I make my own magic
Die ersten Schulwochen waren eine große Überraschung für uns. Ausnahmsweise mal im positiven Sinne. Denn unsere Sorgen hinsichtlich der weiteren Inklusion blieben bislang unbegründet.
Sonea geht aktuell sehr gerne in die Schule, mag ihre Lehrer und wird laut ihnen auch von den Mitschülern gut akzeptiert. Beinahe wäre sie sogar zur Klassensprecherin gewählt worden.
Manchmal finde ich Briefchen von Sonea an uns oder an ihre Lehrer in ihrem Schulranzen. Sie schreibt generell gerade sehr viel und ist auffallend kreativ und fantasievoll.
Heiter bis wolkig
Es gibt Tage, an denen meldet mir die Schulbegleitung zurück, dass alles super gelaufen ist und an manchen Tagen (meistens Montags … und der startet auch noch mit zwei Stunden Mathe … uuuuh) läuft es nicht ganz so rund.
Aber an Soneas Ausgeglichenheit und Fröhlichkeit, wenn sie nachmittags nach Hause kommt, merke ich, dass unsere Entscheidung für die weitere Inklusion grundsätzlich richtig ist.
Die ersten Wochen gab es für Sonea regulären Unterricht und keine Differenzierung aufgrund ihres Förderschwerpunktes. Die Tests, die geschrieben wurden, waren die gleichen, wie die für die restliche Klasse und trotzdem gab es im Englischtest eine 2 und in Mathe (ohne Benotung), hatte sie über die Hälfte der Punktzahl erreicht. Wobei man hier betonen muss, dass sie einige Aufgaben gar nicht gelöst hatte und die, die sie bearbeitet hatte, waren alle fast komplett richtig.
Sie erzählt viel von der Schule, von Dingen, die passiert sind, von Situationen, in denen sie sich nicht ganz so gut verhalten hat und von Themen, die sie gerade durchnehmen. So werden Herr Sonnenschein und ich abends plötzlich auch gerne mal auf unseren geografischen Wissensstand geprüft. „Die Hauptstadt von der Ukraine ist … ? Und von Finnland … ? Und wusstest Du, dass Lady Gaga eine Freundin von Angela Merkel ist??“.
Ein Schulbesuch ohne Schulbegleitung ist aktuell leider nicht möglich, denn Sonea fand es in den ersten Wochen witzig sich zu verstecken und hat da leider ihre Freiheiten direkt verspielt.
In vielen Bereichen kann Sonea altersgemäß gut mithalten. Und dann kommt wieder das kleine Kind in ihr durch und ich diskutiere morgens mit ihr, dass es keine so gute Idee ist, wenn sie sich mit ihrem „Doc McStuffins Ärzteausweis“ und ihrem „Babyborn Handy“ auf den Weg in die Schule macht.
Aktuell ist eine Menge bei ihr los und es macht (meistens) großen Spaß sie dabei zu begleiten. Die Pubertät ist für uns eine neue Herausforderung, die wir aber im Großen und Ganzen gemeinsam gut meistern.
Der Blick in die Zukunft – Inklusion rockt!
Mein Blick in die Zukunft bleibt sorgenvoll, auch wenn Sonea gut gestartet ist. Aber, wenn ich manchmal die abschätzenden und ablehnenden Blicke anderer Teenies sehe, da wird mir ganz anders.
Ich weiß, dass Inklusion nicht funktionieren kann, wenn nicht irgendwer damit anfängt und sich traut. Trotz aller „wenn und aber“. Und dann schaue ich voller Zuversicht auf Sonea. Sie ist stark und voller Selbstbewusstsein. Sie wird das schon rocken. Auch, wenn ich sie gerade nach solchen (für mich) markerschütternden Begegnungen am liebsten in Watte packen und vor all diesen Feindseligkeit beschützen würde.
Und dann ist da diese Sorge wie die nächsten Wochen verlaufen werden. Ich rechne fest damit, dass wir früher oder später wieder an den Punkt kommen werden, an dem wir uns im Homeschooling versuchen. Es fühlt sich ein bisschen wie eine schlimme Krankheit an, von der man Angst hat, dass sie zurückkehren kann, nachdem man gerade erst einigermaßen genesen ist. Für mich war diese Zeit der Doppelbelastung keine leichte. Aber noch viel schlimmer wäre es für meine Kinder.
Sonea braucht ihren geregelten Alltag. Während des ersten Lockdowns war sie kaum vor die Tür zu bewegen. Und ihr Bruder… ich möchte es mir lieber nicht ausmalen.
Passt auf Euch auf und bleibt gesund!
W E R B U N G – Stoff: Jacquard Pünktchenregen von lillemo für lillestoff / Schnitt: Ferdinand von Rosarosa / Bänder: Wunderpop
Einmal mehr zeigt sich auf deinen Bildern, was für eine hübsche und liebenswerte junge Dame Sonea ist. Auf dieses Mädchen kann man sehr stolz sein.
Die Farbkombination und die Kleidung ansich stehen ihr perfekt!
Und wiedermal kommt sie durch ihre Gestik und Mimik sehr positiv rüber.
Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass die bislang gelungene Inklusion erfolgreich weiterläuft, und die abschätzenden Blicke auf Sonea deutlich abnehmen.
Ich weiß, wie SEHR das Mutterherz blutet, wenn Fehlgeleitete „besondere“ Kinder diskriminieren, abwerten und dergleichen.
Um das zu ertragen, braucht man ein Löwenherz, und das wünsche ich dir von ganzem Herzen!
Alles Gute weiterhin!
Anja
Vielen Dank, dass du uns an Soneas Weg teilhaben lässt. Wie schön, dass sie so einen guten Start an der neuen Schule hatte. Ich wünsche ihr und euch von Herzen, dass es so positiv weitergeht!
Das freut mich riesig für euch!!! Ich drücke die Daumen dass es so positiv weitergeht.
Und dieses Outfit ist traumhaft schön.
Liebe Grüße
E