Zu meinem letzten Post möchte ich noch folgendes ergänzen:
Auch, wenn ich gestern diese erschütternden 95% ein bisschen provokativ neben einigen wenigen prägnanten Eigenschaften meines süßen Sonnenscheins gestellt habe, sollte es sicherlich kein belehrendes, mit erhobenen Zeigefinger vor meine Blog-Leser stellen sein. Das steht mir gar nicht zu.
Wie man sich im Falle des Falles entscheidet, ist jedem selbst überlassen, hängt sicherlich von vielen Faktoren, der persönlichen Lebenssituation und nicht zuletzt der Einstellung des Arztes ab. Denn ich höre immer wieder von Ärzten, die ihren Patienten gar nicht die Entscheidung FÜR das Kind empfehlen, sondern eine Spätabtreibung als das einzig Richtige fast schon aufdrängen.
Wie es sich anfühlt so eine Entscheidung treffen zu müssen, kann ich glücklicherweise nicht beurteilen.
Und wenn ich heute gefragt werde wie ich mich entschieden hätte, wenn ich in der Schwangerschaft erfahren hätte, dass mein Kind ein Down-Syndrom hat, kann ich diese Frage nicht mit Bestimmtheit beantworten. Denn auch meine Lebenssituation sprach damals ganz und gar nicht für ein Kind und ich hätte mir auch nicht vorstellen können ein behindertes Kind zu bekommen. Aber wer kann sich das bitte vorstellen, ehe er die Erfahrung wirklich gemacht hat? Gibt es nicht immer wieder Hürden im Leben, von denen man zunächst gedacht hat, dass man sie niemals überwindet?
Ich verteufel aber die Pränataldiagnostik noch lange nicht. Es ist doch erstaunlich wozu die Medizin heute in der Lage ist. Und ja, wir haben in der zweiten Schwangerschaft eine Voruntersuchung machen lassen. Ganz einfach und in erster Linie aus dem Grund, weil ich diesmal mit möglichst großer Bestimmtheit wissen wollte, was mich erwartet (schließlich hatten wir ein 10 – 15% iges Risiko für ein weiteres Kind mit Trisomie21). Ich wollte nicht wieder diesen Schlag ins Gesicht, wenn man nach der Geburt schonungslos eine Diagnose mitgeteilt bekommt. Ich wollte vorbereitet sein, sofern man überhaupt vorbereitet sein kann.
Durch Sonea habe ich inzwischen so viele wunderbare Familien kennengelernt. Ein paar (wenige) auch, die sich in der Schwangerschaft bewusst FÜR ihr Kind entschieden haben, obwohl die Wahrscheinlichkeit für ein Down-Syndrom doch sehr hoch war. DIESE Menschen haben meine Bewunderung! Und im Übrigen hat sich nicht bei jedem am Ende der Verdacht erhärtet.
Und weil einfach noch viel zu viel Unwissen und Irrglaube da draußen herrsch, weil mich solche Aussagen, wie „diese Menschen können niemals ein eigenständiges Leben führen und niemals arbeiten gehen“ einfach massiv stören. Und das nicht, weil ich es mir für mein Kind einfach anders wünsche und die Augen vor der Realität verschließe, sondern weil es einfach schlichtweg falsch ist. Weil es immer noch viel zu viel dieses über einen Kamm scheren gibt und weil man niemals aufhören sollte an das Gute zu glauben… aus Gründen, wie diese, gibt es diesen Blog.
Und ja, der Alltag mit einem vierjährigen Mädchen, das ganz nebenbei das Down-Syndrom hat, ist nicht immer einfach. Aber welche Mutter bezeichnet schon den Alltag mit einer Vierjährigen als Spaziergang. Ich kenne keine!
Wir haben großes Glück mit Sonea. Sie ist völlig gesund und hat keine der bekannten Begleiter des Down-Syndroms, wie einen Herzfehler. Wir wissen nicht wie es ist, zahlreiche Operationen durchzumachen, zu sehen wie unser Kind mit ganz vielen Kabeln und Schläuchen da liegt und um sein Leben kämpft.
Wir dürfen uns da gar nicht beklagen, mit einem Kind, das nur das Down-Syndrom hat. Und im Alltag spielt das sowieso kaum eine Rolle.
Sonea ist stark sprachverzögert und fällt sicherlich aus dem Rahmen, wenn man sie mit jedem anderen gleichaltrigen Kind vergleichen würde. Aber nicht unbedingt negativ.
Natürlich gibt es immer wieder mal Situationen, die mich fast verzweifeln lassen, in denen ich mich am liebsten verkriechen möchte und einfach nur heulen. Situationen, wie: ich denke, dass es eine gute Idee ist ohne Buggy mit Baby vor dem Bauch geschnallt und Sonea an der Hand mal eben zum Bäcker zu laufen. Vorbei an einer großen Hauptverkehrsstraße, über eine Ampelanlag und dann das Problem habe, dass Sonea sich ständig versucht loszureißen und auf die befahrene Straße zu rennen. Oder aber sich auf den Boden schmeißt und nicht weiter laufen möchte. Und ich mit umgeschnallten Baby nicht so einfach in der Lage bin mein Kind vom Boden aufzusammeln und zu tragen. Die Blicke, der vorbei gehenden Passanten… am liebsten möchte man schreien „Was gibt es denn da zu glotzen?!“. Das sind solche Momente, in denen man sich einfach hilflos fühlt und sich wünscht, dass man seinem Kind die Gefahr einer Straße, auf der viele Autos fahren, besser vermitteln könnte.
Ja, das sind Probleme, mit denen wir uns im Alltag rumschlagen dürfen. Luxusprobleme im Vergleich zu Problemen, Ängsten und Sorgen, mit denen sich andere Eltern quälen müssen. Eltern, die niemals ein Mama und Papa von ihrem Kind hören werden. Eltern, die ihr Kind niemals laufen sehen werden. Eltern, die nicht wissen ob ihr Kind den morgigen Tag noch übersteht.
Da haben wir es doch wirklich gut! Denn, Sonea hat NUR das Down-Syndrom.
Ich könnte noch so unendlich viel zu diesem Thema schreiben, mein Kopf ist voller Gedanken. Die liebe Aenni hat es gestern schon so schön auf den Punkt gebracht.
Abschließend möchte ich noch sagen: es ist gut, dass Sonea so ist, wie sie ist. Denn durch sie sind wir erst geworden, wer wir sind. Sie hat uns die Augen für viele Dinge geöffnet. Unser Leben wäre anders ohne Sonea, aber es wäre auf gar keinen Fall schöner oder besser.
Hallo Sonea, zufällig stieß ich hier auf deinen Post.
Ich erfuhr in der der 12. Woche,dass ich ein Kind mit Down Syndrom bekommen werde.
Ich war gerade mal 20.
Was sollte ich also tun!?
Abtreiben, behalten?
Ich hatte Respekt vor einem Kind mit einer Behinderung.
Aber dann dachte ich mir, wieso sollte ein Mensch mit einer Behinderung nicht leben sollen?
Was wäre ein Welt voller Menschen, die keine Behinderung haben bzw die mit Behinderung aussoritert werden??
Ich entschied mich für mein Kind.
Ich hatte schon sein Herzchen schlagen sehen.
Plötzlich bekam ich in der 24. Woche Wehen.
Er kam zu früh.
Ohne Down Syndrom.
Er war vollkommen gesund.
Jetzt hat er zwar nicht die Besonderheit wegen dem Down-Syndrom, aber jetzt ist er ein extremes Frühchen.
Es geht ihm gut und er entwickelt sich prima.
Was will man mehr als ein glückliches Kind?
Sonea sieht wirklich süß aus und wirkt sehr zufrieden und glücklich!
Das ist das wichtigste im Leben.
hier findest du meinen Blog und auch unsere Geschichte noch einmal ausführlicher.
maakaamaa.blogspot.de
http://maakaamaa.blogspot.de/2013/03/unsere-geschichte.html
Alles Gute!
Katharina
Du schreibst: "Abschließend möchte ich noch sagen: es ist gut, dass Sonea so ist, wie sie ist. Denn durch sie sind wir erst geworden, wer wir sind. Sie hat uns die Augen für viele Dinge geöffnet. Unser Leben wäre anders ohne Sonea, aber es wäre auf gar keinen Fall schöner oder besser."
Das durfte ich als Tante eines wirklich tollen Jungen, der eben auch – neben vielen anderen Eigenschaften – Trisomie 21 hat, lernen. Mein Blick für das Leben hat sich deutlich erweitert.
Eine wunderhübsche Tochter hast du – und sie sieht glücklich aus. Was will man mehr?
Erst vor ein paar Tagen habe ich diesen Blog entdeckt und lese mich seitdem komplett hindurch 🙂
Schon seit mehr als 20 Jahren arbeite ich mit Unterbrechung durch Kinderpause in einer Einrichtung für Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen, seit einigen Jahren nun schon in einer Werkstatt für Erwachsene. Viele Menschen mit Trisomie21 habe ich kennen- und schätzen gelernt als besonders einfühlsame und offene Mitmenschen, die in manchen Bereichen eben Hilfe brauchen und uns in anderen Bereichen weit voraus sind. Niemals möchte ich diese Bekanntschaften missen!
Meine Jungs sind beide gesund (klingt irgendwie als sei Trisomie21 eine Krankheit, aber wie soll man es anders ausdrücken?) und glaub nicht die hätten als 4jährige nicht hin und wieder Theater veranstaltet.
Die Leute die behaupten soetwas nicht zu kennen haben keine Kinder, keines mit und auch keines ohne Trisomie. Ihr macht das schon richtig und gut so wie Ihr es macht und Leute die (auch in der Kindererziehung) nie etwas falsch machen gibt es nicht.
Ganz liebe Grüße an Euch!
Karina
Ich finde deine beiden Postings sehr gut und du trittst auch niemandem zu Nahe- außerdem ist es DEIN Blog 🙂
Zu deiner Beruhigung: auch ich werde mir überlegen ob ich mit Tragetuch und 4 jährigem zum Supermarkt die Straße lang laufe. Unser noch Jüngster wird ja im August 4- ist also vom Altersabstand ähnlich wie bei euch mit Sonea und Vincent.
Mit KInderwagen bin ich immerhin so flexibel anbremsen zu können und ohne Baby mich erstmal um einen Anfalls von "selber entscheiden und wegrenn usw" des 4jährigen zu kümmern. Weil vernünftig auf ihn einreden kann man, wenn er gerade seine kritischen Minuten ausleben möchte, nicht wirklich.
Ich weiß, dass mans nicht 1:1 vergleichen kann. Dass Sonea besonders ist und ihr sicherlich Phasen länger oder später habt als viele KInder ohne Trisomie.
Aber auch mit unseren Kindern können einem graue Haare wachsen. Auch mit 6 oder 8 Jahren (so die 2 Großen) – viele Tage bin ich abends froh, wenn sie im Bett liegen und ich sie einen Tag älter gemacht habe. Weil das tun alle Mütter…ihre KInder einfach einen Tag weiter bringen. Es kommen immer wieder Phasen und immer wieder werden Eltern an Grenzen gebracht und hinterfragt.
Für euch sicherlich oft anstrengender und intensiver und mit ungewisserer Zukunftsplanung. Ich denk an euch und ich finde deine Kinder einfach beide so Zucker. Es hat schon Gründe warum Sonea euch ausgesucht hat. 🙂
Liebe Katharina, hab Dank für Deine Worte. Als unsere erste Tochter Pauline heute vor fünf Jahren still zur Welt kam, sagte der Hausarzt meiner Mutter, dass Kinder mit Spina Bifida heutzutage eigentlich gar nicht mehr geboren werden. Trotz zwei Mal Fehlbildungsultraschall wurde – Gottseidank – ihr offener Wirbelkörper nicht entdeckt. Pauline hat sich immer wieder vom Schallkopf weggedreht, sie wollte uns eine unbeschwerte Schwangerschaft schenken. Und die hatten wir und ich bin unendlich dankbar dafür. Manchmal sind unsere Kinder weiser als jede Form der Technik, denn auch mit dem Wissen um ihre Form der Spina Bifida, hätte nichts für sie getan werden können. Danke für Euren wundervollen Blog und habt einen sonnigen Tag! Nina
♥♥♥
du hast ein tolles kind, nein zwei tolle kinder,
ich find deinen blog toll!!
mach weiter so wie du bist!!
und genau die probleme du hast, hab ich mit unserem 4 bald 5 jährrigen auch,
Ich habe unser zwergenfräulein vorm bauch,.. und er will auf die strasse, zieht am arm, wehe ich lass los, da kennt er nichts… und ja aufm boden werfen kann er auch. Und er hat kein trisomie 21. Also.. ganz ganz ganz lieben umärmel schick, starke nerven wünsch, wir haben die tollsten kinder der welt.. alle mamies haben die tollsten kinder der welt. ♥♥
♥♥♥
Hallo
Sonea ist ein tolles Mädel mit sonderausstattung. Ich hätte jedes meiner drei genommen auch mit Tri21.:-)
Und ein guter Freund von mir 38 lebt allein in einer tollen Wohnung. Hat eine Ausbildung gemacht und geht arbeiten. Wie jeder andere auch.Er ist der Beweis das man mit Tri21 ein normales Leben führen kann!
Aber Ne kleine Frage: was ist denn normal? Jeder ist so wie er ist genau richtig!
Glg Anita
Als ich den Satz "diese Menschen können niemals ein eigenständiges Leben führen und niemals arbeiten gehen" las, musste ich sofort an meinen Schulunterricht denken, als meine Klassenkameradin dort saß und allen ernstes Fragte "Können die das denn?" es ging in dem zusammenhang um den Film Verrückt nach Paris, Schauspieler in dem Film, unter anderem Menschen mit Behinderung, es wurde nicht verstanden warum die den in dem Film einfach keine "normalen" Schauspieler genommen hat, wie sie ausdrückte.
Meine Mama nennt es Unwissenheit, man beschäftigt sich nicht mit dem Thema und geht einfach das nach was man so weiß oder denkt zu wissen. Es wird immer Menschen geben die Glotzen was ich sehr unverständlich finde, denn jeder ist schon mit einem Schreiendem Kind durch die Gegend gelaufen, Kinder weinen manchmal und da gibt es nichts zu Gucken. Ich lief mal mit meinem Aufpasskind zum Supermarkt und er schrie und weinte nur, jeder fuhr langsamer an uns vorbei und schaute, mir war es so unangenehm aber ich dachte mir: "Wenn ihr echt euch daran erfreuen müsst, das ich scheinbar Unfähig bin. Macht doch, Kinder gehen nun mal nicht immer Gerade aus."
Danke für den Post, für Deine Worte …. fürs öffentlich Schreiben und die Worte die dann durch Deine Leserinnen hier stehen.
ich wünsche Euch ein schönes Wochenende
Elisabeth
Ich habe nun alle Kommentare hier gelesen und möchte noch kurz was aus eigener Erfahrung sagen:
Manchmal hat man nicht die Chance, sich für oder gegen eine Untersuchung zu entscheiden, so wurde bei unserem Sohn einfach die Nackenfaltenmessung durchgeführt und ich selbst habe beim Ultraschall schon gesehen, dass sie viel zu groß war. Wissen hätte ich es nicht wollen, aber so standen wir nun da mit unseren vorläufigen Diagnose, allein und voller Ungewissheit.
Und bezüglich der "Beratung": Der Arzt, welcher die Frühdiagnostik durchgeführt hat (wir haben nur Ultraschalluntersuchungen machen lassen), hat nach jedem Gespräch gesagt: "Ich möchte Sie noch darauf hinweisen, dass sie die Möglichkeit haben, das Kind abtreiben zu lassen. Wenn sie möchten, machen wir eine Fruchtwasseruntersuchung…"
Das ist anstrengend, wenn man sich voll und ganz für das Baby entschieden hat. Und es ist nicht sehr mut-machend.
VLG
Tessa
Ich kann das sooo gut verstehen.
Als ich vor 10 Jahren mit meiner Ältesten schwanger war, hatte man einen White Spot im Herzen festgestellt. Ende 23SSW. Ich musste schon am nächsten Tag zur FU, damit ich im Falle des Falles eine Spätabtreibung hätte vornehmen können. Ja, ich fand auch, dass man dazu gedrängt wird, ohne wenn und aber. Warum?
Ich hätte mein Baby zu diesem Zeitpunkt doch nie und nimmer mehr hergegeben. Mir wäre es total egal gewesen, ob da ein Chromosom mehr in ihrer DNA herumgeschwirrt hätte. Ich hatte sie da doch schon so lieb. Auch mein Mann war vollkommen meiner Meinung.
Wahrscheinlich liegt es auch daran, wie man der Sache entgegengeht. Ich hatte und habe noch nie Berührungsängste mit dem DS gehabt. Warum auch? Vielleicht ist man ein wenig anders, aber trotzdem nicht anders.
Dein Blog und die anderer Blogger helfen hoffentlich ganz vielen werdenden Eltern sich mit der Diagnose Down Syndrom anzufreunden, diesem wundervollen Leben eine Chance zu geben. Man braucht sich nur die Fotos deiner zuckersüßen Sonea anzuschauen und dann sollten alle Zweifel beseitigt sein!
liebe Grüße
Alex
Liebe Katharina! Danke für diese tollen Worte….
Laurin ist so wie er ist perfekt und ich bin froh, dass wir JA zu ihm gesagt haben. Manche Sachen wie Herz-Op, späte Korrektur der Duodenalstenose und Late-Talker hätten jetzt nicht unbedingt sein müssen, aber ohne das wäre Laurin nicht Laurin und wir nicht die Menschen, die wir durch ihn und seine Extras geworden sind. Dafür ist Laurin ein sehr braver Junge, ja wirklich, ich kann es selbst nicht glauben, dass es so ist. Ich warte ja noch auf besagte Phasen mit Sitzstreik und so. Freue mich aber einfach, dass er das halt nicht macht und brav an der Hand geht, sich nicht los reißt usw. Er ist in vielen Dingen einfacher zu Händeln als seine Schwester oder wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Wobei ich mir sicher bin, wenn er Sprechen könnte würde er ganz sicher wie seine Schwester diskutieren was das Zeug hält auch wenn es nichts bringt….
Es gab einmal eine Situation, wo er gerade Laufen konnte und ich seine Kräfte unterschätzt habe wo er sich beim über die Ampel gehen gesträubt hat, aber blöd geschaut hat keiner – sondern auf mein Bitten hin mir geholfen den bockigen kleinen Jungen und seine Schwester von der Straße zu kriegen.
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich selber mit einem nicht der Norm entsprechenden kleinen Bruder groß geworden bin.
Was ich gestern schon schreiben wollte, aber nicht geschafft habe.
Wie hast du dich früher als Kind bzw. Jugendliche gegenüber Menschen die behindert, anders oder sonderbar sind verhalten?
Das würde mich interessieren….
LG Nicole
Liebe Nicole,
da hatten wir schon mal ein Gespräch drüber :o)
Liebe Grüße
Katharina
Liebe Katharina, du bist einfach toll! Und natürlich, es stimmt, jeder muss selber entscheiden, was er tut. Was ich damals, als ich mit Leni schwanger war voll toll fand, war das Infogespräch im Krankenhaus. Es ging eben um die ganzen Untersuchungen in der Schwangerschaft unter anderem eben die Nackenfaltenmessung und die Ärztin sagte, wenn man diese Untersuchungen macht, muss man sich vorher überlegen, was man mit der Info anfängt, die man dann bekommt. Ich hab mich dann ganz bewusst dagegen entschieden. Für mich war klar, ich bekomme dieses Kind so oder so und ich glaube auch, dass alles im Leben seinen Sinn hat.
GLG Diana
Das hast du wunderbar geschrieben! Ich glaube wir sind alle einen großen Schritt weiter, als noch vor Jahren! Und durch Leute wie dich, die es öffentlich machen, einem Vorurteile nehmen, Erklärungen geben, werden wir uns immer weiter entwickeln!
Ich selbst habe bei den 3 Kindern die Nackenfalte messen lassen, um wie du so schön sagst nicht ins kalte Wasser geworfen zu werden! Wie ich mich im Fall einens Downsyndromsergebniss entschieden hätte, kann ich dir nicht sagen! Ich respektiere jeden für seine Entscheidung, denn klar gibt es Menschen, die sich nicht stark genug fülhlen, einen Alltag wie du ihn beschreibst zu meistern!
Ich finde es ist wichtiger die Leute drauf Aufmerksam zu machen, dass Kinder mit Downsyndrom genau so Möglichkeiten haben wie welche ohne! Wichtiger ist Toleranz und Akzeptanz!
Den Weg den du gehst, uns an deinem und Soneas Leben teilnehmen zu lassen, ist der Richtige um positive Aufmerksamkeit zu bekommen!
Leute die stur und naiv in ihrem Denken sind, kriegt man nie umgestimmt!
Ich freu mich weiterhin von euch zu lesen!
LG
Vanessa
Liebe Katharina,
ich lese seit einer Weile bei euch mit und freue mich immer wieder über Sonea und die Geschichten aus eurer Welt. Heute kommentiere ich mal, denn ich möchte mich unbedingt Lieselottefriedrich anschließen: meine Tochter wird am Sonntag zwei – und sie macht das alles, also auf den Boden schmeißen, an der Ampel losreißen etc. mit großer Leidenschaft…sie hat "keins extra"…
Als ich noch in Hamburg-Altona gewohnt habe, sind mir morgens übrigens immer Menschen mit Down-Syndrom begegnet, denn dort gab/gibt es eine Werkstatt, in der sie ganz "normal" arbeiten gehen.
Schön, dass es Sonea und euch gibt!
Liebe Grüße,
Dorthe
Liebe Katharina!
Das hast Du so schön geschrieben. Ich denke auch, dass Schwangere oft einfach falsch aufgeklärt werden. Viele haben riesige Angst davor, ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen. Vielleicht weil es mittlerweile so wenige davon gibt und uns der Umgang mit Menschen die "anders" sind befremdet. Vielleicht weil Menschen mit Behinderung viel zu lange zu wenig integriert wurden. Eine Bekannte von mir hat sich gegen ein Kind mit Down-Syndrom entschieden und bereut das sehr, seit sie die Zwillinge kennt. Und eine andere Bekannte hat ein schwerstbehindertes Kind das sich nicht mitteilen kann, nicht lachen, laufen oder sogar selbstständig essen kann und für sie sind die Zwillinge (die in der ganzen Kleinstadt bekannt sind 🙂 einfach ganz normle Kinder (und das sind sie ja auch)
Sicher ist es nicht immer einfach, aber ich denke auch, es gibt viel schlimmere Krankheiten und Behinderungen.
Ihr macht das so toll wie ihr das macht und ich mag diesen Blog so sehr, weil er zeigt wie normal das Leben mit Kindern ist, die etwas "anders" sind, mit kleinen Sorgen, mit großen Sorgen und mit viel Freuden, wie in jeder anderen Familie auch!
Alles Liebe, Carmen
Noch ein Nachtrag. Weil so oft über die Nackenfaltenmessung geschrieben wird. Die Nackenfaltenmessung allein sagt meines Wissens ja noch nichts aus. Bei einem der Zwillinge war die Nackenfalte leicht verdickt und beim anderen gar nicht (da wusste man noch nicht dass es eineiige Zwillinge sind) und dieser Bluttest (Combined-Test heißt der hier, glaub ich) gibt ja auch nur eine Wahrscheinlichkeit an und gibt keine Sicherheit. Nur eine Fruchtwasserpunktion gibt meines Wissens Sicherheit (wobei es auch da Fehler geben kann!) und da gibt es das Risiko, dass es zu einer Fehlgeburt kommt, auch wenn das Kind gesund ist.
Auch ich denke, wie Diana unten geschrieben hat, dass man sich vor der Untersuchung überlegen muss, was man mit der Information der Nackenfaltenmessung macht. Einfach ist die Entscheidung nie, ob für oder gegen Pränataldiagnostik. Ich habe mich auch bewusst dagegen entschieden.
lg, Carmen
Liebe Katharina,
vielen Dank für Deine Worte, soooo schön geschrieben!
Und ja, es gibt sie, die Kinder, bei denen die Diagnose Down-Syndorm gestellt wurde und welche dann ganz gesund auf die Welt kommen, denn bei uns gibt es eins!
Und zu Deiner Beruhigung, unser 4-Jähriger ist ebenso stur und uneinsichtig, liegt brüllend am Boden (im Geschäft, auf dem Bürgersteig usw) und da glotzen auch alle und ich mag einfach nur schreien…
Wunderbar, dass es Deinen Blog gibt, er macht Mut und ich hoffe, dass ich hier mit dem Kommentar auch evtl. jemandem Mut machen kann.
Herzlichst,
Tessa
PS: Ich schreib Dir mal noch ne eMail, da bist Du nun schonmal vorgewarnt *lach*
Liebe Tessa,
ich freu mich drauf! Und vielen Dank, dass Du Deine Erfahrung hier mit allen teilst. Ich denke, das ist auch wichtig!
Liebe Grüße
Katharina
Liebe Katharina!Das hast du schön ergänzt!!Aber auch sog.normale Kinder können als Vierjährige ein Theater an der Straße machen..eben nur weil sie grade mal keinen Bock haben…das kennt auch jedes andere Mutter!!Und das streßt jede Mutter!! nur mal so zu deiner Beruhigung ;)Und hat nix mit Down zu tun!
Gefärhrlich an der Pränatldiagnostik ist,daß die Frauen oft gedrängt werden in eine bestimmt Richtung,daß sie nicht wirklich frei sind in ihrer Entscheidung; ich habe es sehr nah bei einer Freundin miterlebt.Und hinterher stehen sie manchmal ziemlich erschlagen vor der Entscheidung.Die sicher eh immer sehr schwer ist und von vielen Faktoren abhängt.Aber per se zu sagen so ein kInd sollte man sich doch ersparen..und sich nicht "antun" das ist schlimm!!
Ich habe beim letzten Kind wegen fortgeschrittenem Alter 😉 auch die Nackenfaltenmessung gemacht..und mir vorher gedacht,wenn es ein Kind mit Trisomie plus Organschädigungen wäre…ich würde es nicht schaffen!ich hatte ja schon mehrere Kinder,die mich gebraucht haben..und dann mit einem Baby wochenlag im Krankenhaus? das wäre wohl nicht gegangen…aber das habe ich mir so vorher überlegt..dann ergab der US keine Auffälligkeit,aber auf Grund meines Alters ergab sich rechnerisch eine Chance für 1:29…und der Arzt hat mich sooo bedrängt unbedingt noch weiter Untersuchungen machen zu lassen!!Ich habe den US gesehen,er auch..es war alles unauffällig…und noch viel wichtiger für mich: ich hatte ein paar Tage vorher geträumt,daß es ein Junge ist und er "gesund" ist.Ich war mir sicher!Trotzdem wurde ich massiv bedrängt..bis ich schließlich laut und deutlich sagen mußte:DIESES Kind ist uns willkommen…so oder so!!Und eine Garantie für ein gesundes Kind hast du damit doch noch lange.lange nicht!Die Ärzte haben uns nicht verstanden!!Ich weiß es ist ein schwieriges Thema,es geht mir sehr nahe…und ich bin sehr froh,so viel Einblick in euer Leben haben zu dürfen und ich finde es toll,daß du der Welt zeigst,daß "diese " Kinder keine "Schrecklichkeiten " sind!!Liebe Grüße Tanja
♥ sehr schön geschrieben, liebe Katharina! Danke! Luxusprobleme *hihi* hast du nett gesagt, gestern hatten wir auch wieder das "Ich gehe nicht mehr weiter, setzte mich wie festgeklebt auf den Boden" …. *aaaahhhhh* …. sehr nett, vorallem, wenn die Mama nur schnell nach ause will 😀
aber wie du schon sagst, das ist kein Weltuntergang und ich habe schon KInder auf dem Boden schreiend und strampelt gesehen, die hatten kein Down Syndrom.
Wir haben tolle Kinder, und ich bin da auch sehr fest, was die Abtreibung angeht, ich finde das nicht richtig, mit Sicherheit verurteile ich den Mensch nicht, aber in meinen Augen ist Abtreibung ein Verbrechen/ ist Mord und dazu stehe ich. Schließlich lass ich auch den Menschen, die Meinung das Abtreibung okay ist, dann soll man auch meine Meinung stehen lassen!!!
Okay, das war jetzt mal mein Senf dazu!
Fühlt euch geknuddelt!
Naemi mit Samea & Jalon