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Edit zum gestrigen Post

Vielen Dank, dass Ihr Euch Zeit genommen habt den langen Post gestern zu lesen und tausend Dank an diejenigen, die ihn dann auch noch mit solchen Mut machenden Worten kommentiert haben.

Nach dem gestrigen Nachmittag glaube ich, um Vincent muss ich mir am wenigsten Sorgen machen. Er hat zur Begrüßung direkt Kontakt zu einer Erzieherin aufgenommen, sie angegrinst  und ihr erstmal an die Nase gepackt. Dann dreh ich mich um und eine alte Klassenkameradin, mit der ich damals Abi gemacht habe, steht vor mir. Dreizehn Jahre ist das nun her, dass wir uns gesehen haben und wer rechnet denn mit so was, wenn man 60 km entfernt zur Schule gegangen ist? Ihr Kind wird auf jeden Fall auch in die Raupen-Gruppe gehen. So wird die neu gegründete U3 Gruppe heißen. Ist das nicht süß? Mein Löwenkind wird eine kleine Raupe!
Meine anfänglichen Bauchschmerzen haben sich ganz schnell in ein gutes erstes Bauchgefühl umgewandelt. Die Erzieherinnen, die anderen Eltern und vor allem die Kinder. Das wird toll! Na ja… und Vincent ist ja nun auch nicht eins von den zurückhaltenden, schüchternen Kindern und hat sich direkt zwei potentielle Raufkameraden gesucht, die er ständig beklettert oder „geküsst“ hat.

Die Jobsuche bereitet mir da schon ein tiefes Magengrummeln… Aber wir werden sehen. Und wie es dann wird mit Familie, Mann, Haushalt und Job, das lass ich einfach mal auf mich zukommen. Aber ich weiß zumindest, dass ich den (für mich) tollsten Mann an der Seite habe, der mich da auf jeden Fall nicht mit der ganzen Arbeit im Stich lässt. Das tut er jetzt schon nicht.

Und zum kreativen Teil. Einen dawanda-Shop habe ich ja bereits, auch wenn dieser gerade etwas auf Eis liegt. Mehr als ein Hobby war das aber bislang noch nie. Und wenn ich wirklich Gewinn machen wollte, müsste ich zusätzlich Materialien verkaufen (die ich aber aus platztechnischen Gründen nicht lagern kann). Und ich nähe auch viel lieber Einzelteile, als dass ich schnell schnell 10 Teile am Stück nähe und am Ende alles krumm und schief ist. Ich freu mich jedes Mal riesig über das Feedback, die Mails und sogar Briefe mit den Fotos von den Mäusen, die meine genähte Kleidung tragen. Das ist jedes Mal eine riesen Motivation auch für andere zu nähen. Einer meiner Zipfelpullis hat es sogar bis nach Californien geschafft. Zipfelpulli goes America! Was fand ich DAS cool! Also wenn ich mein Hobby nicht zum Beruf machen kann, dann soll es zumindest Hobby bleiben. Und das eine oder andere Teil nähe ich dann auch sehr gerne für andere Kinder (und mit dem Geld, das dadurch wieder rein kommt, kann ich wieder Stoffe für neue kreative Tobsuchtsanfälle kaufen…). Und vielleicht bin ich ja doch irgendwann mal mutig und lebe meinen Traum vom eigenen Laden…

3 Kommentare

  1. Anonym sagt

    Hallo ihr Lieben,

    ich bin seit einiger Zeit stille Mitleserin hier und wollte mich nun auch mal zu Wort melden. Ich studiere Grundschullehramt und meine Uni hat seit einiger Zeit das Ziel, alle Grundschullehrer auf das Thema Inklusion wenigstens etwas vorzubereiten. Deshalb wurde uns im Rahmen einer Vorlesung empfohlen, Blogs und Artikel aus dem Alltag mit besonderen Kindern zu lesen. Dadurch bin ich auf euren Blog gestoßen und ich kann nur sagen: Sonea inspiriert mich! Durch ihre Lebensfreude, ihr tolles Lächeln und allgemein ihre Art, die ihr so toll in diesem Blog rüber bringt, hat sie es geschafft, mir die "Angst" bzw. den Respekt vor der Inklusion zu nehmen. Denn egal wie toll man das Konzept der Inklusion findet, man wird im Studium viel zu wenig darauf vorbereitet und weiß nicht wie man es umsetzen soll. Danke, dass ihr diesen Blog schreibt und damit hoffentlich viele angehende Lehrer zum Umdenken bewegt, sodass sie sich, wie ich nun auch, auf diesen spannenden Aspekt ihres Berufes freuen können.

    Und ein kleiner Tipp, falls ihr ihn noch nicht kennt, schaut euch einmal den Film "Berg Fidel" an. Im Netz gibt es leider nur den Trailer, aber vllt kann man ihn i.wo bekommen. Ich hoffe, dass es irgendwann nur noch solche Schulen gibt, wie sie in diesem Film vorgestellt wird. Nicht nur für Sonea und andere besondere Kids, sondern für alle Kinder kann man es sich nur wünschen!

    Danke für die Einblicke in euer Leben
    ganz ganz liebe Grüße
    A.

  2. Anonym sagt

    Liebe Katharina,

    wie wundervoll !!! Ein Traum, so ein Start – ich freue mich richtig mit für Vincent, aber auch für Dich und Euch 🙂

    Was das andere angeht – ich finde es wirklich schwierig. Ich war lange freiberuflich tätig. Das war einerseits toll und andererseits hatte ich immer so viel zuhause noch zu tun. Ebenso in meinem ersten "angestellten" Beruf – diese Berge an Papier zuhause…

    Manchmal fand ich es nur noch schrecklich, diese am Wochenende bewältigen zu müssen, wenn Mann und Kinder frei hatten.

    Daher genieße ich momentan meine Bürozeiten und den echt kreativen Job – ja, ich habe da echt totales Glück gehabt!! 🙂

    DAS wünsche ich Dir auch – dass es schlicht passt. Zu Dir, zur Zeit, zu Euch. Und oft ist es ja so, dass wenn man oder frau erst einmal anfängt, zu schauen, auch klammheimlich etwas um die Ecke lugt, zu dem man nur noch "ja" sagen kann 🙂

    Viele liebe Grüße, alles Gute und viel Zuversicht!
    S.andra

  3. Katharina, das hört sich doch klasse an mit dem Kindergarten. Bei uns gibts keine Krabbelgruppe in der Nähe – somit wird die Anika erst mit 2 1/2 Jahren in den Kiga gehen. Genug Zeit für mich, meinen Zwerg zu geniesen.
    Das Jobthema verfolgt mich aber auch schon. Ich werde meinen alten Job (den ich auch nach der karenz von Niklas noch gehabt habe) mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr machen können. Das lange Pendeln ist mit zwei Kid´s nicht drinnen. Den Omas kann ich die Pflege von Niklas mit den Jahren auch nicht für einen ganzen Tag zumuten….. Mir blutet das Herz. 18 Jahre bin ich nun in dieser Firma beschäftigt. Ich werde Abstriche machen müssen – es muss ein Job sein, der Arbeitszeiten-familienfreudlich ist. Flexibel kann ich nur in Masen sein…..
    Aber ich bin mir sicher, es werden sich neue Wege auftun. Mal schauen, wohin es mich treibt.

    Und des selbe denke ich bei dir: es wird sich was ergeben. Da bin ich mir sicher! Gut Ding braucht Weile 🙂
    Übrigens: ich bewundere ja dein zeitmanagement. Ich wollte auch ein bisserl Nähen. Die Lust wäre da. Aber ich schaff es fast nicht. Und wenn ich mal am Abend etwas Luft habe, dann kann ich nicht mehr. Ich hab jetzt meine Aus-Zeit in den Garten verlagert. Unkraut zupfen, Blumen setzen…. und ich merk das tut mir gut. So ein bisschen Abseits vom Familientrubel.

    Mach dir nicht zu viel Sorgen.
    glg Tanja

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