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Kaum ist man nicht mehr der kleinste Mensch im Hause, wird ein neuer Spruch aus der pädagogischen Trickkiste heraus gekramt: “ Du bist ja schon ein großes Mädchen!“. Soso! Auf einmal bin ich also das große Mädchen! Ist natürlich cool und ihr glaubt ja nicht wie sehr und wie viel ich in den letzten Wochen gewachsen bin, seitdem ich das GROßE Mädchen bin…. Aber das ist alles nur Willkür der Spaßbremsen, das habe ich schon durchschaut. Denn es gibt noch so viele Situationen, in denen es heißt: „Nein! Dafür bist Du noch zu klein!“ oder „Finger weg! An den Fernseher dürfen nur Mama und Papa!“ oder aber „Cola dürfen nur Erwachsene trinken!“.  Jaja…plötzlich doch nicht mehr so groß. Denn bis zum Erwachsen sein fehlen mir noch ein paar Meter….zum Glück! Großes Mädchen…das heißt aber auch nur auf einmal mehr zu sollen als zu dürfen. Achtung! Ein grooooßer Unterschied..(.mindestens genau so groß, wie man auf einmal selbst sein soll). Da kommt Mama plötzlich daher und sagt „Du brauchst doch keinen Schnuller mehr! Du bist doch ein …

…sind mein kleiner Bruder und ich! Eigentlich ist es ganz gut, dass ich diese Woche nicht in die Kita darf. Da hab ich mal Zeit so richtig mit  dem kleinen Knötterzwerg zu kuscheln. Und Mama helfe ich wo ich nur kann – wickeln, anziehen, ausziehen, sogar stillen wollte ich Vincent schon…klappt nicht! Aber ich kann mich ja auch nicht um alles kümmern. Wie gut, dass Mamas Milchbar rund um die Uhr geöffnet hat! Wir wollen ja schließlich nicht, dass der kleine Mann vom Fleisch fällt. Mama und Papa bilden sich übrigens ein, dass ich seit der OP ruhiger schlafe und auch besser einschlafe. Wenn das mal nicht bloß die Nachwirkungen sind, die uns allen (auch ohne OP) in den Knochen stecken. Und ich habe eine neue Leidenschaft – Hörspiele! Meine erste Benjamin Blümchen CD habe ich bekommen. Und auch, wenn ich sicherlich noch nicht der ganzen Geschichte folgen kann…eins ist direkt hängen geblieben: TÖRÖÖÖÖÖ!! Und eben dieses erklingt auch, wenn Mama mir die CD nicht eingelegt hat. Das mache ich inzwischen nämlich auch ganz gut …

Ohne Polypen und mit halben Mandeln weniger melde ich mich heute frisch und munter zurück! Und eine Tapferkeits-Urkunde habe ich bekommen…mit Recht! Denn die Narkose-Ärztin hat nochmal betont wie lieb ich gewesen bin. Aber auch Mama war sehr überrascht wie gut gelaunt und zutraulich ich vor der Operation gewesen bin als sie mich in die Obhut der Narkoseschwester geben musste und dann vor verschlossener Tür warten musste bis endlich alles vorbei war. Danach war erstmal Power-Trösten angesagt. Ich habe den ganzen Laden zusammen gebrüllt…nicht wegen dem was mir nun fehlte, sondern wegen dem, was ich nun an der Hand hatte… Den Zugang wollte ich natürlich nicht an der Hand behalten…aber der durfte erst heute Morgen ab. Und bis dahin musste Mama gefühlte 689 Mal pusten und Küsschen auf mein „aua!“ geben. Aber im Hals und in der Nase das Aua habe ich sehr gut und vor allem ohne Schmerzmittel weggesteckt. Und nun hab ich hier das Paradies auf Erden – Eis in rauen Mengen und das schon zum Frühstück – ein Traum! 

Mit sehr viel Sonnenscheinenergie gestärkt vom Wochenende starten wir in eine Woche mit eher bescheidenen Aussichten. Morgen soll ich operiert werden. Ich bin da noch ganz entspannt, denn ich habe ja keine Vorstellung von dem, was mich da erwarten wird. Meine Mama ist da schon viiiiiiiiiiel nervöser. Aber sie sagt, dass ich den Eingriff wahrscheinlich besser wegstecken werde als jede Schürfwunde am Knie oder Ellebogen. Gestern war meine Herzensschwester mit ihren Oldies bei uns zu Besuch. Die drei haben sich extra für mich auf den langen Weg von Trier nach Köln gemacht um mich nochmal vor der OP zu drücken…na ja…und um meinen kleinen Bruder endlich mal persönlich kennenzulernen. Emma ist ja schon ein alter Hase was OP’s angeht…also keine Panik! Ich konnte meiner kleinen Herzensschwester auch mal wieder neuen Quatsch beibringen…übers Sofa hüpfen (welche Folgen das haben kann, habe ich längst schon wieder vergessen…). Wir haben uns prima verstanden und hatten eine Menge Spaß… Vincent hat dieses Wochenende mal Fotomodel gespielt… Die Stulpen sind von Emily-Fay. Manchmal muss es auch im Hause Sonnenschein etwas …

…Frodo-Frösche im Hause Sonnenschein? Neeeeeiiiiin….das in der Mitte ist doch Vincent! Der hat sich heute nur als Frosch getarnt und ich knuddel ihn mindestens genau so gerne wie meine Frodos. Als ich noch ein Baby war, war ich Mamas kleiner Frosch. Vincent ist aber kein Frosch, sondern Mamas Äffchen. Tja…so tierisch geht es bei uns zu!

Nun war es wieder ziemlich lange sehr ruhig hier…aber auch nur im Blog! Denn eigentlich ist immer was los im Hause Sonnenschein. Ich mach hier meinen Job als große stolze Schwester richtig gut… Ich glaube, mein Bruder mag mich! Und Mama…na ja, wenn man bedenkt, dass Vincent letzte Woche bei seiner U3 ganze 4570 Gramm gewogen hat (also 1440 Gramm mehr als bei der Geburt), dann kann man sich denken womit meine Mama viel zu tun hat, nämlich den kleinen Vielfraß hier zufrieden zu stellen. Für ein Stillkind ist das eine ordentliche Gewichtszunahme und Mama war schon besorgt, dass es vielleicht an ihrem Schokoladenkonsum (der momentan auch wirklich seeeeehr hoch ist) liegen könnte. Aber da hat der Kinderarzt und auch unsere Hebamme Mama beruhigt, alles ist also gut, auch Mamas Milch. 6 cm ist Vincent seit seiner Geburt gewachsen und Größe 56 wird so langsam knapp. Wenn Mama gerade mal nicht meinen Bruder stillt, dann ist sein Lieblingsplatz aber trotzdem an ihrer Brust, denn der kleine Mann will den ganzen Tag herumgetragen werden… Mal ehrlich…kann …

Inzwischen hat uns der Alltag wieder. Ich rocke täglich die Kita und mein Bruder hat mit seinen gerade mal vier Wochen auch schon seine ersten Termine zur Babymassage und Check Up beim HNO hinter sich. Bei dem kleinen Streber ist alles in Ordnung. Das Sorgenkind bin natürlich mal wieder ich! Bis jetzt kam ich ja trotz meiner Riesenmandeln immer um eine OP drum herum, weil ich gar nicht so sehr infektanfällig bin, wie man es Minimenschen mit Special 21 nachsagt. Und meine Ohren schienen auch immer ihren Job gut zu machen, obwohl meine Logopädin schon vor einiger Zeit den Verdacht geäußert hat, dass ich eventuell schlecht höre. Mama macht sich große Vorwürfe, dass sie nicht direkt einen neuen Kontrolltermin gemacht hat, aber durch die Schwangerschaft hat sie das was schleifen lassen und so wurden aus den üblichen 6 Monaten gut 8 Monate. Nun gibt es das volle Programm – Mandeln schälen, Polypen raus und zu allem Überfluss höre ich wirklich auch noch schlecht…also nicht nur, wenn ich nicht hören möchte. Da muss also einiges gemacht …

Manchmal wünsche ich mir, ich könnte die Zeit einfach zurückdrehen, mit dir noch einmal lachen, dich einfach wiedersehen. Doch das Schicksal kann man nicht ändern, es ist nun mal geschehen, man kann die Zeit nicht zurückdrehen, ich weiß wir werden uns wiedersehen.