Verleihen – verschenken – klauen
An manchen Tagen fegt der Sonnenschein mit ihrem Puppenwagen durch die ganze Wohnung… Treppe rauf, Treppe runter und alles, was nicht niet und nagelfest ist, wird eingepackt. „Ein Geschenk für meinen Freund… Maik!… der kommt mich heute besuchen!“ „Aha?“ Wer einen Platz in ihrem großen Herzen hat, wird beschenkt. Reichlich. Es wäre fatal ihr wieder alles wegzunehmen und darauf zu beharren, dass sie nicht einfach das Polizeiauto, das Grüffelo-Buch und den T-Rex vom Bruder, eine Halskette, einen Stapel zugeschnittener Stoffe und das Handy von der Mama und ein T-Shirt, die Armbanduhr und den Rasierapparat vom Papa… plus Puppe Melli, den Arzkoffer und die komplette Conni-Buchsammlung (es wackelt und kippt schon alles, die Reifen quietschen, aber der CD-Player hat noch Platz‘)… dass sie all die Sachen nicht einfach so verschenken kann. Darf. Der Sonnenschein verschenkt eben unglaublich gerne (sofern es nicht süß und essbar ist) und nichts und niemand kann sie davon abhalten. Noch nicht einmal die Tatsache, dass ihre Geschenke eigentlich gar nicht ihr Eigentum sind. So lustig das vielleicht klingen mag, es lässt uns …