Aktion Mensch, Allgemein, Inklusion, Werbung

Bist Du ein Inkluencer?

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Aktion Mensch entstanden. Die Inhalte und Meinungen in diesem Beitrag sind meine eigenen. 

Wenn Du Dein erstes Kind bekommst, verändert sich Dein Leben grundliegend. Wie sehr, realisierst Du erst, wenn es soweit ist.

Bekommst Du ein Kind mit Down-Syndrom, ist das natürlich nicht anders. Auch wenn sich ein paar Dinge multiplizieren. Arztbesuche und andere Termine zum Beispiel. Leider auch Ängste und Sorgen. Aber am Ende ist da einfach nur Liebe. So viel Liebe für diesen winzig kleinen Menschen. Dein Baby! Euer Baby! Und da sind so viele Dinge, von denen Du noch nie im Leben etwas gehört hast und Dir auch nie darüber Gedanken gemacht hast, auch wenn sie schon vor Deinem Baby da waren.

Inklusion. Inklusion?

So war das auch mit der Inklusion. Ich erinnere mich noch ganz genau an ein Gespräch mit Frau Rodenacker in ihrer Praxis, während ich im Wartebereich auf Soneas Termin zur Vojta-Therapie wartete. Sie hielt mir einen langen Zeitungsartikel unter die Nase und erzählte mir irgendwas von Inklusion, wie wichtig sie sei und dass es genau das ist, was uns in ein paar Jahren erwartet. Ich weiß noch, dass ich nur die Hälfte verstand und es einfach zu der Zeit viel zu viele Begriffe waren, die plötzlich in mein Leben traten.

Integration kannte ich. Was jetzt an dieser Inklusion anders oder besser sein sollte, verstand ich damals nicht so ganz.

Aber das änderte sich ziemlich schnell, denn plötzlich sprachen alle von Inklusion und viele Dinge änderten sich aufgrund der Inklusion. Nicht nur zum Positiven. Oft hatte ich den Eindruck, dass die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben nur ein Vorwand dafür war, um irgendwo Kosten und Personal einzusparen und die Änderungen im Zuge der Inklusion waren bei einer funktionierenden Integration nicht immer zum Vorteil aller.

Vorbilder für funktionierende Inklusion

Vor allem in unserer Kitazeit lernte ich was Inklusion wirklich bedeutet. Die Kinder waren das beste Beispiel für funktionierende Inklusion und sie waren die perfekten Vorbilder für ein unbefangenes, natürliches Miteinander.

Sie lernten ganz selbstverständlich Gebärden, um mit dem gehörlosen Kind zu kommunizieren. Dem Sehbehinderten Kind gaben sie ihre Spielsachen in die Hand, mit denen sie gerade spielten, damit es sich das Spielzeug einmal ganz nah vor die Augen halten konnte. Sie stritten darum wer das Kind im Rollstuhl in den Hof fahren darf. Das Anderssein mancher Kinder war genau so normal wie, dass jedes Kind eine andere Haar- oder Augenfarbe hat.

Und Inklusion wurde so selbstverständlich gelebt, dass meine Kinder erstmal ganz lange brauchten, um zu verstehen was „Anderssein“ bedeutet. Schließlich unterscheiden wir uns alle voneinander.

Inklusion von Anfang an – die beste Basis für eine funktionierende Inklusion in der Zukunft. Ich hatte vergangenes Jahr hier bereits darüber geschrieben.

Inklusion als Menschenrecht

Mein Gespräch mit Frau Rodenacker über die Inklusion ist über 10 Jahre her. Damals war es bereits ein Jahr her, dass in der UN-Behindertenrechtskonvention die Inklusion als Menschenrecht festschrieb. Seitdem ist einiges passiert und trotzdem fühlt es sich oft an, als stünden wir am Anfang. Oder bereits am Ende. Als wäre es noch ein sehr langer, steiniger Weg, bis die Inklusion auch in den Köpfen der Menschen als selbstverständliches Recht verankert ist.

Ich höre immer wieder die Aussage „Inklusion funktioniert nicht.“. Oder aber „Für Kinder mit Behinderung (*meistens ist die Formulierung eine andere) gibt es extra Schulen! Die gehören nicht in die normalen Grundschule.“. Aber auch „Ich möchte nicht, dass mein Kind durch Kinder mit Behinderung* in der Schule benachteiligt wird und weniger lernt.“.

Worte, die mich schnell aus der Fassung bringen, nicht nur weil ich selbst eine Tochter mit Down-Syndrom habe, sondern eben auch, weil ich weiß, dass man das nicht so pauschalisieren kann und vieles schlichtweg einfach nicht stimmt. Es wird einfach viel zu schnell aufgegeben oder es erst gar nicht erst versucht. Und dann entscheiden Menschen über die Inklusion, die selbst nie richtige Inklusion gelebt haben und nicht dahinter stehen.

Wir brauchen Inklusion mehr als je zuvor

Dabei braucht unsere Gesellschaft Inklusion mehr als je zuvor. Wir brauchen mehr Selbstverständlichkeit. Natürlich nicht nur für Menschen mit Behinderung, sondern für alle Menschen. Egal welche Herkunft, welche Religion, Homosexuelle, Transgender, Menschen mit Behinderung, alles völlig egal.

Inklusion braucht kein Geld oder besondere Fördermaterialien. Inklusion braucht erst einmal Platz in den Köpfen aller Menschen. Darauf kommt es an. Und dann liegt es ganz alleine an Dir selbst, ob Inklusion funktioniert, oder nicht.

Mach Dich bereit für mehr Toleranz, sei ein Inkluencer!

Incluencer, nein, das ist keine Krankheit und auch keine Modeerscheinung. Inkluencer, das bist Du, das bin ich. Das können wir alle sein, wenn jeder mitmacht und die Herzen für die Inklusion öffnet. Dann können wir Barrieren abbauen oder sie gar nicht erst entstehen lassen.

Genau dieses Ziel verfolgt auch Aktion Mensch gerade mit ihrer Inkluencer-Aktion. Setz Dein Zeichen für Toleranz. Lade Dein Bild mit einem Statement zur Inklusion hoch und sei ein winziger Teil eines großen Pixel-Bildes zur Inklusion. Aktuell sind bereist über 50.000 Menschen Teil der tollen #inkluencer Aktion.

Wir haben in den vergangenen Wochen viel über die #Inkluencer Kampagne der Aktion Mensch auf Instagram und Facebook berichtet und viel diskutiert. Die meisten von Euch sind selbst bereits Vollblut-Inkluencer, weil sie selbst bereits die Vorzüge der Inklusion für unser gemeinsames, gesellschaftliches Leben erkannt haben. Vorzüge vor allem auch für Menschen OHNE Behinderung.

In einer Zeit, in der die Meinungsfreiheit besonders in den Sozialen Medien sehr groß geschrieben wird und gerne dafür genutzt wird, seine ungefilterte Meinung mitzuteilen, seinen Frust abzuladen oder andere zu beleidigen, weil es anonym so einfach ist. Genau, in dieser Zeit braucht es den Inklusions-Gedanken umso mehr.

Natürlich wäre es schöner, wenn es solche Begriffe, wie Inklusion gar nicht erst geben würde, aber bis dahin gibt es noch einiges zu tun, also lasst uns damit anfangen!

Macht Euch stark für die Inklusion, seid ein Gewinner!

Wenn Ihr außerdem eins der exklusiven und nachhaltig produzierten #inkluencer oder #inkluencerin T-Shirts der Aktion Mensch gewinnen wollt (es gibt sie leider nicht zu kaufen), macht noch schnell bei dem Gewinnspiel auf der Seite der Aktion Mensch, auf Facebook oder Instagram mit! Das Design zu den T-Shirts und die kleinen Figuren im Schriftzug stammen von Marian von #notjustdown. Marian hat selbst das Down-Syndrom und hat zusammen mit seinen Geschwistern ein cooles Shirt-Label rausgebracht.

Mir liegt diese Aktion wirklich sehr am Herzen. Nicht nur, weil ich an die Inklusion glaube und weiß wie sehr sie unser aller Leben bereichert, sondern natürlich auch, weil sie vielen Menschen das Leben deutlich erleichtern würde. In den vergangenen Wochen habe ich schon wieder so viele unglaubliche Lesergeschichten gehört, die zeigen, dass es noch ein langer Weg bis zur selbstverständlich gelebten Vielfalt ist.

 

 

 

 

 

 

1 Kommentare

  1. Annelie sagt

    Danke, liebe Katharina, für deine Worte, für dein Engagement, für deine Leidenschaft! Unsere Welt wäre sehr viel lebens- und liebenswerter, wenn Inklusion nicht mehr diskutiert würde, sondern einfach selbstverständlich wäre.

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