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Der vorchaotische Weihnachtswahnsinn

Als Kind habe ich Weihnachten geliebt! Was ich nur immer doof fand war, dass das Christkind so Kinderscheu war und schon längst durchs Fenster rausgeflattert war, wenn wir dann endlich ins Wohnzimmer durften. Was habe ich mich damals aufs Erwachsensein gefreut, denn dann dürfte ich ja schließlich das Christkind endlich mal persönlich kennenlernen!

Später, in der Schulzeit freute ich mich immer noch auf die Weihnachtszeit, wenn ich endlich erwachsen und berufstätig bin, nicht wegen dem Christkind (dessen Existenz stellte ich inzwischen sehr stark in Frage), sondern vielmehr wegen dem ganzen Klausurstress, den man als Schüler vor den Winterferien hat. Und da ich schon immer so ein „Last-Minute-Mensch“ war, hab ich lieber eine Nacht durchgelernt, als Wochen zuvor schon für eine Arbeit zu büffeln. Wie schön muss Weihnachten erst sein, wenn man nicht mehr lernen und Klausuren schreiben muss? Was habe ich mich darauf gefreut!

Als ich dann irgendwann endlich berufstätig war, hatte ich zwar nicht mehr den vorweihnachtlichen Klausurenstress, aber auch keine Zeit für eine besinnliche Weihnachtszeit. Den ganzen Tag im Büro, Überstunden und abends echt keinen Nerv mehr für Weihnachtsmärkte, Glühwein und Besinnlichkeit. Und die Wohnung schmücken? Für mich alleine? Irgendwie ist Weihnachten doch erst richtig schön, wenn man Kinder hat.

Nun habe ich Kinder und darf Weihnachten wieder so erleben wie das früher war. Endlich! Mit Vorfreude, leuchtenden Kinderaugen, Plätzchenbacken, Weihnachtslieder trällern und jeden Tag den Adventskalender plündern. Um die Weihnachtsgeschenke kümmert sich das Christkind. Toll ist das!

Wenn ich da nicht so ein bisschen Weihnachtswahnsinn in meiner Aufzählung vergessen hätte…

Schade, dass ich momentan stille, sonst würde ich mich vor lauter Besinnlichkeit sicherlich jeden Abend dem Glühweinvollrausch hingeben, wenn die Kinder endlich im Bett sind!

Die Realität sieht nämlich so aus, dass das Plätzchenbacken anschließend eine Vollrenovierung von Mutter, Kind und Küche nach sich zieht, denn alles ist von einer Mehlwolke umhüllt. Vom Adventskalender sind schon mehr Türchen geöffnet, als eigentlich vorgesehen und die Diskussionen darum sind sehr anstrengend. Dieser ständige Ohrwurm von der Weihnachtsbäckerei macht mich noch wahnsinnig. Die Wohnung ist nur notdürftig geschmückt, da die Deko gerne mal von Kinderhänden auseinander gerupft wird. Zu allem Überfluss ist das Christkind inzwischen in die Jahre gekommen und der Weihnachtsmann ein dicker, fauler Sack weshalb ich mich um die ganze Bescherung selbst kümmern darf. Und das auf den letzten Drücker, weil die letzten 11 1/2 Monate (trotz gutem Vorsatz) irgendwie überhaupt keine Zeit dafür war. Wunderbar!

So herrlich besinnlich ist also Weihnachten, wenn man das Christkind endlich persönlich kennt. Da wünsche ich mir doch gleich mal meine eigene Kindheit zurück!

21 Kommentare

  1. Anonym sagt

    Du sprichst mir aus dem Herzen! Ich habe beim Lesen herzhaft gelacht und hatte irgedwie das Gefühl, du beschreibst meine/unsere Vorweihnachtszeit.
    Danke!!!
    Viele Grüße zum 4. Advent. Wir wünschen euch ein gesegnetes, ruhiges Weihnachtsfest mit staunenden und leuchtenden Kinderaugen.
    Ute & Milla

  2. Liebe Katharina, Dir und Deiner Rasselbande wünsche ich von Herzen ein schönes Fest, ohne Stress und mit schön viel Familienchoas. 🙂
    Ich freue mich auf 2013 mit Euch!

  3. *lach*

    HerrLich!!! Du bist echt sooo Süss… hoffe es ist jetzt so ein bisschen Ruhe bei euch eingekehrt…

    Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Fest; und ganz bestimmt ist; wenn am Heiligen Abend die Tür zum Wohnzimmer aufgeht… und ihr Sonea´s und Vincent´s funkelnde Äugleins seht, der ganze Stress wie weggeblasen *ggg* …

    Ganz liebe Grüße und nen dicken Drücker
    Nadine

  4. Anonym sagt

    Du sprichst mir aus der Seele
    entschleunigende Grüße
    Maike´s Mama

  5. Du hast von mir und meinem Chaos hier geschrieben oder??? Ich darf zur Krönung schon die ganze Woche VOLL arbeiten, aber ab morgen Nachmittag habe ich bis zum 09. Januar frei – puh… Ich habe immerhin die Pakete alle losgeschickt. Ist doch was ;o)
    Jetzt warte ich auf Hannah – noch 30 Minuten und ich kann sie wieder in die Arme schliessen.
    Liebe, mitfühlende Grüße
    Susanne

  6. Ich frage mich auch schon seit ein paar Tagen, wie meine Mutter es mit drei Kindern hinbekommen hat, dass Weihnachten bei uns immer festlich war. Mit geregeltem Ablauf, traumhafter Deko, leckerem Essen, glücklichen Kindern… Oder hat man das als Kind alles bloß so idyllisch empfunden, und nicht gemerkt, dass die Mutter kurz vorm Nervenzusammenbruch steht? Muss ich unbedingt mal fragen…
    Ich muss morgen noch arbeiten und mir fehlen noch Geschenke. Was es zu Essen gibt weiß ich noch nicht, und wenn ich es mir endlich überlegt habe, geht die Einkauferei los.
    Ach wie gerne wäre ich wieder Kind und würde am Morgen des 24. in aller Seelenruhe Astrid Lindgren Filme gucken und aufgeregt auf die Bescherung warten…
    Wir schaffen das schon!!
    LG Mia

  7. Anonym sagt

    Wie RECHT DU hast !! Ich musste so sehr schmunzeln, weil ich mich gleich wieder erkannt habe … Ich mag auch wieder Kind sein !! Vielleicht tröstet es dich ein wenig, es geht uns allen so … Aber am 24. ist alles wieder gut! Ganz bestimmt !!!

    Immer noch schmunzelnde Grüsse 🙂 (auch wenn bei deinem Post eine ganze Menge Wehmut durchscheint, den ich sehr wohl verstanden habe)

    Melanie

  8. …das hast du sehr schön in Worte gefasst, liebe Kartharina,
    genau so habe ich das auch erlebt…und jetzt sind die Jungs groß, wollen nicht mehr backen und ihre Geschenke am liebsten ganz selbst bestimmen, also Geld bekommen und selber kaufen ;-)…es gibt keine Weihnachtsfeiern in Kiga, Schule, Musik- und Sportverein und freiwilliger Feuerwehr mehr…oder sie gehen alleine hin…da geht es für mich schon wesentlich entspannter zu…und weniger dekoriert finde ich jetzt sowieso gerade mal schöner…

    wünsch euch gute letzte Adventstage,
    LG von Birgitt

  9. Das hast du grandios geschrieben – quasi mir direkt aus der Seele! Aber irgendwie, so rückblickend gesehen, hat Weihnachten in jeder Lebensphase auch etwas gutes :o)
    LG, Claudia

  10. ♥ Danke schön … ich hab gerade herzhaft gelacht ♥ sehr schön geschrieben *kicher*

    Bald hast du es ja geschafft!!!

    Liebste Grüße von den Hasen

  11. Nunja liebe Katharina … ich bin mir seit diesem Dezember ganz sicher, dass es sich bei "besinnlicher Vorweihnachtszeit" nur um einen Mythos handeln kann!

    Augen zu und durch 🙂

    Ganz viele liebe wahnsinnige Weihnachtsgrüße
    schickt dir Marina

  12. Anonym sagt

    Herrlich:-))) Als bekennender Weihnachtenhasser stelle ich fest, die Vorweihnachtszeit ist doch mit Kind wirklich was anderes. Da stellt sich auf einmal ein schwacher Tränenkanal heraus, ständig Pipi in den Augen, wenn das HerzensKind Weihnachtslieder singt. Ich ertappe mich selbst dabei, allein zuhause "Guten Tag ich bin der Nikolaus" zu trällern… Wie gut, dass bei uns die Adventskalender irgendwie nicht soooo spannend sind und diese Diskussion ausbleibt. Die Geschenke stapeln sich planlos in der Gegend rum – alle Pakete sind schon auf der Reise. Puhhh!!! Aber Plätzchenbacken haben wir schon im November abgehakt, Weihnachtsdeko beschränkt sich auf selbstgefaltete Transparentsterne am Fenster. Wir dekorieren eher unsere Ohren mit Herrn Z. und diversen Weihnachtsliedern und die gute alte Weihnachtsbäckerei darf auch nicht fehlen. Da fällt mir ja ein, dass ich Dir noch was schicken wollte. Aber zum Glück ist nächstes Jahr ja wieder soooo plötzlich Dezember:-)))

    Und sei froh, dass Du stillst, denn nach zwei Feuerzangenbowlen Kinderkarussel mitzufahren ist auch kein Spaß:-)))

    Fühlt Euch gedrückt und umarmt und vielleicht sollten wir mal alle zusammenlegen, um dem Christkind ne Frischzellenkur zu sponsorn und den Weihnachtsmann zum Abspecken in die Klinik zu schicken! Dann haben wir Mamas mit Helfersyndrom nächstes Weihnachten wieder etwas mehr Zeit fürs Wesentliche!

    Kussi von den LieblingsTrierern

  13. Hihi, gefällt mir sehr gut. Mein Lieblingssatz: das Christkind inzwischen in die Jahre gekommen und der Weihnachtsmann ein dicker, fauler Sack weshalb ich mich um die ganze Bescherung selbst kümmern darf.
    Ich winke Dir aus meinem Weihnachtzswahnsinn rüber
    Martina

  14. meine liebe, das hast du toll geschrieben 🙂 ich hab mich bei jeder zeile wieder erkannt. warum sind eigentlich genau vor weihnachten noch so viele prüfungen, das hab ich irgendwie nie verstanden, und meistens hatte man dann die ganzen ferien über keine ahnung, ob man es total vergeigt hat, oder ob es sich "ausgegangen" ist.. auch nicht gut.. da hat so ein glühwein zwischendurch mal immer gut geholfen 🙂
    ich umarm dich,
    glg andrea

  15. Wie schön, daß es anderswo genauso ist und auch so empfunden wird.
    Ein Vorteil der Kinder, wenn sie groß sind – sie dekorieren die Wohnung selbst, sie helfen mit beim Aufräumen, die Kinderaugen leuchten trotzdem noch und man gewinnt wieder an der Weihnachtszeit.
    Ich grüße Dich und wünsche Euch trotz Streß besinnliche Feiertage und eine schöne gemeinsame Zeit.
    LG Bärbel

  16. Woher kenne ich das nur so gut ;o)

    Lass dich nicht stressen, man muss halt Prioritäten setzen und das hast du ja auch schon ganz gut getan. Ein wenig Deko ist doch besser wie gar keine und Plätzchen backen ist sowieso nur Streß!

    Ich wünsche dir, dass du die nächsten Tage, trotz des weniger fleißigen Weihnachtsmannes, einigermaßen entspannt entgegen gehen kannst (puuuh, ich denke gerade mit Grauen daran, dass die Feiertage einkaufstechnisch echt bescheiden liegen) und dass ihr ein ruhiges besinnliches Fest feiern könnt.

    Ein schönes Weihnachtsfest, dir und deiner Familie!

    liebe Grüße
    Alex

  17. Oh ja, dass hab ich mir auch immer wieder gedacht, in den letzten Jahren. Aber um dem Stress über den Haufen zu werfen (ich hab da nämlich sowas von keine Lust drauf!!) hab ich die Geschenke online bestellt, Kindergeschenke, sowie Kalender für Oma und Opa. Für Oma´s und Opa gibts noch eine selbstgemachte Kleinigkeit.
    Plätzchenbacken, mh, das hab ich noch gar nicht, entweder ich backe noch am WE, allein, oder ich kauf noch irgendwas, schmeckt auch!
    Und Deko, da hab ich dieses Jahr auch sehr wenig aufgestellt, aber es reicht, sieht auch weihnachtlich aus!
    Entspann Dich! Weihnachten ist doch eh nur schön, weil alle mal zusammensitzen. (das kann aber auch bei manchen mega Stress auslösen ;-))

    GLG Vroni

  18. Herrlich – ich glaube, dass auch ich das sein könnte (vom Stillen abgwsehen). Einzig "Stenkelfeld" bringt mich wieder zum Lachen 🙂
    LG Tanja

  19. … ach wie gut ich das doch kenne … Katharina … 🙂 … und ich glaube … es geht den meisten so … 🙂 … das ist aber auch schon das einzig Beruhigende an der "Weihnachtsgeschichte" … … … und der Vorsatz … "im nächsten Jahr fange ich wirklich früher an" ist doch auch ein alter Hut … 😀 … … … nur noch ein paar Tägelchen ausharren … dann ist der Vorweihnachtsstress vorüber … der Baum steht … wir singen "Stille Nacht" … die Kinder haben ihre Freude an der Bescherung … und kriegen vom ganzen Drumherum nur bedingt (wir spiegeln doch sehr) was mit … 🙂 … … … und im Endeffekt … ist doch wieder alles gut gelaufen … 😉 … … …

    in diesem (weihnachtlichen) Sinne … wünsche ich dir … vielleicht doch noch … ein paar besinnliche und ruhige Momente …
    und schicke viele liebe Grüsse aus den Tiroler Bergen …

    M.

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