Alle Artikel in: Allgemein

Wieso haben alle anderen ein Zebra-Heft?

Soneas drittes Schuljahr neigt sich dem Ende und Sonea kann es kaum erwarten, wenn sie laut eigener Aussage „Sechs Tage Sommerferien hat“. Natürlich möchte sie nichts davon wissen, wenn ich sie in „Wochen“ korrigiere. Denn es ist doch völlig klar, dass ich „Quatsch erzähle“. Wie auch immer – sie wird die sechs Wochen lieben und wahrscheinlich auch nach diesem aufreibenden Jahr brauchen. Das dritte Schuljahr war kein leichtes. Wir lernten die unangenehmen Seiten der Inklusion so richtig kennen und oft haderte ich mit mir, ob wir Sonea ein Gefallen mit der inklusiven Beschulung tun. Wir arbeiteten in den vergangenen Monaten mit den Lehrern und der Schulbegleitung stark daran Sonea den Schulalltag so angenehm wie möglich zu gestalten, ihr die Freude an Schule wieder zurück zu bringen und vor allem daran Ihr das Gefühl zu geben, dass sie genau so ist wie die anderen. Denn ihre Sonderstellung und ihr Anderssein wurde in diesem Jahr zu einer großen Barriere, vor allem für sie selbst. „Wieso haben alle anderen ein Zebra-Heft und ich nicht? Wieso steht bei mir …

Mein Leben mit dem Besonderen #121 Mein Leben mit chronischer verlaufender postpartaler Depression

Hallo, ich heiße A und bin seit 2003 mit meinem Mann B verheiratet. Als wir uns im Jahr 2012 für Kinder entschieden haben, nachdem wir zuvor in ein schönes Haus gezogen waren, ging alles ganz schnell. Im Januar war nach einer problemlosen Schwangerschaft unser Sohn C Anfang 2013 auf die Welt. Er wurde groß, machte uns viel Freude und wir beschlossen, dass er kein Einzelkind bleiben sollte. Ich wurde in der Folgezeit sehr schnell wieder schwanger. Leider sollte uns dieses Wunder in der 9. Schwangerschaftswoche verlassen. Das nächste Wunder verließ uns dann in der 17. Schwangerschaftswoche und das darauf in der 7.. Als ich einige Zeit später wieder schwanger wurde, war von Anbeginn diese mir unbekannte Furcht im Spiel: wird uns dieses Kind wieder verlassen? Wird es gesund sein? Jeder Tag drehte sich für mich um diese Gedanken, zumal ich wegen Blutungen viel Liegen musste. Wir entschieden uns dann letztlich auch eine Nackenfaltenmessung machen zu lassen. Das Ergebnis war auffällig aber wir beschlossen, das Kind so zu nehmen, wie es ist und dem nicht mehr …

Mein Leben mit dem Besonderen #120 Mein Leben mit mir (nach einer Hirnblutung)

Ich bin Jeannette, 38 Jahre , Mutter von Emilie 7 und Elvis 1 Jahr. Ende Juli letzten Jahres erlitt ich eine Hirnblutung, aufgrund einer Anomalie. Nach langen Aufenthalten im Krankenhaus und in der REHA durfte ich im Dezember 2017 wieder nach Hause. Seitdem ist unser Leben immer noch sehr eingeschränkt. Ich bin ungeduldiger, vergesslicher, unfreundlicher – würde mein Mann jetzt sagen. Habe ständig Therapien – Physiotherapie, Ergotherapie, habe einen tollen Neuropsychologen, der mir hoffentlich weiter helfen wird, wieder ins Berufsleben zurück zu kehren und ich durch ihn irgendwann wieder Auto fahren kann bzw. darf. Mittlerweile reguliert sich alles. Mein Mann geht zum Glück wieder Vollzeit arbeiten. Ich habe am Nachmittag die Kinder und bereite das Essen vor. Ihr denkt sicher, das macht die ein oder andere Mutter auch. Aber all das musste ich erst wieder erlernen. In der REHA gab es Anziehtraining oder Kochgruppe. Lange habe ich meinem Sohn die Schuhe verkehrt herum angezogen, stand im Bad und konnte meine Unterhose nicht richtig herum anziehen, weil es einfach nicht passte. Mein Mann hat in einige …

Angekommen im Urlaub – Pfingstferien Teil 2 in Belgien

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Ferienparkspecials entstanden. Die Inhalte, Meinungen und Bilder in diesem Beitrag sind unsere eigenen. Endlich kommen wir zum dritten und letzten Teil unserer kleinen Pfingstferienreise. Der Urlaub ist vorbei. Inzwischen hat uns der Alltag wieder voll im Griff und das Leben schreibt so viele Geschichten, dass ich gar nicht zum Bloggen komme. Bald ist Saisonauftakt im Golden Lakes Village Ferienpark und wir durften vorab noch einmal die idyllische Natur genießen und vor allem die Ruhe. Das absolute Kontrastprogramm zum ersten Teil unseres Pfingsturlaubs, aber genau das, was wir zum Abschluss brauchten – einfach mal die Seele baumeln lassen, ohne völlige Reizüberflutung. Wo geht das besser als an einem großen See und einer wunderschön idyllischen Landschaft. Viele denken bei Urlaub in Belgien direkt an die Küste, oder an Städte wie Brüssel, Brügge, Antwerpen … aber Belgien hat deutlich mehr zu bieten. Die Wallonie (Südlicher Teil von Belgien) mit den Ardennen, Lüttich und vor allem dem „Les Lacs de l’Eau d’Heure“ liegt von uns nur ca. 2-3 Stunden entfernt. Angekommen im Park von …

Mein Leben mit dem Besonderen #119 Skoliose oder – meine Narbe zur Freiheit

Als ich 3 Jahre alt war, begann mein persönliches Leben mit dem Besonderen. Klingt irgendwie dramatischer, als ich mein gesundheitliches Schicksal beschreiben würde, aber es hat eben von da an mein Leben stark geprägt. Also, mit 3 Jahren stellte man fest, dass ich eine angeborene Skoliose habe. Warum das erst meiner Mutter auffallen musste, als ich bei einem Keuchhusten den Rücken wölbte, hat sie sich immer gefragt. Jedenfalls hatte es bis zu diesem Zeitpunkt noch niemand festgestellt. Eine Skoliose ist eine Wirbelsäulenverkrümmung, bei der die Wirbelsäule, meist mit einem Beckenschiefstand einhergehend, in einer S-Form steht. Da an der Wirbelsäule nun mal irgendwie der ganze Körper hängt, könnt Ihr Euch sicher vorstellen, was eine starke Verkrümmung im schlimmsten Fall bedeutet… genau: eine körperliche Beeinträchtigung, Querschnittslähmung, Organleiden und noch so einiges mehr. Meine Mutter machte natürlich alle nötigen Schritte, um mich davor zu bewahren. Neben Krankengymnastik gehörte auch ein Korsett dazu. Lange Jahre lag mein erstes Korsett noch als Andenken im Keller, so mini-klein war das! Irgendwie süß… Diesen Plastikpanzer musste ich im Idealfall 24 Stunden tragen. …

Dein Glück ist mein ganzes Unglück

Dieser Beitrag enthält Werbung für lillestoff. Gerade renne ich mal wieder allem hinterher. Vor allem der Zeit. Wie das Kaninchen in Alice im Wunderland. Nur mit weniger Fell und kürzeren Ohren. Die so genannte Wackelzahnpubertät hatte ich gar nicht mehr so anstrengend in Erinnerung. Ich weiß nur noch vage, dass es eine sehr herausfordernde Zeit war, als Soneas Einschulung anstand. Nich nur wegen des ganzen Aufwands, der mit der inklusiven Beschulung verbunden war, sondern auch und vor allem wegen Soneas kreativen Verhaltens. Ich erinnere mich noch an die Heimwege von der Kita nach Hause… eine dreiviertel Stunde für 300 Meter. Seit einigen Wochen erwarten mich zwar auch schon mal kleine temperamentvolle Überraschungen von meinem Fünfjährigen auf diesen 300 Metern. Aber ich bin diesmal deutlich gelassener als beim ersten Kind. Trotzdem ist dieses aufbrausende, wütende Kind manchmal ziemlich anstrengend und ermüdend. Mir rauscht abends der Kopf und es bleibt einfach keine Zeit und vor allem kein Kopf mehr für gehaltvolle Dinge. Es sind oft die kleinsten Dinge und man ist meistens selbst zu verblüfft darüber, als …

Zwischenstopp an der belgischen Küste – Blankenberge

Anders wie bei unserem ungeplanten Zwischenstopp in Eindhoven, auf der Hinreise zu Teil 1 unseres Pfingsturlaubes, war die Übernachtung in Blankenberge sehr gut geplant. Wir hatten das „Problem“, dass wir zwischen Teil 1 (Holland) und Teil 2 (Belgien – Beitrag wird noch folgen) der Ferien, für einen Tag eine Unterkunft finden mussten. Es sollte aber auch nicht irgendeine sein. Auf den 300 km, die wir fahren mussten, gab es viele wunderschöne Orte und Städte. Aber was macht man dann da einen Tag, bzw. vielleicht auch nur einen halben. Sightseeing würde mindestens die Kinder nicht interessieren und dazu kommt noch, dass man bei allem noch den Hund mitberücksichtigen muss. Eine Lösung musste her. Ich studierte die Karte und mir fiel ein, das zufälligerweise ein paar sehr gute Freunde in der Nähe Urlaub machten. Rotterdam, Zeeland und Blankenberge (für alle, die sich geografisch nicht sooo gut auskennen: Blankenberge liegt an der belgischen Küste, zwischen Knogge und Ostende). Die Entscheidung wo und mit wem wir uns treffen „mussten“, war dann doch schnell getroffen. Mit besagtem Freund war ich …

Reisen mit Kind und Hund… und Eurocamp

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Eurocamp entstanden. Die Inhalte, Bilder und Gedanken in diesem Beitrag sind meine eigenen. „Wenn wir einen Hund haben, können wir nirgends mehr hinfahren! Nie wieder Urlaub! Nichts!“. Ungefähr so lautete damals Herr Sonnenscheins Argumentationskette gegen einen Hund. Und dann war da ich, bei der jedes Argument auf taube Ohren stieß, denn wenn man etwas wirklich will, dann schafft man das auch. Der Hund kam und die neue Herausforderung hieß also „Finde die Kinderfreundlichsten UND Hundefreundlichsten Orte der Welt“. Zugegeben, es ist schon eine kleine Herausforderung, aber keine, die man nicht schaffen könnte. Wir waren über Pfingsten im Urlaub, das erste Mal mit Hund und es war richtig toll. Eurocamp hatte uns eingeladen den Duinrell Park und das idyllische Örtchen Wassenaar kennenzulernen. Und dieser Einladung folgten wir gerne. Denn zum einen lag der letzte Familienurlaub, den wir alleine zu viert verbrachten, bereits drei Jahre zurück und zum anderen werden wir in den Sommerferien renovieren, so dass wir dann nicht verreisen können. Wir freuten uns riesig über ein bisschen Familienzeit und …

Von Anfang an

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Aktion Mensch entstanden. Die Inhalte und Meinungen in diesem Beitrag sind meine eigenen.  Kurz bevor Sonea geboren wurde, trat die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft, in der die Inklusion geregelt ist. Doch was hat sich seitdem verändert und was war vorher anders? Welche Hürden man mit einem behinderten Kind nehmen muss und dass Inklusion auch 10 Jahre später keine Selbstverständlichkeit ist, stellen wir fast tagtäglich fest. Was muss passieren, damit Inklusion kein lästiger Begriff mehr ist, über den viele Menschen, aber vor allem Pädagogen, Betroffene und alle anderen, die sich mit ihr auseinander setzen „müssen“, schimpfen? Es fehlt an Geld, es fehlt an Personal, aber vor allem fehlt es meiner Meinung nach oft auch an Bereitschaft. Und nicht zuletzt an Selbstverständlichkeit. Durch meine beiden Kinder habe ich die Inklusion in den letzten Jahren von beiden Seiten kennengelernt. Das Inklusionskind und das Kind, das mit Inklusionskindern um sich herum aufwächst. Beide haben von der Inklusion profitiert und tun es jetzt noch. Ich habe vor einiger Zeit einmal diesen Beitrag geschrieben, ich war zum Frühstück …

Small Rags und En Fants – cool und trotzdem Kindgerecht

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Small Rags Deutschland und EN FANT Deutschland entstanden. Die Inhalte und Meinungen in diesem Beitrag sind meine eigenen.  Meine Liebe zur besonderen und ausgefallenen Kindermode brachte mich vor knapp acht Jahren zu meinem größten Hobby und später dann zu meinem Job. Alles hat sich irgendwie wie eine Bestimmung gefügt und wenn ich darüber nachdenke, muss ich immer wieder schmunzeln. Und bin einfach nur dankbar. In all den Jahren hat sich viel verändert. Nicht nur die Mode, sondern auch die Vielfalt der Label. Nun sind meine Kinder leider inzwischen beide dem Kleinkindalter entwachsen und es wird auch nichts mehr hinterher kommen, so dass ich meine Liebe für bunte Applikationen und verspielte Mode nicht mehr ausleben kann. Und auch die Zeiten, in denen meine Kinder alles anziehen, was ich ihnen kaufe, sind vorbei. Schuhe sind vor allem bei Sonea ein ganz schwieriges Thema. Und auch für manches Kleidungsstück ernte ich ein missbilligendes, genervtes „MAMAAAA!“. Bei Simon ist aktuell ein Ninjago-TShirt mit Wendepailletten im Dauereinsatz und Sonea krallt sich manchmal meine Damenstoffe und gibt lange …