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Eine TRAUMhafte Ferienzeit mit isle of dogs

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Mit dem Ende der Sommerferien hatte ich sowas wie die Gesellenprüfung zum examinierten Superhelden abgelegt. So oder so ähnlich muss es gewesen sein. Kein Scheiß!

Zumindest habe ich die vergangenen zwei (Herbst)Ferienwochen sehr entspannt in Erinnerung. Okay, okay… die erste Ferienwoche war Sonea tagsüber bei ihrer Schulbegleiterin (das war Gold wert) und die zweite Ferienwoche, also die vergangene Woche, arrangierten Sonea und ich uns ganz gut: ich im Homeoffice und sie… weitestgehend in ihrem Zimmer.

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Das wäre vorletzte Woche noch undenkbar gewesen, dass sie sich lange Zeit sinnvoll und alleine in ihrem Zimmer beschäftigt, ohne dass ich Angst haben muss. Angst, dass wir neu renovieren müssen oder mir zumindest eine wilde Putzorgie bevorsteht, weil Sonea mal wieder ihre Bastelleidenschaft ausgelebt hat… mit viel Uhu, Wasserfarben und klitzekleinen Papierschnipseln.

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Einmal musste ich ihr Gesicht schrubben, das sie mit pinken Filzstift „geschminkt“ hatte und auch, dass sie sich und ihre Umgebung im Radius von 2 Metern mit meinem Glitzernagellack manikürt, wusste ich noch rechtzeitig zu verhindern.

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Aber im Großen und Ganzen war die letzte Woche recht entspannt. Denn während ich meine Arbeit machte und Sonea bat nur zu stören, wenn es wirklich wichtig sei und ich für sie wieder voll und ganz da sei, sobald der lange grüne Zeiger ihrer Uhr auf der 12 steht und der kleine pinke auf der 3, verkaufte Sonea Eis und Donuts in ihrem Eiscafé.

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Seit einer Woche hat Sonea nämlich das wohl schönste Eiskönigin-Bett aller Zeiten.

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Als Sonea im letzten Jahr den Wunsch äußerte, dass sie ein Hochbett haben möchte, entschieden wir uns für ein gebrauchtes, achteten aber neben der Farbe mehr auf den Preis als auf die Qualität. Denn ob Sonea dann in ihrem Bett schlafen würde oder doch lieber das große (kleine) Familienbett vorziehen würde, war zu ungewiss. Unsere leise Vorahnung bestätigte sich. Sonea fand ihr Bett ziemlich schnell blöd. Außerdem sei es kein richtiges Eiskönigin-Bett und hatte keine Vorhänge. Hinzu kam auch, dass das Bett nach kurzer Zeit mehr und mehr instabil wurde und die Schrauben nach dem zweiten Aufbau teilweise durchdrehten. Irgendwann mussten wir dann auch noch eine Latte vom Lattenrost austauschen und es knarzte und krachte mit jeder Bewegung.

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Keiner wollte in dem Bett liegen. Vor allem aber nicht Sonea. Und ein bisschen hatte sie auch unser Verständnis. So sehr wir uns endlich mal ein bisschen mehr Platz in unserem eigenen Bett wünschten.

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Vor einigen Wochen haben wir Euch von unserem Besuch bei isle of dogs berichtet und davon wie begeistert wir, aber vor allem auch die Kinder von den liebevoll gestalteten Möbeln waren.

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Sonea durfte sich ganz nach ihren Wünschen ihr eigenes Traumbett gestalten und ist nun unglaublich stolz auf ihr neues Bett, das nicht nur ihren Namen trägt.

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Sondern gleichzeitig auch noch ein richtiges Eiscafé ist… mit Blick auf eine Pferdekoppel.

Die letzte Woche verbrachte Sonea den Tag über also überwiegend in der Höhle ihres neuen Bettes, spielte Eisverkäuferin oder Puppenärztin.

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Und am Abend?

Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass es jeden Abend reibungslos klappt. Aber bis jetzt schläft sie wirklich sehr gut in ihrem Bett ein und kommt meistens erst in den frühen Morgenstunden zu uns rüber, um dort nochmal 1-2 Stündchen weiter zu schlafen.

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Der Aufbau des Bettes war fast ein Kinderspiel. Herr Sonnenschein hat das Bett weitestgehend komplett alleine aufgebaut und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass es der erste Möbelaufbau war, bei dem er NICHT geflucht hat. Normalerweise läuft das nicht so entspannt ab. Da kommt dann mindestens noch ein Baumarktbesuch dazwischen, weil „irgendeine Schraube fehlt“ oder „die Montageanleitung ist absoluter Mist“.

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Der Aufbau des Bettes machte uns keine Probleme, aber der Raum und die Stelle, an dem das Bett stehen sollte dann leider schon. Ich finde es vor allem großartig, dass die Elemente des Bettes, wie das Ablagebrett oder die Ablagebox einfach am Bett eingesteckt werden und somit immer wieder variabel an anderen Stellen des Bettes befestigt werden können.

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1-2 cm war das Bett zu hoch, der Kaminschacht zu breit oder aber die Schräge zu tief. Es musste eine Lösung her. Das wunderschöne Bett zu kürzen – kam nicht in Frage. Ein Raumwechsel – kam nicht in Frage. Das Bett anders rum in den Raum stellen – wurde heftigst diskutiert und kam am Ende nicht in Frage. Irgendwann schauten Herr Sonnenschein und ich uns an und beschlossen – wenn das Bett nicht in den Raum passt, muss der Raum eben ins Bett passen.

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Es folgte eine wilde Bastelei von Herrn Sonnenschein und mir mit viel Lärm, viel Farbe, viel Spachtelmasse und überhaupt. Am Ende passte alles bis auf den Millimeter genau.

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Bedingungen an Situationen anpassen, das gehört auch zu den Hardskills eines Superhelden. Haben wir prima hinbekommen!

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Und wir sind total glücklich, dass wir es geschafft haben Soneas Zimmer so umzugestalten, dass sie sich rundum wohl fühlt. Und auch wir fühlen uns wohl, wenn wir den Raum betreten, der bis vor einer Woche noch grenzenloses Chaos war.

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Vielen Dank an isle of dogs für diese wundervolle Kooperation! Damit wurden Träume wahr und haben sie wahrlich übertroffen!

Charakteristisch für isle of dogs ist aber nicht nur die tolle Qualität der massiven Kindermöbel, sondern vor allem die Personalisierung der Kindermöbel mit Namen und Motiven, die jedem Möbelstück Individualität verleihen.

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Mit ein bisschen Glück könnt Ihr einen personalisierten Kinderhocker mit Eurem Wunschmotiv und/oder Namen gewinnen.

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Alles was Ihr tun müsst, ist einen Kommentar unter diesem Beitrag hinterlassen mit welchem Motiv Ihr Euren individuellen Hocker wählen würdet.

Außerdem freut sich isle of dogs auf Euren Daumen auf Facebook oder Instagram.

Die Verlosung endet am 06.11.2016 um 23:59 Uhr.

Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook oder Twitter. Jeder, der über 18 Jahre alt ist, darf teilnehmen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit der Teilnahme willigt ihr ein, dass Ich Euch namentlich hier auf dem Blog als Gewinner bekannt gebe und Euch über die angegebene E-Mail Adresse kontaktiere. 

Viel Glück!

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Herzlichen Glückwunsch an die glückliche Gewinnerin:

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Bitte melde Dich einmal an sonea(PUNKT)sonnenschein (at) gmx.de mit Deiner Anschrift und damit wir alles weitere besprechen können.

An alle anderen: vielen Dank für’s Mitmachen und bitte nicht traurig sein. Wir bereiten hier gerade ein weiteres Gewinnspiel vor.

 

Mein Leben mit dem Besonderen #82 Luna

Diagnosen:

  1. unklarer Symptomenkomplex mit Mikrocephalie, Epilepsie mit nicht klassifizierbaren Anfällen, CSWS-Syndrom (Epileptischer Status), Innenohrschwerhörigkeit bds, Wachstumshormonmangel mit Kleinwuchs
  2. frühkindlicher Autismus
  3. ADHS
  4. deutliche Intelligenzminderung
  5. kombinierter Entwicklungsrückstand
  6. Leukopenie unklarer Ursache

Luna kann nicht sprechen, sich nicht allein an-und ausziehen, muss gefüttert werden, braucht Windeln und ist auf ständige Hilfe und Betreuung angewiesen.

In einer kalten Januarnacht hat Luna beschlossen, dass dies der richtige Moment ist, um uns kennen zu lernen. Sie hat uns überrascht, eigentlich hatte sie noch ein bisschen Zeit – aber da war sie: klein, zerbrechlich und wunderschön. Ich musste sie ständig anschauen und war völlig überwältigt von ihr.

Beim Hörscreening fiel auf, dass Luna nicht richtig hören kann. Egal, dachte ich, dann bekommt sie eben Hörgeräte.

Die Zeit mit Luna war anstrengend und irgendwie nicht so, wie ich mir die Tage mit einem Baby vorgestellt habe. Luna hat ganz schlecht geschlafen, sie wollte nur auf meinem Arm sein, unsere Nächte haben wir sitzend im Schaukelstuhl verbracht. Und dann hatte Luna immer wieder komische Phasen, die ich nicht einordnen konnte. Sie schrie ganz merkwürdig, war ganz steif und überstreckt wie eine Banane. Der Kinderarzt meinte, es ist alles ok. Sie entwickelte sich auch langsamer als andere Babys. Die Ärzte haben dies auf die Schwerhörigkeit geschoben, Luna bräuchte einfach viel Zeit. Ich habe den Ärzten vertraut, auch wenn ich tief in mir drin etwas anderes fühlte…

Als Luna 1 ¾ Jahre war, hat sie eine kleine Schwester bekommen. Kurz darauf hatte Luna ihr erstes EEG wegen der Schlafstörungen. Luna konnte noch nicht sprechen, war zu klein und konnte nur mit Hilfe laufen.

Im EEG hat man einen Epileptischen Status im Schlaf festgestellt, d.h. das Gehirn entlädt sich während der ganzen Schlafzeit. Was dies für Luna bedeutet, habe ich erst viel später realisiert. Luna hat verschiedene Medikamente bekommen, die aber nicht angeschlagen haben. Ihr ging es inzwischen sehr schlecht. Sie zitterte, als hätte sie Parkinson, sie ist ständig umgefallen, weinte viel und war aggressiv – zu sich selbst und zu anderen. Irgendwann ist sie einfach zusammen gebrochen und konnte nicht mehr stehen und laufen. Wir waren so hilflos, weil wir nichts für sie tun konnten. Ich stellte Luna in einem Epilepsiezentrum vor, dort wurden wir auch sofort stationär aufgenommen. Ich bin dieser Klinik heute immer noch sehr dankbar. Die Ärzte sagten mir damals, dass sie es nicht schaffen werden Luna gesund zu machen, aber sie werden alles versuchen. Ich war ein bisschen verwirrt, ich war bis dahin davon überzeugt, dass Luna einmal völlig gesund sein wird. Es folgten viele Untersuchungen, viele Medikamente wurden ausgetestet, aber Luna ging es nicht besser.

Wir wohnten mittlerweile im Krankenhaus. Mein Mann besuchte uns mit Livia immer am Wochenende. Und so sehr ich mich darauf freute, so war es mir immer zuviel, wenn wir zusammen waren. Livia war noch zu klein, um die Situation zu verstehen, für sie war das immer ein Spaß. Für Luna waren die Besuche einfach nur Stress, genauso wie die kurze Zeit, die wir zwischen den Aufenthalten zu Hause waren. Ich wollte nur, dass es Luna gut geht. Gleichzeitig hatte ich Livia gegenüber ein ganz schlechtes Gewissen, weil ich nicht genug bei ihr sein konnte. Ich fühlte mich innerlich zerrissen. Und dann kam der Moment als ich keine Kraft mehr hatte, nicht für mich und nicht für meine Kinder.  Die Klinikärzte haben mich damals nach Hause geschickt, weil ich Luna in diesem Zustand nicht mehr gut tue. Ich habe mich in meinem Leben noch nie so schlecht gefühlt, ich hatte das Gefühl völlig versagt zu haben.

Livia besuchte inzwischen den Kindergarten und lebte sich da voll aus. Wir versuchten ihr alles zu ermöglichen, damit sie unter dieser Situation nicht so leidet.

Bei Luna haben es die ganzen Medikamente nicht geschafft, den epileptischen Status zu durchbrechen. Die Ärzte hatten eine winzige Hoffnung, dass dies mit einer hochdosierten Cortisontherapie vielleicht gelingen könnte.  Eine 1% Chance hatte Luna, eine 1% Chance auf ein bisschen Normalität. Die Therapie dauerte 6 Monate. In den ersten Wochen traten so viele Nebenwirkungen auf, dass ich am liebsten alles abgebrochen hätte. Aber Luna hat ihre Chance genutzt! Der Status war weg! Luna war wie ausgewechselt, sie war fröhlich, lachte viel und fing endlich an, zu sprechen.

Mir fiel es schwer mich zu freuen, wir sind schon zu oft enttäuscht worden. Nach einigen Monaten sind die Anfälle wieder gekommen, Luna ging mit ihrer Entwicklung wieder zurück, viel Gelerntes hat sie wieder vergessen, auch das Sprechen. Luna bekam wieder neue Medikamente und wir waren wieder in der Klinik. Aber diesmal haben wir die Wochenenden besser genutzt, wir haben kleine Ausflüge gemacht und haben die ruhigen Momente genossen.

Luna macht seit ihrer Geburt immer kleine Schritte nach vorn, und dann wird sie aus ungeklärten Gründen immer wieder zurück geworfen. Wir leben ständig mit dem Gedanken, dass Luna immer wieder Fähigkeiten verlernt. Und je älter sie wird, desto weniger kommt von dem Gelernten zurück. Unsere Ärzte haben keine Erklärung dafür.

Luna hat unheimlich viel Energie, sie ist ständig in Bewegung und bleibt keine Sekunde ruhig. Essen, Anziehen – alles machen wir im Laufen und Rennen. Wir haben unser Haus komplett auf Luna eingestellt, sie hat Platz um sich aus zu toben, alles Unnötige haben wir weggeräumt, damit sie nicht gleich überfordert ist.

Zur Zeit geht es Luna, dank ihrer Medikament, gut. Livia ist völlig gesund, wir sind oft überwältigt und erstaunt zu sehen, wie sich ein gesundes Kind entwickelt.

Wir haben über die Jahre unser Leben für unsere Kinder umgestellt, wir haben viel gelacht und geweint, wir haben gehofft und sind wieder enttäuscht worden, wir haben uns gestritten und haben immer wieder gemerkt, wie sehr wir uns als Familie brauchen. Und wir haben gelernt, die schönen und ruhigen Momente ausgiebig zu nutzen und zu genießen.

Luna ist jetzt 8 ¾ Jahre und seit kurzem umarmt sie mich aktiv, von ganz allein. Sie klammert sich an mir fest und sagt „Mam“. In diesen Momenten weiß ich, dass sich all die Jahre gelohnt haben und das alles perfekt ist, so wie es ist.

Wir haben immer noch keine Diagnose, wissen die Grunderkrankung nicht und haben keine Prognose. Wir leben von Tag zu Tag, unser Handeln wird immer von Luna`s Zustand bestimmt. Aber es ist in Ordnung so wie es ist, es ist unser Leben-ist es anders? Ich weiss es nicht, für uns ist es ganz normal.

Über eine Studie, die von einer Stiftung finanziert wird, werden die Untersuchungen durchgeführt, deren Kostenübernahme die Krankenkasse abgelehnt hat. Luna wird davon nicht gesund, aber vielleicht helfen die Erkenntnisse einem anderen Kind.

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Vater ist, was Du draus machst!

So lautet der Slogan der Väterkampagne des Familienministeriums zur aktiven Vaterschaft.

Und genau darüber haben wir am Montag zusammen mit Ministerin Christina Kampmann im Familienministerium diskutiert.

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Das Problem an aktiver Vaterschaft sind ja nicht die Väter, denn da hat zum Glück inzwischen ein Umdenken stattgefunden und für die Kindererziehung ist nicht nur ausschließlich die Frau zuständig. Allerdings wird es spätestens aus unternehmerischer Sicht problematisch, wenn der Vater zum Beispiel die Elternzeit in Anspruch nehmen möchte. Das (unter Umständen)  nicht unbedingt verlockende Elterngeld kommt noch erschwerend hinzu. Es muss politisch gesehen noch einiges geschehen, damit eine aktive Vaterschaft vollumfänglich möglich ist und auch die Unternehmen die Väter dabei unterstützen.

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Unsere Nachbarländer, wie die Niederlande, Frankreich, aber auch Schweden zeigen zum Beispiel, dass auch Modelle möglich sind, in denen Job und Kinder sich gut und ohne schlechtes Gewissen vereinbaren lassen.

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Vereinbarkeit im Allgemeinen war ein großes Thema. Das schlechte Gewissen, dass Arbeitnehmer ihren Arbeitgebern gegenüber haben und der schlechte Ruf der eigentlich sehr wertvollen Teilzeitstellen.

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Vorrangig muss politisch noch einiges geschehen, damit berufstätige Eltern entlastet werden, damit eine aktive Vaterschaft und Vereinbarkeit im Allgemeinen möglich sind. Zusammen mit Bloggern, wie Janni von Ich bin Dein Vater, Andreas von Papa online, dem Väterblog, Robert Franken heute u. a. für die Huffingtonpost und früher im Vorstand des Onlineportals Urbia tätig, Petra von Allerlei Themen, Uta vom Vereinbarkeitsblog, Melanie vom Projekt Indoor-Spielplatz Meckenheim und Familie Walow von Familymag diskutierten wir mit Ministerin Kampmann am Montag Abend zu einer Zeit, an der wir uns normalerweise der größten Herausforderung des Tages widmen – die Kinder ins Bett zu bringen – über Themen, die uns als Familie beschäftigen. Und darüber was die Politik unserer Meinung nach noch alles tun muss, um das Familienleben zu erleichtern und für Singles attraktiver zu gestalten.

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Unsere Meinungen und Gedanken zu den Themen schienen Frau Kampmann sehr wichtig zu sein und unsere Wünsche an die Politik wurden festgehalten. Die Idee ist auf jeden Fall einen allgemeineren Austausch mit Familien und Unternehmen zu schaffen und und Familie grundsätzlich attraktiver zu machen, sowohl für kinderlose Paare, als auch für Unternehmen.

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Auch wenn es an manchen Stellen noch ein bisschen holperig ist, haben wir ein Modell für uns gefunden, in dem Vereinbarkeit möglich ist. Es ist nicht immer einfach alles unter einen Hut zu bekommen und gerade in der Firma von Herrn Sonnenschein fehlt es an Verständnis und Bewusstsein für Familie, da er der Einzige ist, der Kinder hat, aber trotzdem unterstützt er mich wo er kann. Vater ist eben, was Du draus machst. Und ich finde, er macht das wirklich toll.

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Die Bilder wurden uns vom Familienministerium zur Verfügung gestellt und sind deren Eigentum.

Gemüsephobie

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Während ich mir bei Sonea keine Gedanken darüber machen muss, dass sie mir vom Fleisch fällt, weil sie bei ihrer Nahrungswahl nicht allzu wählerisch und ein dankbarer Esser ist, der genüsslich alle Mahlzeiten mit einem „Schmeckt!“ kommentiert und hingebungsvoll Kartoffeln, Gemüse und Fleisch in sich hinein stopft, hampelt Ihr Bruder beim Essen rum und zieht ein Gesicht… wenn er nicht schon sauer davon gestapft ist, weil man drei Erbsen auf seinen Teller gelegt und ihn mit einem milden „Nur mal probieren“ bedacht hat.

Und während ich mich in der Babyzeit von Sonea noch in die Küche gestellt und mühevoll Pastinaken- und Kürbisbrei gekocht habe, schwenkte ich beim Löwen direkt um auf BLW. Es gab also das, was auf den Tisch kam und alles wurde interessiert angelutscht und angenuckelt… oder eben auch nicht. Schon damals war die Liebe für Nudeln und später auch für Würstchen groß. Das hat sich bis heute nicht geändert und manchmal darf sogar ein klitzekleines bisschen Tomatensoße mit auf die Nudeln. Das höchste der Gefühle, denn außer Kartoffeln werden sonst sämtliche Gemüsesorten verschmäht.

Beim Obst ist der Löwe schon ein wenig großzügiger. Äpfel, Bananen und Trauben isst er mittlerweile dann doch ganz gerne. Alle anderen Obst- und Gemüsesorten werden zwar gelegentlich mutig probiert, aber haben meistens keine Chance.

Und dann erzählt der Löwe plötzlich, dass er sich am nächsten Tag einen Gurkensalat wünscht und dass er den total gerne isst, um anschließend am Mittagstisch ein angewidertes Gesicht zu ziehen, nachdem die Gurkenscheibe auch nur ansatzweise den Mund berührt hat.

Aktuell ist Kürbiszeit. Ich liebe Kürbis und krame schon fleißig in meinen Kürbisrezepten. Da kommt der Löwe morgens entschlossen um die Ecke und verkündet „Ich möchte heute eine rote Wassermelone kaufen. Ich mag Wassermelone total gerne!“. Du lieber Himmel! Es ist Kürbissaison und das Kind wünscht sich eine Wassermelone! Aber Pläne, die der Löwe am Morgen schmiedet, zeugen grundsätzlich von tiefer Entschlossenheit. Also ab in den Supermarkt.

Zu Hause angekommen hüpft der Löwe vergnügt auf und ab, während ich den Kürbis… äh die Melone aufschneide. „Äh, die schwarzen Dinger, sind das die Kerne? Kann man die mitessen? Schmecken die? Kann ich die auch raushaben?“.

Nachdem ich die Melonenstücke alle säuberlich entkernt habe, kommt der große Moment und der Löwe führt sich auf wie bei einer Prüfung im Dschungelcamp. Nachdem er hastig mit der Zungenspitze das Stück Wassermelone berührt hat, das er zuvor intensiv nach übrig gebliebenen Kernen inspiziert hat, legt er es auch schon wieder angewidert zurück. „Du hast ja noch nicht einmal richtig probiert!“ entgegne ich leicht genervt, auch wenn ich fast schon mit diesem Ausgang gerechnet habe.

„Ist in diesem Stück auch wirklich kein Kern mehr drin? Auch kein gelber?“ und ehe ich mich versehe *rrrrrabbbb* höre ich ihn reinbeißen und sehe nur noch ein Kind, das Melone essend in der Küche auf und ab springt. Dass er sich einen Teller holen soll, sich zum Essen hinsetzen sollte und dass er den ganzen Boden volltropft, ignoriere ich einfach mal dezent. So groß ist seine und meine Freude über diesen kleinen Fortschritt.

„Mama, im Kindergarten sagen die Erwachsenen immer BRAVO! wenn ich etwas Neues probiert habe!“ und sofort bejubel auch ich meinen Sohn für seine Tapferkeit und mindestens 10 Dschungelsterne. Welch ein Glück – wir müssen nicht den restlichen Tag Melone essen.

Vor einigen Wochen bekam ich diese „freche“ Kooperationsanfrage. Die Frechen Freunde kenne ich bereits, da die Quetschies meine kleine Geheimwaffe sind, wenn ich mal wieder ein bisschen Gemüse in meinen Sohn reinquetschen möchte. Leider funktioniert das nicht immer, denn er kann zwar noch nicht lesen, aber er versteht schon, dass wenn Erbsen und Mais auf der Verpackung abgebildet sind, die Wahrscheinlichkeit recht groß ist, dass auch welche drin sind.

Trotzdem ging die Rechnung auf. Von Quetschies, über Fruchtriegel, bis hin zu den Frühstückssternchen, den Knusper Flippies und sogar den Knusper Erdbeerchen, wurde alles mit Begeisterung probiert. Außer die Frucht- und Gemüsechips… die durften dann Mama und Papa naschen.

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Besonders beliebt waren aber die Gemüsenudeln. Die sind nicht nur lecker, sondern sehen auch noch witzig aus. Die Tomatennudeln gab es am Wochenende erst… mit Spinatsoße.

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Spinatsoße? Ja, richtig. Der Löwe und seine Gemüsephobie. Aber er hat tatsächlich probieren wollen. Ob da die frechen Nudeln einen positiven Einfluss hatten?

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Sonea würde wahrscheinlich sagen „Nein!“. Sie hatte ziemlich schnell beschlossen, dass die Frechen Freunde nichts für sie sind. „Mama, das möchte ich nicht haben. Das kannst Du verlosen!“. Ja, und genau das machen wir jetzt auch!

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Mit der freundlichen Unterstützung von Freche Freunde verlosen wir ein Freche-Freunde Überraschungspaket.

Alles, was Ihr tun müsst, ist ein Kommentar unter diesen Beitrag hinterlassen und verratet welches Eures Lieblingsgemüse ist und welches ihr absolut gar nicht mögt und schon seid Ihr im Lostopf.

Bis zum 23.10. um 23:10 Uhr dürft Ihr an der Verlosung teilnehmen. Danach schließt der Lostopf und am Folgetag losen meine freche Glücksfee und der Glückself die oder den frechen Gewinner*in aus.

Noch ein bisschen Kleingedrucktes:

Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook oder Twitter. Jeder, der über 18 Jahre alt ist, darf teilnehmen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit der Teilnahme willigt ihr ein, dass Ich Euch namentlich hier auf dem Blog als Gewinner bekannt gebe und Euch über die angegebene E-Mail Adresse kontaktiere. 

Mehr zu den Frechen Freunden erfahrt Ihr hier:

Freche Freunde Webseite

Freche Freunde auf Facebook

Freche Freunde auf Instagram

Freche Freunde App

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Vielen Dank für so viel Gemüsebegeisterung! Euer absolutes Hassgemüse scheint Rosenkohl zu sein. Ich mochte ihn als Kind auch nicht. Mittlerweile liebe ich auch dieses Gemüse! Ich selbst mag nicht so gerne Grünkohl (wegen dem Geschmack) und Blattspinat (wegen der Konsistenz) nicht allzu gerne.

Hier kommt die Gewinnerin der Verlosung:

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Melde Dich doch bitte einmal per Mail bei mir, damit Du ganz bald Dein Freche Freunde Probierpaket zugeschickt bekommst.

 

 

 

 

Das Leben braucht Farbe!

Letzte Woche haben Herr Sonnenschein und ich endlich den Film 24 Wochen im Kino gesehen. Er hängt mir immer noch nach. Und trotzdem kann ich jedem nur empfehlen ihn zu schauen. Ich finde diesen Film sehr wichtig, auch wenn das Ende unsagbar traurig ist und im Verlauf des Filmes sicherlich keine Augen im Kinosaal trocken geblieben sind. Ich musste an mehreren Stellen weinen.

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Gerade hatte die kleine Emma Geburtstag. Ihre Eltern haben von ihrem Extra und ihrem Herzfehler schon in der Schwangerschaft erfahren und sich trotzdem ganz selbstverständlich für ihr Kind entschieden. Wir haben Emmas Eltern bereits vor der Geburt kennengelernt, waren sie wenige Tage nach der Geburt und auch nach ihren Herz-OP’s besuchen. Eine aufwühlende und sichtbar zermürbende Zeit, voller Angst und Sorge. Sogar als Außenstehender hat man das gespürt.img_2073k

Aber heute sehe ich dieses aufgeweckte Kind, das sich ganz wunderbar entwickelt hat. Bekomme Videos von der Mama geschickt, wie Emma am Flügel sitzt und irgendwelche spontan selbstkomponierten Stücke spielt und dazu sing. Emma ist ein Kind voller purer Lebensfreude. Sie leidet nicht. Weder an ihrem Syndrom, noch an den Folgen ihres Herzfehlers und der OP.img_2089kIch frage mich so oft, wieso das Down-Syndrom immer als Schreckgespenst über der ganzen Pränataldiagnostik steht. Es gibt so viel wovor ich wesentlich mehr Angst hätte, als so ein Down-Syndrom. Wenn meine Kinder in 3 Meter Höhe auf dem Spielplatz rumtoben, zum Beispiel. Oder wenn sie mal wieder über die Straße rennen, ohne zu Gucken. img_2038kKein Mensch möchte ein behindertes Kind haben, aber 95% aller Behinderungen entstehen erst nach der Geburt.

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Die Pränataldiagnostik ist Fluch und Segen zugleich. Sie hat sicherlich ihre guten Seiten, wie zum Beispiel dieser Beitrag in unserer Freitagsreihe „Mein Leben mit dem Besonderen“ gezeigt hat. Wenn die Pränataldiagnostik aber gezielt dafür genutzt wird, um ein Down-Syndrom auszuschließen, läuft in meinen Augen gewaltig etwas schief. Zumindest, wenn es dafür keinen driftigen Grund gibt. Wir haben in der Schwangerschaft vom Löwen einen Test machen lassen, um ein kleines bisschen besser drauf vorbereitet zu sein, als bei seiner großen Schwester, die uns mit ihrem Down-Syndrom nach der Geburt überraschte (durch meine Translokation gab es ein „Risiko“ von 15% für ein Down-Syndrom, wie wir später erfuhren). Die Pränataldiagnostik deckt nämlich glücklicher Weise nicht immer alle Geheimnisse auf.img_2060kUnd so bleibt ein Autismus oder eine starke ADHS eben eine Überraschung, die sich erst in den ersten Lebensjahre offenbart. Aber ich bin mir sicher, dass man bereits daran forscht, wie man auch sowas noch ausmerzen kann. Traurig.img_2136k

Sonea hat unser Leben und unser Denken massiv verändert und das, obwohl sie nur so ein kleines Extra-Chromosom hat. Nix Wildes. Ein bisschen Down-Syndrom, aber kein Grund für Trübsal. Unser Leben ist bunter geworden. Und wir sind deutlich aufgeschlossener für all diese Farben.

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Auch die neue Kollektion von me&i setzt auf Farbe im klassischen me&i-Stil. Wir lieben die neuen Designs und ein paar dürfen nicht in unseren Kleiderschränken fehlen.img_2125k

Das süße Birds Dance Dress (für die Kleinen) und das Birds Dress (für die Großen) hatten es mir schon angetan, als die Kollektion angeteasert wurde. Und so lange es noch nicht „peinlich“ ist, ist gegen ein bisschen Partnerlook nichts einzuwenden.

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Für den Löwen durfte das One Lion Shirt natürlich nicht fehlen. Wir haben ihm gestern dazu noch die Mütze angezogen, die ich auf meiner allerersten me&i Party vor zweieinhalb Jahren gekauft habe. Denn den Löwen hatte etwas auf der Stirn gestochen, das nicht nur übel angeschwollen ist, sondern auch allergische Reaktionen hervorgerufen hatte. Gestern war das Ei an der Stirn zwar schon etwas abgeschwollen, aber am Nasenfügel war die Schwellung noch deutlich zu sehen. Die Mütze wird auf jeden Fall immer noch getragen, passt noch einwandfrei und kaschiert außerdem ganz wunderbar Beulen.

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Solltet Ihr auch mal Lust haben eine me&i Party zu machen, könnt Ihr ganz bequem Eure Party hier buchen. Es gibt immer wieder tolle Aktionen und Angebote. Und jeden Monat wird die Kollektion um weitere News erweitert.

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Ich bin auch nach drei Jahren schwer begeistert von der Mode von me&i und ihrer Qualität.

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Mein Leben mit dem Besonderen #81 Mein Leben mit dem Nicht-Besonderen

Ich bin Sonderpädagogin und möchte euch gerne erzählen, wie es dazu kam.

Ich bin als älteste Tochter einer Mutter aufgewachsen, die immer Tageskinder hatte und immer auch behinderte Kinder betreut hat (Einmal war es auch die Mutter eines Kindes, die Epilepsie hatte), auch schon vor meiner Geburt. Ich bin also wirklich selbstverständlich mit behinderten anderen Kindern aufgewachsen. Meine erste Sandkastenfreundin war blind, zumindest behauptet meine Mutter das 😉 Im Kindergarten hatte ich auch Freunde – jetzt, als Erwachsene, fällt mir beim Betrachten von Fotos auf, dass zwei Kinder mit einer Körperbehinderung dabei waren. Ich erinnere mich an das eine Mädchen – nicht aber daran, dass sie eine starke Tetraspastik hatte. Auf Fotos fällt mir das heute sofort auf und im Nachhinein ergeben auch die Gespräche einen Sinn, die man als Kind so mitbekommen hat: Der Kampf, dass das Mädchen an einem regulären Töpferkurs teilnehmen durfte, dass das erwähnenswert war – ich hab es als Kind nicht verstanden und unter „Seltsamkeiten der Erwachsenen“ abgetan…

Ich könnte viele viele Geschichten erzählen, von meinen alltäglichen Begegnungen mit „dem Besonderen“ als Kind und als Jugendliche. Und von Dingen, die die damaligen Betreuer oder Eltern besser nicht wissen sollten, weil sie nicht ungefährlich waren, wie die Offroad-Testung von Rollstühlen… Und auch Dinge, auf die ich nicht stolz bin (Wie ich rausfinden wollte, ob ein Freund WIRKLICH lesen kann, und ihn mit blöden peinlichen Fragen zu Aufschriften an Bussen über JA/NEIN Antworten ausgefragt habe. Er muss sich sehr gedemütigt gefühlt haben.)

Sehr prägend war, denke ich, die Zeit, die ich in Volmarstein gewohnt habe. Dort gibt es die „ev. Stiftung Volmarstein“, das heißt orthopädische Klinik, Wohnheime, Sonderschulen… alles recht eng beieinander im Ort. Durch die Gemeinde dort hatte ich viele Kontakte zu Kindern und Jugendlichen aus dem dortigen Kinderheim. Zunächst haben wir andere Kinder zum Kindergottesdienst aus dem Heim abgeholt, dann entwickelten sich Freundschaften. Ich habe viel Zeit dort im Heim verbracht, in einigen der Wohngruppen gehörte ich sozusagen zum Inventar 😉 Ich habe Rollstuhlfahren gelernt, habe gelernt, Fragen so zu formulieren, dass sie mit JA/NEIN zu beantworten sind, ich bin oft zum Abendessen geblieben (heute frage ich mich: ein zusätzlicher Esser mehr beim knappen Budget?). Ich habe oft bei allem im Alltag geholfen – nur wenn’s um die Hygiene ging, wurde ich rausgeschickt. Einmal habe ich einen nichtsprechenden Freund mitgenommen und im Rollstuhl 30 Minuten den Berg hochgeschoben, weil es bei uns Spargelsuppe gab und er mir signalisiert hatte, dass er das noch NIE gegessen habe.. und das geht ja nicht! Meinen ersten Kuss habe ich dort gegeben und wurde das erste Mal tief verletzt, als dieser Junge mich nie wieder sehen wollte. Er kommunizierte über eine Buchstabentafel, was lange dauerte, so dass ich ihm oft Antwortmöglichkeiten vorgab. Als er einmal in eine Depression fiel und mich nicht sehen wollte, gab ich ihm zur Wahl „Komm morgen wieder“, „Komm nächste Woche wieder“, „Verpiss Dich. Ich will dich nie wieder sehen“. Er wählte letzteres. Und auch mehrmalige Nachfragen durch Betreuungspersonal einige Wochen später ergaben genau diese Antwort – kurz darauf verstarb er an einer Lungenentzündung – wir haben uns nicht mehr gesehen…

Im Nachhinein finde ich es sehr erstaunlich, wie selbstverständlich man mich als 13-Jährige mit gleichaltrigen oder jüngeren schwerbehinderten Kinder in den Ort losziehen ließ. Und wir haben echt Quatsch gemacht. Die Straßen waren steil und wir waren auch ohne Wege im Wald… mit einem Rollstuhl, der so groß war wie ich.

Aber es war gut! Wir haben ganz normale Freundschaften gehabt. Mit Heimlichkeiten, mit Freude und vor allem mit Streit. Und dafür bin ich sehr dankbar! Ich durfte IMMER auch behinderte Kinder doof finden, ich durfte sauer sein, ich durfte sie unsympathisch finden oder eklig, durfte Angst haben, ich durfte Erwartungen haben und schimpfen, wenn die nicht erfüllt wurden. Also so richtig „Unbesonders“, so, wie es halt ist, wenn Menschen aufeinanderstoßen.

Später habe ich dann die „integrative Jungschar“ der Gemeinde erst besucht und dann geleitet. Leider waren das „Integrative“ die nichtbehinderten Geschwisterkinder der Gruppenleiter, eine Kooperation mit der örtlichen CVJM-Gruppe ist gescheitert.

Meine Schulpraktika habe ich im Oskar-Funke-Haus, dem Kinderheim, absolviert und damit war dann auch klar, dass ich ein FSJ in dem Bereich machen will. So landete ich in Hamburg, per Zufall in einem Heim, das zu Ausbildungs- und Weiterbildungszwecken einen Personalaustausch mit dem Heim aus Volmarstein betrieb. Aus diesen Erfahrungen war klar, dass ich zwar im Zukunft mit behinderten Kindern und Jugendlichen arbeiten will, aber eine reine Pflegearbeit auf Dauer wegen meines Rückens nicht schaffen würde. Neben der Bewerbung für „Lehramt für Sonderpädagogik (Hören/Lernen)“ habe ich mich für eine Ausbildung zur Orthopädiemechanikerin beworben. Wer aufmerksam gelesen hat, weiß, was es geworden ist 😉

Mein Studium finanziert habe ich durch GU-Ferienfreizeiten. Da bin ich in den Ferien zw. 1 und 3 Wochen mit mehreren Betreuern und behinderten Menschen zw. 6 und 40 Jahren in ein Ferienhaus gefahren und wir haben dort die gesamte Zeit miteinander verbracht. Auch dort habe ich natürlich viel erlebt und das Zusammenleben war immer sehr spannend. Kennengelernt habe ich so auch mehrere Jugendliche, die dabei waren, zu Hause auszuziehen und mit persönlicher Assistenz im eigenen Wohnraum den Schritt ins selbstbestimmte Leben zu wagen. Da wir uns gut verstanden haben, bin ich vom damaligen Träger als persönliche Assistenz eingestellt worden. So habe ich dann über 7 Jahre gearbeitet, erst als Studentenjob, dann Vollzeit bis zu meinem Referendariat.

Es war eine Herausforderung… einerseits das professionelle Verhalten als neutrale Assistentin. Gleichzeitig aber auch ein freundschaftliches Verhältnis zu haben – mal gemeinsam einen über den Durst zu trinken und Spaß zu haben, aber auch Streit zuzulassen oder mal zu sagen, dass man etwas „Kacke“ findet. Selbst wenn man es dann trotzdem macht, weil – Assistenz ist Assistenz! Von allen wurde aber immer betont, dass sie es extrem geschätzt haben, DASS ich mich so verhalten habe. Sie hätten mir geglaubt, wenn ich sagte, dass ich ich etwas gut oder doof fände – weil ich eben nicht immer aus Pflichtgefühl gesagt habe, etwas sei gut. Sie würden kein falsches Mitleid oder unangebrachtes Mitgefühl bei mir bemerken – und ich glaube, das hat damit zu tun, dass ich eben so selbstverständlich damit aufgewachsen bin und es eben normal war, auch mal zu streiten.

Warum betone ich das so?

Ich glaube, das ist ein Schlüssel zur Inklusion! Ich bin Sonderpädagogin an einer Gemeinschaftsschule, mit Kindern, die geistig behindert sind, lernbehindert, Sprachauffälligkeiten oder Autismus haben, oder auch „offiziell nix“ aber hochgradig auffällig sind und genauso mit Kindern, die „wirklich nix haben“, Kinder die einen Förderschulabschluss machen, weiter aufs Gymnasium dürfen oder keinen Abschluss schaffen. Und genau diese Kinder haben alle anderen Kollegen auch. Ich merke jetzt – im aktiven Schuldienst, wie viele Kollegen damit überfordert sind. Wie sie provozierendes Verhalten hilflos tolerieren, nicht wissen, was kann, was muss man sich gefallen lassen, was ist mit „der Behinderung“ zu entschuldigen…. Wie sie sich nicht TRAUEN, mal zu sagen, dass etwas nicht GEHT. Das gleiche gilt für die Mitschüler!! Ich habe den Eindruck, die, die unbeholfen sind im Umgang mit Besonderheiten, denen wurde „eingetrichtert“, man müsse „nett“ zu „denen“ sein, weil: „die sind behindert“. Und das finde ich eben Quatsch. Ich muss so nett zu ihnen sein, wie ich eben zu jedem Menschen bin, den ich so gezwungenermaßen regelmäßig treffe. Ich muss ihn nicht mögen, WEIL er behindert ist. Vielleicht mag ich ihn, vielleicht mag ich ihn nicht. Vielleicht kann ich was mit ihm anfangen, vielleicht auch nicht. Und wenn derjenige Mist baut, darf ich das sagen. (Und wenn ich im professionellen Kontakt mit demjenigen stehe, habe ich professionell zu sein – wie gegenüber jedem anderen! )

Am Liebsten würde ich meiner kleinen Tochter, die nun 17 Monate alt ist, genau so ein Aufwachsen ermöglichen. Aber… es scheint, als nähmen Eltern mit Kindern, die eine Behinderung haben, nicht am „klassischen Baby-Eltern-Alltag“ teil. Die „inklusive Krabbelgruppe“ hat offenbar niemand Betroffenen angesprochen – alle Eltern mit Kindern die dort waren, wünschten sich für ihr Kind, dass es „selbstverständlich“ auch mit behinderten Kindern aufwächst. In den normalen Krabbelgruppen, Pekipkursen, Eltern-Kind-Cafes, Musikgruppe… nix. Natürlich würde ich nicht auf jemanden zugehen und sagen „hey, lass uns befreunden, ich will, dass dein behindertes Kind mit meinem befreundet ist“ (eine absurde Vorstellung!), aber um Kontakt und normales Kennenlernen zu ermöglichen, die Chance dafür zu haben… fände ich es schön. (Mir sind einige Gründe klar – man sieht noch nix, man will nicht mit Kindern konfrontiert werden, die eventuell mehr können, man ist selbst noch nicht bereit dafür und es gibt bestimmt noch viele viele mehr…). Eigentlich wollte ich auch gezielt einen „inklusiven“ Kindergarten. Aber zum einen kann man hier froh sein, wenn man überhaupt IRGENDEINEN Kitaplatz bekommt. Und die Kitas die ich angesehen habe und bei denen ich gezielt nachgefragt habe, haben mit den Schultern gezuckt oder stolz erzählt, dass sie „na klar inklusiv arbeiten“… unter den 250 Kindern wäre eines mit Down-Syndrom und ein Autist – aber das wär noch nicht klar wie lang der bleiben kann, weil das sei schon ganz schön anstrengend.

Und, nur um’s kurz erwähnt zu haben, zum Thema Inklusion: ich bin für Inklusion. Und nicht für die Abschaffung der Förderschulen. Ich hab SO viele verschiedene Menschen mit Behinderung erlebt bisher, da waren welche dabei, für die Regelschule perfekt wäre, andere bräuchten eher den Schonraum… Ich würde mir wünschen, dass beides völlig okay und akzeptiert wäre, und dass die Eltern mehr Einfluss drauf hätten, denn diese kennen ihre Kinder am Besten. Und liebe Lehrer und Schulen: traut euch einfach mal! Vor allem in Zusammenarbeit mit den Eltern kann man viel erreichen! Und liebe Politiker: sorgt für gescheite Bedingungen. Das kostet Geld. Es lohnt sich. Da bin ich mir sicher.

Schöne Grüße an alle!

Martina aus Berlin

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Herbstliebe mit ebbekids – oder mein Kind wird flügge *Verlosung*

Ich liebe die Herbstzeit. Das war nicht immer so, denn es gab Phasen in meinem Leben, da erinnerte mich der Herbst Jahr für Jahr an eine sehr dunkle Zeit in meinem Leben. Ich schrieb vor einigen Wochen noch hier auf dem Blog darüber.

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Haken dran. Dabei haben mir vor allem meine beiden Kinder geholfen. Mit ihnen genieße ich jede Jahreszeit. Auch wenn die Zeit plötzlich nur so zu verfliegen scheint, wenn man eigene Kinder hat.

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Aber es ist immer wieder spannend und vor allem der Herbst und seine Launen zeigen sich immer wieder von einer wundervollen Seite. Ich liebe es, wenn die Blätter sich bunt färben, wenn man dick eingepackt durch das Laub schlurft oder aber bei einer heißen Tasse Kakao bastelt, backt oder einfach mit einem tollen Buch auf dem Sofa zusammenhockt und kuschelt. Herbstzeit ist Familienzeit und das mag ich sehr.

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Mit der Einschulung ist Sonea flügge geworden. Die rasante Entwicklung im letzten Jahr konnte ich meistens nur unkommentiert, mit offenem, staunenden Mund, beobachten.

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Mit dem zweiten Schuljahr scheint dieser Abnabelungsprozess in großen Schritten fortzuschreiten. Sie ist nicht mehr die Kleinste, auch in der Schule nicht. Und das scheint ihrem Selbstbewusstsein nochmal einen gewaltigen Schubs gegeben zu haben. An manchen Tagen ertappe ich, dass ich mit grauenvoller Erwartung auf die Pubertät blicke und mir die Babyzeit zurück wünsche. Hach, war das herrlich unkompliziert. Aber was wusste ich denn damals schon?img_1713k

Ich habe meine Tochter nun zwei Tage nicht gesehen, weil sie sich bei ihrer Schulbegleiterin einquartiert hat, die sie in der ersten Ferienwoche tagsüber betreut, weil wir in den Ferien an die Grenzen der Inklusion und unseres Vereinbarkeitsmodells stoßen.

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Sonea hatte schon immer ihren eigenen Kopf und ihre Dickköpfigkeit scheint mit dem Alter proportional mitzuwachsen. Wenn sie etwas will, dann will sie und wenn nicht, ist da nicht mehr dran zu rütteln. Zumindest nicht ohne Tricks.

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Nach zwei Tagen Abstinenz vermisse ich meinen Sonnenschein schon sehr. Zumal es kein vorbereiteter Abschied war und sie einfach spontan beschlossen hat zwei Tage nicht zu Hause zu schlafen. Es ist nicht so, dass ich nicht schon zwei Tage getrennt von meiner Tochter geschlafen habe. Aber dann konnte ich mich vorher immer drauf vorbereiten und habe sie trotzdem sehr vermisst.

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In der zweiten Klasse sind quietschbunte Outfits auch nicht mehr ganz so angesagt. Also Sonea kann wirklich vieles tragen, auch bunt, aber gedeckte Farben mag ich trotzdem inzwischen am liebsten an ihr. Vorzugsweise Rosa. Eigentlich eine meiner absoluten Anti-Farben. Aber rosa steht uns beiden einfach ausgesprochen gut.

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Farblich und in ihrem Design voll im Trend, das sind die Kleidungsstücke des schwedischen Modelabels ebbekids. Herr Sonnenschein lernte dieses tolle Label auf dem jättefint-Event kennen und schwärmte anschließend in den höchsten Tönen.

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Und wenn mein Mann sich schon für Kinderkleidung begeistert, dann muss es wirklich eine tolle Marke sein. Das mitgebrachte Lookbook überzeugte mich voll und ganz und ich hatte sofort meine Favoriten, wie das coole Fuchshirt NOX für den Löwen. Genau die Farben, die ich am Löwen mag. Und in Kombination mit den Chinos in Washed Navy.

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Wir durften ein paar Favoriten aus der aktuellen Herbst/Winter-Kollektion von ebbe testen. Und „Scandinavian Simplicity“ zeichnet den schlichten Stil der Mode von ebbe aus. Mit einem Touch von Denim sind die Kollektionen von ebbe vor allem vereinfacht, modern und funktional.

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Und ja, meine Nicht-Lieblingsfarbe sieht auch im gedeckten Rosaton einfach toll an Sonea aus. Sie trägt das Girls Kleid ALINA in einem tollen Dusty Pink, kombiniert mit der Slimfit Girls Hose JACKIE. Aber auch in Kombination mit einer schönen cremefarbenen Wollstrumpfhose stelle ich mir das Kleid richtig toll vor.

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Sonea fühlt sich in ihrem neuen Outfit richtig wohl und das ist mittlerweile auch nicht mehr so selbstverständlich wie noch vor einiger Zeit. Denn sie zieht inzwischen auch nicht mehr alles an.

Da es mittlweile Mützenwetter ist, musste für beide Kinder natürlich auch noch eine passende Mütze her. Der Löwe trägt zu seinem Outfit das Modell LIKE

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und Sonea eine Beanie-Mütze mit angesagtem Schwalbenprint. Besonders witzig ist die Taschenapplikation auf der Mütze.

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Für den Löwen gab es außerdem eine coole Sweatjacke im Collegejacken-Stil.

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Und mittlerweile kann ich auch sagen, dass die Kleidung von ebbe auch nach dem Waschen mit einer tollen Qualität überzeugt.

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Und falls Ihr Euch selbst von ebbe überzeugen wollt, bekommt Ihr die Kleidung dieses tollen Labels in den Shops von mawaju oder barnbarn.

Oder aber Ihr versucht was ganz verrücktes und fordert einfach Euer Glück hinaus.

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Wir dürfen nämlich die Slimfit-Hose von ebbe, die Sonea auf den Bildern trägt, in der Größe 134 verlosen (natürlich ungetragen und nagelneu, denn Sonea wird ihre Hose nicht mehr hergeben wollen)

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Die Beanie-Mütze in der Größe 3 (4-6 Jahre) sowie für Jungs das Fuchsshirt in Größe 122 img_1720koder aber die Mütze LIKE in der Größe 3 (4-6 Jahre)

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Was Ihr tun müsst, um zu gewinnen? Hinterlasst einen Kommentar unter diesem Blogbeitrag und teilt uns mit welches der vier ebbe-Artikel Ihr gewinnen wollt. Außerdem wäre es schön, wenn Ihr die Facebookseite von ebbe liken würdet.

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Die Verlosung endet am 21.10.2016 um 23:59 Uhr und die Gewinner werden an den Folgetagen unter diesem Beitrag bekannt gegeben.

Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook oder Twitter. Jeder, der über 18 Jahre alt ist, darf teilnehmen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit der Teilnahme willigt ihr ein, dass Ich Euch namentlich hier auf dem Blog als Gewinner bekannt gebe und Euch über die angegebene E-Mail Adresse kontaktiere. 

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Viel Glück!

edit: die Gewinner der Verlosung stehen fest!

Unsere Glücksfee und unser Glückself haben die glücklichen Gewinner ermittelt. Bitte meldet Euch einmal mit Eurer Anschrift per Mail bei uns, damit wir Euch den Gewinn schnell zuschicken können.

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Löwenfreunde

Heute Morgen gab es im Hause Sonnenschein bereits ein wildes Handgemenge zwischen Sonnenschein und Löwe. Ich habe ja immer den Eindruck, dass die beiden sich gefühlt den ganzen Tag streiten. Mich stört vor allem, dass es nicht nur bei der verbalen Auseinandersetzung bleibt, sondern es wird gehauen, geboxt und getreten. Und so oft wie wir predigen, dass sie das lassen sollen und hauen, schubsen und treten absolut gar nicht geht, hat es die Effektivität eines Zewa-Tuchs im Platzregen oder eben Zähneputzen mit Bonbon im Mund.

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Und dann bekomme ich von außen immer wieder die Rückmeldung, dass die Kinder so unglaublich lieb zueinander sind. Und tatsächlich, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, gibt es ganz viel Plüsch. Dann laufen sie Händchen haltend durch die Gegend, spielen friedlich miteinander und sind die süßesten und friedlichsten Geschwister unterm Himmel.

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Soneas Extra ist Zuhause kein Thema und auch der kleine Bruder hat noch nie gefragt warum Sonea so ist, wie sie ist. Für ihn ist sie einfach Sonea. Meistens einfach eine ziemlich nervige, große Schwester, die genau weiß, welche Knöpfe sie drücken muss, um ihn zu provozieren.

Ich finde es sehr schön, dass er so unbefangen mit dem Thema „Behinderung“ aufwächst und dass er zwischen seinen Freunden keinen Unterschied macht. Empathie ist die Superpower vom Löwen, wie auch seine Erzieher immer wieder lobend betonen.

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Am Sonntag feierten wir endlich den Kindergeburtstag vom Löwen nach. Ja, und auch wenn der aufmerksame Leser an dieser Stelle stutz, weil der Löwe natürlich im Hochsommer und nicht im Herbst Geburtstag hat: manchmal ist es mit der Vereinbarkeit eben nicht ganz so einfach und so ein Kindergeburtstag muss bei zwei Vollzeit arbeitenden Eltern dann eben auf das Wochenende ausgelagert werden. Und wenn dann nach den Ferien weitere Geburtstage (an Wochenenden) und andere Termine anstehen, rückt der Termin immer weiter nach hinten. Die Freude vom Löwen auf seine eigene Geburtstagsparty war deshalb nicht weniger groß. Insgesamt 8 Kinder galt es zu bespaßen. Ich hatte ein wenig Respekt vor dieser Aufgabe, zumal wir die Feier nicht in den eigenen vier Wänden planten, sondern auf Wunsch des Löwen im SeaLife.

Geplant war also eine Schatzsuche mit einem echten Piraten… ich korrigiere – einer echten Piratin. Unter den Gästen die große Schwester mit Down-Syndrom, ein gehörloser Freund, ein Freund mit einer starken Sehschwäche, ein Freund im Rollstuhl bzw. Reha-Buggy (der aber in Begleitung seiner Mutter kam) und drei weitere witzige Kerle, die der Löwe inzwischen seit seinem ersten Lebensjahr (und noch länger) kennt.

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Den größten Respekt hatte ich vor meinem eigenen Kind. Wenn sie nicht gerade im Sonnenschein-Modus ist, ist sie in der Lage die ganze Party zu sprengen. Dies galt es zu verhindern. Am Morgen zeichnete sich schon eine trübe Wetterlage ab, die Ohren standen auf Durchzug und ich ermahnte Sonea „Wenn Du nicht hören kannst, können wir Dich später nicht mit zum Geburtstag nehmen!“. (Drohungen, die man nicht aussprechen sollte, wenn man nicht die Möglichkeit hat die Konsequenz zu ziehen…).

„Das entscheide ICH, Mama! Das ist MEIN Geburtstag! Und Sonea ist mein Gast!“ wies mich mein vierjähriger Sohn zurecht. Okaaaaay…

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Ich stellte mich auf einen grauenvollen Nachmittag ein und kann rückblickend nur sagen, dass es der entspannteste Kindergeburtstag aller Zeiten war.

Die Kinder hatten alle offensichtlich einen riesen Spaß im Aquarium und bei der Schatzsuche. Es erwies sich als sinnvoll vorab den Film „Findet Dorie“ gesehen zu haben, um zu wissen, dass der Octopus 3 Herzen hat, wie uns eins der Kinder demonstrierte. Woher der Löwe mit fester Überzeugung sagen konnte, dass die pinke Anemone Wachsrose heißt, weiß ich bis heute noch nicht.

Aber ich kann auf jeden Fall rückblickend sagen, dass der gehörlose Kumpel vom Löwen am besten (zu)gehört hat, der Freund mit der Sehbehinderung mindestens zwei sorgfältig versteckte Schatzkarten gefunden hat und der kleine Freund im Rollstuhl, der auf keinen Fall auf dem Piratengeburtstag fehlen durfte, einen riesen Spaß hatte und am Ende mindestens genau so müde war, wie die restliche Meute wilder Piraten. Und auch Soneas Laune hebte sich wieder mit der Feier. Am Ende lief sie an der Schatztruhe vorbei, die Eistruhe fest angepeilt und aufgeregt rufend  „Ich hab den Schatz gefunden! Ich hab den Schatz gefunden!“.

Am Abend marschierte der Löwe freiwillig ins Bett und schlief mit den Worten „Danke für die coole Party“ ein. Alles richtig gemacht.

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Aber die größte Ehre ist es ja überhaupt auf dem Geburtstag eines Vierjährigen eingeladen zu sein. Denn „Dann lad ich Dich nicht zu meinem Geburtstag ein!“ ist die höchste aller ausgesprochenen Drohungen und kommt hier zur Zeit täglich zum Einsatz.

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Der geniale Jersey Faules Tier von SUSAlabim für lillestoff durfte auf keinen Fall in meinem Stoffregal fehlen und ich hatte bereits ein Nähprojekt im Kopf, lange bevor er überhaupt produziert war. Ich habe einen Neo von ki ba doo genäht und auch wenn ich den Halsausschnitt beim nächsten Mal noch ein wenig verschmälern muss, gefällt mir der Schnitt sehr gut.

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Sehr gut gefallen mir auch die neuen Naturino Herbstsneaker vom Löwen zu dem lässigen Faules Tier Shirt. Ich mag Cognacfarbene Schuhe und die Sneaker haben mir trotz Klettverschluss richtig gut für den Löwen gefallen.

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Damit er seine Schuhe selbst anziehen kann, habe ich alle Schnürschuhe von Naturino ausgeblendet. Das war gar nicht so einfach, denn es gibt einfach so viele coole Modelle. Aber die Naturino Play Ledersneaker haben mich sofort mit dem Klettverschluss versöhnt und spätestens beim Schuhe anziehen, bin ich über diese Entscheidung sehr, sehr froh.

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Bagomania 2016 – zu Besuch bei Fond of Bags

Ich habe eben nochmal nachgeschaut. Inzwischen zweieinhalb Jahre ist es her, dass ich den Ergobag und das Team von Fond of Bags kennenlernte. Seitdem ist eine Menge passiert. Zwischenzeitlich wurde nicht nur Sonea eingeschult, mit einem Ergobag Cubo natürlich, sondern das Unternehmen ist auch rasant gewachsen. Von vier Mitarbeitern vor sechs Jahren, auf 150 Mitarbeiter und inzwischen 7 Marken. Drei davon sind mittlerweile  weit bekannt: Affenzahn, Ergobag und Satch.

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Gestern war ich mit vielen anderen Bloggern zur Baggomania von Fond of Bags eingeladen und in Begleitung vom Löwen machte ich mich auf den Weg auf die andere Rheinseite von Köln. Eine lange Bahnfahrt und eine ungeplante Taxifahrt später (die Vogelsanger Straße ist eben sehr, seeeehr lang), waren wir da und es gab erstmal leckeres Frühstück für alle und jede Menge Small Talk mit vielen lieben Bloggern, wie Missbonnebonne, Beauty-MamieverywhereigoElfenkindberlin  feiersun, nenalisistadtlandmama, mama-schulze, Herz und Liebemutterundsöhnchen, miramondstein, MamazSchwesterliebeundwirAnnelie von von-ahoiFrieda FriedlichJules kleines Freudenhaus, schaumzucker, ebbi und floot, Ich bin Dein Vater und maryreiliblog.

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Wie ich bereits in meinem aller ersten Beitrag über Fond of Bags berichtet hatte, entstand die Grundidee zum Ergobag auf einer Party von drei Freunden, die selbst alle noch keine Kinder hatten, aber die fixe Idee einen ergonomisch geformten Schulrucksack zu entwickeln.

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Nachhaltigkeit wird in dem Unternehmen sehr groß geschrieben und die Lieferkette eines Schulrucksacks besteht aus 10.000 Menschen und 118 Lieferanten. Wahnsinn, oder?

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„Völlige Ahnungslosigkeit“ ist auch heute noch ein Erfolgsrezept von Fond of Bags, wie Sven, einer der drei Gründer und Geschäftsführer berichtete. So war zum Beispiel der erste Ergobag „Rambazamba am Amazonas“ nicht nur eines der ersten Rucksackmodelle, sondern auch einer, der ersten 6000 produzierten Rucksäcke und noch sehr stark optimierungsbedürftig. Seit 2010 haben sich das Unternehmen und die Produkte stark entwickelt. Die Begeisterung der Mitarbeitern zu ihren Produkten spürt man sofort, wenn man vor Ort ist und die Begeisterung ist so groß, dass ich bei meinem ersten Besuch vor zweienhalb Jahren fast nach einem Job in diesem tollen Unternehmen gefragt hätte.

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Auch der ergobag CUBO, den Sonea letztes Jahr zur Einschulung bekommen hat, ist im letzten Jahr weiterentwickelt worden. Beginnend bei den Klettis, die nicht nur nochmal in ihrer Beschaffenheit verändert wurden, sondern es gibt auch neue Klettis, die glitzern oder blinken, wie der Einhorn oder der Eisdrache Kletti, die bald schon im Handel erhältlich sein werden.

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Auch der Verschluss vom Cubo wurde noch einmal verändert. Er ist nun nicht nur noch stylischer, sondern lässt sich locker mit einem Handgriff öffnen und bereitet keinem Kind mehr Schwierigkeiten.

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Rückblickend auf ein Jahr mit unserem ergobag kann ich sagen, dass wir die Entscheidung nicht bereut haben und sehr dankbar war ich bereits einige Male für das wasserdichte Fach für die Trinkfalsche und die Brotdose. Das hat sich schon einige Male bewährt. Der ergobag Schulrucksack ist sicherlich nochmal eine Nummer cooler als der Cubo und bietet einige Features mehr. Aber der Cubo ist definitiv der richtige Schulranzen für Sonea, da er massiver ist und das Zugband im ergobag sicherlich ein störender Faktor gewesen wäre.

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Einige Designs, wie das des Dino-Ergobags wurden nochmal überarbeitet und es gibt in Kürze den Bäranusaurus Rex im Handel. Aber auch grandiose neue, wie der ZauBärwald kommen dazu. Sonea bleibt ihrem Design Rhababär treu und möchte nun den passenden Ergobag Mini Schniekakara haben. Der Löwe war sofort Feuer und Flamme mit dem Schniekorex, dem Kindergartenrucksack von ergobag. Wir werden Euch die beiden bald noch präsentieren.

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Ich liebe ja die Kollektion von Affenzahn. So herrlich verspielt und wenn ich noch ein Kleinkind hätte, würde hier sofort das nagelneue Bagpack Monster Friends einziehen (obwohl ich mir das auch noch sehr gut bei meinen zwei vorstellen könnte). Der Löwe hatte sich fest in den Kopf gesetzt den Hennes-Rucksack (inzwischen nicht mehr im Sortiment) mitzunehmen, aber Kölnliebe hin oder her – mir wäre der Danny Drache oder der Elias Elefant lieber gewesen. Und am Ende siegte die Begeisterung für den Ergobag Mini Schniekorex.

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Herr Sonnenschein hat ein bisschen das Live-Video der Rede von Fond of Bags Gründer Sven verfolgt und war sofort begeistert von den AEP-Rucksäcken. Genau so etwas, wie er sucht! Und ich kannte diese Marke von Fond of Bags noch gar nicht. Beim Stöbern habe ich mich dann spontan in dieses Modell verliebt. Herr Sonnenschein regt sich ja immer tierisch auf, wenn ich auf Familienausflügen das Handtäschchen unterm Arm geklemmt habe. Vielleicht wäre es mal an der Zeit über einen Rucksack nachzudenken.

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Der Löwe war schwer begeistert, auch wenn wir nicht zu unserem Ausflug mit dem Flugzeug anreisen mussten. Die Kinderbetreuung war richtig gut organisiert und von den meisten Kindern sah und hörte man recht wenig während der Vorträge. Nur mein Sohn kam zwischendurch mal wild brüllend angerannt, um mir seinen Luftballon-Dinosaurier zu zeigen und dann wieder zu verschwinden. Irgendwann war es dann Zeit zu gehen, denn wenn der Löwe ein ruhiges Plätzchen gefunden hätte, wäre er mir sonst im Stehen eingeschlafen.

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Noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten des Teams von Fond of Bags für die perfekte Organisation dieses fantastischen Bloggerevents. Man merkt, dass Ihr voll und ganz hinter dem steht, was Ihr tut. Wir sind auf jeden Fall rundum begeistert.

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Mein Leben mit dem Besonderen #80 Manchmal ist das Leben nicht rosarot

Hallo! Ich bin Anne und möchte euch gerne einen Teil aus meinem Leben erzählen. Ein Teil aus meinem Herzen.

Bis ich 24 Jahre alt war, hatte ich ein wunderbares rosarotes Leben. Eigentlich ist nie etwas Schlimmes passiert. Ich habe alle Prüfungen auf Anhieb bestanden, Abitur gemacht, eine Ausbildung an der Wunscharbeitsstelle bekommen – alles prima. Mit 23 Jahren habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt, nach 3 Monaten wurde ich gewollt schwanger.

Das rosarote perfekte Leben. In meinem Kopf war wirklich alles rosa, denn ich erwartete ein Mädchen. Wir haben uns riesig gefreut. Ich hatte eine völlig normal und sehr gute Schwangerschaft.

Bis der tiefschwarze Tag begann.

Ich war in der 37. Schwangerschaftswoche, nur noch 3 Wochen bis unsere Kleine kommen sollte.

Am 17. Mai 2011 um 8:30 Uhr hatte ich einen normalen Frauenarzttermin. Ich ging mit einem sehr unguten Gefühl zum Arzt. Irgendwas war komisch. Naja, aber vielleicht fühlt man sich auch mal im 9. Monat komisch. Es war so wenig Bewegung im Bauch. Vielleicht bilde ich mir das nur ein.

Ich erinnere es noch genau, wie ich auf dieser Liege lag, mit diesem Gurt um meinen Bauch. Eine Schwester nach der nächsten kam rein und versuchte ihr Glück. Irgendwie klappt das heute nicht. Sie versuchten mein Kind wach zu machen. Ich drehte mich von einer Seite auf die nächste. 45 Minuten vergingen. 4 Schwestern fanden den Herzschlag nicht. Ich wurde immer wieder beruhigt. Da ist ein Herzschlag, wahrscheinlich liegt sie mit dem Rück nach vorn, deshalb hört man es so schlecht. Nun kam die Ärztin selbst, auch sie hat es nicht hingekriegt. Ich glaube sie wusste zu dem Zeitpunkt schon, was jetzt passiert.

Wir sind dann zum Ultraschall gegangen. Sie konnte auf dem Bildschirm das Blut einfärben, es waren aber nur Punkte zu sehen. Dann machte sie den Monitor aus, drehte sich zu mir um und sagte: „Frau L. ich muss Ihnen das jetzt leider sagen. Das Herz schlägt nicht mehr.“

Ich war sofort im totalen Schock. Die irrt sich doch. Das kann doch nicht wahr sein.

Sie ging mit mir in ein anderes Behandlungszimmer.

„Wir rufen jetzt erstmal jemanden von Ihnen an, Frau L.“

Ausgerechnet heute, hatte Sebastian sein Handy zu Hause vergessen. Das ist ihm noch nie passiert. Er ist Handwerker, immer auf einer anderen Baustelle unterwegs. Einfach nicht erreichbar. Wir haben versucht ihn über seine Firma zu erreichen. Aber auch seine Chefin konnte ihn nicht anrufen.

Genau zu diesem Zeitpunkt ging es Sebastian irgendwie schlecht. Er hat gerade bei einem Zahnarzt gearbeitet, von dort hat er dann seine Chefin angerufen und wollte ihr mitteilen, dass er sich krank meldet. Diese hat ihm dann gesagt, dass sie angerufen wurde und er sich unbedingt bei mir melden soll.

Dann rief mein Freund mich an.

„Hase, sie ist tot.“

„Nein, nein. Das kann doch nicht sein!“

Sebastian musste sich wohl erstmal setzen. Ihm ging es gar nicht gut. Er setzte sich sofort ins Auto und kam zu mir in die Frauenarztpraxis.

Dann rief ich meinen Vater an, denn meine Mutter hatte an diesem Tag eine Fortbildung und war einfach nicht zu erreichen.

„Papa, mein Kind ist tot.“

„Anne, das tut mir leid.“

Er versuchte dann meine Mutter zu erreichen und das gelang ihm auch, sie rief mich sofort zurück.

„Mama, sie ist tot.“

Ich sagte ihr, dass ich nun in Krankenhaus muss. Sie fuhr sofort los, direkt ins Krankenhaus.

Nun war Sebastian in der Praxis angekommen.

Da saßen wir nun auf der Pritsche und weinten. Wir müssen jetzt los – ins Krankenhaus, um unser Kind zu bekommen.

Der Weg dorthin war der Horror.  Ich kann mich noch genau erinnern. Die Straße, das Wetter, der Weg vom Parkplatz zur Entbindungsstation. Meine Mutter wartete schon vor der Station, was muss sie gerast sein.

Das Geschehen ging irgendwie an mir vorbei. Ich bekam alles mit, aber irgendwie stand ich neben mir. Immer wieder die Gedanken, sie irren sich.

Die Hebamme kam uns entgegen, sie wussten schon Bescheid. Meine Ärztin hatte wohl auch dort angerufen. Zunächst wurde mit mir gesprochen, was jetzt als nächstes passiert. Ich hab es allerdings alles nicht verstanden.

Nun wurde nochmal ein Ultraschall gemacht, alle waren dabei. Es ist kein Traum, das Herz schlägt nicht. Wir können es alle sehen.

Sie ist tot.

Mia ist tot.

Nun muss die Einleitung beginnen, ob ich will oder nicht.

Meine Mutter hat die Anmeldung übernommen. Die Station hat mich in die Privatklinik auf Kosten des Krankenhauses verlegt, zunächst weit weg von der Entbindungsstation und von den vielen Babies.

Bald wurde die Geburt eingeleitet, ich hatte immer wieder Wehen, aber ich wollte sie nicht gehen lassen. Am nächsten Tag habe ich immer stärkere Mittel bekommen, damit nun endlich die Wehen einsetzen. Ich erinnere noch wie meine Schwiegermutter zu mir sagte: „Anne, lass sie los! Lass sie gehen.“

Ich habe so dagegen angekämpt. Ich wollte sie nicht gehen lassen. Denn wenn sie aus mir rauskommt, dann ist sie nicht mehr bei mir. Dann ist sie weg.

Am 18. Mai 2016 abends habe ich noch stärkere Tabletten bekommen. Ich hatte schon sehr regelmäßige Wehen und mir war klar, dass es nicht mehr lange dauern kann. Ich habe eine Scheißangst. Unbeschreiblich. Es fühlt sich an als wenn dein Herz zerspringt in tausend Teile. Alles ist kaputt und du kannst weiter atmen.

Ich möchte sie behalten. Ich möchte mein Kind Mia doch einfach nur behalten.

Um 20:30 Uhr ist es soweit ich muss sie jetzt hergeben. Ich habe alle 3 Minuten heftige Wehen. Nun durfte meine Mutter klingeln. Sie bringen mich in den Kreißsaal. Vom 6 Stock ins Erdgeschoss. Auf dem Weg habe ich 3 Wehen, ich kann mich kaum im Bett halten. Ich erinnere noch wie das Licht im Fahrstuhl mich blendete.

Nun musste ich mein Kind bekommen, ganz auf natürliche Weise. So hat man nach der Entbindung am wenigsten körperliche Schmerzen.

Wir kommen in einen großen Kreißsaal. An der Wand steht das Wort Hoffnung. Auch wenn ich bis zuletzt gehofft habe. Die Hoffnung gab es nicht. Jedenfalls nicht für unsere kleine Mia.

Ich habe starke Schmerzen, es ist kaum zu ertragen. Es  wird über eine PDA gesprochen. Ich bin wie in Trance. Es ist mir total egal. Macht doch einfach.

Durch einen Tropf bekomme ich starke Schmerzmittel. Es geht alles sehr schnell.

Sie ist da.

Es ist still. Ganz still.

Mein rosarotes Leben ist nun tiefschwarz!

Sie war ein echter Mensch!

Mia.

Geburtstag 18. Mai 2011

Geburtszeit 22:45 Uhr

Geburtsort Hamburg

Größe 49 cm

Gewicht 2445 g

Kopfumfang 32 cm

Haarfarbe braun

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Am nächsten Tag hatte wir noch einige Stunden um uns von unserem Kind zu verabschieden. Wir haben sie angezogen und Bilder gemacht und ich habe sie einfach nur im Arm gehalten. Ich habe versucht mir alles einzuprägen. Auch jetzt, 5 Jahre später, weiß ich genau wie sie sich angefühlt hat.

Ich bin so froh um diese Zeit.

Ich habe sofort eine Woche später eine Therapie angefangen und viel Hilfe von unseren Familien bekommen. Auf der Arbeit hat man mich verstanden. Man hat uns sehr gut aufgefangen!

6 Monate später war ich wieder schwanger. Dieses Mal mit einem Jungen. Die Schwangerschaft war der absolute Horror. Voll von Angst und Panik, aber es hat sich gelohnt. Unser Emil hat mich ins Leben zurückgeholt.

Mein Leben ist nun zwar nicht mehr rosarot, aber grün. Ich bin wieder lebensfroh und kann auch herzhaft lachen, aber ich weiß eben auch, dass es von jetzt auf gleich tiefschwarz sein kann.

Dein Leben ist das, was du draus machst!

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