E-Mail to Heaven
Lieber Papa, mag sein, dass es irgendwie albern ist, wenn ich Dir heute schreibe. Dabei würde es mir unendlich viel bedeuten, wenn Dich meine Zeilen erreichen könnten. Wenn ich Dich noch einmal sehen könnte. Wenn ich noch einmal Deine Stimme hören könnte. Wenn ich noch einmal eine Antwort von Dir bekommen könnte. Ein gutes Jahr sind wir nun ohne Dich. Das klappt erstaunlich gut. Meistens. Fehlen tust Du trotzdem. Sehr oft. Wie viele Momente gab es, in denen ich mir Dich herbei gesehnt habe. Es waren sehr viele und sicherlich auch mehr als zu Lebzeiten. Denn da warst Du einfach und selbstverständlich da. Jeden Morgen laufe ich an Deinem Bild im Flur vorbei und schau Dich an. Es gibt Tage, an denen lächelst Du mich an und es gibt Tage, an denen ist Deine Miene sehr ernst. Und an dem Tag, an dem Vincent geboren werden wollte, hast Du mir von Deinem Bild aus zugezwinkert, als ich Dir beim Packen einen nervösen Blick zugeworfen habe. Manchmal stelle ich mir vor, dass Du da oben auf …