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Mein Leben mit dem Besonderen #41 Mein Leben mit MS

Hallo, ich bin Julia Sue, kurz JuSu, 36 Jahre alt, berufstätig, habe zwei süße Töchter (*2011, und *2012) und bin an Multipler Sklerose erkrankt. Über mein Leben mit Job, Kindern und Krankheit schreibe ich auch auf meinem Blog Mama Schulze.  Was ist Multiple Sklerose? Multiple Sklerose, kurz MS, ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems und die zweithäufigste neurologische Erkrankung neben Epilepsie. Sie bricht meist im frühen oder mittleren Erwachsenenalter auf (um die 30) und Frauen haben sie häufiger als Männer. Kurz gesagt, kann bei der Erkrankung alles betroffen sein, bei dem im Körper Nerven im Spiel sind. Also bei der Motorik und der Sensorik (Fühlen, Sehen, Hören, Bewegen, Merken, Sprechen, etc…). Sie verläuft am Anfang meist in Schüben, das bedeutet, dass es kurze Phasen mit neuen Symptomen geben kann, die sich dann nach diesen Phasen meist wieder zurückbilden oder leider bleiben. Diese Symptome kommen durch Entzündungen an den Nerven im Hirn und Rückenmark. Im Verlauf der Krankheit wird die Krankheit dann meistens zunehmend schleichend, d.h., dass immer mehr Beeinträchtigungen dazu kommen. Das kann alles …

Frau Sonnenschein beim Beauty Talk

Beauty ist ein Thema, das auf diesem Blog sehr kurz kommt… obwohl ich mich dafür interessiere und obwohl ich auf anderen Blogs sehr gerne über Beauty-Tipps und neue Produkte lese. Und zugegeben bin ich ein willkommenes Opfer für Produkte, die mir versprechen meine Augenringe in 0,nix Geschichte werden zu lassen oder aber meine meine störrische Filzmähne zu bändigen und mir zu einem strahlend weißen Lächeln verhelfen. Bei allem Stress, der uns Mütter Tag für Tag umgibt, haben wir uns doch in irgendeiner Form unser individuelles Beautyprogramm verdient. Mich würde an dieser Stelle sehr interessieren was Ihr für Eure ganz persönliche Pflege tut. Der aufmerksame Leser weiß wie schwer es mir fällt mir Ruhe zu gönnen und dass mein Zeitmanagement ein hoffnungsloser Fall ist. Nach der kleinen Warnung meines Körpers vor ziemlich genau einem Jahr gebe ich mir aber zumindest ein bisschen mehr Mühe… Manchmal reicht eine Stunde an der Nähmaschine. Aber diese Stunde kann auch dafür sorgen, dass ich kurz davor bin meine Maschine mitsamt des riesen Stoffberges aus dem Fenster zu schmeißen. Nicht immer platzt …

Onneksi olkoon

Wenn mir Google keinen Streich gespielt hat, heißt das „Herzlichen Glückwunsch“ auf Finnisch. Endlich haben wir die sechs Gewinner ausgelost… oder vielmehr der Sonnenschein hat ausgelost. Leider ist das Video zu groß, um es hier hochzuladen. Ich schaue gleich mal, ob ich es kleiner bekomme und lade es zumindest schon mal auf die Facebook-Seite hoch. Den süßen Lipfish-Overall hat gewonnen: Die schönen Filz-Hausschuhe von Glerups hat gewonnen: Die heiß begehrte Maxomorra Tracktor-Jacke hat gewonnen: Den Maxomorra Jersey-Schal hat gewonnen: Und über die Tragetasche von Maxomorra darf sich freuen: Die Pinguin-Krabbelschuhe von Pololo wandern zu:   Und falls Ihr diesmal nicht gewonnen habt, seid nicht traurig. Entweder fordert Ihr Euer Glück noch einmal bei der laufenden Pololo-Verlosung raus oder aber Ihr versucht es einfach bei der nächsten Gelegenheit wieder. Alle Gewinner bitte ich, Euch bis spätestens 07.11.2015 per Mail bei mir zu melden und Eure Anschrift mitzuteilen.  

Elternsprechtag Vol. 1

Letzte Woche waren Herr Sonnenschein und ich das erste Mal beim Elternsprechtag. Wir erwarteten keine bösen Überraschungen, aber trotzdem hatten wir wohl beide ein leicht mulmiges Gefühl… und wir waren neugierig aufgeregt… ich zumindest! Soneas Klassenlehrerin und die Klassen-betreuende Sonderpädagogin sind beide sehr zufrieden und mehr als zunächst erwartet. Denn natürlich hatten nicht nur wir Sorgen wie der Schulalltag mit Sonnenschein wohl werden würde, sondern auch die Klassenlehrerin. Für sie ist es auch das erste Kind mit Down-Syndrom, das sie unterrichtet. Und auch wenn es in der Nachbarklasse bereits ein Mädchen mit Down-Syndrom gibt, sind sie doch verschieden und nicht vergleichbar. Verständlich, oder? Umso erleichterter sind wir alle, WIE gut der Sonnenschein angekommen ist. Sie geht gerne zur Schule und hat Freude am Lernen – das ist offensichtlich. Alle sind wir uns einig, dass wir vieles der Schulbegleitung vom Sonnenschein zu verdanken haben. Sie hat ein gutes Gespür für den Sonnenschein und kann sehr gut einschätzen wie viel Lernstoff dem Sonnenschein gut tut und wann es zu viel wird. Sie und der Sonnenschein sind ein tolles, …

Mein Leben mit dem Besonderen #40 Das Leben auf einer Insel

Das Besonderssein fällt mir im Alltag oft gar nicht mehr auf, denn es ist so normal für mich. Was besonders ist bei uns, das fällt den meisten auf den zweiten Blick auf. Auf den ersten Blick scheint alles normal. Ein Elternpaar, ein großer Sohn, ein kleiner Sohn. Irgendwo dahinter spielt sich das Besondere ab. Nicht immer sichtbar. Es ist ein bisschen wie auf einer Insel, ein bisschen entfernt vom Festland. Man gewöhnt sich daran, dass es bestimmte Dinge nicht oder nur selten gibt. Dafür andere Dinge im Überfluss. Kokosnüsse ganz viele, aber Kartoffeln keine. Dafür muss man rübersegeln oder warten, dass Leute vom Festland mal vorbeischauen. Das ist aber selten und immer aufregend. Ein bisschen ein Fest, aber auch mit Sorge und Angst verbunden. Wer weiß, was passiert, wenn Fremde die Insel betreten? Ich hab mich eingerichtet und schon ungeheuer viele Rezepte mit Kokosnüssen kreiert. Es gibt ja etliche Kartoffelrezepte, warum also nicht welche mit Kokosnüssen, wo diese doch auf der Insel überall wachsen? So ist Autismus ein bisschen. Für mich als Mutter und Ehefrau …

Der Mythos Schuhsucht bei Frauen – so ein Quatsch!

Die zweitmeist gestellte Frage nach „Wie läuft es beim Sonnenschein in der Schule?“ lautet wohl aktuell: „Aaaaaah! Wo sind diese Stiefel her!?“. Ganz ehrlich? Damit habe ich nicht gerechnet. Mein Sohn offebart mir aktuell den wahren Grund warum Frauen so viel mehr Paar Schuhe haben als Männer. Ich denke einfach, dass Ihr Jungs und Männer Eure Schuhe viel schneller abwetzt. Sei es bei einer wilden Bobbycartour oder beim Kicken auf dem Schulhof und später… keine Ahnung was Ihr mit Euren Schuhen macht, dass die immer aussehen, als hättet Ihr Eurer ganzes Leben nur dieses eine Paar getragen und wäret damit um den ganzen Globus gelaufen. Als Mutter und Frau solcher Exemplare kann ich einfach nur den Kopf schütteln „Wie schafft man es, dass Schuhe nach kurzer Zeit so aussehen??“. Nachdem der Löwe einmal ein Paar wirklich gute und auch leider sehr teure Schuhe in der Kita an hatte und nachmittags mit einem Loch im Schuh nach Hause kam, hätte ich am liebsten heulen können. „Was zieht die dem Kind denn auch so teure Schuhe in der …

Sonnenschein Update

Nein, es folgt nun kein virtueller Flug in den Süden. Wir bleiben irgendwo im südlichen Zipfel von Köln und schnuppern herbstliche Waldluft. „Was ist denn, Mama?“ ist im Moment die häufige, abwägende Antwort, die ich bekomme, wenn ich nach dem Sonnenschein rufe. Sie hat sich in den letzten Wochen stark verändert. Ich kann das schwer erklären und noch schwieriger finde ich es, diese kleine Metamorphose in Worte zu fassen. Aber wer häufig vom Sonnenschein umgeben ist, versteht durchaus was ich meine. Und ich bin mir sicher, dass gerade einige Erstklässler-Mütter nickend vor dem Rechner hocken, wissend. Ich betone immer wieder, dass ich mir von der inklusiven Beschulung nicht erhoffe, dass mein Kind das gleiche Lernpensum hinlegt, wie es die anderen vier Erstklässler in ihrer Klasse tun, aber zumindest soll sie die gleichen Möglichkeiten haben. Am Mittwoch ist der erste Elternsprechtag. Natürlich bin ich nervös. Ich glaube, das sind wir doch alle vor so einem Termin, oder? Auch, wenn Soneas Schulbegleiterin mich immer auf dem Laufenden hält, weiß ich ja auch doch nicht alles und es ist …

Mein Leben mit dem Besonderen #39 Besondere Begegnungen

Ich bin meinen Eltern sehr dankbar für ihre Offenheit, mich bewusst in eine Integrative Grundschule, in eine I-Klasse zu schicken. Wir hatten 4 Kinder mit Förderbedarf, die aber –in meiner Erinnerung- ganz normal zur Klassengemeinschaft gehörten, Freunde von uns waren. Ein Junge, Florian, ist mir in sehr starker Erinnerung geblieben. Er war geistig behindert und saß im Rollstuhl, hatte aber einen unglaublichen Charme, mit dem er um sich warf. Er hat immer wieder geübt, zu laufen, dann war es eines Tages soweit : Mein Klassenlehrer klappte die große Tafel komplett auf, schob Florians Rolli an die eine Seite, Florian stand auf und lief wackelig, sich festhaltend, einmal die gesamte Tafellänge entlang (ich krieg immernoch Gänsehaut wenn ich daran denk). Als er angekommen war, stand die ganze Klasse auf und applaudierte ihm begeistert. Er war soo stolz! Und wir auch. Vielleicht war diese Klasse auch ein Anreiz für mich, später mit behinderten Kindern arbeiten zu wollen. Erst in einem Wohnheim, dann, nach meiner Erzieherausbildung, in einer Förderschule, wo ich einen schwerst-mehrfach-behinderten Jungen 5 Jahre lang begleitete. …

Free – oder aber frei trotz Chaos

Ich sitze in der Bahn auf dem Weg nach Hause und kämpfe gegen die Nachmittagsmüdigkeit. War das wieder ein Chaos als wir vier heute Morgen das Haus verlassen haben! Wir müssen irgendwie schaffen das besser zu organisieren. Wenn ich morgens nur nicht immer diese Anlaufschwierigkeiten hätte und die Kinder ein bisschen kooperativer wären.. Bei den Gedanken an dem vollgekrümelten Tisch und der leeren Wurstverpackung darauf… der Wäscheberg, den ich noch in die Waschmaschine stecken wollte, bevor wir zum Auto gehen und der nun in guter Gesellschaft neben dem sauberen Wäscheberg steht, den ich gestern nicht mehr zusammengefaltet bekommen habe… das Waschbecken, in das mir heute Morgen mein Pudertopf gefallen ist und nun braun besprenkelt umgeben von von ein paar fliegenden Haaren, die mir beim Haare kämmen heute Morgen rausgefallen sind, sicherlich kein hygienisch, schöner Anblick ist… die halb ausgetrunkene Kaffeetasse, die noch auf dem Schuhschrank steht… oder die Spielsachen, die sich über den gestrigen Nachmittag wieder mal ins Wohnzimmer schlichen und nun zusammen mit den durchwühlten Sofakissen (oder soll ich besser sagen Höhlenmauersteinen?) ein ziemlich chaotisches Bild liefern… …

Mein Leben mit dem Besonderen #38 Mutierte Gene

Ich mag dir heute mal meine kleine Besonderheit verraten! Ich bin ein Mutant. 😉 Ich  bin selten und mich gibt es genau so nur eimal. Leider nicht im Sinne der X-Man. 🙁 Ich kann mich  nicht verwandeln, kein Feuer machen oder sonst was wunderbares, sondern ich hab ein mutiertes Gen. Aufgrund dieser kleinen Besonderheit in meinem Erbgut, habe ich eine angebornene und verebliche Muskelüberfunktion. Lange Zeit wussten wir, also meine Familie und ich, überhaupt nicht das es was besondere ist. Denn viele Generationen lebten einfach mit ihren „Springmuskeln“, und Muskelnkrämpfe hat ja jeder mal… aber dann wurden wir durch einen tragischen Vorfall entdeckt von einem engangierten Arzt. Er forschte und fand heraus, das diese Art der Muskelerkrankung sehr selten ist- zum damailgen Zeitpunkt Weltweit in drei Familien vertreten-  und war Feuer und Flamme sie zu erforschen. Damit hatten wir einen Namen für das Ganze:  „Ripplings-Muskel-Erkrankung“. Die Einschränkungen begannen früh, ohne wirklich tragisch zu sein. Als Kind war ein Zehenspitzengang nach Ruhe charakteristisch, Rangeln kaum möglich, weil ich immer wieder bei zu starkem Kontakt Muskelkrämpfe bekam, muskuläres Aussehen …