Monate: Juli 2013


1. Vorstellung – TakaTomo

Bevor ich nach Köln gezogen bin, bestand die Kölner Innenstadt für mich aus der Hohe Straße, der Schildergasse, der Ehrenstraße und dem Dom. Punkt. Aber irgendwie fehlten mir die Läden, die mein Großmädchenherz höher schlagen lassen. Die musste es doch auch irgendwo geben? Natürlich hat Köln auch solche Läden. Zum Beispiel im Belgischen Viertel, das ich dann erst viel viel später durch meinen Mann René kennenlernte. Da war vor allem dieser Laden, der mir jedes Mal in mein total begeistertes Auge sprang, wenn ich zur Arbeit fuhr. Das Schaufenster war so herrlich bunt dekoriert, dass ich sofort wusste – DA MUSS ICH REIN!!! Dieser Laden heißt TakaTomo und ist einer der wundervollsten Läden, die ich in Köln kenne. Nicht nur, dass ich sofort dem Kaufrausch verfalle, weil ein Teil schöner als das andere ist und ich sie natürlich ALLE UNBEDINGT HABEN MUSS… nein, in diesem Laden steckt so viel Herzblut in jeder Ladenecke… und in dem Raum dazwischen auch. Ein Familienbetrieb, geführt von Marcus und Kerstin, einem herzlich sympathischen Pärchen mit einem ganz bezaubernden Sohn, …


Außergewöhnlich(e) Verlosung

Als Sonea vor 4 1/2 Jahren geboren wurde, gab es für uns nicht die volle Ladung Babyglück, obwohl sie für uns das süßeste Baby auf der ganzen Welt war. Und statt freudestrahlender Gratulationen gab es tröstende Worte und mitfühlende Tränen. Down-Syndrom, diese Diagnose ist wahrhaftig erst einmal ein Schock für werdende oder frisch gebackene Eltern. Uns traf sie damals mit voller Wucht und sehr schonungslos. Eine Mitteilung zwischen Tür und Angeln, Null Einfühlungsvermögen und auch die Worte, die darauf folgten waren nicht gerade mutmachend. Zum Glück gab es da die Außergewöhnlich-Bücher von Conny Wenk, einer Fotografin, die selbst eine Tochter mit dem Down-Syndrom hat und die durch ihre Tochter Juliana ihre Berufung zur Fotografie gefunden hat und seitdem vor allem Menschen mit dem Down-Syndrom und deren Familien fotografiert. Ihre Bilder haben mir nach der Geburt von Sonea so viel Trost gespendet, mir unglaublich viel Mut gemacht und nachdem ich ihre Bücher gelesen hatte und all die zauberhaften Bilder gesehen habe, freute ich mich auf die Zukunft mit unserem winzig kleinen Sonnenschein, denn ich wusste, dass …

Von der Brust zur Keule…

… lautete das Motto an diesem Wochenende wohl für das Löwenkind… Und dann wollte ich Euch auch endlich mal eine Decke zeigen, die ich Freunden zur Geburt ihres süßen Babys geschenkt habe… Die Flügel knistern und die Füße rasseln und quietschen. Ich hatte irgendwann auf Facebook ein Bild von einer ähnlichen Decke gesehen, die mir so gut gefallen hat, dass ich mich auch mal an einer versuchen wollte. Ja, ich nähe noch! Auch wenn meine To-Do Liste gerade wenig Zeit dafür übrig lässt. Da will mittags ein Kind bespaßt werden, das nix vom Mittagsschlaf hält. Da kommt das andere Kind nachmittags nach Hause und braucht viel Ablenkung, damit es nicht auf die Idee kommt ein Nickerchen zu machen. Da will die Wäsche und der Haushalt gemacht werden, zwischendrin noch ein paar Bewerbungen schreiben, das Essen kocht sich meistens auch nicht von selbst und dann ist einfach kein Wetter zum Nähen! Zumindest tagsüber nicht. Da wollen meine Kinder raus raus raus! Auf den Mehlatz! Vincent liebt es auch draußen durch den Rasen und den Sand zu …

12 von 12 im Juli

Vom Sonnenschein mit dem Boogie Woogie Lied geweckt worden. Sie hat mal wieder sehr gute Laune… heute mal ansteckend. Was steht denn heute so an? Ah okay… na denn mal los! Bei sooooo wunderschöner Überraschungspost von der lieben Naemi kann der Tag ja nur toll werden! Aber womit habe ich das verdient?? Aaaaah… die Konfetti und die Karte sorgen für Klarheit… da war ja was… schon wieder vergessen! Und noch mehr Post! myBuddy, unser neuer Mitbewohner… gewonnen bei Papi redet mit… was für eine riesen Freude! Stäbchen rein, Spender sein… endlich auch hier! (ich war mir nie sicher, ob ich darf…) Da hat es sich jemand zwischenzeitlich auf der grünen Blumenwiese gemütlich gemacht… Die (freie) Zeit muss ich nutzen! Eigentlich wollte ich nähen… vs. Unterlagen für die Steuer fertig machen… Der Mittagsschlaf ist heute ziemlich schnell beendet… nach einer halben Stunde um genau zu sein. Also den lästigen Papierkram auf den Abend verschoben. Immer direkt zur Stelle, wenn die Spülmaschine offen ist… … nur noch für zwei Wochen ein Baby… die Zeit vergeht viel zu …

So ein bisschen behindert

„Ey Alta! Bistu behindert oder was?!“ tönt es hinter mir, worauf jemand anderes dezent aggressiv antwortet „Laba nich‘! Isch fick Dich weg Du alte Mongofresse!!“ Entschuldigt bitte diese Ausdrucksweise, das ist nicht mein Dialog, hab ich selbst nur unfreiwillig mitbekommen. Ich sitze also mal wieder im Bus, auf dem Weg zum Kindergarten, mein Kind abholen. Und die Strecke führt nicht etwa durch Köln Chorweiler, sondern irgendwo rechtsrheinisch von Köln. Durch Porz um ganz genau zu sein. Porz hat einfach alles, was die Menschheit zu bieten hat. Auch Behinderte und solche, die es scheinbar gerne sein wollen. Eine Standard-Konversation unter zwei halbstarken Schülern an diesem Nachmittag. Zugegeben lassen mich diese Worte nicht kalt, auch wenn sie nicht an mich gerichtet sind. „Behindert“ als Ausdruck für alles, was wir einst höchstens als „scheiße“ bezeichnet haben, ist keine erfreuliche Sprachentwicklung… wenn man in diesem Fall überhaupt von Sprache sprechen sollte. „Behindert“ als Ausdruck von Beleidigung, puh! Aber was nützt es mir als Mutter eines offensichtlich behinderten Kindes, wenn ich mich mit erhobenen Zeigefinger hinstelle und solche Halbstarken maßregele? …

Paar sein und bleiben

Es soll ja Paare geben, die versuchen ihre Beziehung mit einem Baby zu kitten (um es vorweg zu nehmen, ich kenne niemanden…). Spätestens, wenn man selbst Kinder hat, weiß man, dass dieser Plan nicht aufgehen kann. Schlaflose Nächte, Babygeschrei, unterschiedliche Erziehungsvorstellungen, sinnfreie Diskussionen und viel zu wenig Zeit für sich als Paar, sind nicht gerade beziehungsförderlich. Und wenn dann auch noch das monatelang ersehnte Baby mit Sonderausstattung auf die Welt kommt – Overkill. Wir hatten einfach Glück, uns hat Soneas kleines Extra noch enger zusammengeschweißt. Selbstverständlich ist das leider nicht und es gab genug Menschen, die unserer Beziehung nach Soneas Geburt keine Chance gaben. Und nicht nur einmal hat man meinem Mann ein Kompliment machen wollen, indem man ihm sagte was für ein toller Vater er doch sei und dass es schön zu sehen sei wie selbstverständlich er mit der Situation umgehen würde, er hätte Sonea und mich ja schließlich auch einfach nach der Geburt sitzen lassen können. Dass solche „Komplimente“ die totale Empörung beim Sonnenschein-Papa auslösen und er anschließend zu mir sagt „Was denken …

Die 33…

… ist gnadenlos und gemein. Wie man es dreht und wendet, immer ist die 3 vorne. Nicht, dass ich ein Problem mit dem Alter hätte, aber ich fühle mich einfach noch nicht so. Wenn man mich nach meinem Alter fragen würde, würde ich spontan aus dem Bauch heraus 28 sagen. Ja, da kommen wir der Sache schon deutlich näher. Ich mag meine eigenen Geburtstage nicht, dieses im direkten Mittelpunkt stehen. Freunde einladen und feiern finde ich aber wiederum toll. Dieses Jahr wollte ich einfach mal flüchten und die 33 eine 33 sein lassen… mit mäßigem Erfolg. Um genau zu sein, ohne Erfolg, dafür mit so vielen süßen Überraschungen. Da war das süße Geburtstagsständchen, das Sonea mit dem Papa Sonnenschein für mich aufgenommen hat. Dann wollten wir einen Ausflug machen und wie immer hieß es vom Schatz „Wir müssen los! Wir müssen los!“ (was wäre ich nur ohne sein Zeitmanagement). Eigentlich dachte ich, dass wir an diesem Tag mal keinen Zeitdruck hätten. Sonea hatten wir zu Hause gelassen, zur Kita mussten wir also nicht. Oder? Im …