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Unser Artikel in der Eltern

Die meisten von Euch kennen sicherlich den Artikel über Sonea aus der Septemberausgabe der ELTERN im letzten Jahr. Wenn ich so zurück denke, wird mir erstmal bewusst wie viel seitdem passiert ist, wahnsinn!

Als mich dann vor einigen Wochen eine sehr nette Dame aus der Eltern-Redaktion anrief und fragte, ob sie „unseren“ Artikel im Rahmen eines großen Online-Inklusions-Berichts veröffentlichen dürfe, hab ich natürlich sofort zugesagt.

Inklusion – viele sprechen davon, sind begeistert, wollen es und dann kommt die Umsetzung und die ist dann oftmals leider zum Scheitern verurteilt.

Mein Wunsch als Mutter so eines Extra-Charmebolzens ist es natürlich, dass Inklusion besser funktioniert und irgendwann jedem so in Fleisch und Blut übergeht, dass es völlig normal ist. Leider sieht die Realität anders aus.

Ein Anschauungsmodell zur Inklusion, das ich sehr gerne mag:

Und hier nochmal der Artikel über Sonea und ihre Sonderausstattung.

13 Kommentare

  1. Ich arbeiten an einer Realschule und auch bei uns gibt es Inklusion. Prinzipiell eine gute Sache, die – richtig umgesetzt – viele Vorteile für alle haben kann.
    Aber leider werden wir Lehrer damit völlig alleine gelassen. Es gibt keine Ausbildung, keine Unterstützung, keinen anderen Schlüssel, keine Differenzierung zwischen den unterschiedlichen Kindern…
    Wir haben hier Inklusion in kleinen Räumen mit 30 Kindern – wie soll das funktionieren.

    Es ist zermürbend – für Lehrer, Eltern und alle Kinder.
    Aber leider glaube ich nicht, dass sich daran etwas ändern wird, dann bräuchte man ja mehr Räume, mehr Lehrer, Sozialpädagogen usw. also mehr Geld.

    Zum Heulen.

    Trotzdem besinnliche Weihnachten euch allen!
    Sabine

    • Ja, das ist leider "der Wahrheit"!
      Wie soll Inklusion funktionieren, wenn nach über dreißig Jahren Integration noch ein Problem für viele darstellt?
      Und wie Du schon sagst, SO kann Inklusion nicht funktionieren, da muss noch eine Menge passieren.

      Dir und Deinen Lieben auch ein schönes Weihnachtsfest.

      Liebe Grüße
      Katharina

  2. Ihr Lieben,

    erst einmal finde ich diesen Artikel ganz toll. Solange bin ich noch nicht Verfolger ^^ Dass ich den schon mitbekommen hätte, aber eure Hollandreise gefiel mir von Anfang an.

    Nun zur Inklusion (das Bild ist toll):
    Ich denke wie ihr, bin aber evtl ein wenig optimistischer…bzw IMMER Optimist, denn sonst ist vieles ja grad unerträglich.

    Wenn wir alle hier unseren Kindern Inklusion vorleben, dann bin ich fest überzeugt und ganz tief in meinem Herzen weiss ich es ganz sicher, dass ein schleichender Wandel kommt. Die Welt wird nicht immer nur schlechter. Sie verändert sich. Und beitragen kann die kleinste Gruppe. Kinder lernen vom Vorleben und ich versuche das sehr. Viele versuchen das sehr… und ich weiss das es besser kommt.
    Nennt mich blauäugig oder naiv, aber wenn wir nicht bei uns selbst anfangen, wo dann?

    Sonea wird vllt nicht diese Erfahrung geniessen – das ist traurig und ungerecht. Aber evtl kann sie und ihr Umfeld dazu beitragen den einen Schritt voranzugehen. Ich bin sicher….

    So und nun wünsche ich euch einen schönen Abend und höre auf mit meinem Wort zu Sonn-….äh Mittwoch. 😉

    Liebe Grüsse Melli

  3. Die Stadt Köln hat in ihren eigenen KiTa Förderplätze, erst ab 3 Jahren, ich arbeite in der größten Integrativen KiTa und finde das die Stadt einen guten Job macht. Nur nicht die Hoffnung verlieren! Das Bild der Menschen mit Behinderung muss sich in der Gesellschaft verändern, erst dann ändert sich auch etwas in der Politik, leider. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwann egal sein wird, ob jemand eine Behinderung hat, aus einem anderen Land kommt oder sonst eine "Minderheit" darstellt, wir sind alle Menschen und das sollte zählen!

    Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Erfolg, dass sie sich alle Wünsche und Träume erfüllen können.

    Heike Hochholz

    • Jeder einzelne, der Ihre Einstellung teilt, ist schon einmal ein Anfang in die richtige Richtung! Vielen Dank für die lieben Worte.

      Sonea ist inzwischen in einer ganz wunderbaren Kita. Sie fühlt sich sehr wohl dort und wir haben auch ein rundum gutes Gefühl bei dieser Einrichtung.

      Liebe Grüße
      Katharina

  4. Als sonst stiller Leser eures tolen Blogs muss ich beim Thema Inklusion auch mal meinen Senf dazugeben:

    An unserer örtlichen Grundschule mit Schuleingangsstufe (Hessen) wurde zum Schuljahresbeginn die Inklusion eingeführt und die Integration abgeschafft.
    Mit dem Erfolg, dass in den Inklusionsklassen der Schuleingangsstufe (1./2. Klasse gemischt) jetzt nicht mehr maximal 20 sondern 25 Kinder sitzen müssen. Die Klasse ist nun dermaßen voll und laut, dass die Lehrerin überhaupt keine Chance mehr hat auf Kinder im Einzelnen einzugehen…es fehlt alleine am Raum und der Ruhe.
    Die Fachkraft für die 2 Inklusionskinder ist mit 2 Wochenstunden besetzt. WOW!!

    Die Klassenlehrerin ist am verzweifeln und wünscht sich sehnlich die Integration wieder zurück, weil auf diesem Wege wird und kann es nicht funktionieren.
    Und ich fürchte, man schafft es dann eher ab als nach der Ursache des Übels zu forschen.

    Ich wünsche mir, dass euch dieses Schicksal erspart bleibt.

    LG Kerstin

    • Ja und genau so sollte die Inklusion eben NICHT aussehen. Ein sehr gutes Beispiel, wenn auch für Euch und für alle ein enttäuschendes. Das ganze System wird einfach falsch angegangen und an den falschen Ecken und Enden gespart. Einfach ins kalte Wasser schmeißen und sehen, dass alle mit dem neuen Modell klar kommen, kann einfach nicht funktionieren. Leider läuft es in den meisten Fällen genau so und somit ist die Inklusion schneller wieder unbeliebt und abgeschafft als sie überhaupt wirklich mit Erfolg umgesetzt wird.

  5. Oh ja, die Inklusion!!!

    Die Diskussion und die "Probleme" darum erinnern mich sehr, sehr stark an die Diskussion zur Integration der 70er Jahre und die vielen Projektversuche aus dieser Zeit und der darauffolgenden zur Gleichberechtigung und Selbstbestimmung.

    Aber ich glaube, die Gesellschaft hat bis heute noch gar nichts daraus gelernt 🙁
    Plötzlich gibt es da diesen Beschluss, dass Inklusion umgesetzt werden MUSS. Das find ich GUT und notwendig, nur die Pobleme:
    – Die Gesellschaft schafft es ja nicht mal, "Nichtbehinderte" nach einem inklusiven Menschenbild zu behandeln (separierendes Schulsystem, usw., usw.).
    – Schulen sind baulich meistens überhaupt nicht darauf ausgerichtet, Kindern mit einer körperlichen Beeinträchtigung ein barrierefreies Lernen zu ermöglichen.
    – Lehrer werden ins kalte Wasser geschmissen – es gibt kaum Fortbildungen, von einem schnellen, dringend notwendigen Wandel der Lehrerbildung mal ganz zu schweigen!!!

    ABER: Wir haben ja jetzt dieses "tolle" Betreuungsgeld! Glückwunsch der Quotendame da oben!! Künstlich Kita-Plätze schaffen, wo der Staat nicht in der Lage ist und damit dringend benötigtes Geld verballern! So wird schön weiter separiert und zu Individualisten erzogen – Entfremdung schon bei Kindern ohne Behinderung!

    Unser Staat hat nichts mit Inklusion zu tun! :((( Studiengebühren, Anstieg der Zahl der Privatschulen, usw., usw. – wo ist hier die Chancengleichheit??!! Jeder ist sich doch selbst der Nächste.

    Ich hoffe aber weiter darauf,das statt über Quotenweibchen zu reden, endlich mal jemand daher kommt (ob Mann oder Frau ist mir piepegal!) und sich dem deutschen Bildungs-Problemsystem annimmt und es gründlich aufräumt 🙂

    Ganz liebe, wohl gerade etwas reingesteigerte Grüße 😉

    • Besser hätte ich es nicht auf den Punkt bringen können! :o) Hinzu kommt noch der Praena Test, der auch erst der Anfang ist. So fördert man keine Inklusion, sondern ganz klar Exklusion. Und das isr doch mehr als traurig und kein Fortschritt, sondern ein deutlicher Rückschritt der gesellschaftlichen Entwicklung.

    • Stimmt, in meinem ganzen Prass gegen das Bildungssystem hab ich das jetzt ganz vergessen 🙁 Die Gesellschaft muss noch so viel lernen – manchmal glaube ich, in Deutschland schafft man das nicht.
      Man kann sich ja mal selbst fragen, welcher Schicht man angehört und dann, welcher Schicht die eigenen Freunde angehören – da merkt man doch schon das Ergebnis der separierenden Erziehung – man hat nur eng mit denen zu tun, die vermeintlich gleich oder ähnlich sind. Allem anderen bringt man Vorurteile entgegen – so ist es in D 🙁

  6. ich glaube, mittlerweile hab ich deinen artikel an die 20 mal gelesen und bin immer noch zutiefst berührt von deinen worten und auch diese abbildung find ich großartig, ich werde versuchen meine beitrag dafür zu leisten!
    glg andrea

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