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#WasAndersWäre Wenn ich ein Mann wäre

Meine liebe Caro von The Blogbook hat mir ein Blogstöckchen mit einer wirklich sehr interessanten Frage zugeworfen –

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Was wäre anders in deinem Leben, wenn du ein Mann wärst?

Wirklich intensiv habe ich mich noch nie mit dieser Frage befasst. Schließlich bin ich eine Frau und ich bin gerne eine Frau.

Selbstverständlich gibt es Momente, in denen ich denke – das Leben wäre jetzt einfacher, wenn Du ein Mann wärest. Einmal im Monat verfluche ich es sogar ein kleines bisschen eine Frau zu sein. Nach etwa einer Woche legt sich das aber wieder. Keine weiteren Details.

Schwangerschaftsbeschwerden und Geburtsschmerzen… inzwischen alles vergessen… aber auch da gab es durchaus Momente, in denen ich mir gewünscht hätte, dass mein Mann wenigstens mal kurz übernehmen könnte.

Grundsätzlich denke ich, dass Männer es einfacher im Leben haben (können), als wir Frauen. Sie können sich auf ihren Job und ihre Karriere konzentrieren, während sich die Frau zu Hause (neben dem Job) um Kinder und Haushalt kümmert. Und keiner würde es ihnen verübeln (außer die Frau vielleicht). Es gibt keine Rabenväter… die Rede ist immer nur von Rabenmüttern. Würde man den Spieß umdrehen, würde gleich ein ganz anderer Schuh daraus entstehen.

Aber zurück zur eigentlichen Frage – was wäre anders in meinem Leben, wenn ich ein Mann wäre. So richtig beantworten kann ich die Frage nicht. Ich würde vielleicht weniger reden. Vielleicht wäre ich nicht ganz so unsportlich und nähen würde ich wahrscheinlich auch nicht. Kreativ wäre ich auf jeden Fall trotzdem in irgendeiner Form. Ganz bestimmt wäre ich Familienvater von mindestens zwei Kindern. Möglicherweise wäre ich nicht ganz so emotional. Mein Musik- und Filmgeschmack wäre sicherlich weitestgehend gleich, aber es würde zwischenzeitlich wahrscheinlich weniger Raum für Balladen und Schnulzen geben. Aber vielleicht ist diese Denkweise schon viel zu genderspezifisch. Mein Ordnungssinn würde sicherlich etwas mehr Gelassenheit erfahren und ich könnte eher über Unordnung hinweg sehen. Möglicherweise hätte ich Psychologie studiert. Und mit Sicherheit hätte ich ein kleines Bäuchlein, kein Sixpack.

Was wirklich anders wäre, wenn ich ein Mann wäre, würde ich wohl erst wissen, wenn ich einer wäre. Ich würde mich an anderen Stellen rasieren als sonst und ich würde mich völlig ungeniert am Sack kratzen… vielleicht. Und möglicherweise würde ich im Stehen pinkeln, einfach nur weil ich es kann.

Irgendwie spukt mir zu dem Thema die ganze Zeit Carolin Kebekus in meinen Gedanken herum. Niemand kann unsere Männerwelt treffender parodieren, wie sie. Geschmacksache, aber ich liebe sie!

Was tust du nur deshalb, weil du eine Frau bist?

Abzüglich der Bartrasur würde ich als Mann gefühlt 20 Minuten täglich mehr zur Verfügung haben. Diese Zeit verbringe ich damit mein Gesicht zu reinigen, die Augenbrauen zu zupfen, mich zu schminken und meine Haare zu frisieren. Als Mann würde ich sicherlich trotz Knickohren eine schicke Kurzhaarfrisur tragen – einmal mit dem Handtuch drüber rubbeln, fertig frisiert.

Weil ich eine Frau bin, schminke ich mich. Ungeschminkt verlasse ich selten das Haus. Manchmal, aber eher selten lackiere ich mir die Nägel und ich färbe meine Haare, um den grauen Strähnen entgegen zu wirken, die immer mehr werden.

Ich schaue Filme und lese Bücher, die mich zu Tränen rühren. Manchmal brauche ich das. Ich bin auch die, der bei der Aufführung in der Kita die Tränen unaufhaltsam runterkullern, vor Begeisterung, vor Rührung und ich kann nix dagegen machen. Weil ich eine Frau bin…

Weil ich eine Frau bin, verbringe ich auch gerne meine Zeit in Geschäften, obwohl ich gar nicht geplant habe etwas zu kaufen. Und manchmal kommt es zur totalen Eskalation und ich schleppe Tütenweise Sachen mit nach Hause, die ich UNBEDINGT mitnehmen musste. Und ich liebe es unsere Wohnung zu dekorieren. Mein Mann findet Deko völlig überflüssig… also muss der Sinn für Deko, ob von Räumen oder sich selbst, irgendeine Information auf dem zweiten X-Chromosom sein.

Aber trotz, dass ich eine Frau bin, besitze ich nicht Unmengen an Handtaschen oder Schuhen und auch für teuren Schmuck habe ich nicht viel übrig.

Welche Dinge lässt du lieber, weil du eine Frau bist?

Seitdem ich Kinder habe ist mein Gefahrenbewusstsein noch einmal viel stärker ausgeprägt. Früher war ich um einiges furchtloser und teilweise sogar schon ziemlich leichtsinnig.

Ich fürchte mich vor der Dunkelheit – schon immer. Und ich vermeide es nachts alleine unterwegs zu sein. Wenn ich es dann doch mal bin, fahre ich lieber mit dem Taxi, als alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. In Begleitung meines Mannes sieht das schon wieder anders aus – da fühle ich mich dann sicher genug.

Wenn ich mal nachts mit den Kindern alleine bin, zucke ich bei jedem Geräusch zusammen und schlafe meistens erst sehr spät ein und auch sehr unruhig.

Weil ich eine Frau bin, vermeide ich es Löcher in die Wand zu bohren. Ich reagiere schon empfindlich auf Bohrgeräusche, da lasse ich am liebsten gleich die Finger davon. Das darf der Mann machen. Ansonsten mag ich es mich auch mal handwerklich zu verausgaben.

Wilde Tiere, wie dicke, schwarze Spinnen – die Beseitigung ist auch ganz klar Männersache! Leider sieht mein Mann das anders.

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Durch welches Klischee fühlst du dich persönlich beeinträchtigt?

Wie oben schon beschrieben, bediene ich einige davon selbst.

Erst mit der Geburt meines Sohnes wurde mir bewusst wie klischeehaft die Männer- und die Frauenrollen doch sind. Davor gab es zwar für mich auch „typisch Mann“ und „typisch Frau“, aber wie sehr unsere Kinder schon teilweise vorgeburtlich in diese Rollen „reingepresst“ werden, war mir nicht wirklich bewusst.

Spielsachen, die es ausschließlich in rosa gibt, weil NUR Mädchen damit spielen. Sogar Überraschungseier extra für Mädchen gibt es mittlerweile. Die Spielzeug- und Lebensmittelindustrie nutzt dieses Gender-Denken für sich, schafft geschlechtsspezifische Produkte und es gibt genug Konsumenten für diesen Markt. Ganz davon frei sprechen kann auch ich mich nicht. Ich kaufe zum Beispiel für meinen Sohn eher ein cooles Dino-Shirt als eins mit nem süßen Hund drauf und für meine Tochter eher eins mit nem niedlichen Hasen als eins mit Fahrzeugen drauf. Irgendwie bin auch ich Gender geprägt. Wenn auch sicherlich nicht in der Intensität, wie es vielleicht die Geschlechter vor 20 Jahren noch waren. Dafür bin ich selbst zu emanzipiert.

Wenn mein Sohn als Prinzessin Anna durch die Wohnung tanzt, auf lackierte Fingernägel besteht oder glücklich nach einem „Friseurbesuch“ bei seiner großen Schwester mit einer Spange im Haar und dem Puppenwagen durch die Wohnung flitzt (weil der so schön schnell rollt)… oder wenn der Sonnenschein mit Bauarbeiterhelm, Säge, Hammer und Bohrmaschine (die Spielzeugversion versteht sich) ausgerüstet den Kindersessel repariert, dann lächele ich und denke, dass wir alles richtig gemacht haben.

Richtig deshalb, weil es bei uns eben kein richtig oder falsch gibt. Mein Mann und ich leben nicht die klassischen Rollen vor. Wie oft kommt es vor, dass mein Mann abends in der Küche steht und kocht, während ich mal für fünf Minuten „die Füße hoch lege“. Wir kümmern uns beide gleichermaßen um die Erziehung unserer Kinder. Fenster putzen kann mein Mann besser als ich. Und wenn ich ihn darum bitte, hilft mein Mann auch im Haushalt. Das tut seiner Männlichkeit keinen Abbruch und eine „Pussy“ ist er deswegen noch lange nicht.

In welcher Situation war es von Vorteil, zur Gruppe der Frauen zu gehören?

Wir werden schwanger und wir bekommen Kinder. Niemand ist näher dran an diesem großen Wunder, als wir Frauen. So schmerzhaft sie auch ist, ist dies eine ganz wundervolle und besondere Erfahrung und Gabe – das können nur Frauen.

Und Männer? Die können dafür im Stehen pinkeln. Auch toll.

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Gibt es Situationen, in denen das Geschlecht keine Rolle spielt?

Ist das nun eine Frage oder die Antwort?

Ich bin gespannt auf weitere Gedanken und Meinungen zu dieser Fragerunde und reiche das Stöckchen weiter an ein paar meiner Lieblingsblogger:

Conny von Conny Wenk Photography 

Tine von So viel Liebe

Pia von Daily Pia

Moni von Milarella

Alu von Große Köpfe

Ilka von erbsünde

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mitmacht und die Fragen beantwortet. Das ganze ist natürlich freiwillig.

Seinen Ausgangspunkt hat das Blogstöckchen übrigens unter diesem Link!

Noch mehr Blogstöckchen findet Ihr unter dem Hashtag #WasAnderWäre

13 Kommentare

  1. Mo sagt

    Danke für diesen tollen Post – ich mag deine Sicht der Dinge!

    lg, Mo

  2. Annika sagt

    Also, ich würde ganz klar im Stehen pinkeln – das würde ich echt gerne mal ; )
    Ach, und direkt unter der Geburt hätte ich schon sehr gerne an meinen Mann abgegeben (während der Wehen bei der Großen, habe ich ihn dann bei jeder Wehe geweckt … dadurch war er live dabei … er ist in diesen ca. zwei Minuten dazwischen doch echt immer wieder weggenickt!).

    Ansonsten würde ich mir gerne mal weniger Gedanken machen, alles unter einen Hut bringen zu müssen (Kinder, Haushalt, Arbeit, Pflege von Freundschaften … ach, und mich selbst auch noch)! Ich finde, Männer sind ganz toll mit dabei was die Kinder angeht, aber im Ernstfall stecke ich als Mutter schneller zurück – finde ich jedenfalls.
    Er hat einen festen wöchentlichen Termin mit seinen Turnkumpels … ich finde neben all den Anforderungen keine Zeit dafür : (

    Bei uns kocht der Mann so gut wie immer und das sehr lecker.
    Und er weiß auch, wie man unsere Waschmaschine repariert … wie man sie einschaltet und so aber eher nicht ; )

    Ich denke, ein Unterschied bei Bewerbungsgesprächen wird noch sein, dass die Frau nach ihrem Kinderwunsch gefragt wird, der Mann aber eher nicht. Oder sehe ich das falsch?

    Liebe Grüße von Annika

  3. Accepted. Bringe ich Dienstag! Voll das schwierige Thema!
    Und nun: Schlaf gut!

  4. Ein grossartiges Thema und eine grossartiges Antwort. Das ist tatsächlich das erste Mal dass ich mir gewünscht habe, bei etwas nominiert worden zu sein.
    Ich drück dich mein Schatz – und üb mal im Stehen Pinkeln ☺️ ☺️ Warum? Weil es geht 😂 äh war mal ne Wette und ich noch jung …

  5. Meine Liebe, tausend Dank für Dein Stöckchen – natürlich bin ich mit dabei … Auftrag brav erledigt im Blog. 😉 Dicken Schmatzer an die gesamte Sonnenschein-Family <3

  6. hallo Katharina
    Mal wieder sehr schön geschrieben 🙂
    Und das mit dem pinkeln im stehen wäre wirklich manchmal recht praktisch;-p
    Lg Caro

Kommentare sind geschlossen.