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Wir haben schon mal geübt!

Heute morgen wollte ich bloggen. Der letzte Tag, an dem ich Zeit habe meine Zeit großzügig einzuteilen. Die Kinder im Kindergarten… beide. Der Mann auf der Arbeit. Ich zu Hause… alleine. Himmlisch, diese Stille!
Endlich mal wieder RUMS? Nein, nicht schon wieder ein Nähpost. Heute mal was für die nicht nähenden Leser. Der Blick auf den Kalender… heute ist 12 von 12 Tag! Ha! Und mir fällt es nicht erst am Abend auf, cool! Nach dem fünften Bild eines Sonnenschein-Chaoshaufens, hab ich die Kamera dann kopfschüttelnd zur Seite gelegt und beschlossen, dass DAS noch nicht einmal unsere nicht nähenden Leser interessiert. Also kein 12 von 12 von meinem letzten nicht-arbeitenden Tag, an dem ich trotzdem arbeite, nur eben an der Chaosbeseitigung im Hause Sonnenschein.

Die letzten Wochen waren schon Chaos pur und mir ist mindestens zweimal in der Woche das Essen angebrannt, weil ich einfach so viele Dinge gleichzeitig im Kopf habe, dass ich das Essen auf dem Herd ganz vergessen habe.
In den letzten Wochen haben wir unseren neuen Alltag geübt. Die Kinder beide in der Kita. Der Sonnenschein-Mann und ich auf der Arbeit… beide. Zweimal die Woche mit Hindernissen. Das Löwenkind fand das zwischenzeitlich gar nicht so toll und die Eingewöhnung lief nicht ganz nach dem Berliner-Modell. Aber eigentlich habe ich ja auch von vorne herein gesagt, dass er alle Zeit bekommen soll, die er braucht. Mein neuer Arbeitgeber ist mir schon entgegen gekommen, dass ich erst am 16.09. anfangen muss… und ich bin meinem neuen Arbeitgeber entgegen gekommen, indem ich seit Anfang des Monats zweimal die Woche arbeiten gehe. Mit schlechtem Gewissen gegenüber dem Löwenkind, weil ich ihn erst am frühen Nachmittag abholen kann und einem schlechten Gewissen meinem Arbeitgeber gegenüber, weil ich um Punkt zwei den Stift fallen lasse und zur Bahn hechte.

Sonea kommt inzwischen gut mit der neuen Situation klar, geht nun auch anstandslos morgens in ihre Bienengruppe und schaut nur noch zwischendurch mal nach ihrem kleinen Bruder in der Raupengruppe. Die wunderbaren Erzieherinnen gewähren es ihr und gehen auf Soneas Wünsche und Bedürfnisse sowieso immer wieder liebevoll und rücksichtsvoll ein.

Vincent hat seine Bezugserzieherin sehr schnell ins Herz geschlossen und kuschelt wie ein Weltmeister, die kleine Schmusebacke. Aber es gibt eine Person in der Kita, die ist einfach nicht zu toppen und das ist der Hausmeister. Wenn der Hausmeister in der Nähe ist, sind alle anderen abgeschrieben, dann will Vincent nur noch zu ihm auf den Arm. Der Hausmeister ist also der Coolste von allen.

Nachdem wir einen guten Kitastart hatten, hatte Vincent diesen blöden Stunt vom Sofa mit anschließendem Krankenhausaufenthalt für zwei Tage. Danach lief die Eingewöhnung nicht mehr so rund. Ich musste wieder täglich mitkommen und auch bleiben. Vincent hing an mir wie eine Klette und wenn ich mich auch nur mal einen Meter entfernte, großes Geschrei. Inzwischen geht es wieder… und das Geschrei beschränkt sich (wenn überhaupt) auf den Abschied. Trotzdem bin ich immer noch unruhig und denke viel an den kleinen Mann. Er kennt das gar nicht so ohne mich. Nun muss er es ganz plötzlich lernen. Mein schlechtes Gewissen ist riesig… und dann die Meinungen derjenigen, die es eine Zumutung finden sein Kind so früh in die Kita zu geben… das gibt mir dann den Rest. Wie gut tut das, wenn ich dann von anderen Eltern höre, die ihr Kind ebenfalls so früh schon in die Kita gegeben haben und deren Kinder davon nur profitiert haben.

Unser neuer Alltag wird sicherlich eine große neue Herausforderung für uns alle, aber wir werden da rein wachsen. Der Sonnenschein-Mann und ich wollten das so. Ich freue mich auf neue Aufgaben, auf neue geistige Herausforderungen, einen abwechslungsreichen Job, genau so wie ich ihn mir gewünscht habe. Und wir alle freuen uns auf unser neues Zuhause. In wenigen Wochen können wir mit dem Renovieren beginnen und Ende nächsten Monats wohnen wir dann schon woanders. Komisches Gefühl. Aber ein schönes trotzdem. Nach dem Einbruch vor bald drei Jahren, habe ich mich nie wieder richtig wohl hier gefühlt und es fehlte an Platz und einem Garten zum Toben. Den werden wir demnächst auch nicht haben. Dafür eine große Terrasse und Soneas Lieblingsspielplatz direkt vor der Tür. Sie kennt die Gegend drum herum ganz genau, weil eine Freundin direkt nebenan wohnt und somit keimt bei uns die leise Hoffnung, dass ihr der Umzug nicht allzu schwer fallen wird.

Im Oktober wird es hier von meiner Seite sehr ruhig im Blog werden…. aber nicht für Euch, denn ich habe mir tolle Umzugsvertretung in den Blog geholt und freue mich schon auf die Beiträge meiner tollen Gastblogger für Euch. Damit Ihr nicht ganz auf Sonnenschein und Löwenkind Entzug seid, wird es aber immer wieder ein kleines Update auf der Facebook-Seite geben. Also so ganz seid Ihr uns dann doch nicht los.

15 Kommentare

  1. Naja diese Kita Sache ist bei uns ja noch gaaaanz weit weg. Eigentlich. Aber tatsächlich gucke ich mir mit Kugel bereits die ersten Einrichtungen an und gebe Anmeldungen ab. Irgendwie nicht normal. Beim ersten Besuch wurde mir ganz anders, weil ich mich jetzt schon komisch fühlte, mein Kind abgeben zu müssen….ich verstehe das absolut…und es würde mich wundern, wenn es nicht den meisten Müttern so geht….es wird sich aber alles einpendeln…! Sicher! Wohin geht der Umzug? Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder? 😉 GLG

  2. Liebe Katharina,
    ich fürchte, ich bin auch von der "aufkeinenFallsofrühindenKindergarten" Fraktion. ABER: schaden wird es Vincent ganz sicher nicht, was Du über den Kindergarten schreibst hört sich so toll an! Und ihr habt eine Entscheidung getroffen, die sich für Euch richtig anfühlt, darauf kommt es doch an. EIne Eingewöhnung kann auch ebi einer 3jährigen schwierig sein, bei unserer Großen habe iwochenlang nicht gehen dürfen, bei der Kleinen schon am ersten Tag und bitte erst ganz spät wiederkommen.
    Einene Umzug stecken Kinder übrigens so toll weg, da mach Dir mal gar keine Sorgen. Lass sie einfach eine eigene Kiste packen, die sie dann schön bunt anmalen dürfen und die auf jeden Fall sofort ins neue Kinderzimmer kommt. Damit jeder sofort sieht, die bunte Kiste ist meins, das ist MEIN Zimmer. Wir haben 2 Umzüge mit Kindern hinter uns, ein dritter steht wahrscheinlich an, einfach gar nicht vor den Kindern zum Thema machen und lass Dir NIE anmerken, dass Du Bedenken hast, ob sie das gut wegstecken. Von alleine kommen die nämlich gar nicht darauf, dass das ein Problem sein könnte.

    Schön, dass Du einen flexiblen Arbeitgeber gefunden hast und Dir der neue Job gut gefällt!
    Liebe Grüße
    Mimi

  3. Oh, kannst du den Hausmeister bitte mal im Kindergarten des großen Mädchens vorbeischicken? Ihr fällt die Eingewöhnung diese Woche wieder schwerer und so einen Hausmeister könnten wir daher riesig gut gebrauchen. Ich drücke euch weiterhin fest die Daumen, dass sich der Alltag bald ohne angebrannte Töpfe und mit viel Routine "wuppen" lässt, alles Liebe euch. Zuckersüßes Bild!!!

  4. Genieß die Zeit und lass alles in Ruhe angehen, ich freue mich auch auf die Gastbloggerbeiträge. Habe das auch vor, wenn der Kleine kommt. Dann ist erst mal ein bißchen Pause und die Anderen dürfen bei mir posten 🙂
    Ich freue mich aber auch darauf, wenn Du wieder regelmäßig schreibst. Und ps.das Foto ist superschööönnn!

    Liebe Grüße, Tanja

  5. Das ist ein ganz traumhaftes Bild!
    Das würde ich mir an eurer Stelle als Poster an die Wand (in der neuen Wohnung) hängen!

    Ja, das schlechte Gewissen scheint als Mama einfach dazuzugehören. ABER: Eine glückliche, mit sich im Einklang, eine ausgeglichene Mama ist für Kinder soooo viel wert! Außerdem entlastet eine größere Wohnung auch (und das geht in der Regel halt nur mit zwei Verdienern)!

    Liebe Grüße und einen guten Start ins wieder entdeckte Berufsleben!
    Annika

  6. Also als sonst still vergnügte Leserin muss ich mich nun mal doch zu Wort melden. Als meine Kinder klein waren habe ich hier allein auf weiter Flur um KiGa-Öffnungszeiten, die das Arbeiten ermöglichen, gekämpft. Vergebens. Ich finde es toll, wie ihr das meistert. Das schlechte Gewissen, das – übrigens nur in Deutschland – den jungen Müttern gemacht wird, was soll das. Es gibt keine einzige wissenschaftliche Studie, die belegen würde, dass Kinder, die früh außer Haus gegeben werden, psychische Schäden o. ä. aufweisen. Ganz im Gegenteil. Und wenn wir ins europäische Umland schauen, da ist die arbeitende Frau selbstverständlich, teilweise kommen die Kinder noch erheblich früher in die KiTa, weil kein Land außer Deutschland so flexible Auszeiten nach der Geburt hat wie wir. Auch diese Kinder wachsen und gedeihen.
    Wichtiger ist eine zufriedene und ausgeglichene Mutter.
    Es gibt immer Leute, die alles besser wissen und missionierend mit ihrer eigenen Meinung durchs Land ziehen. Aber wer will schon everybodys darling sein? 🙂

  7. Das schlechte Gewissen kann dir keiner wegnehmen, so bekloppt sind wir Mütter nun mal. Haben müssen brauchst du es garantiert nicht; aber (so war es bei mir) es bleibt noch eine Weile, bis aus dem Neuen wirklicher Alltag wird; dein Kind dich anstrahlt wenn du es abholst; auf einmal brüllt, wenn du mit ihm nach Hause gehen willst, weil es gerade noch so toll spielt, anstatt beim Bringen, und es einfach dazu gehört. Meine Tochter war 11 Monate als wir mit der Eingewöhnung begonne haben (theoretisch auch nach dem Berliner Modell. Da ließ sie sich aber überhaupt nicht rein quetschen… Dann eben individuell…) Es hat ziemlich gedauert, bis es normal wurde, manchmal kommt auch noch ein "Nicht Krippe gehen" aber auch das ist Alltag, denke ich manchmal auch morgens, "och jetzt nicht zur Arbeit gehen"…
    Setzt dich einfach nicht so unter Druck, hör auf die Stimmen, die dich unterstützen und positiv denken (Meckerer sind zum Teil auch nur neidisch, weil es eben neben Kindern auch noch etwas anderes gibt, natürlich nicht an erster Stelle, aber man darf auch eigene Interessen haben…)Ich wünsch Euch für den Umzug alles Gute, dass Sonnea es gut aufnimmt und ihr glücklich werdet in Euerm Neuen zu Hause und im "neuen Leben" allgemein!
    Deine Kinder sehen zumindest sehr glücklich aus! Es ist überhaupt ein Wunder, dass du etwas anderes schaffst, als diese beiden Sonnenscheine anzuschmachten;D
    VLG
    Julia

  8. Heike Gies sagt

    Ja, ja, ja, immer dieses schlechte Gewissen! Das habe ich wirklich fast jeden Tag seit fast 4 Jahren. Ganz ehrlich: Das wird auch nicht wirklich besser! ABER, ich bin sicher, so bin ich die wesentlich bessere Mama. Das hat noch nicht mal nur mit Selbstverwirklichung zu tun, sondern auch mit den finanziellen Vorteilen. Gut, der vom Sohnemann geforderte Porsche ist immer noch nicht drin, aber für 2x richtig schönen Familienurlaub im Jahr reicht es schon…
    Nicht den Kopf hängen lassen, falls es mal hart wird und auch mal kleine Vorwürfe seitens der Zwerge laut werden.

  9. Ich sag dir nur soviel: meine kleine war mit 10 Monaten für 2 mal 4 Std bei der Tagesmutter und mit 18 Monaten bereits in der Krabbelgruppe des kiga! Sie hat es geliebt, ich war so auch voll zufrieden, denn länger nur Zuhause wär ich verrückt geworden! Ich finde nicht, dass du ein schlechtes gewissen aben musst!

    liebe Grüße! Daxi

  10. Anonym sagt

    Hallo Katharina,

    Ich kann dich sehr gut verstehen. Mein Großer ist mit 2,25 Jahren in die Kita und die Kleine mit 13 Monaten. Es gab immer Momente wo ich gezweifelt habe, aber heute zwei Jahre später sage ich, es ist für uns alle Vier ok und gut so. Und wenn ich oder der Mann mal nicht so viel zu tun haben holen wir sie vor dem Mittagessen oder sie dürfen "Urlaub" zu Hause machen.

    Ich denke jeder muss sein Modell finden. Insgesamt war ich 2,5 Jahre zu Hause und es hat richtig Spaß gemacht und macht es immer noch zu Arbeiten. Für mich ist es der richtige Weg und ich bin glaube ich zufriedener als wenn "nur" Hausfrau und Mama wäre.

    Viel Erfolg beim Berufseinstieg und alles Gute für den Umzug(sstress)!

    Liebe Grüße
    Nina

  11. Hallo ihr Lieben!
    Ohhh, das Gefühl kenn ich nur zu gut sein Liebling allein in der Kita zurückzulassen. Ich konnte meine freie Zeit am Angang gar nicht genießen weil ich in Gedanken nur in der Kita war. Aber es stimmt die Kinder nehmen dort soooo viel mit! Das können wir denen gar nicht bieten. Genies deine freien Stunden!
    Jetzt bin ich schon richtig gespannt WO ihr hinzieht!Wenn du Pech hast kann ich mir ja demnächst abends dann noch schnell ein paar vergessene Nähzutaten ausborgen kommen;-)lach……….wünsche euch einen möglichst stressfreien Umzug!
    Lg.Sabine

  12. huhu,
    ich kann Deine Gefühle und das schlechte Gewissen sooooo gut verstehen,mir ging es auch so als Mäusi mit knapp einem Jahr zur Tagesmutter kam-und ich glaube eine Mama braucht mehr Eingewöhnungszeit zum Abnabeln als das Kind;-)Laß Deine Gefühle zu und beobachte Dein Kind genau und vertraue auf Deinen Bauch,dann wird das schon…alles braucht seine Zeit!
    Liebe Grüße und viel Geduld mit Dir selbst
    Ria

  13. Das hast du mal wieder so schön geschrieben. Also wenn der Kindergarten gut ist ( und das scheint er bei Euch nun echt zu sein), dann musst du dir keinerlei Gedanken machen! Dann ist es gut fürs Kind, da bin ich mir sicher.
    Das wird!
    Bei uns hat es leider nicht geklappt, weil wir hier einfach ein riesen Haus, mit riesem Garten haben und dazu einen Mann, der mich leider aus beruflichen Gründen überhaupt nicht unterstützen kann, daher muss ich meinen Job nun leider wieder an den Nagel hängen 🙁 Erstmal….
    Ich wünsche Dir viel Spaß bei Deiner neuen Herausforderung und hoffe Du kannst bald ohne schlechtes Gewissen Deinen Kleinen dort lassen!

    Liebe Grüße
    Stephanie

  14. Also falls es dich beruhigt: Ich (jetzt 16) war seit ich ein knappes Jahr bin jeden Tag mindestens acht Stunden im KiGa und in der Grundschule auch im Hort. Obwohl ich Anfang geheult hab wie sonstwas (was vermutlich alle Kinder tun) habe ich die Zeit letztenendes doch geliebt und bin sehr dankbar und froh, da gewesen zu sein. Das wird schon 😉
    Liebe Grüße, Grit

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