Dieser Beitrag enthält Werbung in Form einer kleinen Buchrezension von „Eine Oma für Fridolina“ von Anna Lott und Nikolai Renger für den Arena Verlag.
Heute wäre der Opa Tatütata, wie ihn mein Neffe früher irgendwann mal spontan getauft hatte, 69 Jahre alt geworden.
Als ich die Tage darüber nachdachte, war das für mich so unvorstellbar – mein Papa im nächsten Jahr mit 70 Jahren. Wahrscheinlich konnte er sich das auch nicht so richtig vorstellen und ist deshalb vor mittlerweile 7 Jahren so plötzlich von uns gegangen (natürlich nicht…).
Der Schmerz war anfangs riesig. Wenn ein geliebter Mensch plötzlich und unerwartet aus Deinem Leben gerissen wird, ist das ein großer Schock und der Schmerz ist unbeschreiblich groß.
Aber so richtig tot ist dieser Mensch dann eben doch nicht. Und es gibt Tage, an denen grinse ich über das ganze Gesicht in gewissen Situationen, in denen ich an meinen Papa erinnert werde. Es sind die Erinnerungen, die einen am Leben halten.
Andere Menschen, die Spuren dieses Menschen hinterlassen. Die gleiche Mimik und Gestik, das gleiche Lächeln oder andere Merkmale, die man sofort mit diesem Menschen in Verbindung bringt.
Es gibt Tage, an denen finde ich es ganz furchtbar ungerecht, dass meine Kinder ihre Kindheit nicht mit einem Opa an ihrer Seite verbringen dürfen, der ihnen lauter unnütze Dinge beibringt, über die man mit den Augen rollt.
Oder, der ihnen Badminton spielen beibringt. Der sie in einem richtigen Polizeiauto sitzen lässt und ihnen eine Gefängniszelle von innen zeigt (nur mal zum Gucken). Der ihnen das Sonnensystem erklärt und mit ihnen Steine am Rhein wirft. Der ihnen zeigt wie man ein anständiges Kölsch zapft (völlig uneigennützig natürlich). Und der ihnen immer und immer wieder die Geschichte vom Wolf und den drei Schweinchen als coolste Gruselgeschichte der Welt erzählt.
Und ich finde es auch so unglaublich ungerecht, dass mein Papa nicht bei so großen Ereignissen wie die Einschulung seines Enkels dabei sein kann. Aber vielleicht schaut er sich das ganze Spektakel auch von einer Wolke da oben an. Ich höre ihn beim Gedanken daran schon laut über irgendwas lachen. Wer dieses Lachen kennt, weiß was ich meine.
Die Erinnerungen an meinen Papa halten ihn lebendig. Und auch für die Kinder sind beide Opas zwar nur noch gedanklich greifbar (und waren es auch immer nur), aber dennoch immer wieder präsent.
Neulich bekam ich vom Arena Verlag eine Anfrage für eine Buch-Rezension von „Eine Oma für Fridolina“ und ich sagte sofort zu. Denn das ist ja immer wieder voll unser Thema.
In dem Buch geht es darum, dass Fridolinas Oma Rita im Himmel lebt. Nun steht in der Kita der Oma-Tag an und Fridolina bereitet der Gedanke daran ganz viele „Ameisen im Bauch“. Während die anderen Kinder von ihren unterschiedlichsten Omas im Kindergarten erzählen, überlegt Fridolina zusammen mit ihrem besten Freund Henry eine von seinen fünf Omas auszuleihen. Denn Henry hat nicht nur Omas, sondern auch Uromas und sogar noch eine Ururoma.
Fridolina stellt auf ihrer Suche nach einer Leih-Oma fest, dass keine von Henrys Omas die richtige für sie ist.
Ihre Mama erzählt anschließend der bedrückten Fridolina von Oma Rita. Fridolina stellt fest, dass sie ganz viel mit ihrer Oma gemeinsam hat, wie zum Beispiel den Fleck am großen Zeh. Und die wichtigste Erkenntnis, dass ihre Oma in Fridolinas Herzen weiterlebt.
So geht Fridolina gemeinsam mit ihrer Mama und der Oma im Herzen am nächsten Tag in den Kindergarten und hat die Aufmerksamkeit aller Kinder und Omas, als sie von ihrer Oma Rita erzählt.
Ein wirklich tolles Buch, in dem kindgerecht und sogar auf sehr humorvolle Weise das Thema Tod und der Verlust eines geliebten Menschen behandelt wird.
Solltet Ihr also wie wir den Geburtstag vom Opa oder der Oma mit einer Kerze und einen vermissenden Blick in den Himmel feiern, ist vielleicht „Eine Oma für Fridolina“ eine willkommene Lektüre und ein einfühlsamer Weg Eurem Kind zu erklären, dass die Liebe füreinander unsterblich ist.
LIebe Katharina, ein schöner Text mit einem tollen Buchtipp – danke! Meine Kinder haben zwar noch alle ihre Großeltern, aber vor 2 Jahren ist meine Oma gestorben – ihre Uri. An sie erinnern wir uns auch immer wieder, zum Beispiel beim Kuchen backen. Ein anderes, wunderschönes Kinderbuch zu diesem Thema ist, finde ich, „Der Baum der Erinnerung“ – wobei das wohl eher für kleinere Kinder geeignet ist. Aber die Bilder sind so schön, dass ich beim Vorlesen auch immer schwer schlucken muss.
So wahr, ich würde heute erst wieder im Kindergarten zum offenem Umgang mit dem Thema kritisiert. Bei meiner Tochter 4 Jahre ist auch die Uroma mit gesegneten 95. Jahren verstorben. Auch we n kein allzu großes Bezug da war u wie aus privaten Gründen nicht zur beisetzung fahren ein schönes Buch und auch Sandra s Idee mit den Seifenblasen sehr gut.
Schön geschrieben …. und so wahr. Im Herzen leben sie weiter.
Das Buch werde ich mir auch mal noch holen. Danke für den tollen Tipp.
Als unser geliebter Uropa im Frühjahr mit stolzen 97 Jahren von uns ging, war es für meine Mädels (3+5) das erste Mal, dass wir bewusst über Tod, Beerdigung, Sarg, Urne usw. sprachen. Wir besuchten bisher nur Gräber von Verstorbenen (auch leider dass von meinem Schwiegervater) ,alles Menschen,die meine Kinder leider nicht mehr kennen lernen durften.
Zum Abschied malten beide ein Bild und sie durften es mit einer Blume auf den Sarg legen. Auch ein kleines Blumenherz von den Urenkeln zusammen lag am Grab. Vor einem Monat starb nun leider eine Uroma, das Bild, die Blumen und ein Blumenherz am Grab war den Mädels auch bei der Urnenbestattung der Uroma sehr wichtig.
Jeder kennt sein Kind selbst am Besten, uns war klar, dass wir sie mit zur Beerdigung nehmen. Es gehört (leider) zum Leben dazu und so konnten sie wie auch wir Abschied nehmen. Nach der Trauerfeier durften sie an beiden Beerdigungen Seifenblasen für die Uri’s fliegen lassen. Ein besonderer Moment.
Jetzt erinnert ein Foto in den Kinderzimmern an unsere Lieben und ich bin einfach unendlich dankbar,dass sie meine Mädchen noch kennenlernen durften und Erinnerungen an sie haben.
Im August werden wir an beiden Geburtstagen Seifenblasen als Geschenke in den Himmel schicken.
Lasst doch auch mal ein paar Seifenblasen für den Tatütata Opa steigen …. egal wo er jetzt ist, er wird sich sicherlich darüber freuen….
Ja, wir sprechen auch ganz offen über den Tod. Gestern erst fragte mein Sohn, wie lange man tot ist, wenn man stirbt und ob das dann alles ist, oder ob dann noch etwas anderes kommt.
Die Idee mit den Seifenblasen gefällt mir sehr gut.
Liebe Grüße und alles Liebe für Euch
Katharina