Verständnis statt Mitleid
Wenn ich so auf die letzten siebeneinhalb Jahre zurück blicke, kann ich mich wirklich glücklich schätzen, dass wir nicht diesen dicken B Stempel haben. Na ja, vielleicht haben wir den ja doch. Vielleicht sind wir ja die mit der „behinderten Tochter“ und vielleicht sind wir auch in gewisser Weise Außenseiter. Aber glücklicher Weise fühlen wir uns als Familie (meistens) nicht so. Eigentlich fühlen wir uns ziemlich normal. Ich mich manchmal ein wenig gestresst, das aber nicht basierend auf der Tatsache, dass ich ein behindertes Kind habe (das vergesse ich im Alltag ständig)… sondern eben, weil ich zwei Kinder habe. Völlig losgelöst von der Anzahl ihrer Chromosomen, sind beide ziemlich lebhaft und eigensinnig. Diese Verbohrtheit oder auch Dickköpfigkeit ist eine Eigenschaft, die sie beiden Elternteilen gleichermaßen zu verdanken haben und die uns manchmal gewisse Situationen im Alltag erschwert. Wenn ich eins in den letzten sieben Jahren nicht hören mochte, dann dieses (pseudo)-mitleidige „Du hast es aber auch schwer!“. Das möchte eine Mutter nicht hören. Egal wie viele Kinder sie hat und ja, auch egal welche Anzahl an Chromosomen …