Während ich mich noch im Glanz und Licht der Bewunderung meines Sohnes sonne, bekomme ich von Sonea zunehmend die kalte Schattenseite zu spüren.
Immer häufiger wird in Frage gestellt, was ich sage und meine Erwartungen werden trotzig ignoriert. Ich habe meistens „keine Ahnung“ und „erzähle Quatsch“.
Immer häufiger rasseln der Sonnenschein und ich in kleinen Situationen aneinander. Ihre gute Laune kippt von jetzt auf gleich und oftmals bin ich scheinbar der Grund… oder einfach die Tatasche, dass ich eben „keine Ahnung“ habe und ein „bisschen blöd“ bin.
Wenn ich mit etwas helfen möchte, bekomme ich oft ein schnippisches „Lass mich!“ oder wenn es morgens darum geht die Zottelmähne zu kämmen, poltert sie mir ein unmissverständliches „Du nicht! Der Papa soll mir die Haare kämmen!“. Nun ja. Wenn Herr Sonnenschein eins nicht so gerne macht, dann ist es eben Haare kämmen und Augen rollend stehen wir hinter ihr, Herr Sonnenschein gibt mir stumm und verschwörerisch die Bürste in die Hände und ich kämme das widerspenstige Haar meiner noch widerspenstigeren Tochter. Alles gut. So lange sie es nicht mitbekommt.
Diese Gepolter und die Stimmungsausreißer aus dem Nichts heraus sind schon ziemlich anstrengend. Besonders am Morgen. Nüchtern. Vor dem ersten Kaffee.
Und auch, wenn Herr Sonnenschein und ich uns grundsätzlich in vielen Dingen ziemlich einig sind, gibt es in letzter Zeit immer wieder ein Diskussionsthema – das merkwürdige Verhalten unseres Schulkindes.
Wir sitzen am Tisch, es gibt eines der vielen Lieblingsgerichte vom Sonnenschein und auf unsere Aufforderung zum Essen zu kommen, antwortet sie nur „Bah, ekelhaft! Ich habe keinen Hunger!“ und laut stampfend verlässt sie den Raum.
„Sie ist verwöhnt!“ schnaube ich und muss mich schwer zusammen nehmen sie nicht sehr deutlich an den Tisch zurück zu ordern. Insgeheim wissend, dass meine Nachdrücklichkeit nicht zielführend sein wird.
„Nein, sie ist einfach nur eigen. Lass sie. Sie kommt gleich schon!“ antwortet Herr Sonnenschein sanft, aber bestimmt.
Er hat Recht. Wenige Minuten später sitzt sie am Tisch und schaufelt sich genüsslich das Essen in den Mund. Ein wenig irritiert schiele ich von meinem Tellerrand zu ihr rüber.
Seit einigen Wochen sind die Grenzen zwischen der besten Mama der Welt, die man über alles liebt und der Mama, die „ein bisschen blöd“ ist und die ruhig mal wieder auf Dienstreise gehen könnte, fließend und von Minute zu Minute wechselhaft.
Nicht selten zweifle ich an mir und daran vielleicht nicht konsequent genug in der Erziehung der Kinder zu sein. Aber dann denke ich – es ist alles nur eine Prüfung. Sie versteht ganz genau was sie da sagt und ist sich dessen, was sie macht ziemlich bewusst. Sie steckt gerade einfach nur ihre Grenzen nochmal neu. Es ist nicht das erste Mal und es ist noch lange nicht der Gipfel meiner erzieherischen Herausforderung. Auch, wenn ich manchmal das Gefühl habe an meine Grenzen zu stoßen.
Sie ist eigen? Okay, das kann ich auch!
Die Outfits der Kinder sind aus der aktuellen Herbstkollektion von Ernstings Family. Den Hoodie bekommt Ihr hier
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Hallo Katharina,
oje, auch ich bin Mutter eines Schulkinder und musste eben auch etwas schmunzeln. Habe ich doch so einiges wiedererkannt… Mein Sohn geht mittlerweile schon in die zweite Klasse und ich genieße hin und wieder, dass seine jüngeren Geschwister noch im Kindergartenalter sind. So wird es nie wieder. Es ist schon manchmal wahnsinnig nervig mit so einem Trotz-Muffel-Wut-Bolzen. Aber ich habe beobachtet, dass er mich besonders fordert, wenn er selbst auch besonders gefordert ist. Dann schafft er es in der Schule die Anforderungen zu erfüllen und zu Hause wundere ich mich nur wo dieser unverschämte Junge herkommt, der ununterbrochen meine Kinder triezt und mir auf jede Mahnung rotzfrech eine Antwort entgegen schnoddert.
Ich versuche dann nicht mich zu fragen, ob ich etwas falsch gemacht habe. Sondern dann, wenn ich meinen Sohn wiedererkannt habe, ihm mit Verständnis und Mitgefühl etwas den Druck von den Schultern zu nehmen. Und ihm wie du bei deinen Kindern mit Klarheit entgegenzutreten und meine Grenzen zu vertreten.
Ich glaube es ist einfach ein nächster Schritt im Abnabelungsprozess.
Liebe Grüße,
Maria
Willkommen im Club der Muetter von Maedchen 6+😉😂😩. Ich habe 2 davon. Egal, was ich tue- manchmal/immer wieder/oft, habe ich bloede Mutter keine Chance gegen den ach so viel besseren Papa (obwohl der gar nichts dafür getan hat!). Das kann einen schon manchmal echt verzweifeln lassen. Da muss man Humor bewahren und tief durchatmen.
Liebe Grüße von Annika
Liebe Katharina,
wer auch immer empfohlen hat, solche Situationen, wie Du sie beschreibst, nicht persönlich zu nehmen – der hat wohl keine Kinder, tickt völlig anders oder ist „gechillt“…
Ich denke schon, dass wir Eltern verletzt sein dürfen, wenn der Nachwuchs beim Grenzen testen Grenzen überschreitet.
Vielleicht magst Du mit Sonea mal drüber reden, was es mit DIR macht, wenn sie so mit Dir spricht.
Zum einen stößt es vielleicht in ihr etwas an und zum anderen gibst Du ihr die Chance, etwas für ihr eigenes Leben zu lernen.
Herzliche Grüße
Katharina
Super-hier the Same 😄
Ich finde es gut, dass sie so ist. Da zieht ihr auch keiner die Wurst vom Teller!
Druck erzeugt Gegendruck…ich persönlich sehe mich da als „Bilderrahmen“ in der Erziehung. Innerhalb darf es gerne mal „bunt hergehen“, aber am Rand is dann mal gut…klappt je nach Umbauphase ganz gut bis jetzt
Ohjee. Mein Mitgefühl. Wenn man das Gefühl hat, es wird nie wieder entspannter UND eigentlich war es schon immer so anstrengend UND man hat alles falsch gemacht – dann wird es kaum wahrnehmbar langsam besser.
Ich habe die Theorie entwickelt, dass Kinder, die Schwierigkeiten haben Grenzen anderer wahrzunehmen, diese besonders heftig testen müssen. „Normale“ elterliche Grenzsetzung spüren sie eventuell einfach nicht genug. Manchmal hat mir dieser Gedanke geholfen. Manchmal hab ich abends einfach nur geheult.
Alles Liebe und nicht vergessen … es wird wieder entspannter. Wirklich!
Liebe Katherina, du hast recht. Sie testet ihre Grenzen neu aus. Das ist für dieses Alter ganz normal. Es liegt nicht an dir. Du bist eine ganz tolle Mama, von dir könnt sich mancher – kenne da jemand in meiner Familie – eine Scheibe abschneiden. Bleib stark und konsequent, das beruhigt sich wieder. Liebe Grüsse, Renate
Hallo Katharina, dass ist aber noch nicht die Spitze des Eisbergs es kann noch dicker kommen. Sonea lotet gerade aus wie weit sie gehen kann. Wenn ihr beide konsequent seit und versucht einstimmig alles zu regeln auch wenn es sehr schwer ist und man oft an seine Grenzen stößt, wird es schon klappen. Ihr seit liebevolle Eltern und ein wunderbares Paar vielleicht manchmal zu großzügig aber das müsst ihr mit Euch ausmachen. Ich war vielleicht auch manchmal zu streng aber bei 4 Kindern geht das nicht immer locker. Über einige Jahre konnte ich nur Teilzeit arbeiten. Dadurch war das Geld nicht immer großzügig für Klamotten oder Taschengeld da. Meine Kinder haben das gut überstanden ohne Schaden zu nehmen. Liebe Grüße Inge