erfuhr, dass ich schwanger bin, war ich sehr glücklich. Zwei Jahre hatten wir auf dieses Kind gewartet und es war gänzlich überraschend als es dann doch endlich klappte. Damit gingen jedoch meine ersten Probleme los: Zur Gynäkologin gehen, um einen vaginalen Ultraschall machen zu lassen? Undenkbar für mich (bei meinem ersten Besuch bei der Gynäkologin fragte diese nur: Schonmal Sex gehabt? Nach meiner Bejahung tat sie mir mit ihrem Spekulum sehr weh.  Als ich weinte und sagte, das tue weh, antwortete diese mir: wer Sex haben kann, kann auch eine Untersuchung aushalten. Leider hatte ich nicht freiwillig Sex gehabt und fühlte mich nun noch missbrauchter.) Allein der Stuhl triggerte meine Ängste dermaßen, dass mir schlecht wurde. Die Beinschalen schreien für mich: du kannst hier nicht herunterspringen und weglaufen! Ich schaffte diese Untersuchung aber mit der liebevollen und geduldigen Unterstützung meines Mannes und der einfühlsamen Gynäkologin. Danach verdrängte ich die Schwangerschaft erst einmal. Zu groß mein Unwohlsein bei Gedanken an Muttermund tasten, Gebärmutterhals messen etc.

Eines Nachts, ich war inzwischen ungefähr in der 20. Woche, redeten wir über die Geburt. Wie sie abläuft, was gemacht wird – es flossen viele Tränen, gefolgt von Panikattacken und Angstzuständen. Es war für mich unvorstellbar mit einer unbekannten Hebamme (womöglich mit Schichtwechsel) und einem (männlichen?) Arzt, mein Kind zu bekommen. Allein bei dieser Vorstellung rutschte mir das Kind wieder ganz nach oben in den Geburtskanal. Auch das Wissen, dass ich die Kreissaaltür nicht verschließen kann und die Betten im Kreissaal meist Richtung Tür ausgerichtet sind, schürte meine Ängste noch mehr.

In dieser Nacht beschlossen wir, eine Hausgeburtshebamme zu suchen. Ich wohne in einer Stadt mit 170000 Einwohnern und es gab genau drei Hebammen, die Hausgeburten machen. Und wir fanden sogar tatsächlich eine Hebamme, die Zeit für uns hatte. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass sie meine Herzhebamme werden sollte. Und sie fragte mich tatsächlich nach meinen Erfahrungen, Ängsten und Wünschen und ich berichtete ihr alles.  Sie nahm dies sehr ernst und immer wieder wurden meine Ängste Thema und Abläufe der Geburt besprochen.

Von der eigentlichen Geburt möchte ich gar nicht so sehr berichten, aber sie war schwierig, weil mein Kind sich nicht richtig einstellte. Ich turnte nach der Übergangsphase drei Stunden mit Presswehen durch die Wohnung. Ich sagte oft: ich kann nicht mehr. Ich habe Angst. Ich schaffe das nicht. Ich hyperventilierte.  Aber: ich hatte keine Sekunde Angst, ich wurde nicht retraumatisiert. Ich ging aus dieser Geburt als eine neue gestärkte Frau heraus. Meine Hebamme erklärte mir unter der Geburt jeden Handgriff. Sie untersuchte meinen Muttermund nur ein einziges Mal und auch das war durch unser Vertrauen kein Problem. Ich durfte tun und lassen, was ich wollte und sie war einfach da. Als mein Kind auf meinem Bauch lag, sah ich meinen Mann an, der heimlich ein bisschen weinte und sagte: ich habe unser Kind geboren! Ich habe es geschafft. Ich kann ALLES schaffen. Und so fühle ich mich bis heute gestärkt.

Ich muss immer noch mit meinem Missbrauch leben und so wie ich es eingangs schrieb, wirkt er sich immer noch unglaublich stark in viele Bereiche aus, aber diese Art von Geburt zu erleben, hat mir gezeigt, dass ich stark bin und dass ich nicht hilflos bin. Obwohl mir alles im Bereich meiner Sexualität genommen worden ist, konnte ich mich mit mir selbst wieder verbinden.

Auch mein zweites und mein drittes Kind habe ich zu Hause geboren. Jedes Mal mit meiner Hebamme – jedes Mal stärker werdend – jedes Mal mehr meine Wunden heilend.

Wenn die Hausgeburtshilfe, die Beleggeburten, die Geburtshausgeburten immer weniger werden, aus politischen und finanziellen Gründen, dann vergessen wir die Frauen, die unbedingt auf eine solche Geburt angewiesen sind. Vor allem aber lassen wir außer Acht, dass Geburten Frauen zu wahren Superhelden machen können und das sollte unbedingt erhalten werden. Jede fünfte Frau hat sexuellen Missbrauch erlebt, viele bekommen Kinder – wieso sprechen wir nicht darüber? Das ist unser Recht und wir haben das Recht, Hilfe zu bekommen – sowieso, in der Schwangerschaft, während und nach der Geburt. Die Geburtshilfe muss darauf sensibilisiert werden, deshalb habe ich diesen Text geschrieben. Liebe Frauen, steht für euch ein, erzählt eure Erfahrungen, ihr seid es wert! Ich denke an euch!

 

Nachtrag: Dies ist sehr persönlich. Jeder Mensch ist anders, jeder verarbeitet anders, jeder erlebt anders. Dies sind nur meine Erfahrungen, andere Frauen gehen mit ihren Erlebnissen anders um, haben andere Ängste.  Und selbstverständlich können auch Geburten im Krankenhaus achtsam und erfüllend sein. Ich möchte da auf keinen Fall werten.

Wieso haben alle anderen ein Zebra-Heft?

Soneas drittes Schuljahr neigt sich dem Ende und Sonea kann es kaum erwarten, wenn sie laut eigener Aussage „Sechs Tage Sommerferien hat“. Natürlich möchte sie nichts davon wissen, wenn ich sie in „Wochen“ korrigiere. Denn es ist doch völlig klar, dass ich „Quatsch erzähle“. Wie auch immer – sie wird die sechs Wochen lieben und wahrscheinlich auch nach diesem aufreibenden Jahr brauchen.

Das dritte Schuljahr war kein leichtes. Wir lernten die unangenehmen Seiten der Inklusion so richtig kennen und oft haderte ich mit mir, ob wir Sonea ein Gefallen mit der inklusiven Beschulung tun.

Wir arbeiteten in den vergangenen Monaten mit den Lehrern und der Schulbegleitung stark daran Sonea den Schulalltag so angenehm wie möglich zu gestalten, ihr die Freude an Schule wieder zurück zu bringen und vor allem daran Ihr das Gefühl zu geben, dass sie genau so ist wie die anderen. Denn ihre Sonderstellung und ihr Anderssein wurde in diesem Jahr zu einer großen Barriere, vor allem für sie selbst.

„Wieso haben alle anderen ein Zebra-Heft und ich nicht? Wieso steht bei mir Inklusion auf dem Heft? Und wieso muss ständig meine Schulbegleitung bei mir sein? Ich kann das auch alleine!“.

Wie in den letzten Jahren auch, hat die liebe Bianca Pohlmann von der Kölnischen Rundschau uns zu Soneas Schuljahr interviewt und blickt mit uns auf das vergangene Jahr zurück. Mit ihrer Genehmigung darf ich Euch den Artikel hier veröffentlichen. Zur Ansicht einfach den Link zur PDF klicken.

Wieso haben alle anderen Kinder ein Zebra-Heft?

Mein Leben mit dem Besonderen #121 Mein Leben mit chronischer verlaufender postpartaler Depression

Hallo, ich heiße A und bin seit 2003 mit meinem Mann B verheiratet. Als wir uns im Jahr 2012 für Kinder entschieden haben, nachdem wir zuvor in ein schönes Haus gezogen waren, ging alles ganz schnell. Im Januar war nach einer problemlosen Schwangerschaft unser Sohn C Anfang 2013 auf die Welt.

Er wurde groß, machte uns viel Freude und wir beschlossen, dass er kein Einzelkind bleiben sollte. Ich wurde in der Folgezeit sehr schnell wieder schwanger. Leider sollte uns dieses Wunder in der 9. Schwangerschaftswoche verlassen. Das nächste Wunder verließ uns dann in der 17. Schwangerschaftswoche und das darauf in der 7..

Als ich einige Zeit später wieder schwanger wurde, war von Anbeginn diese mir unbekannte Furcht im Spiel: wird uns dieses Kind wieder verlassen? Wird es gesund sein? Jeder Tag drehte sich für mich um diese Gedanken, zumal ich wegen Blutungen viel Liegen musste.

Wir entschieden uns dann letztlich auch eine Nackenfaltenmessung machen zu lassen. Das Ergebnis war auffällig aber wir beschlossen, das Kind so zu nehmen, wie es ist und dem nicht mehr weiter nachzugehen.

Ich hatte immer wieder Blutungen und musste Bettruhe einhalten, was dazu führte, dass B und C viel ohne mich unternahmen und ich immer mehr in meinen Gedanken und Ängsten versank. Bewusst ist mir das allerdings erst im Nachhinein geworden. Ende 2016 in der 38. Schwangerschaftswoche gebar ich selbstbestimmt, schnell und schön unseren zweiten Sohn D.

So schön die Geburt war, so schwierig gestalteten sich die nächsten Tage, da D nicht trinken wollte, was ihn zunehmend lethargisch wirken ließ. Zudem wirkte er hypoton und wurde immer gelber (Neugeborenengelbsucht), weshalb wir ins Krankenhaus fuhren. Dort wurde dann geäußert, dass er möglicherweise Trisomie 21 haben könne, da er neben den Schwierigkeiten auch eine Vierfingerfurche an der linken Hand aufweist.

Verunsichert stimmten wir diesem Test zu. Dass Ergebnis ließ 14 Tage auf sich warten. Rückblickend weiß ich, dass der Moment der Blutentnahme derjenige war, in dem meine Psyche ihre maximale Belastbarkeit überschritten hatte. Nicht aus Angst vor Trisomie 21, sondern aus Mitleid mit dem wenige Tage alten Wesen, welchem ich nicht helfen konnte, obwohl dies doch meine Aufgabe war. Depressionstypisch habe ich alles, was passierte, meiner Verantwortung zugeschoben, mir über alles Vorwürfe gemacht und entfernte mich immer weiter von der Realität.

Zu diesem Zeitpunkt schoben alle Verwandte und Bekannte meine stundenlangen Weinattacken auf die Gesamtumstände. Keiner, auch ich nicht, merkte, dass es sich um einen krankhaften Zustand handelte, aus dem ich selber nicht mehr heraus fand. Ich, deren Glas sonst immer halb voll war, hatte nun ein nicht einmal mit zwei Tropfen gefülltes Glas mit Sprung.

Erst als sich aus der Depression, die zu einer rasanten Gewichtsabnahme mangels Hunger führte, noch eine innere Unruhe hinzu kam, die jeglichen Schlaf unmöglich machte und eine Psychose mit akustischen Halluzinationen (bellende Hunde, hupende Autos, Lautsprecherdurchsagen, die nicht existierten) hinzu kamen, realisierten B und ich, dass ich ein bedrohliches Problem habe. Da nützte es auch nichts, dass das Testergebnis negativ war, D hatte einfach Anpassungsschwierigkeiten ohne weiteren Grund.

So kam es, dass D und ich als D sechseinhalb Wochen alt war, in eine psychiatrische Klinik zogen und dort für einige Wochen blieben. Zu dem Zeitpunkt war ich stark selbstmordgefährdet. Während der Zeit war kein Kontakt zu B und C erlaubt, was es für mich noch schwerer machte.

Ich wurde dort therapiert, aber auch auf ein stillfreundliches Antidepressivum eingestellt. Als D etwa drei Monate alt war, kamen wir nach Hause, wo sich mein Zustand – wohl bedingt durch den Verlust eines geliebten Haustieres – schlagartig wieder verschlechterte. Daraufhin mussten D und ich nochmals für drei Wochen zurück in die Klinik, was Gottseidank kurzfristig möglich war. Aufgrund dieser zweiten Episode unter Medikamentation spricht man nunmehr von einer Depressiven Störung, die sich aus der postpartalen Depression entwickelt hat.

Mehrere Absetzversuche haben gezeigt, dass ich dieses wohl nicht mehr absetzen können werde, da die Erkrankung – was nicht so selten ist, es sind etwa 5 aus 100 betroffen – chronisch verläuft. Die psychotische Episode ist jedoch Gottseidank nicht chronisch geworden.

Ungeplant bin ich nun wieder schwanger und hoffe, dass das auch schwangerschaftskompatible Medikament hilft, dass ich keine Verschlimmerung der chronischen Erkrankung erleide. Ich werde deshalb auch engmaschig betreut.

Einige aus meinen Bekanntenkreis und ein paar Familienmitglieder hatten uns angehalten, die Schwangerschaft wegen des hohen psychischen Risikos zu beenden aber wir freuen uns auf unsere kleine E, die wir im September erwarten.

Leider sind psychische Erkrankungen immer noch ein sehr sensibles und oft tabuisiertes Thema, was zu eigenartigen Blickwinkeln führt. Niemand hätte jemanden, der in der ersten oder zweiten Schwangerschaft an Diabetes erkrankt ist, ernsthaft vorgeschlagen, eine weitere Schwangerschaft abzubrechen, weil die Gefahr einer erneuten Diabetes oder eine Verschlimmerung der Alten droht. Bei psychischen Erkrankungen werden solche Aussagen getätigt.

Ich möchte mit diesem Beitrag sensibilisieren und den Blickwinkel ändern. Ich hoffe, das ist mir ein Stück weit gelungen.

Mein Leben mit dem Besonderen #120 Mein Leben mit mir (nach einer Hirnblutung)

Ich bin Jeannette, 38 Jahre , Mutter von Emilie 7 und Elvis 1 Jahr. Ende Juli letzten Jahres erlitt ich eine Hirnblutung, aufgrund einer Anomalie. Nach langen Aufenthalten im Krankenhaus und in der REHA durfte ich im Dezember 2017 wieder nach Hause. Seitdem ist unser Leben immer noch sehr eingeschränkt. Ich bin ungeduldiger, vergesslicher, unfreundlicher – würde mein Mann jetzt sagen.

Habe ständig Therapien – Physiotherapie, Ergotherapie, habe einen tollen Neuropsychologen, der mir hoffentlich weiter helfen wird, wieder ins Berufsleben zurück zu kehren und ich durch ihn irgendwann wieder Auto fahren kann bzw. darf.

Mittlerweile reguliert sich alles. Mein Mann geht zum Glück wieder Vollzeit arbeiten. Ich habe am Nachmittag die Kinder und bereite das Essen vor. Ihr denkt sicher, das macht die ein oder andere Mutter auch. Aber all das musste ich erst wieder erlernen.

In der REHA gab es Anziehtraining oder Kochgruppe. Lange habe ich meinem Sohn die Schuhe verkehrt herum angezogen, stand im Bad und konnte meine Unterhose nicht richtig herum anziehen, weil es einfach nicht passte. Mein Mann hat in einige Unterhosen Markierungen gemacht, damit es mir leichter fällt. Oder der BH – welch schreckliche Erfindung mit einem kaputten Hirn. Wie oft stand ich heulend in der REHA, weil ich den BH nicht anziehen konnte.

Man muss dazu sagen, als meine Krankheit begann hab ich den Kleinen noch voll gestillt und er schlief in unserem Familienbett. Im Krankenhaus hab ich dann nach mehrmaliger Aufforderung meiner Familie Tabletten bekommen, damit die Milch zurück geht. Meine Brüste waren wohl schon ganz hart. Vieles kann ich ja gar nicht mehr wissen, sondern weiß es nur aus Erzählungen.

Mein Mann hatte glaub ich schlimme Angst um mich. Was wäre gewesen wenn ich ihn nicht wieder erkannt hätte oder ganz und gar gestorben wäre?

Emilie hat einen anderen Vater, der ganz und gar in Österreich lebt und zu dem kein Kontakt mehr besteht. Ich habe das alleinige Sorgerecht. Die Einschulung stand bevor. Ich nicht ansprechbar, er hatte nicht das Recht Emilie einschulen zu lassen, sondern musste erst zum Jugendamt um Emilie in Obhut zu nehmen.

Ich war zu der Zeit selbstständig. Mein Mann hatte keine Ahnung von meinen Geschäften, geschweige denn Zugang zu Passwörtern etc. In all das hat er sich hinein arbeiten müssen. Dinge für mich regeln müssen und ich muss sagen, er hat es toll gemacht. Emmi kann schreiben und lesen, Elvis spricht, mein Gewerbe ist mittlerweile abgemeldet.

Wie es beruflich bei mir weiter geht ist noch unklar. Im Moment bin ich noch berufsunfähig geschrieben, aber irgendwann muss ich wieder was in die Familienkasse beisteuern. Das steht alles noch in den Sternen. In meinem alten Leben habe ich Taschen und Geldbörsen genäht und diese auf Märkten oder online verkauft. Meine Tochter trug fast nur selbst genähte Kleidung.

Es fällt mir so schwer mich in Schnitte hinein zu denken oder Tutorials zu verstehen. Da macht wahrscheinlich die Übung den Meister. Aus unserem Haus habe ich sämtliche Nähmaschinen verbannt, bin aus den ganzen Online-Nähgruppen ausgetreten, weil ich es nicht ertragen habe, zu sehen was andere weiterhin können und die Zeit an mir vorbei zieht.

Ich würde mir wünschen andere Mütter kennen zu lernen, denen es ähnlich geht, die vergleichbare Krankheitsbilder haben.

Vielen Dank fürs Lesen, Großes Dankeschön an die Familie meines Mannes. Ohne euch wären wir heute wie letztes Jahr hilflos. Ein großes Dankeschön an meinen Mann. Was würden wir nur ohne dich tun.

Jeannette

Angekommen im Urlaub – Pfingstferien Teil 2 in Belgien

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Ferienparkspecials entstanden. Die Inhalte, Meinungen und Bilder in diesem Beitrag sind unsere eigenen.

Endlich kommen wir zum dritten und letzten Teil unserer kleinen Pfingstferienreise. Der Urlaub ist vorbei. Inzwischen hat uns der Alltag wieder voll im Griff und das Leben schreibt so viele Geschichten, dass ich gar nicht zum Bloggen komme.

Bald ist Saisonauftakt im Golden Lakes Village Ferienpark und wir durften vorab noch einmal die idyllische Natur genießen und vor allem die Ruhe. Das absolute Kontrastprogramm zum ersten Teil unseres Pfingsturlaubs, aber genau das, was wir zum Abschluss brauchten – einfach mal die Seele baumeln lassen, ohne völlige Reizüberflutung.

Wo geht das besser als an einem großen See und einer wunderschön idyllischen Landschaft. Viele denken bei Urlaub in Belgien direkt an die Küste, oder an Städte wie Brüssel, Brügge, Antwerpen … aber Belgien hat deutlich mehr zu bieten. Die Wallonie (Südlicher Teil von Belgien) mit den Ardennen, Lüttich und vor allem dem „Les Lacs de l’Eau d’Heure“ liegt von uns nur ca. 2-3 Stunden entfernt.

Angekommen im Park von Golden Lakes Village, steuerten wir erst einmal die Rezeption an. Die Parkanlage ist noch sehr neu und so war auch das Gebäude des Informations- und Rezeptionsbereich noch im Ausbau. Die Mitarbeiter waren alle sehr freundlich.

Man erzählte uns viele Einzelheiten zu den Parkanlagen der Lamy-Group. Es gibt insgesamt 6 Parkanlagen in Frankreich und Belgien mit insgesamt über 2.500 Ferienhäusern.

Unser Ferienhaus wirkte mit seiner modernen Einrichtung sofort einladend und fast neuwertig, als wären wir die ersten Besucher. So ein Haus in dieser Größe könnte uns auch dauerhaft gefallen, waren Herr Sonnenschein und ich uns sofort einig.


Bettwäsche und Handtücher kann man zu seinem Aufenthalt dazu buchen. Über die Ausstattung in der Küche waren wir sehr positiv überrascht. Denn oft fehlt ja immer irgendwas unverzichtbares in einem Ferienhaus. Hier scheint man sich im Vorfeld sehr viele Gedanken gemacht zu haben.

Obwohl erst jetzt Ende Juni Saison-Auftakt ist, war bereits in der Nebensaison immer eine Mitarbeiterin für Fragen zu Tourismus-Angeboten verfügbar.

Und da bietet die Umgebung rund um die Ferienanlage viele Möglichkeiten. Neben vielen tollen Wanderrouten, gibt es zahlreiche Aktivitäten im und um den See (wobei es eigentlich sogar 5 Seen sind) herum. Neben Wasserski und Tretbotfahren, gibt es außerdem noch Staudammbesichtigungen, einen Skywalk sowie den „Crocodile Rouge“ Park direkt nebenan mit jeder Menge Spiel-, Spaß- und Sportaktivitäten, zusätzlich noch einem Bus, der auf Land startet und dann mit hoher Geschwindigkeit in den See rast und dort seine kleine Rundtour als Boot fortsetzt.

Wir konnten einmal miterleben wie der „AMPHIBUS“ seine Tour auf Land und im Wasser startete.

Nachdem wir am ersten Tag unseres Aufenthaltes erst einmal den Park und den See erkundeten, schmiedeten wir am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Terrasse Pläne für den Tag. Alleine dieser Start in den Ferientag war einfach nur traumhaft.

Herr Sonnenschein und ich wären gerne durch die wunderschöne Landschaft rund um den See gewandert, aber da hätte mindestens eins der Kinder gestreikt. Da es an diesem Ferientag sehr warm war, haben wir uns letztendlich für eine entspannte, kinderfreundliche Aktivität am See entschlossen.

Das „Relais de Falemprise“ bietet neben einem Bereich mit einer ausgezeichneten Gastronomie direkt am See auch noch viel Platz für die Kinder mit einem Spielplatz und einem riesigen Hüpfburgland.

Wir stellten wieder einmal fest wie Kinderfreundlich und auch Hundefreundlich die Belgier sind. Und vor allem – wieviel entspannter. Insbesondere in Bezug auf Kindererziehung.

Wir hatten ein paar richtig schöne Stunden am See und haben die Zeit alle sehr genossen. Auch Lissy, denn sie hat sofort einen belgischen Havaneser Kumpel gefunden.

Wer einen entspannten Urlaub und viel Natur haben möchte und vielleicht sogar auch noch begeisterter Wassersportler ist, wird die Umgebung um Golden Lakes Village lieben.

Die Parkanlage können wir uneingeschränkt empfehlen. Die Anlage und die Häuser selbst sind sauber und super ausgestattet (teilweise sogar mit Kamin und Sauna). Rund um den Park gibt es viele Tourismus-Aktivitäten. Es gibt auch Parkeigene Aktivitäten, die aber ausschließlich während der Hauptsaison angeboten werden. Dazu gehört auch eine Kinder-Animation im Beach-Club.

Mein besonderes Plus an diesem Wochenende gilt dem leckeren Essen und der Tiefenentspanntheit, die die Belgier ausstrahlen. Es muss nicht immer Urlaub in der Ferne und am Meer sein. Manchmal reicht auch einfach ein schöner See im Nachbarland.

Vielen Dank noch einmal an Ferienparkspecials für die Einladung und das schöne Wochenende im Park von Golden Lakes Village.

Mein Leben mit dem Besonderen #119 Skoliose oder – meine Narbe zur Freiheit

Als ich 3 Jahre alt war, begann mein persönliches Leben mit dem Besonderen. Klingt irgendwie dramatischer, als ich mein gesundheitliches Schicksal beschreiben würde, aber es hat eben von da an mein Leben stark geprägt.

Also, mit 3 Jahren stellte man fest, dass ich eine angeborene Skoliose habe. Warum das erst meiner Mutter auffallen musste, als ich bei einem Keuchhusten den Rücken wölbte, hat sie sich immer gefragt. Jedenfalls hatte es bis zu diesem Zeitpunkt noch niemand festgestellt.

Eine Skoliose ist eine Wirbelsäulenverkrümmung, bei der die Wirbelsäule, meist mit einem Beckenschiefstand einhergehend, in einer S-Form steht. Da an der Wirbelsäule nun mal irgendwie der ganze Körper hängt, könnt Ihr Euch sicher vorstellen, was eine starke Verkrümmung im schlimmsten Fall bedeutet… genau: eine körperliche Beeinträchtigung, Querschnittslähmung, Organleiden und noch so einiges mehr. Meine Mutter machte natürlich alle nötigen Schritte, um mich davor zu bewahren. Neben Krankengymnastik gehörte auch ein Korsett dazu. Lange Jahre lag mein erstes Korsett noch als Andenken im Keller, so mini-klein war das! Irgendwie süß… Diesen Plastikpanzer musste ich im Idealfall 24 Stunden tragen. Was habe ich dieses Teil gehasst! Bewusst habe ich natürlich erst richtig mit Eintritt in die Schule wahrgenommen, dass mich dieses Korsett von anderen unterscheidet und oft einschränkt. Verrückt ist wirklich, dass ich, wenn ich jetzt zurück denke, nur noch wenig Erinnerung daran habe, wie das so war, ganz am Anfang mit dem Korsett.

Jedes halbe Jahr musste ich seitdem in die hessische Spezialklinik zur Kontrolle und zur Anpassung des Korsetts. Die Verkrümmung wurde glücklicherweise immer besser und mein Rücken immer gerader, bis ich plötzlich im beginnenden Teenageralter viel zu schnell wuchs. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als ich mit 14 in einem der Besprechungszimmer in der Werner-Wicker-Klinik saß und wie immer schreckliche Angst vor dem Ergebnis des Röntgens hatte. Plötzlich ging die Tür auf und einer der Ärzte kam herein geflogen, blickte aufs Röntgenbild und sprach in sein Diktiergerät. „Zur OP vorbereiten!“ – das war zumindest das, was ich als Erstes hörte.

„Waaaaaas?“, dachte ich nur.

Für mich brach eine Welt zusammen und Tränenbäche aus mir heraus. Ich konnte mich gar nicht mehr beruhigen. Schließlich hatte ich all‘ die stark beeinträchtigten Menschen in der Klinik gesehen. Hatte wahrgenommen, wie sie in verrückten Metallgestellen umher liefen und jetzt sollte ich das auch sein? Ich sah mein Leben geprägt von einer lebenslangen Beeinträchtigung. Und dann natürlich mitten im Teenageralter, in der Zeit, in der man sowieso irgendwie dazwischen hängt.

Natürlich wurde aus „Zur OP vorbereiten“ dann ein längeres Gespräch und die Gewissheit, dass diese Operation absolut notwendig ist. Meine Wirbel hatten, bedingt durch das schnelle Wachsen, angefangen, sich zu drehen – und konnten somit wirklich Schlimmeres verursachen, wenn man sie so ließe. Das Wort Querschnittslähmung kam ziemlich häufig vor in diesem Gespräch, auch als es um die Risiken der Operation ging. Meine Mutter bekam Bluthochdruck in dieser Zeit. Heute kann ich  wirlich nachvollziehen, wie aufregend das alles für sie gewesen sein muss.

Nach kurzen 3-4 Wochen Zuhause in der Normalität, kam der Anruf aus der Klinik und der Termin stand fest, an dem es für mich für lange 6 Wochen in die Spezialklinik ging. Keine Sorge, jetzt kommen nicht alle Details der 6 Wochen… ich fasse es mal ganz kurz zusammen: es war das Beste, was mir passieren konnte!

Nach anfänglichen zwei Wochen voller Vorbereitungen für die OP, körperlicher und einer Art Krankenhausalltag, auch mit Schule übrigens, war es dann soweit: der Eingriff stand bevor. Acht Stunden zitterte meine Mutter (so erzählt sie es mir immer) und ich erinnere mich nur an den Moment auf der Intensivstation, als ich sie sah und sie zu mir meinte:“Kannst Du Deine Zehen bewegen? Bitte beweg‘ Deine Zehen!“.

Und ich konnte es ziemlich schnell wieder, bekam reichlich harte Schmerzmittel und erinnere mich weiter nur noch an einzelne Momente, die mir zeigten, wie fragil mein Körper in dieser Zeit war. Keine Bewegung durfte ich ohne Absprache machen, aber ehrlicherweise konnte ich es auch gar nicht.

Zum Glück konnte ich nach einigen Tagen die Intensivstation verlassen. Mittlerweile mit einem Gipspanzer am Körper geschützt. Tja, und dann kam DER Moment, als ich mich das erste Mal sah nach dem Eingriff. Kurz wurde mir der Gipspanzer abgelegt, denn ich sollte einmal geduscht werden (war bitter nötig nach tagelangem herumliegen!). Das Ganze geschah im Bad vor einem Spiegel und plötzlich sah ich mich da, grün und blau – und irgendwie total fremd. Ich war recht abgemagert in der Zeit (heute schwer vorstellbar) und sah einen Körper, der einfach anders aussah. Tja, und dann wurde ich ohnmächtig. Zum Glück waren die Schwestern inklusive meiner Mutter so auf Zack, dass mir der Panzer schnell angelegt, ich gehalten wurde und nichts passieren konnte.

Danach kam Tag für Tag meine Mobilität zurück. Sitzen durfte ich so gut wie gar nicht. Mir wurde wieder ein Korsett angepasst, dass mich dann noch mal 6 Monate meines Lebens (24 Stunden nonstop, auch beim Duschen!) begleiten sollte. Und dann ging’s endlich nach Hause…! Gut erinnere ich mich noch an den Liegendtransport nach Köln, ich war so voller Vorfreude auf mein Zimmer, meine Eltern, meine Freunde und einem normalen Leben!

Ich hatte aber auch echt tolle Mitschüler und Freunde, die mir tonnenweise Briefe ins Krankenhaus geschickt hatten und mich super wieder in der Klasse aufnahmen. Ich brauchte zwar ein Stehpult, bis ich wieder länger sitzen durfte und konnte immer noch nicht am regulären Sportunterricht teilnehmen. Aber dann nach einem halben Jahr, ja, dann war es endlich soweit: das neue Ich war fertig! Und zwar sowas von!

Gerade 15 Jahre alt und mit einem Körper, der endlich auch all‘ die normalen Dinge tun durfte, fühlte ich mich endlich gut. Kein blöder Plastikpanzer mehr, der alle Anziehsachen und einen selbst furchtbar aussehen ließ. Und das Beste: keine Rückenschmerzen mehr! Selbst die große seitliche Narbe störte mich kaum.

Ein paar Monate später fing ich einen Tanzkurs mit vielen Freunden an – das war der beste Sport für mich und gleichzeitig der Erste, den ich wirklich machen durfte! Ich zog das Ganze mit meinem Tanzpartner bis zur Gold-Star-Anstecknadel durch und hatte eine wahnsinnig tolle Körperhaltung. Kerzengerade und echt trainiert. (hach ja, was für Zeiten waren das… ;-)). Leider verletzte ich mir eines Tages das Sprunggelenk und seitdem plane ich immer wieder meine Rückkehr zum Tanzsport.

Meine Narbe und mein noch immer leicht schiefer Rücken erinnern mich tagtäglich an diese Zeit, an das Besondere an mir. Ich kann nicht sagen, dass ich jeden Tag zufrieden bin mit meiner Rückansicht. Ich werde wohl nie total frei mit nacktem Rücken vor anderen stehen. Aber wenn ich darüber nachdenke, was mein Rücken in den letzten Jahren geleistet hat (Schwangerschaften, viel Schlepperei, Sport…), dann bin ich glücklich darüber, wie alles gelaufen ist.

Vor zwei Jahren musste ich noch mal zur Kontrolle in die Klinik. ich hatte Schmerzen und große Sorge, dass etwas an der Metallstange sein könnte, die neben meinen Lendenwirbeln sitzt. Bauchweh überkam mich schon Tage vorher, Angst, dass ein Eingriff folgen müsste. Die Wartezeit im Krankenhaus war für mich nicht gut auszuhalten, muss ich gestehen. Aber zum Glück war am Ende alles gut. Die Metallstange hatte nach 20 Jahren einfach einen Riss bekommen, der allerdings nichts beeinträchtigt und ich werde (hoffentlich) einfach alles so lassen können für immer.

Irgendwann war ich mal wegen einer anderen Sache beim Arzt und die Ärztin sah meine lange Narbe (vom linken Schulterplatt bis seitlich zur Hüfte). Ihr Kommentar: „Die muss aber schon alt sein, so fette Narben macht man ja heute nicht mehr. ist ja ein ordentlicher Brummer.“. Meine Antwort: „Das habe ich so noch nie gesehen, ich mag meine Narbe genauso, denn sie ist ein Zeichen von Freiheit für mich!“.

Ok, nicht ganz so cool, war ich in dem Moment, leider, aber das hätte ich gerne gesagt. Ehrlich gesagt, war ich einfach ziemlich auf den nicht vorhandenen Schlips getreten.

Freiheit, ja, das bedeutet diese Narbe wirklich für mich. Freiheit, alles tun zu können und zu dürfen. Gut, bis auf Bungee-Jumping, das werde ich nie machen dürfen. Aber darauf kann ich auch ernsthaft gut verzichten.

Mehr über die liebe Sarah erfahrt Ihr auf ihrem Blog Und eine Prise Liebe.

 

Dein Glück ist mein ganzes Unglück

Dieser Beitrag enthält Werbung für lillestoff.

Gerade renne ich mal wieder allem hinterher. Vor allem der Zeit. Wie das Kaninchen in Alice im Wunderland. Nur mit weniger Fell und kürzeren Ohren.

Die so genannte Wackelzahnpubertät hatte ich gar nicht mehr so anstrengend in Erinnerung. Ich weiß nur noch vage, dass es eine sehr herausfordernde Zeit war, als Soneas Einschulung anstand.

Nich nur wegen des ganzen Aufwands, der mit der inklusiven Beschulung verbunden war, sondern auch und vor allem wegen Soneas kreativen Verhaltens.

Susalabim

Ich erinnere mich noch an die Heimwege von der Kita nach Hause… eine dreiviertel Stunde für 300 Meter.

Seit einigen Wochen erwarten mich zwar auch schon mal kleine temperamentvolle Überraschungen von meinem Fünfjährigen auf diesen 300 Metern. Aber ich bin diesmal deutlich gelassener als beim ersten Kind.

Susalabim

Trotzdem ist dieses aufbrausende, wütende Kind manchmal ziemlich anstrengend und ermüdend. Mir rauscht abends der Kopf und es bleibt einfach keine Zeit und vor allem kein Kopf mehr für gehaltvolle Dinge.

Es sind oft die kleinsten Dinge und man ist meistens selbst zu verblüfft darüber, als das man schnell reagieren könnte. Selbst wenn man nicht so eine Schnecken-Reaktionszeit hätte, wie ich. Also selbst für Blitzdenker ist das ein Ding der Unmöglichkeit, wage ich zu behaupten.

Susalabim

Meistens kommt man gar nicht zu einem Erklärungsversuch.

Tatsache ist, es gibt nur noch ein einziges Eis im Schrank.

Möglichkeit 1: ein Kind verzichtet.

Möglichkeit 2: kein Kind bekommt das Eis.

Möglichkeit 3: ich esse das Eis blitzschnell alleine auf. Vor den Augen der streitenden Kinder.

Susalabim

Und dann gibt es da noch Möglichkeit 4: das große Kind ist bereit, das Eis in zwei Hälften zu teilen. Und ich bin auch noch ein bisschen stolz auf mich selbst, weil wir Mamas haben ja für alles eine Lösung. Und so gehe ich mit dem halben Eis am Schaschlikspieß (wohlgemerkt die spannendere Hälfte) zu meinem Sohn, der sich sichtlich beleidigt verkrümelt hat.

Diese Mimik! Huch, ich glaube, die hat er von mir.

„ICH. WILL. KEIN. HALBES. EIS!!!“

„Ja, das verstehe ich, aber ist es nicht besser als gar kein Eis?“

„ICH. WILL. KEIN. HALBES. EIS!!!“

„Gut, ich kann es gerne für Dich essen. Ich habe nämlich gar kein Eis und schreie deshalb hier nicht herum.“

Irgendwie kann ich das grummelige Kind dann doch noch davon überzeugen , dass ein halbes Eis besser ist als gar keins.

Susalabim

Und es schmeckte ihm fast so gut, als wäre es… ach nee, falscher Film.

Es ist eine Spirale. Ein kleiner Hurrikan, der hier immer wieder intervallartig durchs Haus fegt.

Meistens kommt man gar nicht mit, weil die Welt eines Fünfjährigen oft so überladen ist mit zahlreichen Dingen, Gedanken und Eindrücken und wenn man sich versucht hineinzuversetzen, passiert sicherlich auch wirklich viel auf einmal. Man wächst über Nacht mal locker 3 cm, saugt die Welt in sich auf, nicht nur die Zähne wackeln, sondern auch man selbst. Nicht Fleisch, nicht Fisch. Und vor allem und auf gar keinen Fall ist man bereit mit der großen Schwester zu teilen.

Freundebuch von Susalabim

Auch das Shooting für das monsterstarke Kindergarten-Freundebuch von SUSAlabim war eine riesen Herausforderung. Eigentlich ist das Fotografieren der Kinder im wahrsten Sinne ein Kinderspiel. An dem Tag war alles doof. „Neeeeeeeiiiiiin, ich will nicht zusammen mit Sonea fotografiert werden!“, „Meine Bilder sind viel schöner als Deine, blöda Bruda!“ *Handgemenge, aufbrausendes Geschrei*

Freundebuch von Susalabim

„Das ist MEIN Freundebuch! Ich will nicht, dass Du es mit Deinen blöden Buchstaben vollschreibst!“

Das hatte ich mir anders vorgestellt. Wie so vieles in den letzten Wochen. Statt Freude gibt es Frustration und Wut. Statt Dankbarkeit gibt es Vorwürfe. Nichts kann man recht machen. Und selbst, wenn alles perfekt läuft, zündet irgendein winziger, unscheinbarer Funke doch die Rakete.

Freundebuch von Susalabim

Wir haben es doch noch geschafft ein paar Bilder festzuhalten, in denen beide Kinder tatsächlich mit Freude bei der Sache waren. Das Fotografieren hat nur eben etwas mehr Zeit und Geduld als sonst gebraucht. Sehr viel mehr Zeit.

Manchmal ist das so.

Freundebuch von Susalabim

Das monsterstarke Kindergarten-Freundebuch sowie die detailreichen, wunderschön gezeichneten Stoffe „Monsterstarke Freunde“ (Jersey) und „Monsterstarke Freunde Zsazsa Patch“ (Sweat im charakteristischen SUSAlabim-Patch) sind aktuell noch bis Montag für die lillestoff-Händler vorbestellbar.

Freundebuch von Susalabim

Wenn Ihr neugierig auf das wirklich besonders süß illustrierte Freundebuch von Susa seid, klickt Euch mal zu ihr rüber auf den Blog. Dort stellt sie es noch einmal ganz ausführlich vor.

Zwischenstopp an der belgischen Küste – Blankenberge

Anders wie bei unserem ungeplanten Zwischenstopp in Eindhoven, auf der Hinreise zu Teil 1 unseres Pfingsturlaubes, war die Übernachtung in Blankenberge sehr gut geplant. Wir hatten das „Problem“, dass wir zwischen Teil 1 (Holland) und Teil 2 (Belgien – Beitrag wird noch folgen) der Ferien, für einen Tag eine Unterkunft finden mussten.

Urlaub an der belgischen Küste – Blankenberge

Es sollte aber auch nicht irgendeine sein. Auf den 300 km, die wir fahren mussten, gab es viele wunderschöne Orte und Städte. Aber was macht man dann da einen Tag, bzw. vielleicht auch nur einen halben. Sightseeing würde mindestens die Kinder nicht interessieren und dazu kommt noch, dass man bei allem noch den Hund mitberücksichtigen muss.

Urlaub an der belgischen Küste – Blankenberge

Eine Lösung musste her. Ich studierte die Karte und mir fiel ein, das zufälligerweise ein paar sehr gute Freunde in der Nähe Urlaub machten. Rotterdam, Zeeland und Blankenberge (für alle, die sich geografisch nicht sooo gut auskennen: Blankenberge liegt an der belgischen Küste, zwischen Knogge und Ostende). Die Entscheidung wo und mit wem wir uns treffen „mussten“, war dann doch schnell getroffen.

Urlaub an der belgischen Küste – Blankenberge

Mit besagtem Freund war ich so Anfang/Mitte unserer 20er Jahre unzählige Male dort und es waren immer sehr schöne Kurzurlaube. Seitdem ich Katharina kenne wollte ich ihr gerne mal diesen Ort zeigen, aber irgendwie hat es nie geklappt. WENN es mal einen Ausflug ans Meer gab, dann immer nach Holland, weil die Strecke um einiges kürzer ist.

Urlaub an der belgischen Küste – Blankenberge

Diese Chance musste also genutzt werden. Wir fuhren von Den Hag durch Rotterdam und Zeeland, wo wir den anderen Freunden kurz von der Autobahn zuwinkten, zumindest alle die nicht den Großteil der Fahrt mit Schlafen verbracht haben. Also ich.

Urlaub an der belgischen Küste – Blankenberge

Schon vor der Ortseinfahrt fühlte ich mich zurück versetzt in die Zeit, an die ich so schöne Erinnerungen habe. Kennt ihr das? Man erkennt Ecken, Straßen, Häuser, Geschäfte etc. und freut sich darauf das alles seinen Lieben zeigen zu können.

Urlaub an der belgischen Küste – Blankenberge

Unser Hotel (nein, es ist nicht das Haus auf dem Bild) hatte ich nach den Kriterien – Familienzimmer, Hunde erlaubt, per Paypal bezahlbar, ÜBERHAUPT bezahlbar und Strand irgendwie fußläufig erreichbar – gebucht. Und was soll ich sagen … es gab nicht viele, die zur Auswahl standen. Das Hotel, welches am Ende das Rennen machte, stellte sich aber als goldrichtige Entscheidung heraus. Es war nicht das Modernste oder Neueste aber es war sauber (eigentlich traurig das man sich da schon drüber freut), hatte irgendwie Charme UND lag zufällig genau schräg gegenüber von dem Hotel, in dem unsere Freunde wohnten.

Urlaub an der belgischen Küste – Blankenberge

Wir kamen mittags an. Ein Parkplatz in unmittelbarer Hotelnähe wurde uns freigehalten und so konnten wir direkt zum Strand bzw. der Strandpromenade gehen. Hunde waren leider zwischen Promenade und Meer komplett verboten. Allerdings waren die Mitarbeiter von einer Strandbar so cool und ließen uns trotzdem mit Lissy rein. Auf eigene „Gefahr“, falls wir erwischt worden wären, hätten sie von nichts gewusst.

Urlaub an der belgischen Küste – Blankenberge

Da saßen wir nun, hatten uns natürlich schon wieder viel zu lange nicht gesehen und hatten viel zu erzählen. Die Kinder spielten erst auf dem zur Bar gehörenden Spielplatz und später gingen wir Männer mit ihnen runter zum Meer und zum Pier, Krebse fangen. Gehört irgendwie dazu. Und, bevor einer fragt – JA, wir haben sie direkt wieder laufen lassen.

Urlaub an der belgischen Küste – Blankenberge

Abends wurden wir auf regionales, landestypisches Essen ins Oberbayern eingeladen. Erst dachte ich, das muss ein ganz schlechter Scherz sein. Aber es gab tatsächlich keine vermeintlich deutschen Spezialitäten, sondern viel Fisch, Muscheln etc. Eben genau das, was man essen möchte, wenn man an der Küste Urlaub macht.

Urlaub an der belgischen Küste – Blankenberge

Am nächsten Tag ging es gegen Mittag weiter zu Teil 2 unserer Pfingstwoche, ab in die wunderschöne Wallonie. Denn Belgien hat nicht nur die Küste, sondern auch ein, wenn man mal die Autobahn verlässt, wunderschönes Landesinnere. Mehr dazu erfahrt ihr bald von Katharina, oder mir. Mal schauen wem es mehr in den Fingern jucken wird.

Urlaub an der belgischen Küste – Blankenberge

Abschließend möchte ich noch sagen das ich die belgische Küste sehr gerne mag. Oft höre ich Negatives, oder es wird mit Holland verglichen. Ja, es gibt große Unterschiede aber ich persönlich finde beides hat seine Reize und wäre es nicht weiter weg, würde ich wahrscheinlich öfter dorthin fahren.

Urlaub an der belgischen Küste – Blankenberge

Für mich war es der schönste und entspannteste Tag der ganzen Woche.

Reisen mit Kind und Hund… und Eurocamp

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Eurocamp entstanden. Die Inhalte, Bilder und Gedanken in diesem Beitrag sind meine eigenen.

„Wenn wir einen Hund haben, können wir nirgends mehr hinfahren! Nie wieder Urlaub! Nichts!“.

Ungefähr so lautete damals Herr Sonnenscheins Argumentationskette gegen einen Hund.

Und dann war da ich, bei der jedes Argument auf taube Ohren stieß, denn wenn man etwas wirklich will, dann schafft man das auch. Der Hund kam und die neue Herausforderung hieß also „Finde die Kinderfreundlichsten UND Hundefreundlichsten Orte der Welt“.

Zugegeben, es ist schon eine kleine Herausforderung, aber keine, die man nicht schaffen könnte.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Wir waren über Pfingsten im Urlaub, das erste Mal mit Hund und es war richtig toll.

Eurocamp hatte uns eingeladen den Duinrell Park und das idyllische Örtchen Wassenaar kennenzulernen. Und dieser Einladung folgten wir gerne. Denn zum einen lag der letzte Familienurlaub, den wir alleine zu viert verbrachten, bereits drei Jahre zurück und zum anderen werden wir in den Sommerferien renovieren, so dass wir dann nicht verreisen können.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Wir freuten uns riesig über ein bisschen Familienzeit und das erste Mal Urlaub mit Hund. Die Vorfreude war so riesig, dass wir uns einen Tag zu früh auf den Weg nach Wassenaar machten.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Nachdem ich Sonea mittags aus der Schule abgeholt hatte und Herr Sonnenschein aus dem Büro kam, machten wir uns am Freitag Nachmittag auf den Weg. Ein Stau jagte den nächsten und wir brauchten erst einmal zwei Stunden, um überhaupt aus Köln raus zu kommen. Kurz vor der Grenze fragte ich mit Blick auf die Uhr „Du, Schatz! Wie lange kann man nochmal einchecken?“

„Keine Ahnung. Hatten die nicht etwas davon geschrieben, dass sie am Vortag eine SMS schicken und man die Nummer anrufen kann, wenn man später kommt?“.

„Moment mal, ich les nochmal die Mail… Ich habe gar keine SMS bekommen…“.

Und da sprang es mir ins Auge… schwarz auf weiß… das Datum vom nächsten Tag. Unser Ankunftsdatum. Ähm.

„Duuuuu, Schaaaaaatz…! Können wir vielleicht nochmal umkehren und morgen früh nochmal losfahren? Der 19.05. ist doch erst morgen!“ (verlegenes Räuspern).

Tja, wir kehrten nicht nochmal bei der Affenhitze und dem zähen Verkehr um, sondern suchten uns erst einmal einen Imbiss kurz vor der Grenze, stärkten uns mit einer Portion Pommes und buchten ein Hotelzimmer in Eindhoven für die Nacht.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter bis nach Kattvig und unsere Urlaubsidylle platzte mit dem ersten Spielzeuggeschäft in der Fußgängerzone. In Urlaubslaune lässt man den Kindern  ja schon mal den einen oder anderen (kleineren) Wunsch durchgehen, aber als Vincent mit der Paw Patrol Station ankam, sank meine Spendierlaune schlagartig.

„Wenn Dein Herz so sehr an dieser Paw Patrol Station hängt, kannst Du sie Dir doch zum Geburtstag wünschen.“ war pädagogisch gesehen die einzig richtige Antwort, für die Urlaubs-Idylle aber die völlig verkehrte. Den ganzen Urlaub hat er mir vorgehalten, dass seine Schwester ja ein Spielzeug bekommen hat und er nicht.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Diese Unzufriedenheit und das Suchen nach dem „Haar in der Suppe“ zog sich wie ein Faden durch unseren Urlaub. Oder aber den perfekten Tag mit dem dringenden und unstillbaren Verlangen nach Zuckerwatte zunichte machen.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Na ja, eine einfache Erklärung für dieses kreative Verhalten mag vielleicht auch die Zahnlückenpubertät sein, die offiziell im Urlaub begann. Vincent verlor seinen ersten Zahn in unserem Holland-Urlaub und fast wäre der zweite in Belgien gefallen. Auf jeden Fall ist es gerade für uns alle eine herausfordernde Zeit. Aber dazu komme ich später noch ausführlicher.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Auch wenn das Angebot an verlockenden Spielzeugen und zuckersüßer Zuckerwatte stark dagegen arbeiteten, hatten wir ein paar wirklich wunderschöne Tage in Wassenaar und im Duinrell Park.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

In diesen Tagen genossen wir auch die Einfachheit. Wir hatten ein Mobilheim mit drei Schlafzimmern, einem kleinen Wohnbereich mit Sofa und Essecke und einem kleinen Küchenbereich mit Mikrowelle, aber ohne Spülmaschine. Einen Fernseher gab es auch nicht. Und es war einfach wunderbar.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Zum Ende unseres Aufenthalts, sprach Herr Sonnenschein aus, was mir immer wieder durch den Kopf ging – eigentlich würde das hier doch zum Leben vollkommen reichen. Wir haben doch von allem zu viel – Platz und Sachen, mit denen man den Platz zustellen kann. Und immer wieder ärgert man sich über den ganzen Kram, den man eigentlich mal aussortieren müsste. Eigentlich würde der Platz in der kleinen Hütte für uns fünf doch fast schon reichen.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Den Kindern hat der Fernseher in den Tagen nicht gefehlt. Sie waren beschäftigt. Im Freizeitpark, auf einem der tollen Spielplätze oder mit den Nachbarskindern, mit denen sie sich am vorletzten Tag anfreundeten.

Die Zeit war viel zu schnell vorbei und ich kann die Familien verstehen, die eine ganze oder sogar zwei Wochen dort Urlaub machen. Denn neben dem Duinrell Freizeitpark, den man unbegrenzt und frei besuchen kann, gibt es eben auch noch vier Kilometer entfernt den Strand. Man kann Fahrräder mieten und tolle Radtouren rund um Wassenaar machen. Und der Ort selbst ist so idyllisch und wirklich total schön.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Zum Hundestrand war es tatsächlich ein wenig umständlich zu kommen, aber dafür hatten alle jede Menge Spaß als wir angekommen sind. Und der Plüsch… das erste Mal am Meer.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Eurocamp gibt es Europaweit und nicht nur an den unterschiedlichsten Orten, mit verschiedenen Schwerpunkten, sondern eben auch für die unterschiedlichsten Bedürfnisse. Während wir ein Mobilheim mit einfacher Ausstattung hatten, gibt es auch Mobilheime der Luxusklasse. Dann auch mit Spülmaschine. Oder eben Fernseher. Aber brauchen werdet Ihr wahrscheinlich beides nich, weil Ihr im Duinrell-Park oder rund um Wassenaar unterwegs seid.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Der Grill war dann aber doch ein Feature, auf das wir ungerne verzichten wollten. Also wurde jeden Tag gegrillt, ist doch klar.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

In der Parkanlage gibt es viele Restaurants oder Imbiss-Stationen und auch einen kleinen Supermarkt, in dem man die nötigsten Lebensmittel bekommt.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Sehr positiv fanden wir die Sauberkeit im Park. Es gab wirklich an jeder Ecke Mülleimer, die regelmäßig geleert wurden. Zudem scheint der Park sehr Hundefreundlich zu sein (nur Trinkstationen für Hunde haben definitiv gefehlt). Und auch, wenn ich sonst grundsätzlich meinen Hund nicht mit in einen Freizeitpark nehmen würde, war auch das völlig unproblematisch. Allerdings ist unser Hund auch recht stressresistent.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Im Gegensatz zu mir, die zwar manchmal froh um den Hund war, wenn es darum ging auf irgendwelche Karussells gehen zu müssen, aber weniger über die Tatsache, dass Sonea am liebsten auf jedes Fahrgeschäft drauf wollte. Glücklicherweise gab es bei manchen dann doch eine Mindestgröße, die sie „leider“ noch nicht erreicht hat. Aber wir kommen wieder, das steht auf jeden Fall schon einmal fest.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Auch für die Kleinsten bietet der Park viele tolle Attraktionen. Und wenn man mal von dem Zuckerwatte-Stand absieht, hatten wir wirklich eine wunderschöne Zeit im Park. Und es war spannend zu sehen wie viel mutiger manche Familienmitglieder von Tag zu Tag wurden.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Am letzten Abend waren wir auswärts in einem Pfannkuchen-Restaurant essen, das uns eine Mitarbeiterin empfohlen hatte. Und der Tipp stellte sich als beste Empfehlung heraus.

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Familienurlaub im Eurocamp Wassenaar

Vielen Dank an Eurocamp für die einmalige Gelegenheit eins Eurer Mobilheime zu testen, einen Eurer Parks zu erkunden, und eine wirklich tolle Zeit dort zu verbringen. Wir kommen gerne wieder.

Von Anfang an

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Aktion Mensch entstanden. Die Inhalte und Meinungen in diesem Beitrag sind meine eigenen. 

Kurz bevor Sonea geboren wurde, trat die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft, in der die Inklusion geregelt ist.

Doch was hat sich seitdem verändert und was war vorher anders?

Welche Hürden man mit einem behinderten Kind nehmen muss und dass Inklusion auch 10 Jahre später keine Selbstverständlichkeit ist, stellen wir fast tagtäglich fest.

Was muss passieren, damit Inklusion kein lästiger Begriff mehr ist, über den viele Menschen, aber vor allem Pädagogen, Betroffene und alle anderen, die sich mit ihr auseinander setzen „müssen“, schimpfen?

Es fehlt an Geld, es fehlt an Personal, aber vor allem fehlt es meiner Meinung nach oft auch an Bereitschaft. Und nicht zuletzt an Selbstverständlichkeit.

Durch meine beiden Kinder habe ich die Inklusion in den letzten Jahren von beiden Seiten kennengelernt. Das Inklusionskind und das Kind, das mit Inklusionskindern um sich herum aufwächst. Beide haben von der Inklusion profitiert und tun es jetzt noch.

Ich habe vor einiger Zeit einmal diesen Beitrag geschrieben, ich war zum Frühstück eingeladen und im Gespräch ließ sich eine Mutter darüber aus warum eine inklusive Kita für ihren Sohn niemals in Frage käme. So traurig, nicht nur für mich als Mutter eines Inklusionskindes. Ich bekam damals bei der Suche nach einem U3 Kitaplatz für Sonea eine Absage, weil die Eltern der Elterninitiative Angst hatten, dass ihr Kind zu kurz käme, wenn unser betreuungsintensives Kind in die Kitagruppe käme.

Das waren meine ersten prägenden Negativerfahrungen mit der Inklusion. Davor war das kein Thema. Krabbelgruppen, Babyschwimmen, Musikzwerge… wir waren immer dabei. Vielleicht ein bisschen anders und ein bisschen langsamer als alle anderen, aber es machte keinen grundliegenden Unterschied.

Neulich telefonierte ich mit einer Bekannten und sie erzählte von einem Behinderten-Kindergarten bei uns im Ort. Und da war dann ich, die manchmal eine lange Leitung hat (nicht nur am Telefon) und laut überlegte „Wo haben wir denn den?“… bis der Groschen fiel. Die Rede war von UNSEREM Kindergarten, der erst heilpädagogisch war und später zur Inklusiven Kindertagesstätte wurde.

Auch wenn ich ein starker Befürworter der Inklusion bin, gefiel mir das heilpädagogische Konzept an vielen Stellen besser. Inklusion bedeutet eben auch, dass Schonräume und vor allem Personal wegfallen. Sie ist nicht immer nur positiv für alle Beteiligten. Wie wichtig die Inklusion aber vor allem für Nicht-Inklusionskinder ist, wurde mir dann in den letzten Jahren durch Soneas Bruder bewusst.

Er konnte gerade seine ersten wackeligen Schritte machen, da kam Vincent in den Kindergarten. Fünf Jahre ist das nun her. Seinen besten Kumpel aus der Krabbelgruppe brachte er mit und schloss enge Freundschaften mit unterschiedlichsten Kindern. Jedes auf seine Art besonders, denn das sind wir doch alle.

Und rein zufällig sind darunter auch welche, die gehörlos sind oder eine starke Sehbeeinträchtigung haben, die im Rollstuhl sitzen und beim Essen Hilfe benötigen und seit ein paar Wochen ist da auch endlich wieder ein kleines Mädchen mit Down-Syndrom, die das inklusive Gruppenleben ein wenig bunter macht.

Das Anderssein spielt in der Gruppe keine Rolle, denn jeder ist so wie er ist. Wann sollte man das Bewusstsein und die Empathie dafür entwickeln, wenn nicht von ganz klein auf, wo die natürliche Neugierde füreinander noch groß ist und man unvoreingenommen auf andere zugeht? Von Anfang an.

Und genau da beginnt das Problem der Inklusion. Sie ist immer noch zu besonders und eben nicht selbstverständlich.

Dabei profitieren alle Kinder davon, denn die Erzieher sind oft auch heilpädagogisch ausgebildet, haben ein besonders geschultes Auge für die individuellen Bedürfnisse und Förderschwerpunkte aller Kinder. Im Idealfall gibt es mehr Betreuungspersonen für inklusive Gruppen, was auch wieder allen Kindern zugute kommt.

Ich würde nicht behaupten, dass inklusive Kindergärten das einzig Wahre sind und nicht inklusive Einrichtungen schlecht. Für uns war die Inklusion im Kindergarten eine wertvolle Erfahrung und eine Bereicherung für ALLE Kinder. Und ich denke, wenn die Inklusion im Kindergarten eine Selbstverständlichkeit wäre, wäre sie es in der Zukunft auch.

Inklusion – von Anfang an.

Und das wünsche ich mir – für Sonea und uns alle – dass Inkusion in der Zukunft kein lästiger Umstand mehr ist. Kein Wort, das mir vom Rechtschreibprogramm immer wieder rot unterstrichen wird. Inklusion sollte unsere Zukunft sein – von Anfang an.

Für ihre neue Kampagne „Von Anfang an“ hat Aktion Mensch einen wundervollen Kurzfilm gemacht, den ich Euch gerne ans Herz legen möchte:

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Inklusion in der Schule ist Tag für Tag eine Herausforderung. Im Moment läuft es wieder ganz gut, aber vor ein paar Wochen waren wir an einem Punkt, da wusste ich nicht mehr, ob ich Sonea einen Gefallen mit der Inklusion tue und ob der Schonraum der Förderschule nicht aktuell eher das wäre, was sie braucht.

Inklusion in der Schule ist nicht selbstverständlich und eine viel größere Herausforderung als im Kindergarten. Auch deshalb, weil sie im Kindergarten schon eher exotisch ist, aber auch, weil die Umsetzung in der Schule noch viel aufwändiger ist. Die Vorzüge der Inklusion hatte ich hier bereits schon einmal verbloggt.

Wir haben großes Glück, dass wir für Sonea eine Grundschule gefunden haben, in der Inklusion so gut es geht, praktiziert wird. Ich sehe an meiner Tochter, dass es sowohl für die Lehrkräfte als auch für das Inklusionskind keine leichte Aufgabe ist, dass es immer wieder neue Hürden gibt und man gemeinsam schauen muss, wie man sie meistert. Ich sehe aber auch wie selbstverständlich Sonea in ihrer Klasse integriert ist, weil es von Anfang an normal ist, dass sie dazu gehört.

Und genau so wie für Aktion Mensch, ist das hier meine Mission für die Zukunft, damit irgendwann mal die Inklusion normal sein kann – von Anfang an.