Jeden Abend entfacht ein Streit darüber welches der Kinder von mir ins Bett gebracht werden darf (neben den Diskussionen darüber, ob denn wirklich schon Bettzeit ist). Wir hatten bereits einige Male einen Wechsel versucht – heute der Papa, morgen ich. Aber irgendwie gaben die Kinder sich langfristig nicht damit zufrieden.
Ich mag diese gemeinsame Zeit sehr. Das Ausklingen des Alltags. Noch eine Geschichte vorlesen, über den Tag sprechen oder aber einfach nur einem Hörspiel lauschen. Gemeinsam, Arm in Arm. Bis das Kind fest genug schläft und ich mich aus dem Zimmer schleiche. Den Kindern ist dieser Abschied vom Tag sehr wichtig. Und mir auch. Sonst hätte ich ihn wohl längst versucht einzudämmen.
Natürlich geht es in der Ferienzeit nicht um halb acht ins Bett. Wenn ich mal Glück habe, ist es bereits halb neun, bis sie in ihren Schlafanzügen, mit geputzten Zähnen im Bett liegen. Nun gut, liegen ist wohl auch zu viel verlangt. Hüpfen. Sie hüpfen um halb neun durchs Bett. Laut kreischend und sich nicht darüber einig werdend, wer von welchem Elternteil ins Bett gebracht werden darf.
Ich glaube, Sonea ist das im Prinzip völlig egal. Hauptsache sie ist nicht allein. Aber weil ihr Bruder meistens ausschließlich von mir ins Bett gebracht werden möchte, will sie das auch. Geschwisterprinzipien!
Natürlich muss ich nicht erwähnen, dass mir in den Ferien unser gemeinsames Einschlafritual tierisch auf den Zeiger geht. Der kleine steht dann nämlich gerne mal auf der 10, wenn es endlich neben mir schnarcht. Mit ein bisschen Glück sind es die Kinder.
Erst dann habe ich die Wahl zwischen Nähmaschine und Sofa, zwischen Küche aufräumen und Wäsche sortieren und zwischen einer Runde durch das gesamte Internet surfen oder selbst neuen Lesestoff produzieren.
Kein „Du musst mir aber jetzt hier noch einen Trizeratops hinmalen“ und auch kein „Mama, das klemmt, kannst Du mir helfen die Kiste zu öffnen“ auch kein „Mama, ich hab Hunger!“ (obwohl wir gerade erst zu Mittag gegessen haben) und auch keine „Mama, der hat mich gehauen!“… „Ja, weil die Kackloch zu mir gesagt hat!“…. „Selber!“… „Nein DU!“.
Einfach nur Ruhe. Das söhnt mich mit so einem langen Ferientag aus.
Gestern Abend gab es eine überraschend schnelle Einigung darüber wer wen ins Bett bringen darf und so lag ich kurze Zeit später neben Sonea im Hochbett. Sie hielt mir auffordernd ein neues Buch vor die Nase, das ich ihr vorlesen sollte. An diesem Abend wollte sie mal nicht mitlesen, sondern lauschte einfach der Erzählung. Zwischendurch kommentierte sie das Erzählte und ich war wieder mal verblüfft wie reflektiert sie ist.
Mein großes, verblüffendes Mädchen. Sie hat wieder mal einen ordentlichen Schub hinter sich gebracht. Und genau dafür ist diese lange Ferienzeit ganz gut. Denn ich genieße so viele Momente und die intensive Zeit mit ihr gerade sehr (auch wenn ich diesen Textabschnitt tageweise sicherlich gerne editieren würde).
Der Sonnenschein macht so viel gute Laune in diesem verregneten Sommer.
Stoff: Sommerelfen von SUSAlabim für lillestoff
Schnitt: Elfina von Elsterglück
Liebe Katharina,
du hast meine ganze Bewunderung, jeden Abend den Konflikt zu lösen, dass zum Schluß beide glücklich einschlafen. Auf den Bildern sieht Sonea, auf einmal, gar nicht mehr so kindlich aus. Wahnsinn, wie schnell sie wächst! Soneas Oberteil ist sehr süß geworden. Liebe Grüße! Mona
Liebe Katharina, ich verfolge deinen Blog erst wenige Wochen, habe aber deine unglaublich berührenden Einträge zu den ersten Geburtstagen von Sonea geradezu verschlungen und freue mich nun sehr zu lesen, dass sich Sonea weiterhin toll entwickelt. Zufrieden und fröhlich sieht sie auf den Fotos und den tollen Kleidungsstücken allemal aus. Klasse! Liebe Grüße und alles Gute für euch auch weiterhin Marie
Liebe Katharina,
ich gucke unserem Jüngsten in diesem Sommer auch absolut verbüfft beim Großwerden zu. In zwei Wochen startet seine Schulzeit und in diesen Ferien hat er noch einmal Quantensprünge an Entwicklung vollzogen, sodass ich auch dieses unser „besonderes“ Kind ganz entspannt in die Schule ziehen lassen werde. Er wird es gut machen, da bin ich sicher. Aber auch das mit dem ins Bett bringen, kenne ich nur zu gut. Bei uns ist es allerdings so, dass da ja drei Jungs warten und unten ein hungriger Ehemann, der auf sein Abendessen wartet… Das macht es nicht eben einfacher. Aber auch ich mag das Gefühl, wenn sie in deinem Arm auf einmal entspannen und binnen Minuten total entspannt wegratzen. Liebe Grüße