Jahr: 2015

Abschiedsbrief der Herzens-Erzieherin

Liebe Sonea Sonnenschein, oder soll ich lieber sagen Gewitterhexe, Wirbelwind, Regenbogenmädchen… bei dir gibt es nicht nur eine Richtung, du bist immer ein bisschen von allem, facettenreich und ein Überraschungspaket. Eine Kita ohne unsere Sonea können wir uns schon gar nicht mehr vorstellen. Keiner kommt morgens so voller Elan in die Kita gestürmt. Du umarmst alle, quatschst mit jedem und zeigst voller Freude deinen neuen bunten Tüllrock. Gleiches Mädchen, anderer Morgen, seit fünf Uhr wach, total müde, keine Lust auf gar nix und jeder wird mit den Worten: „OHHHRRR, du nicht!! Lass mich in Ruhe!!“ begrüßt! Manchmal nur mit deinem Bruder im Schlepptau und manchmal mit einem ganzen Reisegepäck an Spielsachen. Das der Spielzeugtag nur an einem Tag in der Woche ist, interessiert dich nicht. Regeln gibt es schließlich um sie zu brechen und die Erwachsenen Spielverderber können dir eh nie lange böse sein, denn du machst alles mit viel Liebe und Humor. Kuschelzeit, hast du wirklich für jeden und wenn unsere Jungs mal wieder keine Lust haben, gibst du uns eine extra Umarmung, auch …

Alleinerziehend

Alleinerziehende haben meinen allergrößten Respekt. Sehr oft frage ich mich – wie schaffen die das? So wirklich schön das Elternsein sein kann, so anstrengend ist es auch manchmal. Und ist es nicht toll, wenn man einfach mal die Regie abgeben kann? Wie oft gibt es Situationen, in denen der Sonnenschein streikt und bevor sich die Situation festfährt und sie sich total verweigert, übergebe ich an Herrn Sonnenschein… guter Cop, böser Cop und ich spiele oftmals nicht die attraktive Rolle. Auf mich kann der Sonnenschein ganz gut verzichten. Auf ihren Papa nicht. Beim Löwen ist es genau umgekehrt. Die letzten zwei Wochen war ich alleinerziehend mit der vollen Ladung Alltag, zwei energiegeladenen Kindern und ein bisschen Geburtstag. Herr Sonnenschein hat seit Monaten massive Rückenschmerzen, die teilweise so schlimm sind, dass er nachts vor Schmerzen aufwacht und morgens in aller Frühe aufsteht, weil er es im Bett nicht mehr aushält. Deshalb hat ihn sein Orthopäde zur Schmerztherapie in die Reha geschickt. Ich hatte wirklich Schiss vor den zwei Wochen. Davor, dass ich die Kinder morgens nicht aus …

Mein Leben mit dem Besonderen #23 Das Leben mit dem Tod beginnen

Ich weiß eigentlich noch gar nicht so recht, wie ich diesen Text beginnen soll. So ging es mir auch am Anfang meiner „Diagnose“. Wie darüber reden? Es war Stille. Und oftmals flossen Tränen. Deshalb beginne ich ganz von vorne. Eine Woche nach meinem schriftlichen Abitur. Im Frühling 2012. Schwanger. Nach drei Monaten Beziehung. Trotz Verhütung. Und ich habe mich gefreut. Meine Mama hat sich gefreut. Mein Mann fing an sich darauf zu freuen. Vor allem als wir sahen, wie das Herz schlug und es später auch hören konnten. Wir wussten, dass es nicht einfach werden würde. Mit knappen 19 bzw. 20 Jahren hat man viele Pläne und Träume. Die gaben wir teilweise auf und bauten uns ein Nest. Eigentlich wäre ich im Sommer sechs Wochen durch Südafrika getourt. Das Ticket besaß ich schon. Und eigentlich hätte ich danach an einer normalen Universität studiert, je nachdem wie das geklappt hätte. Mein Mann wäre vielleicht ins Ausland gegangen für ein Semester. Wer weiß. Also bauten wir uns ein Nest. Kauften Kinderkleidung, und alles, was man braucht. In …

MAliva meets Berries and Dahlias

Auf dem Blog tut sich gerade das berühmt berüchtigte Sommerloch auf. Es ist nicht so, dass ich keine Themen hätte, die ich verbloggen könnte. Aber tagsüber fehlt mir die Zeit und abends dann die Energie. Ein Teufelskreis. Dabei hätte ich schon einiges zu erzählen und auch von dem schönen Bloggercafé-Treffen, zu dem Britax Römer eingeladen hat, möchte ich noch berichten. Heute bleibt zumindest ein bisschen Zeit für einen kleinen RUMS-Beitrag. Wem das nicht genug ist, der darf sich ein Stückchen von unserem Alltag auf Instagram anschauen oder aber auf Twitter lesen welche Position der Sonnenschein zu meinem Mops-Wunsch bezieht oder aber nachlesen warum der kleine Löwe auf den Mond reisen möchte. Ich mag so Neckholder-Tops… aber nicht für mich. Eigentlich. Denn ich fühle mich meistens ein bisschen unwohl damit, wenn ich keine Träger an der Schulter habe. Nachdem ich aber die vielen wunderschönen Designbeispiele gesehen hatte, musste ich mir am Ende doch eins nähen. Die Stoffwahl traf sofort auf den wunderschönen BerriesAnd Dahlias, einem der wunderschönen Designs von Stefanie Kraus für lillestoff Woman. Der Schnitt …

Aus der Trickkiste – bunt oder… was?

Ich gehöre nicht zu den Müttern, die bei einem völlig vermatschten Kind anfängt zu hyperventilieren. Aber ich gehöre ganz klar zu den Müttern, die es einfach nicht lernen den Kleiderschrank streng in Kitakleidung und Sonntagskleidung aufzuteilen. Und das wäre doch auch sehr schade drum, wenn einige Teile nur alle paar Wochen ausgeführt würden. Mein Universaltrick gegen Flecken ist Gallseife und Sonnenlicht. Das wirkt nicht immer Wunder, aber dennoch sehr zuverlässig. Und der Rest ist Risiko. Die Schuhe vom Löwenkind sehen nach einmal tragen so aus, wie auf dem Bild. Das Schicksal eines Bobbycar-Rennfahrer-Schuhpaars. Der kleine Löwe tritt ziemlich zuverlässig meine Erbfolge in „Flecken machen“ an. Als ich ein Kind war, hielt meine Mutter mir jedes Mal eine Standpauke, dass ich bitte aufpassen und mich nicht vollkleckern solle. Und es kam jedes Mal wie es kommen musste – in dem Versuch mich nicht einzusauen, passierte natürlich eben genau das! Murpy’s Law. Ich gehe mit Flecken in Kinderkleidung ziemlich entspannt um. In meiner grenzenlosen Tolpatschigkeit belege ich schließlich selbst Platz Nummer 1 in „im ungünstigsten Moment schlabbern“. …

Von Löwen und Piranhas

Heute gibt es schon wieder ein bisschen Löwencontent. Zum einen, weil ich mal etwas mehr für den kleinen Bruder genäht habe und zum anderen, weil es gerade unglaublich witzig und spannend mit ihm ist. Heute Nachmittag durfte der kleine Löwe mit seinem Patenonkel ein Fußballspiel gucken gehen (von der Jugendmannschaft, die der Patenonkel trainiert) und als er wieder kam, war er nicht nur schon wieder ein paar Zentimeter gewachsen, es sprudelte nur so aus ihm heraus und er wusste gar nicht was er zuerst erzählen sollte. Er ist der kleine wilde Junge, der Polizeiautos und Dinosaurier liebt. Der darauf besteht die Nägel lackiert zu bekommen, weil seine Schwester auch Nagellack auf den Nägeln hat. Der kleine Bruder, der sich unermüdlich mit seiner Schwester zankt und wenn er nicht mehr weiter weiß, zu mir kommt und sagt „Mama, kannst Du bitte die Sonea ärgern?“. Grundsätzlich will er genau das gleiche wie seine Schwester oder aber das Gegenteil davon. In wenigen Wochen ist der Sonnenschein nicht nur ein Schulkind, sondern aus unserer kleinen Raupe wird eine Biene …

Mein Leben mit dem Besonderen #22 Förderschule

Ich bin Bianca und 38 Jahre alt. Ich erzähle euch heute meine Geschichte. Ich bin Lehrerin und  arbeite seit über zehn Jahren an einer Förderschule. Das mag sich so wenig aktuell und fast langweilig anhören, in Zeiten von Inklusion. Als Katharina mich fragte, ob ich mal etwas über die Förderschulen schreiben möchte, habe ich sofort innerlich ganz laut „Ja, bitte, unbedingt“! geschrien.        Warum? Weil wir Lehrer an den Förderschulen in den aktuellen Diskussionen oft nicht mehr vorkommen, unsere Arbeit außerhalb der Regelschule wird  infrage gestellt. Oft fühle ich mich an den Rand gedrängt, in allen Diskussionen um die richtige Schule.  Sie ist gegen Inklusion, denkt ihr gerade? Oh nein, im Gegenteil, ich finde  Inklusion gut und wahnsinnig wichtig, wenn diese auch richtig läuft, wenn sie gelebt wird und nicht nur auf dem Papier steht. Wenn die Rahmenbedingungen geschaffen sind und das Kind wieder im Vordergrund steht.     Ja, zu viele „Wenn“- Sätze…..  Der Alltag ist anders! Der Alltag an der Förderschule ist wie unsere Schüler-  jeden Tag anders, laut, wild, persönlich. …

RUMS mit Grand Marrakesch

Ein toller Name für einen wirklich tollen Stoff. Da kommt direkt Urlaubslaune auf… und Kleiderlaune! Falls der rote Teppich dieses Jahr auf mich warten sollte oder aber eine Veranstaltung für die ein Abendkleid das einzig wahre Outfit ist,,, ich hab da mal was vorbereitet… Vielleicht führt Herr Sonnenschein mich aber auch einfach mal zum Essen aus… Mein neues Abendkleid ist ein verlängertes Onion Knotenkleid (ohne Ärmel… dafür war kein Stoff mehr übrig).  Grand Marrakesch, so heißt das neuste Design von enemenemeins für lillestoff und ist ab Samstag erhältlich. Der Stoff ist aufgrund seines großen Musters sehr vielseitig und inspiriert zu den unterschiedlichsten Kleidungsstücken. Noch mehr tolle Werke findet Ihr im aktuellen RUMS-Beitrag.

Über kleine Risiken und Nebenwirkungen

Wir bekommen oft zu hören „Toll wie Ihr das macht!“ und eigentlich machen wir doch alles ganz normal, nach dem besten Gewissen und Wissen, meistens rein intuitiv. Lob ist schön zu hören, trotzdem macht es mich verlegen. Aber es gibt Störfaktoren. Das sind Meinungen anderer, die es besser wissen. Das sind Artikel darüber wie es richtig funktioniert in der Erziehung (an denen man irgendwie nicht vorbei lesen kann). Viele Ansichten, die unterschiedlichsten Erziehungsmodelle und doch weichen sie irgendwie von den eigenen ab… plötzlich ist man verunsichert, weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist. Die Intuition, die eigentlich zum Elternsein als wertvolles Geschenk mitgegeben wurde, bröckelt vor sich hin. Es gibt Zeiten, in denen läuft ens rund bei uns. Manchmal ist das tatsächlich so. Aber die Regel ist es nunmal leider nicht. Ein Kind, das die Nacht über getobt und alle am Schlafen gehindert hat – der nächste Tag ist als Katastrophentag vorbestimmt. Alle sind müde. Stress im Job, die Kinder sind quengelig. Abends wollen sie nicht schlafen, weil sie unausgeglichen sind. Weil man …

Mein Leben mit dem Besonderen #21 Sophia

Ich bin 30 Jahre alt, habe einen tollen Mann und zwei gesunde Kinder. Einen Sohn mit 5 und eine Tochter mit 2. Wir sind also eine ganz normale „0815-Familie“ mit ihren, zum Glück, normalen Höhen und Tiefen. Aber, eigentlich habe ich nicht zwei Kinder, ich habe drei! Ich war dreimal schwanger und ich habe drei Kinder unter Schmerzen zur Welt gebracht. Nur zwei dürfen mich an meiner Hand begleiten, das dritte, Sophia, lebt im Stillen in meinem Herzen. Es war 2007, ich war gerade 23 Jahre alt, beschlossen mein Mann und ich (damals war er noch mein Freund) mit der Familienplanung zu beginnen. Nach kurzer Zeit war ich dann auch wirklich schwanger. In den ersten Wochen war alles in Ordnung, das Baby wuchs und ich habe mir in meiner jungen Unbefangenheit überhaupt keine Sorgen gemacht. Von Nackenfaltenmessung, Feindiagnostik, Fruchtwasseruntersuchung habe ich nie etwas gehört oder gelesen. Dass dieses Kind in meinem Bauch nicht gesund sein könnte, habe ich einfach nicht bedacht. Dann war ich endlich in der 20. Woche, Halbzeit. Ich hatte einen normalen Vorsorgetermin …