Jahr: 2015

Freundschaft

Vor ein paar Wochen drückte mir der Sonnenschein ihr Freundebuch in die Hand und sagte „Du mir in mein Freundebuch schreiben?“. Dieses Buch ist ein Heiligtum vom Sonnenschein und so abgegriffen, dass es schon auseinander fällt. Es dürfen auch wirklich nur die Leute in dieses Buch schreiben, die sie als würdig befindet Ihr Freund zu sein. Nicht, dass es mir wichtig ist die Freundin vom Sonnenschein zu sein, ich bin schließlich ihre Mutter. Aber die Ehre war trotzdem riesig. Ein kleines, flüchtiges Liebesgeständnis. Der Sonnenschein hat ganz klar Lieblingsmenschen. Ich bin nicht die Nummer eins und werde mir in diesem Leben auch keine Anwartschaft auf diesen Thron erhoffen. In der Kita hat der Sonnenschein vor allem einen Freund gefunden – den Maik. Seinerzeit der stärkste Junge in ihrer Kitagruppe, sehr fürsorglich dem Sonnenschein gegenüber. Mittlerweile geht ihr bester Freund in die Schule. Aber diese Bande zwischen den beiden ist beständig und stark. Bis zum neuen Kitajahr hieß die beste Freundin vom Sonnenschein Nicki. Das schlauste Mädchen in ihrer Kitagruppe. Ich mag sie auch sehr gerne. …

Mein Leben mit dem Besonderen #13 Niklas spielt in einer ganz anderen Liga

2007 war für uns ein Jahr vollgepackt mit Emotionen. Von Regenbogen-bunt bis tief schwarz. Alles hielt dieses Jahr bereit. Anfang 2007 war ich hochschwanger. Voll Vorfreude auf unser erstes Kind. Alles bestens bei den Vorsorgeuntersuchungen. Im Mutter Kind Pass lauter „unauffällig“ Vermerke und bespickt mit vielen hübschen Ultraschallbildern. Völlig sorgenfrei ging ich diese Schwangerschaft an. Beneidenswert naiv. Unser erster Sohn kam eine Woche nach dem errechneten Termin auf die Welt. Auf natürlichem Weg – wie man sich das so wünscht beim ersten Baby. Komplikationen gab es keine. Zumindest keine offensichtlichen. Ich war in Gedanken eigentlich schon fast zu Hause mit unsrem Burschen, als dann plötzlich alles anders kam. Niklas hatte an seinem fünften Lebenstag – noch im Krankenhaus – eine massive Gehirnblutung. Musste per Hubschrauber in das nächste Landeskrankenhaus geflogen werden. Es folgte eine stundenlange Notoperation. Sein Gehirn wurde stark geschädigt. Die Ärzte machten uns danach nicht viel Hoffnung. Schickten ein Krisenteam zu uns und baten eine Nottaufe an. All diese Dinge passierten, während wir noch wie in Trance waren. Betäubt vom Schicksal. Niklas hat …

Heute ist der Tag des Buches

Eigentlich wollte ich heute noch ein paar Worte zum letzten Post los werden. Es war ein großer Schritt für mich dieses Stück Vergangenheit in die Öffentlichkeit zu tragen. Nicht dass es mir schwer fallen würde über diese Zeit zu sprechen, aber öffentlich ist das eben noch mal anders. Überwältigt war ich von all den Kommentaren und Mails dazu und all die lieben Komplimente – ja, damit habe ich auch heute noch Schwierigkeiten. Ich bin selbst gut darin Komplimente zu verteilen, aber sie selbst anzunehmen, fällt mir schwer. Ich fand diesen Post längst überfällig und wichtig, einfach weil Essstörungen immer und überall Thema sind. Ein Thema, das so präsent ist und trotzdem viel zu sehr unter den Teppich gekehrt wird. Ein völlig anderes Thema, das dagegen gerade öffentlich sehr stark diskutiert wird, sind „Kinderbilder im Netz“. Und auch wenn es mir schon selbst zu den Ohren hinaus hängt, möchte ich auch noch ein paar Gedanken dazu los werden. Jessica von Herz und Liebe und Caspar von Leitmedium haben aber im Prinzip alles schon sehr treffend formuliert. …

Meine Definition von Schönheit

Bilder von mir mag ich nicht besonders gerne. Das fängt schon beim Fotos machen an – ich weiß nie wie ich mich hinstellen soll, bin unsicher und kann auch nicht so richtig aus mir heraus. Ich bekomme mich jedes Mal in die Wolle mit Herrn Sonnenschein, weil ich statt Topmodel-Posen nur Faxen mache und irgendwann über seine Regieanweisungen auch die Lust an der Sache verliere. „Schluss jetzt! 3 – 4 Bilder werden ja wohl dabei sein!“ und dann stapfe ich (wohl bemerkt wie eine Watschelente und nicht wie ein Topmodel) davon. So endet es meistens. Immer. Wenn ich Bilder von mir sehe, stören mich am meisten meine schiefen Zähne (trotz jahrzehntelanger, abgeschlossener Kieferorthopädiebehandlung mit fester Zahnspange oben und unten… Höllenqualen!). Selten mag ich meine Haare… zu viel Natur, ständig die falsche Farbe (ich finde einfach nicht die richtige für mich und ohne wäre ich bereits ziemlich grau) und absolut talentfrei in tolle Frisuren machen. Meine abstehenden Ohren, die haben mich schon als Kind gestört. Und trotzdem akzeptiere ich mich selbst heute mehr als je zuvor. …

Mein Leben mit dem Besonderen #12 Was, wenn mein Kind behindert ist? Ein Plädoyer gegen Abtreibung

Mein Name ist Hanna. Ich bin im 7. Monat schwanger, eine sog. „Erstgebärende“. Ein Junge, wenn die Ärzte sich nicht ganz stark irren. Wenn mein Kleiner im Juli geboren wird, werde ich schon 30 Jahre alt sein. Ich weiß, dass ich damit  noch keine „Risikoschwangere“ bin – trotzdem nicht mehr die Jüngste und bei einem Kind soll es ja nicht bleiben. Bei meiner zweiten Untersuchung beim Gynäkologen hat er mich gefragt, ob ich eine Nackenfaltenmessung durchführen lassen wollte. Ich hatte keine Ahnung, was das genau ist und ob ich das möchte. Auf meine Nachfrage sagte er mir nur, es gäbe keine medizinische Indikation dafür, aber viele Frauen möchten das trotzdem. Er könne es nicht für mich entscheiden, mir aber nur raten, keine Nackenfaltenuntersuchung durchzuführen, wenn ich bei einer Auffälligkeit auch eine Fruchtwasserpunktion machen lassen würde. Was genau er damit meinte, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht klar. Zu Hause habe ich mit meinem Mann gesprochen, was wir tun würden, wenn wir wüssten, dass unser Kind behindert wäre. Seine Antwort war, dass unser Kind nicht behindert …

Anchor Love

Wer von Euch näht, der kennt das – manchmal sieht man einen Stoff und man weiß sofort was es wird, wenn es unter die eigene Maschine kommt und für wen es wird. Manchmal kommen  noch während des Nähens ein paar Extra-Tüddeleien, aber sonst ist das Projekt schon fertig, bevor es angeschnitten ist. Wenn nicht der Faktor Zeit wäre… Als ich Anchor Love von Mädchenwahn für Lillestoff in den Händen hielt, wusste ich sofort, dass das ein Stoff für meine Schwester ist. Leider ist meine Schwester momentan  im Urlaub, also muss das Kleid für sie warten und ich habe mir schon einmal ein Tunika-Shirt daraus genäht… Und wenn meine Schwester aus ihrem Urlaub zurück kommt, kann ich ihr immer noch ein Kleid aus dem wunderschönen Anchor Love nähen. Das war mein kleiner Beitrag zu RUMS und mehr davon gibt es wie immer HIER… ich bin schon sehr gespannt auf die anderen Beiträge.

Ladys-Night?

Ich gehöre ja zu den wenigen Frauen, die ausgiebige Shopping-Touren hassen… mit einer kleinen Ausnahme – Buchläden. Da könnte ich stundenlang stöbern. Aber wenn ich ein Kleidungsgeschäft betrete und von der Vielseitigkeit der Auswahl erschlagen werde und schon vor meinem Besuch einige weibliche Tornados durch den Laden gefegt sind und Chaos an den Kleiderstangen und -regalen angerichtet hat, dann bin ich grenzenlos überfordert. Vielleicht wäre ich ein guter Shopping und Styling-Berater, aber ausgiebige Shopping-Touren sind der absolute Horror für mich. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne shoppen gehe, aber das muss schnell gehen und ich will das sehen, was mir gefällt und nicht noch von hundert anderen Dingen abgelenkt werden. Deshalb beschränke ich meistens auf Online-Shops, zumindest bei Kleidung. Zweimal im Jahr lade ich ein paar liebe Freundinnen zu mir nach Hause ein und gehe mit ihnen auf große Shopping-Tour… in meinem Wohnzimmer. Das schönste daran ist, dass es wirklich unglaublich viel Spaß macht! Als die neue me&i Kollektion Ende Januar raus kam, sicherte ich mir einen der ersten Termine für Anfang Februar …

Ausgeschlafen in die neue Woche?

Ja, ich weiß… ich muss selbst ein bisschen lachen bei dem Blogtitel. Wenn man Kinder hat, ist es mit dem (Aus)schlafen eher schlecht bestellt. Am Wochenende muss man zwar nicht arbeiten, aber der Tag beginnt trotzdem nicht selten um sechs… wenn man Glück hat um sieben. Trotzdem wünsche ich Euch allen einen guten Wochenstart! Vor einigen Wochen war ich ziemlich verzweifelt, weil unsere Schlafsituation total aus dem Ruder geraten ist. Der Sonnenschein turnte Abends durch die Wohnung und fand nicht zur Ruhe und das Löwenkind forderte nach der zehnten Gute-Nacht-Geschichte nach einem weiteren Buch, das gelesen werden sollte, dicht gefolgt von lautem Geschrei, wenn ich mich nach einem gelesenen Stapel Bücher weigerte auch noch Buch elf vorzulesen. Wir brauchten nicht nur neue Bücher, sondern auch eine Lösung, die für uns alle zufriedenstellend ist. Ein paar Tage nach einem stillen Hilferuf in einem Blogpost, erhielt ich eine Mail von Cloud b. Da ich viele Mails auf dem Weg zur Arbeit oder von der Arbeit nach Hause lese, kommt es leider oft vor, dass ich nicht direkt …

12 von 12 im April

Vielen, vielen Dank für das große Feedback zum Schnuller- und Windel-Loslösungsprozess. Wie viele richtig erkannt haben, ist beides etwas, das ich nicht einfach ohne die Bereitschaft meines Kindes entscheiden würde. Wobei der Schnuller mich mittlerweile schon wirklich massiv nervt… das Löwenkind liebt ihn. Das Toilettenthema ist allerdings etwas, das auch gerne noch ein weiteres Jahr warten darf. Da werde ich keinen Druck machen und lediglich bei sich ergebenden Gelegenheiten die Toilette anbieten, spielerisch, ohne Zwang. Mich hat einfach nur interessiert, wie das bei Euch war… weil in gewissen Dingen, ist das beim Löwenkind ja immer so ein bisschen, als sei es mein erstes. Und weil die unglaublichsten Dinge immer dann passieren, wenn man überhaupt nicht damit rechnet, äußerte das Löwenkind am Wochenende mehrfach ganz von alleine den Wunsch auf die Toilette gehen zu wollen… sogar einmal vor dem Einnässen der Windel… aber da habe ich nicht richtig geschaltet. Mal abwarten wie es sich entwickelt… Den Schnuller werden wir aber so schnell dann doch nicht los… befürchte ich. Heute wollte ich unglaublich gerne mal wieder bei …

Mein Leben mit dem Besonderen #11 Pränataldiagnostik = Versicherung oder Verunsicherung?

Ich bin eine eher stille Leserin deines Blogs- aber eine Begeisterte. Ich liebe deine Art zu schreiben, deine positive Art und wie du trotzdem nicht vom Realismus abkommst. Oder umgekehrt. Du bist eine starke Frau, ihr seid eine starke Familie und das ist wirklich bewundernswert. Schon länger überlege ich ob ich mich auch zu Wort melde, zum Theme Pränataldiagnostik. Das Thema ist umstritten, jeder hat eine Meinung. Viele sind betroffen. Irgendwie trifft unsere Geschichte auch etwas „Besonderes“, nicht jedoch im Sinne eines Syndroms. Lass’ mich von vorne anfangen. Frühjahr 2010, ich war junge 17 und hielt einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Mein Freund und ich zogen aus der Stadt ins Mittel-Grüne, stellten uns auf das Baby ein. Mein Frauenarzt, ein unsensibler Herr in hellrosa Polohemd mit Goldkettchen und braungebrannten Muskeln, riet mir eindringlich zu einer Nackenfaltenmessung. Ich sei jung, das Risiko hoch. Eine Standarduntersuchung. Welches Risiko? So ganz wurde mir das nicht erläutert, ich war aber ehrlich gesagt auch immer wirklich froh wenn die Untersuchung um war, so ganz warm wurden wir nie. Arzttermine …