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Free – oder aber frei trotz Chaos

Ich sitze in der Bahn auf dem Weg nach Hause und kämpfe gegen die Nachmittagsmüdigkeit.

War das wieder ein Chaos als wir vier heute Morgen das Haus verlassen haben! Wir müssen irgendwie schaffen das besser zu organisieren. Wenn ich morgens nur nicht immer diese Anlaufschwierigkeiten hätte und die Kinder ein bisschen kooperativer wären..

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Bei den Gedanken an dem vollgekrümelten Tisch und der leeren Wurstverpackung darauf… der Wäscheberg, den ich noch in die Waschmaschine stecken wollte, bevor wir zum Auto gehen und der nun in guter Gesellschaft neben dem sauberen Wäscheberg steht, den ich gestern nicht mehr zusammengefaltet bekommen habe… das Waschbecken, in das mir heute Morgen mein Pudertopf gefallen ist und nun braun besprenkelt umgeben von von ein paar fliegenden Haaren, die mir beim Haare kämmen heute Morgen rausgefallen sind, sicherlich kein hygienisch, schöner Anblick ist… die halb ausgetrunkene Kaffeetasse, die noch auf dem Schuhschrank steht… oder die Spielsachen, die sich über den gestrigen Nachmittag wieder mal ins Wohnzimmer schlichen und nun zusammen mit den durchwühlten Sofakissen (oder soll ich besser sagen Höhlenmauersteinen?) ein ziemlich chaotisches Bild liefern…

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Ich bekomme massiv schlechte Laune, wenn ich an all das denke (die Verwüstung in den Kinderzimmern blende ich jetzt einfach mal erfolgreich aus). Erstmal den Löwen aus der Kita abholen. Der süße, lustige Kerl findet immer einen Weg meine Laune zu heben und mich zum Kichern zu bringen.

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Wenn wir nach Hause kommen, schneid ich uns erstmal nen Apfel auf und wenn der Sonnenschein dann auch nach Hause kommt und die Kinder im Spiel vertieft sind, kann ich mich immer noch in Ruhe um den Haushalt kümmern. Das geht ja schnell (manche Dinge muss man sich eben schön reden… für Alkohol ist’s noch zu früh). Ich hab also meine Pläne.

Mein Sohn hat andere Pläne. In der Kita werde ich bereits vom Löwen mit seinem Kumpel im Schlepptau erwartend empfangen. „Julian mich heute besuchen kommen und mit mir Dinosaurier spielen!“ begrüßt er mich in seinem besten Jodadeutsch.

„Du Schatz, das geht heute leider nicht. Ich hab noch soooo viel zu tun und ich muss Julians Mama erstmal fragen wann sie Zeit haben uns zu besuchen!“. Booooahr, wann bin ich eigentlich so unflexibel geworden? Wo bleibt meine Spontanität?

Zutiefst enttäuscht stampft der Löwe an mir vorbei und rennt in eine der anderen Gruppen. Oooorrrr… jetzt kann ich ihn wieder in der ganzen Kita suchen gehen! Ich hab jetzt echt keine Zeit und keinen Nerv für solche Spielchen. Ich muss doch aufräumen! Das Bild vom verdreckten Waschbecken kommt mir sofort mahnend in den Kopf untermalt von einem lauten Kichern der Dinobande, die sich in den Sofakissen lümmelt.

Wenn mich eins nervös macht, sind das unsortierte Sofakissen!

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Wieso eigentlich? Wieso stört mich das so sehr? Den Kindern ist es doch schließlich auch egal, ob es chaotisch zu Hause ist oder nicht? Sie wollen eh spielen und Höhlen mit den Sofakissen bauen, den Tisch mit Keksen vollkrümeln, das Waschbecken als Badesee für die Dinsosaurier umfunktionieren und Kinderzimmer aufräumen – DAS ist doch ohnehin völlige Zeitverschwendung!

Inzwischen habe ich den Löwen in einem Gruppenraum ausfindig gemacht. Beschäftigt kramt er nach Dinosauriern, die er sich für heute Nachmittag ausleihen möchte. Also noch mehr Dinos, die wild auf meinem Sofa rumhüpfen… ach was solls!

„Komm, wir fragen Julians Mama einfach, ob wir Julian gleich mit nach Hause nehmen dürften. Sie kann ihn ja heute Abend wieder abholen.“ (bis dahin habe ich bestimmt auch zumindest mal die Böden durchgesaugt).

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Mein RUMS für heute aus dem Free melange von enemenemeins für lillestoff, Noch mehr RUMS gibt es wie gewohnt hier!

16 Kommentare

  1. Oh, bist du bei uns zuhause?
    Ich kann dir so aus der Seele sprechen.

  2. Bei meinen Eltern in der Küche hängt ein Plakat mit der Aufschrift „Der Haushalt ist kein Kunstwerk für entzückte Besucher, sondern eine Ansammlung von Instrumenten und Abläufen, die dem leiblichen Wohl dienen. Es ist völlig unsinnig, auf einen ständig vorzeigbaren Haushalt stolz zu sein.“
    Als Kind hab ich das oft gelesen, aber erst seit ich selber ein Kind hab, kann ich die Bedeutung in ihrer ganzen Tiefe verstehen :).

  3. Liebe Katharina,
    danke dir für die Aufmunterung! Beim Lesen deines Posts fühle ich mich gleich irgendwie leichter und befreit…ok ich weiß auch so dass ich mit meinem Chaos nicht alleine bin, aber deine Worte tun mit gut 🙂 und das genähte Outfit gefällt mir sowieso!
    GLG
    Ruth

  4. Siehste, wieder was gelernt. Höhlenmauersteine haben wir hier auch und alle paar Tage bekomme ich nen Muttermotzanpfiffanfall wenn es mir mal wieder zu bunt wird mit dem Höhlenbauen, in deren Bau auch Stühle, Wäscheständer, Deko vom Schrank annektiert werden und dann kommt eine, also Jolina, an das fragile Werk, bringt es zum Einsturz und dann geht der Terror los, das brauch ich nicht, das will ich nicht, aber ansonsten hab ich den Sofakissentick nicht, ich bin ja der Besteck-Monk 😀

  5. Diese Geschichte kenne ich….
    es wird leichter, wenn man sie genauso bei anderen liest.. Danke 😉
    Nicht zu vergessen, tolles Shirt!
    LG Manu

  6. Andrea sagt

    Hallöchen Ihr Lieben,
    Tja auch ich kenne das :-). Ich habe drei Kinder, der vierte ist schon ausgezogen. Aber wenn meine Kinder dann noch Freunde mitbringen, ist Chaos und Unordnung perfekt. Ich schau immer das im Erdgeschoss wenigstens aufgeräumt ist, oben muss ja keiner hin. Hi Hi!. Das gelingt aber auch nicht immer. Ich sage nur: vom Garten rein, Garten raus. Im Keller stapelt sich die Wäsche und im zweiten Stock wartet die Bügelwäsche. Aber… das sieht und weiß ja keiner. Ohhhhhhh meine Fenster müsste ich jetzt dann bald noch putzen, bevor es richtig kalt wird. Habe auch noch jede Menge anderer Baustellen, ich kann mich aber nicht zerreißen. Da meiner Kids bei anderen immer lieb und brav aufräumen und helfen, haben sie anscheinend doch was zu Hause gelernt. Also: nicht verrückt machen. Alles wird gut. Wir wohnen halt und leben noch:-). Wir sind ja kein Möbelhaus. Lg Andrea

  7. Annika sagt

    Eine Kollegin von mir meinte letztens: „Der Dreck kommt wieder, die Kinder verlassen irgendwann das Haus!“ Und das stimmt! Aber ich habe auch permanent ein schlechtes Gewissen … obwohl ich mir auch sage: WANN, wenn beide Eltern arbeiten?!

    Liebe Grüße von Annika und danke danke danke für diesen Post!

    • Annika sagt

      Bei mir ist nur momentan das Problem, dass ich mich nicht traue, jemanden hereinzubitten und das finde ich irgendwie blöde : ( Also von mir …

  8. So ein toller Post! Ich schmeiß mich hier gerade weg!

    Aber so ist es! Ich kann Dir nur sagen, das es besser wird, wenn Du Kids größer werden!
    Ehrlich!

    Liebe Grüße

    Yvonne von Mücke

  9. Knodel Inge sagt

    Hallo Katharina!
    Fast jeder hat so seine Baustellen. So geschleckte Wohnungen wo man Angst hat etwas zu essen finde ich schrecklich.Eine Grundordnung braucht man um nicht im Kaos zu versinken. Bei kleinen und später auch größere Kids kann man nicht alles aufgeräumt haben. Wenn beide Eltern arbeiten ist das fast nicht möglich. Kinder werden so schnell groß, genieß einfach die Zeit mit ihnen. Alles wird sich schon irgendwie finden. In unsortierten Sofakissen kann man sich mit den Lieben reinkuscheln oder mit zusätzlichen Decken etwas bauen. Schade um den Puder aber auch die Reste kann man noch verwenden. Außerdem ist es ja kein alter festgeklebter Dreck sondern es war ein einfach nur ein Unfall. Es ist so wie es ist. Trink einen Tee oder einen leckeren Milchkaffee, entspann dich und erfreu dich an deinen Stoffen. Ich bekomme heute auch nichts auf die Reihe und überlass meine Fenster einer lieben Zugehfrau die ab und zu bei mir aushilft. Liebe Grüße Inge

  10. Yvonne sagt

    Mein erster Gedanke beim Lesen…Hurrahhh ich bin nicht allein !!!! Ich sitze sehr oft zwischen Wunsch und Ordungswirklichkeit…zwischen was schaffe ich…was muss ich tun…wozu habe ich Lust zu erledigen….wer gibt vor wie es auszusehen hat….Mit den Kinden spielen oder doch mal wieder Sauber machen…zwischen dann siehts hier halt so aus und oh Gott hier kann ich aber keinen her einladen…und zu dem Frage ich mich woher kommt der Anspruch alles Im Griff haben zu müssen….Danke für diesen Post!!!!!! Er ist so ein schöner Ausgleich zu den Blogs die immer so hübsch durchgestylte und vor allem ordentliche Kinderzimmer zeigen;) (ich mag auch diese Blogs aber immer öfter bohren sie in offenen Wunden rum) Fröhliches Krümeln und Sausiern noch!!!! Lg Yvonne

  11. Genau. So. Schauts. Aus!
    Kenn ich! Und wenn ich auf mein kommendes Patchwork-Großfamilien-Wochenende blicke, wird mir schon ein wenig schummrig. Wobei? Aufräumen lohnt vorher eh nicht und so denk ich mir: Was solls? Egal!

    Ich wünsch dir was! Toll siehst du aus!

    Liebe Grüße
    Pamela

  12. Haha, warst Du bei uns zuhause oder hast Du eine Kamera installiert?? 😉
    Ja ich denke auch mal zwischendurch, meine Güte das läuft alles nicht weg und die Wäsche steht auch heute Abend noch da, aber die endgültige Entspanntheit fehlt mir auch. Spontan war letztens eine Schulfreundin meiner Tochter am Nachmittag mit bei uns. Erster Satz nach Betreten der Wohnung: Oh, bei uns sieht das nicht so ordentlich aus…..Höhö, was ein sympathisches Kind dachte da Mama und machte sich erstmal in Ruhe einen Tee bevor sie das Chaos in der Küche beseitigt hat 😉

  13. Soooo schön ehrlich und damit sprichst du mir und sicher ganz vielen aus tiefstem Herzen!!! Denn du hast mit allem den Nagel auf den Kopf getroffen …. DANKE DANKE DANKE du bist Großartig !!! LG aus Neuseeland

  14. Ach, ich kann dich so gut verstehen. Mein Tag sollte so ca. 15 Stunden mehr haben. Arbeiten, nähen, bloggen, Haushalt und Kinder. Irgendwo ist immer eine Baustelle. Da ist es wichtig sich immer wieder bewusst zu entscheiden die Wäsche halt jetzt einfach nicht zu machen, die Berge an Geschirr im Spülbecken und die Brösel auf dem Fußboden zu ignorieren und stattdessen zu den Kindern in die Sofakissenhöhle zu kriechen und gemütlich ein Buch zu lesen.

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