Warum wohnen wir eigentlich nicht am Meer? Die Frage habe ich mir in den vergangenen Wochen einige Male gestellt und dabei tief durchgeatmet.
Ich weiß, dass es früher mal im Raum stand, dass meine Eltern mit uns Kindern nach Flensburg ziehen wollten. Oft habe ich mich gefragt wie das wohl gewesen wäre. Im hohen Norden, mit den Großeltern nicht ganz so weit entfernt und immer einer frischen Brise um die Nase wehend.
Heute kann ich mir das gar nicht so richtig vorstellen, denn ich bin viel zu sehr Rheinländerin und der Gedanke an einen Umzug in ein anderes (Bundes)land löst schnell Panik in mir aus.
Die Jahre, die ich im Ruhrpott gelebt habe, waren schon deutlich zu weit entfernt von meiner Heimat und die Unterschiede in der Mentalität und dem Humor gaben mir oft ein unsicheres, fremdes Gefühl.
Vor gut zweieinhalb Wochen waren wir für eine kurze Familienwoche in Büsum. Frische Luft tanken, im wahrsten Sinne, und Urlaub machen, bevor die Ferienzeit zu horrend unverschämten Preisen und Tarifen losgeht. Ein sehr freudiges Familienereignis führte uns in den kalten Norden und an die Nordsee. Aber auch, wenn das Wetter so gar nicht auf Sommer eingestimmt war, tat uns diese Woche allen vieren sehr gut. Es war ein tiefes Durchatmen und ein kleiner Tapetenwechsel. Eine winzige Auszeit bevor unser Leben sich grundliegend und doch nur ein kleines bisschen verändern sollte.
Eine Woche Büsum mit viel Nordseeluft, dem Watt unter den Füßen und Fisch als Hauptnahrungsmittel. Ich glaube, das hat uns allen sehr gut getan, auch wenn die Kinder nicht wirklich Gefallen an dem Geschmack von Krabben finden konnten und selbst die Kartoffelsuppe nicht das war, was sie ursprünglich als solche erwarten.
Natürlich hatten wir viel zu viel Gepäck dabei. Ich glaube, wir hätten mindestens für einen Monat verreisen können. Die Wetterprognose war alles andere als sommerlich, ich dagegen umso optimistischer. Beim Wetter am Meer weiß man nie! Also packte ich die Koffer so, dass ein bisschen für jede Wetterlage vertreten war. Aber viel spannender war letztendlich zu sehen was die Kinder so in ihre Koffer packen würden. Die Trunkies der Kinder durften auf unserer Reise natürlich nicht fehlen und jedes Kind durfte so viel Spielzeug mitnehmen, wie in den jeweiligen Trunkie passt.
Da bei Sonea sich noch ein paar Hausaufgaben dazu gesellten, durfte sie noch zwei Sachen mitnehmen, die keinen Platz im Koffer fanden (und letztendlich auch gar nicht bespielt wurden).
Den Grüffelo-Trunkie und den Einhorn-Trunkie findet Ihr hier.
Ich bin ja so ein Last-Minute Kofferpacker. Zwar schaue ich, dass ich die Woche vorher sämtliche Wäsche frisch gewaschen habe und alles da habe, was ich brauche. Aber die Koffer werden immer in einer Nacht und Nebel Aktion kurz vor Reisebeginn gepackt. Immer. Koffer auspacken mag ich übrigens gar nicht irgendwie.
Wenn uns nicht ein schönes Familienereignis nach Büsum geführt hätte, wäre es uns womöglich gar nicht in den Sinn gekommen dort einmal Urlaub zu machen. Wir sehnen uns viel mehr zurück nach Mallorca, wünschen uns einmal einen völlig chaotischen und unbeschwerten Italienurlaub oder aber Fanø. Eigentlich wollten wir bereits letztes Jahr endlich wieder auf unsere kleine Lieblingsinsel.
Auf einer Insel waren Herr Sonnenschein und der Löwe auch. Denn an unserem letzten Urlaubstag, machten die beiden Helgoland unsicher. Ein reiner Papa-Sohn Ausflug. Sonea und ich verbrachten dafür den letzten Tag ein bisschen am Meer, ein bisschen in der Ferienwohnung und ein bisschen in der Fußgängerzone und in diversen Geschäften. Alles fußläufig und ohne Kilometermarsch erreichbar. Auf jeden Fall gingen wir vorab davon aus, dass Sonea an drei Stunden Schiffsfahrt (mit seeehr viel Seegang) und einem vierstündigen Inselspaziergang keine Freude gehabt hätte.
Wer einmal an einem ganz besonderen Ort essen gehen möchte, dem empfehlen wir Kolles Alten Muschelsaal. Wir waren zunächst unsicher, ob ein Restaurant, mit Muschelwänden ein entspannter Ort für ein Dinner mit Kindern ist, aber wurden mehr als angenehm überrascht, denn das Personal war unglaublich kinderfreundlich. Es gab sogar eine extra Speise- und Getränkekarte für Kinder (ich weiß nicht wieviel Schlumpfbrause die beiden an jenem Abend getrunken haben) und die Spielzeugkiste des Restaurants war natürlich auch viel spannender als meine mitgebrachte „Langweiletasche“.
Ich würde sagen, Büsum ist vor allem für Leute mit Atemwegserkrankungen perfekt, weshalb man vor allem älteren Leuten begegnet. Ja, die Luft war für uns Großstädter wirklich traumhaft. Aber auch sehr kinderfreundlich ist die Stadt und es gibt zahlreiche und wirklich kreative Spielplätze, die unsere Kinder ausgiebig bespielt haben. Unser Favorit war natürlich die Familienlagune mit der Perlenbucht. Es war einfach schön die Kinder ausgelassen spielen zu sehen und irgendwann mit völlig verdreckten, aber glücklichen Kindern zurück zu laufen.
Wer einen pauschalen Strandurlaub plant, ist in Büsum natürlich ganz schlecht aufgehoben. Es gibt Watt, sehr viel Watt, matschigen Watt und dann gibt es Wiesen mit Strandkörben. Aber am besten ist die reine Luft. Die vermisse ich hier.
Nur besonders hundefreundlich ist Büsum nicht, weshalb man uns möglicherweise nicht so schnell dort wieder sehen wird.
Wir wünschen allen Schulkindern einen grandiosen Start in eine coole Ferienzeit!
[…] erscheinenden Konstellation getroffen und eine Woche zusammen Urlaub gemacht haben hat Katharina im vorigen Post schon kurz angeschnitten. Vielleicht folgt ja irgendwann nochmal ein Beitrag zu den genauen […]
Erst waren es bei uns nur Tagesausflüge einmal im Jahr nach Büsum. Mittlerweile ist es fast unser zweites zu Hause geworden. Zweimal im Jahr sind wird dann für eine Woche in einer Ferienwohnung, die fussläufig nur 50 m vom Hauptdeich und der Fußgängerzone entfernt liegt. Einen Vorteil hat unser Urlaub schon deshalb, da wir in knapp einer Stunde von zu Hause aus unser Ziel schon erreicht haben und es gibt jedesmal immer noch etwas Neues in und um Büsum zu entdecken.
Hallo Katharina, schön wieder von dir zu hören. Schade das mit dem Wetter. Es ist halt so wie es ist und ihr habt ja das Beste daraus gemacht. Ich liebe die Nordsee incl. aller Inseln und Halligen Als unser Sohn Nr. 3 2 Jahre alt war machten wir eine Kinderbadekur im November aus Sylt. Es gibt nur Fotos mit den Ostfriesennerz. Trotzdem waren wir jeden Tag am Strand. Leider verträgt mein Mann den Wind nicht mehr, sonst würde ich öfters mit ihm in den Norden fahren. Die Ostsee ist nicht so mein Ding. Als ich vor über 40 Jahren nach Baden Württemberg zog und dann auch noch nach Untergruppenbach an der A 81 (Weinsberger Kreuz) war es wirklich ein Schock. Heute kann ich mir im beschaulichen Öhringen ( Hohenloher Land) mir nicht mehr vorstellen in Köln oder Umgebung zu wohnen. Gern komme ich auf einen Besuch aber wohnen möchte ich nicht mehr dort. Wenn ich Großstadt möchte , fahre ich mal eben nach Stuttgart. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ca. 1,5 Stunden. Dort ist die Luft so schlecht wie in Köln. Herr Sonnenschein hat mal wieder schöne Fotos geschossen. Noch ein schönes Wochenende und glückliche Ferien. Liebe Grüße Inge
Wir waren vor zwei Jahren mit unserem Hund an der Nordsee und dann auch zu einem Ausflug in Büsum. Das Meer war grad anderweitig unterwegs, wir sind am Hundestrand mit Nino ins Watt gegangen. Er fand es durchaus interessant.
Aber ob es nun die Algen waren, die er von einem Stein knabberte, oder das Salzwasser, das er in einem Tümpel schlabberte – für den Rest des Urlaubs hatte er schlimmsten Durchfall, der Arme.
Und an jeder Schüssel mit Wasser, die freundliche Menschen in Heide für vorbeikommende Hunde hingestellt hatten, schnupperte er erst äußerst mißtrauisch, bevor er trank.
(Ich bin sehr gespannt!)
Es sind wieder mal wunderschöne Bilder und die Frage „Warum wohnen wirt nicht am Meer?“ stellt sich für mich seit Jahrzehnten immer wieder, wobei es bei mir die Ostsee und Rügen sind, die ich immer schmerzlich vermisse, wenn wir nach dem viel zu kurzen Urlaub dort oben wieder in die Heimat reisen…. leider wird das immer schwieriger, da man mit einer Horde schulpflichtiger Kinder im Dutzend erst einmal ein bezahlbares Quartier in der Hauptsaison finden muss….. für irgendwann in meinem Leben nehme ich mir aber die Ostseeküste als Hauptwohnsitz vor und bis dahin erfreuen mich solche Blogs und Bilder wie dieser hier 🙂 ich wünsche euch schöne Sommerferien!
Wird die Veränderung endlich der langersehnte Mops werden:)?