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Vom Scheitern und Hoffnung

Eigentlich war gestern ein schöner Post rund um Sonea geplant. Irgendwie fiel es mir aber schwer mit positiver Leichtigkeit weiterzumachen, als sei ein ganz normaler regnerischer Herbsttag. Ein grauer Tag, nicht nur aufgrund der Jahreszeit.

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Nachdem ich vor einigen Monaten bereits mein Entsetzen über unsere politische Entwicklung zum Ausdruck gebracht habe und damit Wellen und einen richtigen Shitstorm losgetreten habe, was ich in meiner Naivität ich so niemals erwartet hätte, vermeide ich es politisch zu werden. Außer es geht um Inklusion und Vereinbarkeit. Da kremple ich gerne die Ärmel hoch und lehne mich auch mal aus dem Fenster. Beides Themen, die mir sehr am Herzen liegen und die im Zeitalter des Populismus stark gefährdet sind.

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Was da gestern passiert ist – das Wahlergebnis – ich hätte es niemals für möglich gehalten und es macht mir wirklich große Angst. Nicht, dass ich mit Clinton als Präsidentin zufrieden gewesen wäre. Aber Trump hat eine Schockstarre in mir ausgelöst. Wovor ich Angst habe, kann ich gar nicht genau sagen und ich will es mir auch nicht weiter ausmalen.

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Auch wenn ich gestern meinen Glauben an die Menschheit wieder mal ein Stückchen verloren habe, ist mein Glaube an die Liebe nach wie vor stark. Und das ist das, was mich nach vorne schauen lässt.

Ein Jahr lang arbeite ich nun bereits im Homeoffice. Ich liebe es und bin doch gescheitert. Als ich mich damals für diesen Weg entschied, schwor ich mir immer so an meinen Arbeitsplatz zu gehen als würde ich im Großraumbüro arbeiten. Also niemals in Joggingbux, niemals ungeduscht und auch nicht ungeschminkt.

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Wenn der Arbeitsweg nur 10 Sekunden beträgt, sinkt die Bereitschaft morgens um 6 Uhr aufzustehen. Meistens wird es 6.30 Uhr und dann bin ich erstmal mit den Kindern beschäftigt. Und dass insbesondere Sonea derzeit morgens gerne mal ein bisschen Sonderzeit beansprucht, erwähnte ich ja bereits in meinen letzten Posts.

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Und wenn ich dann auf die Uhr schaue ist es bereits 7.30 Uhr und ich muss mich beeilen, damit ich um Punkt 8 Uhr frisch geduscht am Schreibtisch sitze. Ungeschminkt (ich muss ja eh nur einmal den Löwen aus der Kita abholen…). Die Haare gekämmt, aber luftgetrocknet (Moppalarm).

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Ich schaffe ja vieles. Aber an diesem Punkt bin ich kläglich gescheitert. Doch ich versuche mich zu bessern. Am Wochenende geht es nach vier Monaten endlich mal wieder zum Friseur! Auch längst überfällig. Aber nach meinem letzten Besuch war die Überwindung irgendwie groß.

Die Haare gehen gar nicht, ich weiß. Aber meine Sukie aus dem neuen Zaza (und Zaza Kombi in der Kragen-Innenseite) von enemenemeins liebe ich jetzt schon. Zaza ist ab Samstag bei lillestoff erhältlich. Sukie, ein großartiger Raglan-Fledermaus-Shirt-Schnitt von SUSAlabim erscheint eine Woche später.

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Und nun schnell ab zu RUMS!

 

8 Kommentare

  1. Maike Metzler sagt

    Ich kann mich den “ Vorschreiberinnen “ nur anschließen, es wird alles nicht besser 🙁

    Aber mach Dir keine Sorgen es geht noch so vielen so wir Dir, nur sagen Sie nichts. Deine Familie ist toll und auch bei anderen ist nicht alles immer nur Sonnenschein !
    Genießt das Leben es ist wahrscheinlich eh immer zu kurz .
    In diesem Sinne einen schönen Mittag noch und ganz lieb Grüße an Deine Lieben.
    LG
    Maike

  2. Annika sagt

    Du bist so schön! Das erste Bild😗. Einfach nur wow! Und die Farbe steht dir auch echt gut.

    Ich war – wie sicherlich sehr viele – auch geschockt. Aber ich glaube trotzdem an das Gute und die Menschheit an sich!

    Liebe Grüße von Annika

  3. Stefanie Mai sagt

    Liebe Katharina,
    auch ich hab mich die letzten zwei Tage wie in Schockstarre gefühlt… und deine Angst kann ich nachvollziehen. Ich glaube, viele haben derzeit Angst. Irgendwie macht es aber auch keinen Sinn, wie ein Kaninchen auf die Schlange zu warten – vielleicht ist das ja auch eine Chance für Deutschland?!
    Dein Shirt ist super toll, und ich will auch so eins 🙂
    Liebe Grüße…

  4. Liebe Katharina, das hast du mal wieder sehr schön, treffend und ehrlich geschrieben.

    Niemand muss (vermeintlich) perfekt sein.

    Nicht umsonst gibt es das Sprichwort „Pläne sind dazu da, über den Haufen geworfen zu werden“.

    Wobei man das natürlich nicht wortwörtlich nehmen darf.

    Am wichtigsten ist doch, dass es deiner Familie und dir gut geht.
    Und dass du dein Arbeitspensum schaffst.

    Wann du zu arbeiten anfängst und in welchem Outfit sollte nebensächlich sein, so lange es euch allen gut geht und du schaffst, was mindestens erledigt sein muss.

    Aber ich denke, wir Frauen denken immer, nicht gut genug zu sein, immer noch besser funktionieren zu müssen… .
    Keine Ahnung, woher das kommt.

    Ich denke, du regelst das alles sehr gut.

    Und deine Kinder wirken sehr glücklich.

    Also versuch‘, dich nicht (mehr) verrückt zu machen.

    Du dürftest vielen (auch mir!) Ansporn sein, alles ähnlich gut geregelt zu bekommen.
    Glaub‘ mir, du bist ein exhtes Vorbild!

    Man hat mir bereits zu Schulzeiten gesagt, aus politischen Themen sollte man sich immer heraushalten.

    Dies beherzige ich daher seit Jahren, wenngleich mit Bauchschmerzen.

    Hier möchte ich jedoch anmerken, dass ich auch seeehr erschrocken über die Wahl der Amerikaner bin.

    Wer weiß, was der Welt nun wieder (noch) alles bevorsteht… .

    Auch über die politische Entwicklung der BRD bin ich nicht glücklich.

    Das ist nicht die Welt, in welcher ich meine Kinder großziehen möchte.

    Wir können nur versuchen, uns von negativen Strömen nicht mitreißen zu lassen und unseren Kindern die richtigen Werte zu vermitteln.

    God bless the world!

  5. Knodel Inge sagt

    Hallo Katharina, ich kann mich Helma nur anschließen. Wenn ich an unsere Wahl denke 2017 wird mir schummrich. Ich denke an meine Enkel, in welchem System werden sie mal leben müssen? Soviel Hass, grenzenlose Selbstsucht, Neid und Wahnsinn, haben die Menschen von diesen vielen Kriegen nichts gelernt? Hoffentlich gehen sehr viele zur Wahl und versuchen ein gutes Mittelmaß hin zu bekommen. Gut geschüttelt und nicht gerührt. Aber et kütt wie et kütt. Ich lass alles auf mich zu kommen und bin froh, dass meine kleine Familie noch normal ist. Schöne Fotos,tolles Shirt . Liebe Grüße auch an Herrn Sonnenschein. Inge

  6. Ani Lorak sagt

    Ja – unterschreibe ich sowohl das von Frau Helma als von Dir. Hu – auch mittags in der Kantine driftete es ab und wow, erstaunlich wohin die Diskussion ging… Ich war dann irgendwann raus, weil sprachlos…

    Home-Office kenne ich an drei Tagen der Woche und geduscht und ordentlich angezogen bin ich immer, aber gefönt – sehr selten. Es braucht vom Friseur einfach eine Frisur, die das auch möglich macht. Hast dickes HAar, lass den Friseur mal zaubern! Wünsche Dir, dass Du den Besuch genießen kannst und dann schick gestylt einfach allein einen Kaffee trinken gehen… Leider bin ich im Schwimmbad,,,, Verein des Sohnes unterstützen, aber sonst käme ich doch glatt nach Köln auf eine Kaffee… Schönes Wochenende
    !

  7. Liebe Katharina, solange wir an die Liebe glauben, haben wir Hoffnung und gibt es Hoffnung.
    Ich finde es schade, dass man einen Shitstorm lostritt allein damit, dass man seine Gedanken und Empfindungen zum Ausdruck bringt. Dass längst aufgehört wurde, einander zuzuhören, konstruktiv miteinander zu diskutieren, sich Meinungen und Blickwinkel anzuhören und zu verstehen, warum der eine anders denkt als der andere. An Diskussionen auf FB zB beteilige ich mich nur noch sehr selten und je weniger sachlich sie sind, desto weniger lese ich diese Beiträge. All dieser Hass, diese Verachtung, diese Respektlosigkeit – DAS macht mir Angst. Zugleich jedoch rede ich mir wieder und wieder ein, dass dies hoffentlich nicht die Stimmung der breiten Gesellschaft ist, die im kommenden Jahr zur Bundestagswahl geht..

    Dass Trump gewinnen würde, auch ich hatte daran ziemlich lange meinen Zweifel. Doch ganz ehrlich? Ich hatte zugleich Angst davor, dass Frau Clinton die neue Präsidentin würde. Wenn ich sagen müsste, warum, wüsste ich zwar die Frage zu beantworten – aber es wäre mehr ein Bauchgefühl. Mein Bauchgefühl.
    Laut Medien haben wir hier den bisher schmutzigsten Wahlkampf erlebt.
    Und wenn auch Trump für mich eine der fragwürdigsten Figuren darstellt, so muss man ihm eines lassen: Er hat immer auf seine ihm eigene Art und Weise gesagt, was er denkt. Damit hat er sich zwar menschlich ganz von allein demontiert.
    Wer aber sagt uns, dass das, was Hillary Clinton sagte, alles war? Wer sagt uns, wie sie wirklich denkt und was sie tatsächlich über das Volk denkt?
    Ich persönlich glaube, dass – egal, ob Republikaner oder Demokrat, ob CDU oder SPD – schon lange aufgehört wurde, an den Menschen zu denken. Es geht nur noch um das Geld und die Macht. Das ist die Entwicklung, die mir Angst macht, insbesondere wenn ich an meine Kinder denke. Auch wenn sie inzwischen erwachsen sind.
    Niemand hat an den Brexit geglaubt. Niemand hat an einen Wahlsieg Trumps geglaubt.
    Das Volk in England und das Volk in Amerika hat – aus meiner Sicht – eins gezeigt: Wir alle haben sehr wohl eine Stimme. Und wir alle haben sehr wohl die Chance, etwas zu tun.
    Insofern betrachte ich das gestrige Ergebnis auch mit der Hoffnung, dass die Politik hierzulande begreift: Wenn wir nicht für unser Volk einstehen, dann steht es auch nicht mehr für uns ein.
    Mir wurde gestern eine Pippi-Langstrumpf-Mentalität nachgesagt, frei nach „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ Vielleicht unterliege ich dieser tatsächlich dann und wann. Aber damit erhalte ich mir auch meinen Glauben an die Liebe und ich erhalte mir meine Hoffnung auf das Gute. Was wären wir denn sonst ohne Liebe und ohne Hoffnung?

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