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Über Glitzer und dem Wert von kleinen Gesten

Es gab eine Zeit, in der ich Rosa und Glitzer wirklich nicht schön fand. Zumindest nicht für mich. Dann kam meine Tochter und zeigte mir die Welt nicht nur aus einem völlig neuen Blickwinkel, sondern sie sorgte dafür, dass sich mein Weltbild für viele Dinge grundliegend änderte.

Rosa und Glitzer inbegriffen.

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Altrosa mag ich sogar sehr gerne und ein bisschen Glitzer schadet sowieso nicht. Ansonsten bin ich nicht so eine Elster und auch für Schmuck und Glitzersteinchen habe ich nicht viel übrig. Es gibt Tage, an denen finde ich sie ganz hübsch anzuschauen, meine Augen leuchten trotzdem klarer beim Anblick von Schokolade oder dem glücklichen Lächeln meiner Liebsten.

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Es gibt eben Dinge, die sind unbezahlbar und mehr wert als jeder Glitzerstein. Das versuche ich im Moment vor allem dem Sonnenschein zu vermitteln. Für sie hat Geld keine Bedeutung und sie erhofft sich nahezu jeden Tag, dass Herr Sonnenschein oder ich irgendein „Geschenk“ für sie von der Arbeit mitbringen. Manchmal durchwühlt sie manisch meine Handtasche nach irgendwelchen Dingen, die ich ihr mitgebracht haben könnte. Ständig äußert sie ihre Wünsche und hat ganz klare Vorstellungen von dem, was sie haben möchte.

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Ich finde das schon etwas bedenklich und versuche ihr Bewusstsein dafür zu schärfen, dass es bestimmte Dinge eben nur zu besonderen Anlässen gibt und es bis Weihnachten und ihrem Geburtstag eben noch eine Weile dauert.

Meine Kinder haben nicht übermäßig viele Spielsachen, aber genug um sich nicht zu langweilen. Der kleine Bruder spielt im Moment fast ausschließlich mit seiner Dinosaurierbande und der Sonnenschein hat ihre Begeisterung für Playmobil entdeckt (die zwei Barbiepuppen, die sie sich so sehr gewünscht hat, liegen unbespielt im Regal). Nun wünscht sie sich die ganze Krankenhausserie und möchte am liebsten jeden Tag Spielzeugkataloge welzen. Unser jako-o Katalog ist schon völlig zerfleddert und zig Mal durchgeblättert – die Wunschliste ist seeeeehr lang.

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Weil es bis Weihnachten noch ein bisschen zu lang dauert und der Sonnenschein die ersten Schulwochen wirklich toll hinter sich gebracht hat, habe ich ihr am Montag die Zahnarztpraxis von Playmobil geholt. Allerdings habe ich auch betont, dass dies eine Ausnahme sei und ihr erklärt warum sie aus der Reihe ein Geschenk bekommt.

Ich weiß nicht, ob sie es richtig verstanden hat – verstehen wollte. Manchmal ist es schon ein bisschen beschämend, wenn sie schmollend in der Ecke sitzt, weil sie sich aus irgendeinem Grund ein Geschenk erhofft hat. Neulich besuchten wir mein Patenkind, das am gleichen Tag wie der Sonnenschein eingeschult wurde. Genau so gerne wie der Sonnenschein Geschenke bekommt, schenkt sie sehr gerne und sie war sehr aufgeregt ihrer Patencousine das Einschulungsgeschenk zu überreichen. Ihr logischer Gedankengang war allerdings, dass sie ebenfalls etwas geschenkt bekommt, da sie schließlich ebenfalls eingeschult wurde. Der Bruder bekam etwas nachträglich zum Geburtstag, sie nicht. Ich fand das nicht weiterhin tragisch und machte mir keine Gedanken drum. Aber der Sonnenschein war bitter enttäuscht. Auf der einen Seite tat sie mir unglaublich leid und auf der anderen Seite fand ich das unglaublich beschämend. Wie kann ich meinem Kind nur vermitteln, dass es kostbarer ist Zeit miteinander zu verbringen als sich gegenseitig mit materiellen Dingen eine Freude zu machen? Gar nicht so leicht. Schon gar nicht, wenn dieses Kind sich etwas in den Kopf gesetzt hat.

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Die Kinder dürfen sich zum Schlafen gehen immer ein Buch aussuchen, das sie vorgelesen haben wollen. Beim Löwenkind ist aktuell Olli Löwenfutter ein Dauerbrenner und beim Sonnenschein… natürlich Conni. „Mama, ich möchte – Conni lernt Fahrradfahren – vorgelesen bekommen!“. „Hmmm… haben wir das überhaupt?“. „Nein, Du musst es kaufen!“. Da war es wieder! Ich will das haben! Du musst das kaufen! Irgendwie fand ich das schon einen sehr raffinierten Zug vom Sonnenschein und so ein Conni-Buch kann man ja auch ruhig mal aus der Reihe kaufen. Aber manchmal geht es eben auch ums Prinzip und wenn ich ihr das Buch nun auch noch hole, dann bin ich wieder ganz am Anfang mit meiner Arbeit in der Vermittlung von Wertigkeiten.

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Mein RUMS-Beitrag besteht heute aus einer etwas verlängerten Martha aus dem wunderschönen Altrosa goldglitzer Sweat von lillestoff, der seit gestern erhältlich ist.

Noch mehr RUMS gibt es hier!

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7 Kommentare

  1. Liebe Katharina,
    erst einmal: eine tolle Martha hast du dir da genäht! Ich finde den Stoff wunderschön und er steht dir wirklich gut. Ich habe auch eine Martha, die ich leider fast nie trage. Und eine zweite Chance hat der Schnitt nie bekommen bei mir. Warum eigentlich!?
    Und was die Geschenke-Nummer angeht: Ich glaube das kennen wir alle. Bei uns ist es momentan vor allem im Supermarkt schlimm. Wir müssen uns nur der Wursttheke nähern, schon brüllt der Mops: Ich will aber eine Scheibe WURST !!! UND eine Scheibe KÄSE !!! Und beim Bäcker ein Brötchen geschenkt. Weil er das halt alles MAL gekriegt hat. Das finde ich auch furchtbar peinlich, aber andererseits erziehen die Supermärkte die Kinder genau da hin. Ich denke, wir sollten unseren Kindern immer wieder klar machen, dass Geschenke aller Art etwas Besonderes sind. Und ich denke, dass du dafür schon enorm sensibilisiert bist und allein, dass du dir so ausführlich Gedanken darum machst, zeigt für mich, dass du bewusst mit dem Thema umgehst. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu chaotisch!?
    Ich wünsche euch (und uns allen) das nötige Durchhaltevermögen!
    Viele liebe Grüße auch an den Sonnenschein,
    Lena

  2. Katharina sagt

    Liebe Katharina,

    das Altrosa steht dir wirklich hervorragend und die Leggings dazu ist einfach perfekt!

    Zu der Schenkerei: Ich vermute mal, dass der Sonnenschein mit den Geschenken ihren „Liebestank“ füllt. Jeder Mensch tut das auf verschiedene Art und Weise und wahrscheinlich ist es bei ihr das Geschenk, dadurch fühlt sie sich bestätigt und geliebt (natürlich nicht nur dadurch! 😉 ) . Du kannst es ja mal testen 😀 Typisch ist nämlich auch, dass sie gerne auch anderen etwas schenkt um ihnen zu zeigen, dass sie sie mag.
    Für mehr Infos stehe ich gerne zur Verfügung 🙂
    LG Katharina

  3. Knodel Inge sagt

    Hallo Katharina!
    Die Fotos sind doch sicher in der Wahner Heide entstanden ? Ja, dass mit dem haben wollen ist so eine Sache. Die Conni Bücher gibt es bestimmt in der Bücherei bei Euch vor Ort, wenn nicht bestellen sie sie Euch bestimmt aus einer anderen Bücherei. Ich habe erst vor ein paar Tagen meinem Enkel Noah erklärt, dass Mutti und Papa viel arbeiten müssen um alles was gebraucht wird bezahlen zu können. Meine Schwiegertochter ist Lehrerin und arbeitet viel abends wenn die Kinder im Bett sind. Das fällt den Kindern natürlich nicht auf. Ich finde als Oma darf ich ihnen das ruhig mal sagen. Samuel versteht das noch nicht mit seinen 3,5 Jahren aber Noah 7 Jahre hat mir dazu viele wirklich gut Fragen gestellt die ich kindergerecht beantwortet habe. Wir sprachen auch über Flüchtlinge und Kinder die wenig bzw. nichts haben und oft ohne Essen einschlafen müssen. Sonnenschein möchte warscheinlich nicht verstehen. Lass ihr Zeit jeder Jeck ist anders. Du musst dich nicht fremd schämen wenn sie bockt weil sie kein Geschenk bekommen hat. Natürlich kann das peinlich sein aber was solls anderen Müttern geht es genauso. Viele wollen es nur nicht zugeben. Noch einen schönene Tag Inge

  4. Eine schöne Martha hast Du da an! Altrosa ist eine wunderbare Farbe und mit Glitzer -das gefällt mir auch sehr!
    Was Du da beschreibst da muss wohl jede Mutter durch! Das ist nichts beschämendes, es dauert einfach, bis die kids das begreifen. Als dieses Thema bei uns relevant war, gab es gerade ein wunderbares Kinderbuch zu dem Thema: „Der kleine Esel und sein Geschenk für Jaki“ von Rindert Kromhout- leider gibt es das nicht mehr zu kaufen, vielleicht hast Du aber in einer Bibliothek Glück und es gibt es zum Ausleihen….
    LG SuSe

  5. Also altrosa solltest du öfter tragen, das passt super zu Dir und ja das mit dem haben wollen, hmmmm, selbst Louisa versteht das nicht wirklich, nur argumentiert die mich in Grund und Boden, noch habe ich die Überhand, weil gegen „Die … hat auch nen eigenen TV“ haben Elterngenerationen schon Antworten gefunden 😀 , aber leichter wird das natürlich nicht.
    Ihr habt übrigens mal wieder genau die richtige Lokation für die Farbe des Stoffs gefunden, wo ist das denn? Oder gibt es die Köllner Heide?
    LG
    Martina

    • Ja, das ist direkt bei uns um die Ecke 🙂 Leider ist die Heide fast schon wieder verblüht. Aber es ist ein schöner Fleck Erde und fast schon ein bisschen wie Urlaub.

      Liebe Grüße

  6. Ani Lorak sagt

    Hallo. Spontaner Kommentar: Schwierig. Kenne ich auch von meinen Kindern. Für den Sonnenschein funktioniert so die Welt und ist für sie logisch. Ich schenke was und bekomme auch was, weil ich auch Schulkind bin. Glaube, das ist normal. Wenn Sie sich auch über nicht materielle Dinge freut, ist alles gut. Lösung für das Buch: Bibliothek. Nicht jedes Buch muss gekauft werden und meine Kinder lieben Büchereibesuche. Auch für unsere Kinder ist Geld nicht real. Unsere Tochter ( mit 5) hat Taschengeld gefordert, da Ihr Bruder (4,5 Jahre älter) welches bekam. Sie spart und gibt es mit Freuden für grosse Wünsche aus. Unser Sohn kann damit nicht so umgehen… Normal. Gib Eurer Tochter Zeit. Zum Thema ‚Glutzer‘: In jedem Mädchen steckt eine Prinzessin und eine kleine Elster… schön, dass Sie uns Mütter manchmal mitreissen. Ganz ehrlich: Altrosa steht Dir hervorragend und ein wenig Glamour können wir alle vertragen… Auf Sonnenschein hoffend wünschen ich einen tollen Tag!

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